Ich habe mit Blattstärke zwei begonnen und bis jetzt bei 2 1/2. Jedoch ist mir eigentlich nicht ganz klar, warum man Blattstärken steigert. Denn dadurch wirde doch eigentlich der Widerstand erhöht, sodaß mein Sound erst bei stärkerer Anstrengung erklingt. Aber warum (rein vom Verständnis) sollte ich dann den Widerstand erhöhen? Mit welchen Stärken spielt Ihr denn so? Unterscheiden sich die Blätter der unterschiedlichen Firmen wirklich soooo stark?
Hi Janko, bist ja ernsthaft bei der Sache, das ist schön. Das mit den Blättern ist so eine Sache, ich habe lange gebraucht bis ich "mein" Blatt gefunden habe. Dann hab ich mir ein neues Mundstück gekauft (Lawton, vorher Link) und "mein" Blatt war auf einmal nicht mehr zu gebrauchen. 2 1/2 ist ja schon ganz ordentlich, kommt aber auf das Mundstück bzw. Öffnung an. Viele Profis spielen auch "nur" 2 oder 2 1/2 er. Pauschal könnte man sagen große Öffnung = weiches Blatt, kleine Öffnung = hartes Blatt. Dann spielen aber noch andere Faktoren eine Rolle, nicht zuletzt die Musikrichtung und der Sound den du erzeugen willst. Das mit den Blttern ist eine ganz eigene Sache, genau wie mit den Mundstücken. Es gibt/gab Profis die haben ihr ganzes Leben auf einem Mundstück gespielt, andere für jedes Stück, jeden Stil ein anderes benutzt... Am Anfang würde ich nicht zu sehr rumprobieren mit Marken oder Blattstärken, erst wenn sich dein Ansatz ein weinig gefestigt hat. Ausser du hast wirklich Probleme mit Ansprache oder ständigem "Quietschen", dann kann das auch am Blatt liegen. Gruss aus MUC, Martin
rein physikalisch ist es ja so, daß die Schallenergie, die deinen Klang ausmacht, von deiner Atemmuskulatur erzeugt wird, in Luftdruck umgewndelt wird, welcher vom Mundstück/Blättchen in Schall umgesetzt wird. Je höher dein Druck ist, je mehr Energie kann in Schall verwandelt werden. Wenn das Blättchen, bzw. Blättchen/Mundstück-Kombination nicht genug Wiederstand erzeugen, kannst du deine Energie nicht "loswerden". Er darf auch nicht zu hoch sein, sonst geht die Luft durch das Mundstück und erzeugt keinen Ton, sondern nur Rauschen. Das hat zur Folge, daß man, wenn man im Laufe des "Trainings" mehr Kraft bekommen hat, man auch mehr Wiederstand sucht. Alles natürlich in den Grenzen dessen, wie man klingen will etc.
zu leichtes Blatt: Sound ist "dünn", quietscht leicht und oft, im oberen Register klemmt man schnell den Ton ab. zu schweres Blatt: tiefe Töne kommen nicht oder nur schwer, Ansatz ist schnell erschöpft. Zwischen diesen beiden extremen muss man "sein" Blatt finden. Es gibt keine Regel: "Je härter das Blatt, desto besser ist man".
O.K., klasse, dann werde ich da erstmal bei meinem 2 1/2er bleiben. Und das Mundstück ist sowieso noch das Original von Yamaha, da lerne ich jetzt erstmal die Basics, bevor ich da was neues ausprobiere. Stlrichtung: da schwebt mir eigentlich grob gesagt der Jazz Bereich vor, aber das hat auch noch etwas Zeit. @ the Martin: ja, gebe mir Mühe, macht auch irre Spaß Will halt auch möglichst gleich am Anfang alle Fehlerquellen ausschliessen, nicht das nachher z.B. meine Abweichung beim spielen der hohen Töne (hatte doch das Problem, dass die tiefen beim Stimmgerät scheinbar stimmen, die hohen aber noch nicht) nicht vielleicht von etwas anderem herrühren als eben vom Ansatz.
Hallo, ein endloses Thema! Saxophonisten erkennt man eineinhalb Kilometer gegen den Wind, weil sie ständig über Blattstärken und Mundstücköffnungen reden (immer noch besser als die Kollegen von der Saitenfraktion mit ihrem Röhrengerede ) Endlos ist das Thema, weil hier wirklich alles individuell ist. 1) Alle Regeln sind Faustregeln, d.h. sie sind ein guter Anfang, aber es lohnt auch, sie (probeweise) zu verletzen. 2) Die Suche nach dem optimalen Blatt gleicht der nach Atlantis. 3) Mein (aktuelles) Mundstück ist das einzig wahre (bis zum nächsten) usw. Was ich sagen will: Spiele das, womit Du Dich wohlfühlst, und laß Dir nicht einreden, für einen bestimmten Stil etc. bräuchte man dieses und jenes Equipment. Charlie Parker hatte einen anderen Kiefer als Du und Lester Youngs sound wurde anfangs ziemlich verspottet. Aber: Probieren lohnt wirklich. Ja, die Blätter unterschiedlicher Hersteller unterscheiden sich heftig. Hier machen kleine Unterschiede in der Blattgeometrie (we dick ist das Blatt am Rand / in der MItte/ an der Spitze etc. etc.) ziemlich viel aus. Also: Probieren, aber auch nicht zu viel. Es bringt nicht viel, ständig neue Blätter aufzuschrauben, sondern auf dem Typ zu arbeiten, zu dem man einen guten Kontakt hat. Gruß Wolfgang
Hi Janko, solange du noch in M wohnst können wir gerne mal auf ein Bierchen gehen und über "Blech" reden. Bin jeden Tag in M-Sendling am arbeiten. Gruss, Martin
Es besteht auch kein Grund, die Blattstärken im Laufe der Zeit zu steigern. Denn sonst würden ja die Oberprofis alle mit glattgeschliffenen Dachlatten spielen. Der Anfänger könnte wohl mit einem für das Mundstück etwas zu leichtem Blatt anfangen, damit die untrainierte Lippenmuskulatur das Blatt überhaupt in Richtung Mundstück bewegen kann. Wenn man etwas geübt ist, kann man das Blatt suchen, das zum Mundstück passt. Diese "Boah ey, der Typ spielt ein 4 1/2 er Blatt, der muss es voll drauf haben" - Dinger sind Quatsch. In meinem Umfeld (Blasorchester, Musikschule) gibt es u.a. Leute, die Rico-Blätter blasen. Die finden Vandoren Blätter teuer und erzählen, dass sie die Hälfte der Blätter in einer Rico-Schachtel als unspielbar empfinden. Dann gibt es die Vandoren - oder LaVoz -Bläser, die den höheren Preis zahlen, aber 9 von 10 Blättchen benutzen können. Dann gibt es noch die Blattschnitzer, die mit Schachtelhalm, Schleifpapier, Rasierklinge und Vandoren Reed-Dingens jedes Blatt individuell bearbeiten. Das sind meistens nicht die Leute, die mit dem Saxophon ihre Brötchen verdienen. Ich bin seit zwei Jahren bei Vandoren, Java, Classic und V 16. Immer seltener packt mich der "Ich muss mal ein anderes Blatt probieren- Fimmel", nach ein paar Stunden kommen dann die neuen, gerade eingespielten Blätter in die Schachtel "Für Benjahmins Musikschule in Afrika" und ich spiele die bewährten weiter. Also such in Ruhe und vielleicht zusammen mit Deinem Lehrer ein Blatt, mit dem Du klarkommst, d.h. dass in der Tiefe gut anspricht und in den Höhen nicht dünn klingt.. Über die Suche nach dem Sound kann man leicht die Musik vergessen. Christian
servus ich bin der neue ich spiele seit einem dreiviertel jahr ein tenorsax drauf habe ich ein selmer mundstück und habe mit einem 2 ricoroyal blatt angefangen das hörte sich aber dermassen sch...an das ich einfach mal ein 2 1/2 er probierte dann probierte ich ein dreier und siehe da wunderbar. allerdings habe ich auch mal eines von vandoren gekauft auch als dreier -> resultat ich kriege die hohen töne überhaupt nicht richtig raus und finde es hört sich bescheiden an. was ich sagen will ist dies, jeder muss sich wohl sein eigenes blatt suchen bei jedem liegen die individuellen voraussetzungen eben anders und ich glaube allgemeingültige aussagen kann man wohl nicht machen-oder? liege ich damit völlig daneben? grüsse aus nordhessen
Hallo, nein, damit liegst Du nicht daneben! Die Kombination Blatt-Mundstück (und dabei den Bläser nicht vergessen) ist eine ziemlich individuelle Sache; manche Blätter, die auf einem Mundstück super sind, machen auf einem anderen für mich wenig Sinn etc. Dann gibt's auch noch unterschiedliche Tage und Räume, in denen ein ansonsten eher maues Blatt plötzlich besser klingt als das Lieblingsholz und und und. Es hilft also nichts: Ausprobieren muß sein, aber auch nicht zu viel. Immer neue reeds aufschrauben macht auch eher nervös als sound. Bei mir gibt es Probierphasen und Zeiten, in denen ich ganz treu bei einer Stärke und einem Hersteller bleibe. Momentan liege ich (tenor mit Otto Link Metall 8) am besten mit Vandoren ZZ 3 und Rico Jazz 3 M; beide nicht billig, aber praktisch ohne unbrauchbare Blätter, was den höheren Preis relativiert. Gruß Wolfgang
Hallo Christian, gibt es für diese Musikschule in Afrika eine Adresse wo man die Blätter hinschicken kann? Das würde mich sehr interessieren. Weil rausschmeißen ist auch schade. Danke dir. Ich bin seit zwei Jahren bei Vandoren, Java, Classic und V 16. Immer seltener packt mich der "Ich muss mal ein anderes Blatt probieren- Fimmel", nach ein paar Stunden kommen dann die neuen, gerade eingespielten Blätter in die Schachtel "Für Benjahmins Musikschule in Afrika" und ich spiele die bewährten weiter.