Blattschraube Auswirkungen auf den Klang?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von hildesheim64, 2.Juli.2008.

  1. hildesheim64

    hildesheim64 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo, spiele USA Meyer Mundstück Bahn 6.
    Überlege, mir bei Thomann eine neue Blattschraube aus Leder/Ledereinsatz dazu anzuschaffen.
    Hat die Blattschraube Einfluß auf den Klang?
    Welche könnt ihr empfehlen für Tenorsax (Anfänger),
    Musikrichtung: Blasorchester ??
     
  2. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Grundsätzlich gilt: Je härter ein Blatt auf den Tisch gepresst wird, desto heller wird der Sound. Lederschrauben bewirken daher einen eher dunkleren Sound.
     
  3. S4ndm4n

    S4ndm4n Ist fast schon zuhause hier

    Ne klassische Empfehlung kann ich dir leider nicht geben. In Sachen Jazz find ich die FL Ultimate sehr gut.


    Was ich aber sagen kann ist: Ja, die Blattschraube hat Auswirkungen auf den Klang, diese sind sogar recht deutlich hörbar.

    Gruß
    Bernd
     
  4. Pedda

    Pedda Schaut öfter mal vorbei

    Moin,

    also ich finde über die Tatsache ob man den Unterschied so deutlich als neutraler Zuhörer hört lässt sich streiten, aber auf jeden Fall merkt man einen Unterschied als Spieler. Einerseits in Sachen Ansprache und man hört sich auch irgendwie anders.
     
  5. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Also bei uns im Blasorchester spielen die meisten Saxophonisten(wie ich auch) die Vandoren Optimum.
    Hat bisher klanglich immer gepasst und wenn man was verändern will so sind 3 verschiedene Andruckplatten dabei, da findet sich immer ein guter Sound fürs im Orchester spielen als auch für alleine.

    Grüße Bostonsax
     
  6. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Also, mein Favorit: FL Ultimate Ligature für ca. 50 Euronen, unterschiedliche Andruckplatten und prima Ansprache sowie variablet Sound. Wernn das nix is: Fahrradschlauch!
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    der Ausdruck "härter" ist vielleicht nicht ganz präzise, ich vermute, es liegt an der Elastizität. Ein Blatt mit einer Metallschraube fest angezogen liegt genau so "fest" auf dem Tisch, wie mit einer Schnur befestigt oder einer Lederschraube. Im Falle der Metallschraube ist die Befestigung aber starr, in den anderen Fällen elastisch.

    Die Schwingung des Blattes, die sich bis in den dicken Holzteil fortsetzt wird dadurch anders gedämpft.

    Ich wiederhole mich jetzt, aber bevor man 50 € für eine Lederblattschraube ausgibt, die möglicherweise nicht optimal passt (bei meinem Link und der Rovner passte es nie) kann man tatsächlich einfach mal eine Schnur, oder ein Gummiband nehmen, um einen möglichen Effekt auszuprobieren.

    Als ich anfing, als Ligatur Schnur zu benutzen, wie die alten deutschen Klarinettisten, dachte ich auch zunächst, der Ton würde dunkler, inzwischen kann ich auf der Original Ligatur den praktisch gleichen Klang erzeugen.

    Den Haupteffekt habe ich auch nicht auf dem Saxophon bemerkt, sondern auf der Bassklarinette, bei der es ja viel mehr "problematische" Töne gibt, die, zumindest für mich, auch sehr viel schwerer auszugleichen sind als auf dem Saxophon.

    Neben einem volleren satteren Ton (mit Schnurligatur) konnte ich auch ein entschieden besseres Ansprechverhalten feststellen.

    Vermutlich ist es auch hier wie auf dem Saxophon. Wenn ich besser spielen könnte, würde der Unterschied wesentlich kleiner ausfallen.

    Gruß,
    xcielo
     
  8. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Beides sehr richtig. Deshalb m.E. für "Hobbymusiker" oft hilfreich, in Ligaturen zu investieren!
     
  9. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier


    Da bin ich mir nicht ganz so sicher. "Aufliegen und fixieren" und "hart anpressen" ergeben nicht den gleichen Sound oder die gleiche Ansprache. Bei meiner Winslow (die heutigen SAXXAS) kann ich mit Nocken bis zu 5 Auflagepunkte definieren, die das Blatt an den Tisch drücken. Ich hab da nicht mit sämtlichen möglichen Kombinationen bis ins letzte Detail rumexperimentiert. Aber es ist schon ein grosser Unterschied, wenn ich das Blatt mit einem Auflagepunkt nur fixiere, oder mit 5 Auflagepunkten beinhart auf den Tisch presse.

    Mit dem Einschrauben-System der Winslow ist nach meinem Stand der Kenntnisse die härteste Fixierung möglich. Diese geht so weit, dass Blätter, die den Plopp-Test nicht bestanden haben, so hart auf den Tisch gepresst werden, dass sie diesen wieder bestehen und spielbar sind! Ein derartiger Druck ist mir noch mit keiner der handelsüblichen Schrauben gelungen, schon gar nicht mit diesen - 'tschuldigung, meine Meinung - idiotischen Systemen von Lawton oder Otto Link Metall...

    Meine Hauptgründe für die teure Winslow waren:

    - Nur eine Schraube zum anziehen (einfaches Handling)
    - Harter Druck möglich (weniger Plopp-Ausschuss, gut fixiert)
     
  10. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Servus Peter,
    ich hab' seit Jahren das Problem, dass meine Blätter undicht werden - hauptsächlich am Bari!

    Fürs Tenor hab' ich gebraucht eine Winslow gekriegt die funzt sehr gut, allerdings ist die Montage nicht ganz einfach.

    Gibts da irgendwelche Tricks, die Schraube einfach und schnell zu zentrieren?

    Hast du original Winslow gegen Saxxas getestet? Suche wenn eine für Kautschuk Bariton - und ganz billig sind die ja auch nicht, aber wenns das leidige Blätterproblem löst?

    Viele Grüße

    Chris
     
  11. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Chris

    Jopp, je grösser die Holzauflage, desto grösser ist die Tendenz zu undichten Blättern. Ich hab für meine mittlerweile ziemlich vermurkste Winslow für Tenor eine SAXXAS bestellt. Diese wartet bei Thomy Inderbinen, bis Wespi sie dann endlich mal dort abholt... Nächste Woche werde ich dies dann erledigen und werde den Vergleich mal posten.
    Ich spiele auf dem Baritone Lawton mit Winslow. Und das Blätterproblem hielt sich dann in seeeehr engen grenzen. Kostet zwar was - aber wenn du die unverbrauchten Nerven berücksichtigst ;-) dann ist sie fast umsonst... :)
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Peter,

    mir scheint, du beschreibst den Zustand, dass ein Blatt nicht ganz plan auf dem Tisch liegt. Das (sollte nicht aber) kann an dem Tisch liegen, oder daran, dass das Blatt nicht ganz plan ist.

    Von jeder Holzbohle in alten Häusern weiß man, dass diese sich gerne im Laufe der Zeit wölben. Genau das Gleiche passiert Holzblättern.

    In diesen Fällen mag das beinharte auf den Tisch pressen hilfreich sein.

    Ich bin eher von dem idealen Zustand ausgegangen, dass Blatt und Tisch jeweils plan sind.

    Für meinen Teil möchte ich mir nicht durch gewölbte Blätter einen eigentlich ungewollten hellen Klang aufzwingen lassen.

    Gruß,
    xcielo
     
  13. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    @Peter:
    weißt du obs die Saxxas auch für Kautschuk Bariton gibt, bzw. welchen Umfang die Kautschuk Tenor haben?

    Chris
     
  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Brille,

    falls du auf den Fall anspielst, bei dem ich mal das Gegenteil empfohlen habe, da war das Instrument ein ungeliebtes Leihinstrument und das Mundstück eher Schrott.

    In einem solchen Fall eine teure Blattschraube zu kaufen hielt und halte ich für Geldverschwendung.

    Gruß,
    xcielo
     
  15. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @kryz:

    Ich musste bei Inderbinen lediglich den Mundstück-Typ angeben und dann können sie die benötigte Grösse in einer Tabelle nachschauen.
     
  16. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier


    Ja, dieser Zustand ist gemeint. Bis ich den Plopp-Test kannte, nervte ich mich über Blätter, die in den ersten 10 Minuten top waren und dann auf ein Mal nicht mehr ansprachen, Sch....-Sound usw. Mit dem Plopp-Test kam dann die Erklärung und das Aha-Erlebnis.

    Der konstante Idealzustand wäre der Himmel auf Erden, aber scheinbar minimale Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit usw. lassen dies leider zu einer Illusion werden.

    Nachdem ich erkannte, dass die Winslow *beinhart* das Problem mit den gewellten Blättern in fast allen Fällen löst, entschied ich, diese für mich als Norm zu definieren und suchte anschliessend dazu ein Blatt, welches mit der harten Montag meiner Sondvorstellung sehr nahe kam. So ist es für mich dann kein Kompromiss, sondern eine etwas eigenartige Art der Blattwahl... :)
     
  17. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Nun, ich spiele auf gar nichts an, sondern gebe meine persönliche durch Erfahrung gewonnene Einschätzung wider. Übrigens würde ich auch empfehlen, ein Schrotthorn in die Tonne zu treten. Ganz klar.

    Grüße Brille
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden