Berufswahl...

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von visir, 11.Januar.2022.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das wird so ein richtiges "hättiwari"-Thema.

    Gerade heute wieder ist mir wieder der Gedanke gekommen, dass ich auch ein guter Schauspieler werden hätte können - hat sich aber irgendwie keine Möglichkeit aufgetan. Nein, stattdessen musste ich ja was Vernünftiges lernen, wo man ein ordentliches Einkommen hat... ;)

    Und dann ist mir noch dieser Beitrag reingelaufen:
    Lasst uns ein wenig philosophieren und schwadronieren (vielleicht zieht das ein wenig Energie von andere Themen ab, die dann dafür sachlicher werden...): Wie seht Ihr Eure Berufswahl? Das "einzig wahre"? Oder "von irgendwas muss man ja leben"? Oder eben "hättiwari"?
    Manche von Euch haben sich bei den "Vorsätzen" ja schon ein bisschen geäußert.

    Ich hab mich bei der Wahl des Studium zwischen Psychologie und Informatik, die mich beide ähnlich stark interessieren, für das Lukrativere entschieden und jedenfalls diese Entscheidung bislang nicht bereut. Psychologie finde ich nach wie vor interessant, aber es ist nichts aufgetaucht, von dem ich sagen würde "wenn ich das gewusst hätte...".

    Mit dem musischen Sektor ist es anders gelagert: auch da habe ich mich bewusst gegen Musik als Beruf entschieden, aber weil mir der dafür nötige unbändige Eifer fehlt, und ich wollte mir dann nicht durch die Pflicht die Freude an der Musik verleiden. Vielleicht saß ich damals aber auch nur am falschen Instrument: das Klavier war in der Familie gegeben (wir hatten zwei), und einer meiner Brüder lernte trotzdem Geige, die mich aber jetzt auch nicht so faszinierte. Dann lagen noch "sonstige Instrumente", wie Blockflöte, Melodica, Guitar Zither und Akkordeon herum - da war Klavier noch die beste Wahl, und ist ja ein tolles Instrument. Aber vielleicht wars doch nicht das wirklich richtige für mich - wer weiß, was gewesen wäre, wäre ich damals schon mit Saxophon in Berührung gekommen (hättiwari...). Aber das Saxophon war damals irgendwie "weit weg", zugleich war das auch noch die Zeit, wo man für Saxophon zuerst Klarinette lernte. Die mich überhaupt nicht reizte.
    Und Gesang? Der bereits erwähnte Bruder war Sängerknabe... trotzdem nahm ich das nicht als möglichen musikalischen Weg wahr. Das änderte sich erst während dem Studium, ab da gabs auch diverse Aktivitäten, aber Karriere wurde auch keine daraus. Jetzt bin ich Kantor in der Pfarre - na toll, das werden alle, die (angesprochen werden und) nicht nein sagen...

    Und so friste ich mein Dasein mit einem "langweiligen" Bürojob... mit geregelten Arbeitszeiten, Urlaub und finanzieller Sicherheit... und was ich mache, ist ja etwas, das ich gerne mache. Ich brauche keinen Denksport, die Arbeit gibt mir genug zu denken. Oder Computerspiele - ich habe meine "quests" in der Arbeit. Aber das Gras auf der anderen Seite ist halt doch immer wieder mal grüner.
     
  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Was ist denn hättiwari? Aus dem Kontext würde ich mal schließen: hätte hätte Fahrradkette?
     
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  3. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Danke, das wäre jetzt auch meine Frage gewesen…. :-?
     
  4. visir

    visir Gehört zum Inventar

    funktioniert Euer google nicht?
     
  5. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Doch, aber was ist, wenns ne visir'sche Wortneuschöpfung ist?
     
  6. Claus

    Claus Mod Emeritus

  7. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Danke, dass du mich zitiert hast @visir, ich hatte vergessen, dass es diese Rubrik hier im Forum gibt, da sie ja auch nicht auf der Hauptseite erscheint.
     
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  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das Wort steht sogar im Duden... würde man alles rausfinden (sofern man das wissen will), wenn man es doppelklickt, rechte Maustaste drückt und die Suchmaschine anwirft. Macht insgesamt 4 Klicks.


    Ja, und will jetzt jemand was zum Thema schreiben?
     
  9. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Jetzt sei doch nicht so ;-)

    Ja, kommt noch. Bedingt durch die Platzierung hier im Forum wird die Resonanz aber insgesamt gering ausfallen.
     
  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    wieso, scheint doch in "neue Beiträge" auf...
     
  11. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Lustig, bei mir nicht.
    Evtl habe ich andere Einstellungen.
    Aber da die Beiträge in dieser Rubrik so niedrig sind (bei philosophierwütigen Mitgliedern) ist es vllt nicht nur bei mir so.
     
  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    sieht bei mir so aus:
    upload_2022-1-12_9-46-43.png
     
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  13. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Bei mir so
     

    Anhänge:

  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    So, jetzt mal zum Thema.

    So viel hättiwari kann ich nicht bieten, da der Großteil meines Berufslebens noch vor mir liegt.

    Ich bin eben MTRA und habe den Beruf aus den klassichen Gründen gewählt: gerne "was mit Menschen" und "Menschen helfen", aber "bloß nicht Pflege" sowie "ich will niemals einen reinen Bürojob, da das ja so langweilig ist". Wohlgemerkt meine Meinung nach dem Abitur.

    Außerdem ist mir der Nützlichkeitsaspekt für andere irgendwie wichtig. Bzw einfach dieses "praktisch sein" durch den Beruf.
    Hinzu kam, dass neben den Sprachen eben Biologie das Fach war, welches ich sehr gerne mochte.

    Naja, dann habe ich Abi gemacht, durchschnittlich, weil mich die Schule sonst 0 interessiert hat und ich immer nur das Nötigste gemacht habe getreu dem Motto ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss....also...wenn ich mal anwesend war. Hier ein klein wenig hättiwari:cautious:

    Während der Ausbildung war auch alles fein und dann kam der Praxisschock mit dem Arbeitsbeginn. Nach 2 Jahren habe ich gemerkt, dass ich das Schichtdienstystem nicht lange machen möchte. Zudem ging mir die Arbeitsmoral ziemlich vieler Kollegen auf den Keks. Es wird meist nur Dienst nach Vorschrift gemacht, aber doppelt soviel gemeckert. Die Patienten sind eh alle blöd.
    Naja. Das zieht die eigenen Ambitionen dann auch herunter. Glücklicherweise habe ich auch einige Ausnahmen kennengelernt.

    Dann kam das STEMO-Projekt und ich hatte 4 Jahre nochmal richtig Spaß.
    Dann aber doch den Schlussstrich gezogen (hauptsächlich wegen der Nachtdienste und weil die Feiertagsarbeit enorm zugenommen hat, zudem immer mehr Arbeit, Corona und keine regelmäßige Gehaltsanpassung, die über der Inflation liegt)

    Nun bin ich in einer Praxis, anderes Fachgebiet, ärmer aber erstmal glücklicher.

    Durch das STEMO hatte ich sehr viel Kontakt zu den Ärzten und hab dann zum ersten Mal überlegt, ob ich noch Medizin studieren soll. Ich habe auch einige Medizinstudenten im Freundeskreis, die mich gerne in diese Richtung schieben möchten.

    Die Wartesemester hätten es möglich gemacht, habe es dann aber verworfen, weil ich mir das nicht zugetraut habe.
    Nun wird das Wartesemestersystem sukzessive abgeschafft (für Medizin etc) und ich könnte evtl noch über die Landarztquote einen Studienplatz ergattern.
    Ob ich das machen will? Wieder in die Pampa ziehen? So groß ist der Wunsch Ärztin zu werden ehrlichgesagt nicht. Liegt vllt an meiner ganzen gesammelten Praxiserfahrung. Oder vllt doch? Manno :confused::D

    Arbeit mit Menschen aber fast ohne Kollegen - das wärs! Und ein bisschen mehr den Kopf benutzen können :)

    Die anfangs genannten Beweggründe waren aber nicht falsch bzw sind immer noch recht aktuell. Schreibtische finde ich inzwischen nicht mehr ganz so schlimm ;-)

    Meine Berufswahl ist somit nicht komplett verkehrt aber wie gesagt sind die Arbeitsbedingungen nicht so der Hit und Weiterbildungen gibt es nicht wirklich.

    Ja, mal gucken, was die Zukunft so bringt. Ich bin da zuversichtlich. Dass man sein ganzes Leben lang nur einen Beruf ausüben kann ist zum Glück passé und der Arbeitsmarkt gibt es derzeit ja auch her.
     
  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das gibts in der IT unter der Abkürzung DAU. Liegt wohl daran, dass man überall mit Menschen zu tun hat. :rolleyes:
    Da hab ich irgendwann den Schritt geschafft: Menschen sind, wie sie sind, wir haben keine anderen. Diese Menschen sind die, für die ich was tun will, und da kann ich nicht sagen, die müssten jetzt anders sein, damit ich was für sie tun kann, sondern ich muss mich auf sie einstellen. Das ist mein Job.
    Was nicht heißt, dass ich nicht versuche, ihnen auch mal auf die Sprünge zu helfen, selbst (etwas weiter) zu denken...

    So stehst Du jetzt gerade an einem Scheideweg, über den Du dann später einmal nachdenken könntest, ob er richtig war. ;)

    Das ist der Arzt mit eigener Praxis... oder als nicht-Arzt in einer Praxis arbeiten.

    Und das ist der Vorteil in der IT: die Kollegen sind da das kleinere Problem - wir ziehen weitgehend am selben Strang. Das war in IT-Beraterhäusern sogar noch besser, dafür die Kundenbeziehungen anstrengender, weil wir "teuer" waren und den Leuten ihre gewohnten Abläufe geändert haben...
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    So sehe ich das ja auch. Wenn die Menschen alle klar kommen würden, dann bräuchten sie auch keine Hilfe.
    Sie sind aber eben oft total hilfs- und mittellos. Teilweise auch echt ein bisschen blöd :-D Ist aber nunmal so.
    Bloß dieses kontinuierliche Abkotzen darüber verleidet mir die Arbeit.

    Das ist viel wert :)
     
  17. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Dümmster anzunehmender User :)
     
  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

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