Blätter mit geringer Streuung

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Dan, 25.Januar.2009.

  1. Dan

    Dan Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    mal wieder ne Frage zu Blättern:

    Vorab Hintergrundinfo:
    Ich spiele schon einige Jahre Saxophon. Derzeit Rico Royal (Stärke 2) an meinem Tenor mit dem Otto Link 6*.

    Jetzt hatte ich gerade das "Erlebniss" das sich mein Ansatz verkrampft hat. Das liegt vermutlich daran, dass ich seit über einer Woche nicht üben konnte und ich quasi wie ein Krokodil zugebissen habe.
    Auch nach Lockerung habe ich keinen vernünftigen Ton rausbekommen, irgendwie erschien mir plötzlich das Blatt als viel zu lasch.

    Nachdem die Ricos ja gerne stark streuen hab ich ein anderes genommen (das war auch Stärke 2!!!)
    ... Viel zu hart!
    Der Ton hat gerauscht und gut geklungen hat es auch nicht.

    Nun endlich meine Fragen:

    1. Kann es sein, dass ein Blatt nach 1/2 h dermaßen an Spannung verliert? :-?
    --> Ich möchte ausschließen, dass es "nur" an meinem Ansatz liegt. Das oben genannte "Erlebniss" hate ich vor ein paar Wochen schonmal und es nervt mich so, dass ich das Üben aufgehört habe!

    2. Welche Blätter haben Eurer Meinung nach geringe Streuung? -Von den letzten 4 Ricos die ich gekauft habe gab es natürlich Streuung, aber das eine ist dermaßen daneben...also in meinem Fall 25% Ausschuß :evil:

    3. Aufgrund von Frage 1 überlege ich mir mal ein Kunststoffblatt zuzulegen, weil da bestimmt nix nachlässt: Habt ihr da Kaufempfehlungen?


    Freu mich auf Eure Meinungen!
    Dan
     
  2. ChristophBM

    ChristophBM Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    ad 1.: ja, habe ich auch schon mehr als einmal erlebt. Hängt allerdings auch von der Art des Einspielens ab - jeder hat da sicher verschiedene Verfahrensweisen, meine ist etwa so: neues Blatt ca 2 Minuten wässern, dann ca 10-15 Minuten nur maximal mf im mittleren Register des jeweiligen Sax spielen, dann ausbauen, abwischen, weglegen, ich nehme dazu einen Humidor, Feuchtegrad ca 50-60%. Am nächsten Tag dasselbe. Nach ca 3-5 Tagen mit dieser Prozedur betrachte ich das Blatt dann als eingespielt. Geht aber auch ohne ;), nur bei meinen recht kostspieligen Baßsax-Blättern halte ich mich meistens daran, weil es meiner Erfahrung nach zu höherer Lebensdauer der Blätter beiträgt, immer in Kombination mit dem regelmäßig alternierenden Gebrauch mehrerer Blätter. Hat den Vorteil, daß sich jedes Blatt ein wenig "ausruhen" kann, und ich mich daran gewöhne, daß jedes Blatt verschieden ist.

    ad 2.: die Antwort gefällt womöglich nicht: ich halte es für die beste Methode einfach - fast - jedes Blatt der Packung [des Typs und der Stärke wie man es gewohnt ist] so zu nehmen wie es kommt, mit dem Anspruch auf jedem Blatt so klingen/spielen zu können wie ich es will. Daraus erwächst mit der Zeit die Fähigkeit hier flexibel zu sein und damit frei.

    ad 3.: empfehlen kann ich die Blätter von Harry Hartmann, bekannt unter dem Markennamen "Fiberred".

    Gruß, Christoph
     
  3. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Ich möchte dir nur auf Frage 2 antworten, da ich auf die erste Frage erst testen muss und mal schauen muss und die dritte da hab ich keine Ahnung.

    Aber zu 2. die geringste Streuung hab ich bei den AW Reeds erlebt, liegt so sagt der "Erfinger" selbst an der Methode wie sie hergestellt werden, aber sei es drum, er hat recht, die streuen kaum.


    Grüße Bostonsax
     
  4. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    Harry Hartmann`s Blätter sind nahezu perfekt, ausser dass man sich die Zunge aufschneiden kann. Die Kanten sind scharf, aua! (Kann man aber etwas abrunden)

    Streuung haben fast alle Blätter in einer Packung (gut zugegeben, AW - Reeds nicht).
    Hast du es schon mal mit schleifen probiert? In diesem Forum gibt es eine Anleitung dazu. Ich kann mittlerweile aus wirklich schlechten Bättern noch etwas spielbares zaubern. Einige Minuten Arbeit, die sich lohnen. Ausserdem lernt man unglaublich viel. Z.B an welcher Stelle des Blattes welcher Ton erzeugt wird. Das finde ich persönlich wichtig zu wissen als Musiker.

    Grüße Schlüsselpapst
     
  5. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Also ich mach das völlig anders.Ich habe schlicht keinen Bock ständig irgend welche Schmiergeleien an den Blättern vorzunehmen, höchstens wenn gar nichts geht, mit einem Rasiermesser ein bischen gescharbt.Ich bin jetzt schon ein paar Jahre mit folgender Metode gut gefahren : Jedes Blatt lässt ja nach dem Einspielen ein bischen nach und bleibt dann eine ganze Weile so ,oder lässt wenigstens langsamer nach, bis es völlig hinüber ist. Ich kaufe mir Blätter, die ich so losspielen kann, ohne großes Einspielen. Das sind bei mir 3er oder 3,5er, hängt von der Marke ab.Wenn sie nachlassen schiebe ich sie erst etwas weiter über die Mundstückspitze um zu sehen wie es dann reagiert. Den Teil den ich weitergeschoben habe schneide ich dann mittels eines Blattschneiders ab.Das kann ich mehrmals machen, bis das Blatt eben nicht mehr will.Allerdings hängt das vom Schnitt des Blattes ab, bei Blättern mit starkem Herz und dünner Spitze funktioniert das nicht so gut.Mann muss also welche nehmen die ein etwas dünneres Herz und etwas kräftigere Spitze haben "amerikanischer Schnitt". Habe allerdings das Glück das gerade diese am besten zu meinem Mundstück (Dukoff LD 8)passen. Auf diese Weise kann ich eigentlich jedes Blatt aus der Schachtel spielen, so alle 2-3 Schachteln hab ich mal eins dabei das nicht will. Die lasse ich dann einfach liegen und probier sie irgend wann noch mal. Meistens wollen sie dann doch.
    Der Blattschneider hat noch einen weiteren Vorteil: Wenn Mundstückspitze und Blatt nicht den gleichen Verlauf haben, manche Mundstücke sind an der Spitze leicht schief, kann mann das Blatt eben auch etwas schräg abschneiden und so dem Mundstück anpassen.
     
  6. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele jetzt auch einige Jahre (drei)und muss einfach mal sagen, dass ich mittlerweile bei mir festgestellt habe, dass alles was ich auf Blätter und Equipment schiebe immer viel mehr mit mir selber zu tun hat. Ein schlechtes Blatt zu haben ist immer eine super Ausrede um den Fehler nicht bei sich selber zu suchen. Wie gesagt ich spiele drei Jahre und habe bei weitem die grundlegenden Dinge wie Ansatz und Halsstellung noch nicht unter Kontrolle obwohl ich mich damit sehr stark auseinandersetze. Ich glaube, dass wir Hobbyspieler völlig unterschätzen wie schwer und zeit intensiv das Erlernen der Basics beim Saxen ist. Vor allem die Halsstellung empfinde ich als das Schwierigste Element, da es kaum spürbar ist wann sie wirklich richtig ist und man automatisch mit ihr nicht nur die Tonhöhe sondern auch Luftmangel und fehlende Stütze kompensiert. Ich mache auf jeden Fall diese Fehler wenn ich mich nicht richtig konzentriere. Die Schwierigkeit ist auch nicht die richtige Stellung zu erlernen, sondern die Halsstellungen die man beim Sprechen benutzt nicht mehr zu benutzen. Es geht also wie ich meine darum, Bewegungen zu verlernen die man in seinen wer weiß wie vielen Jahren Sprachgebrauch konditioniert hat. Und das ist unglaublich schwierig, weil man es so sehr verinnerlicht hat und völlig unbewusst benutzt. Ich spiele sehr leichte, einfach zu blasende Blätter. Wenn ich den Hals etwas zu eng stelle überblasen die Töne in die nächste Oktave. Ich hab bis jetzt gedacht ich mache den Ansatz fester oder das Blatt ist zu weich geworden, stimm aber nicht, es passiert auch wenn ich so gut wie keinen Druck mehr aufs Blatt ausübe. Nimm dir mal ne Woche Zeit mit dem "zu laschen Blatt" und spiele Tonleitern und Geläufigkeitsübingen(keine Stücke), das könnte eine ziemliche Überraschung werden, wenn es dir gelingt mit dem Blatt gut zu spielen.

    Liebe Grüße, Mischa
     
  7. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Die Fiberreeds von Harry Hartmann oder die ebenfalls synthetischen Hahn Blätter sind meiner Erfahrung nach eine wirklich gute Alternative zum Holz. Beide werden jeweils als Einzelstück verkauft.
    Mit AW Blättern bin ich persönlich nicht so gut klargekommen.
    Bei natürlichen Blättern schwöre ich inzwischen auf Francois Louis (der Mann baut auch Ligaturen und Mundstücke): so gut wie keine Streuung und super Ansprache und Intonation. Aber auch das ist natürlich meine persönliche Erfahrung und Wertung.

    Gruß - Uli
     
  8. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Alle Kunststoffblätter sind m.E. o.k. ------- Wenn man Sound, Gefühl und Ansprache mag.
     
  9. cadsax

    cadsax Schaut nur mal vorbei

    genau mein Problem, vor allem und ganz dramatisch beim "a" und "g", manchmal auch "fis".

    Hast du nen tip, was man dagegen machen kann ?
     
  10. blue_asphalt

    blue_asphalt Ist fast schon zuhause hier

    Fiberreed oder Fibracell... beides okay... nie mehr blätter in die tonne treten... und sich viel weniger ägern... und geld sparen... und mehr spass beim spielen... herb
     
  11. ChristophBM

    ChristophBM Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    Gesangsübungen sind hilfreich, wenn man die Zusammenhänge von Tonvorstellung und Körperstellung "begreifen" möchte; es schadet nichts, sondern wird in jedem Falle nützen mal eine Weile Gesangsstunden bei einer/m guten Gesangspädagogin/en zu nehmen. Außerdem macht Singen sehr großen Spaß.

    Auf dem Saxophon kann folgende Übung helfen: einen mittelhohen Ton aus dem Oktav-Register - also etwa ein b´, a´, g´- OHNE betätigte Oktavklappe spielen und dann legato, ohne Veränderung des Ansatzes zum eine Oktave tiefer klingenden Ton werden lassen. Diese Übung verstärkt das Bewußtsein dafür, daß die Oktavklappe nur eine Art Hilfsklappe ist, die einzig und allein das "Anspringen" der Oktave erleichtert, in der Hauptsache aber unser Körper im Gefolge unserer Tonvorstellung eine andere, passende "Resonanzposition" für den zu oktavierenden Ton einnehmen sollte.

    Viel Erfolg!


    Gruß, Christoph
     
  12. Gillert

    Gillert Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,
    Ich möchte zum Thema Kunststoffblätter aus eigener Erfahrung nur sagen, wer eine längere Zeit Kunstblätter spielt steigt nicht mehr so schnell auf Holz um. Ich habe
    gewechselt, weil ich zwischen Percussion und drei Saxo-
    phonen hin und her springen muß ( Band) zwischendurch habe ich immer mal wieder Holz genommen, aber auch hier gilt wer
    etwas über einen längeren Zeitraum macht entwickelt damit auch ein anderes Verhalten. Kurz gesagt, ich mag Holz nicht mehr spielen seitdem. Ich spiele aber auch außer Legere-Kunstblättern noch das harte Cordala (Zebra). Diesen
    speziellen Sound liefern mir die Hölzer nicht so leicht.
    Also Vorsicht, hin- und herwechseln zwischen den Materialien wird schwierig, bis unmöglich.
    Grüße Misty
     
  13. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    Sehe ich anders. Wenn ich Zeit habe mit einem Blatt ~100 Stunden zu spielen (ca eine Monat), dann nehme ich mir auch die Zeit max. 15 Minuten daran herumzuschmirgeln und ein Blatt nach meinen Vorstellungen zu erhalten.
    Ist nicht wirklich zu viel verlangt.

    Ich muss fast an jedem Blatt schleifen, selten dass eines auf Anhieb passt. Von 10 Stk lässt sich max. eines sofort spielen, so wie ich es will.

    Grüße Schlüsselpapst
     
  14. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    ich persönlcih hab die erfahrung gemacht, dass vor allem die rico royal blätter (jazz selects) auf schmiergeln nicht so gut reagieren...
    man kann sie sich natürlich gut für seie bedürfnisse zurecht schnitzen und alles ist gut...aber nur für ne 1h...zumindest bei mir oft der fall...
    sobald sie ne stunde intensiv gespielt sind werden sie so lasch, dass sie extrem schlecht intonieren was ziemlich anstrengend zum ausgleichen ist...was mich jedoch am meisten stört, ist, dass die obersten töne, vor allem die palm keys, unglaublich dünn daher kommen....
    aus diesem grund bin ich derzeit auch auf der suche nach anderen blättern...vielleicht könnte mir ja jemand noch ein paar tips geben (spiele alto, otto link 7*, derzeit rico royal jazz selects 2m)
    hf, cheers phi
     
  15. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    Hast du schon mal Gonzales probiert? Sind "oben" keineswegs dünn.
    Sind von Yanagisawa empfohlen, darf man aber auch auf anderen Marken spielen...

    Grüße Schlüsselpapst
     
  16. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    nein, hab ich noch nicht probiert...
    der laden in meiner unmittelbaren nähe ist im sortiment etwas flach ausgestattet...
    deswegen hab ich bislang nur rico royal, jazz selects, vandoren blau, zz und java und la voz probieren können....
    deshalb wär ich für vorschläge sehr dankbar, weil ich einfach mal einige packungen von anderen marken übers inet bestellen werden muss....
    gonzales und aw sind vornotiert...^^
    gibts sonst noch was empfehlendswertes, was man mal probieren sollte?
    danke, cheers phi
     
  17. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hi,
    ich spiele neben den Jazz Selects auch noch Hemke Blätter und bin sehr zufrieden. Vielleicht versuchst Du die auch mal.

    gruss
    tbeck01
     
  18. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Wenn du the_ashbird ein paar versch. Blätter ausprobeiren willst dann schau mal HIER dort gibt es Set´s mit verschiedenen Blättern.

    Grüße Bostonsax
     
  19. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Vielleicht solltest du mal ein paar andere Marken probieren.
    Das kann doch nicht befriedigend sein erst mal an jedem Blatt rumzufeilen bevor mann es spielen kann... :-?
     
  20. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Möchte da keineswegs etwas falsches sagen, aber bist Du mal auf den Gedanken gekommen das dies vielleicht gar nicht an den Blättern liegt?

    Ich kenne zu gut die kleinen aber feinen Problemchen mit den Palm-Key Tönen.....

    Gruß
    Ten.
     
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