Blattvorbereitung

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von HeikeNB, 10.Januar.2011.

  1. HeikeNB

    HeikeNB Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    mir wurde am Anfang meiner Karriere gesagt, ich solle nach Möglichkeit ein neues Blatt eine halbe Stunde in warmes Wasser legen bevor ich es das erste Mal spiele.

    Jetzt hab´ich aber von Vereinskollegen gehört, das die das nicht machen.

    Was sagen denn die Profis dazu ???


    LG Higge
     
  2. Gast

    Gast Guest

    hallo Higge,

    du stellst fragen - ein thema über das man seiten schreiben kann, die dann in einem buch enden und kriege auslösen können.

    ich kehr's mal um und frage(die frage gibst du an die antwortgebenden weiter): wozu soll den das einlegen in warmes wasser gut sein?

    wieviel grad?

    was für ein wasser?

    welche härtegrade?

    :-o
     
  3. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Higge,

    das kann man so machen, wenn man viel Geduld hat. Ist die Vorgehensweise denn der Karriere dienlich gewesen?

    Was die Profis dazu sagen, weiss ich natürlich auch nicht, kann aber gerne verraten, was ich tue:

    Wasser bringt der Theorie nach eher weniger, besser wäre eine isotonische Lösung, damit die osmotischen Verhältnisse stimmen. Einfacher, aber genauso wirkungsvoll: ich nehme das Blatt in den Mund und weiche es so ein. Die Körpertemperatur beschleunigt das Ganze wohl auch.

    Danach spiele ich das Blatt kurz durch alle Oktaven und Töne. Dann kommt es wieder runter, wird mit Wasser gespült und wird kurz über einen planen, feinen Schleifstein gezogen. Die Unterseite des Blattes auf den Schleifstein und Bewegungen nur vorsichtig in Faserrichtung. Dabei sanfter Druck mit den Fingern, möglichst gleichmäßig über die Gesamtfläche des Blattes verteilt.

    Anschließend nehme ich die grüne Seite eine Topfschwammes und bearbeite das Blatt vom Herz in Richtung Spitze (3-4mal. Falls das Blatt etwas unsymmetrisch sein sollte, kann man hierbei auch ausgleichen.

    Blatt mit Wasser abspülen, und nochmal spielen. Normalerweise geht´s jetzt deutlich besser. Bei Bedarf kann
    die Prozedur auch wiederholt werden.


    (Quellenangaben: die Nummer mit dem Schleifstein habe ich von Joe Viera gelernt, der Topfschwamm ist von mir)



    keep swingin´



    Saxax
     
  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    früher ( vor 25 Jahren oder so, habe ich das gemacht mit meinen Blättern : einfach ein paar Minuten in lauwarmes Wasser gelegt. Ob das gut ist oder schlecht, weiss ich nicht, ich fand es sehr angenehm und ich hatte das Gefühl, daß das Blatt viel schneller eingespielt ist. Was man auf jeden Fall damit vermeiden kann ist der übliche Krampf bei mancher Witterung mit grossen Blättern ( Tenorsax, Bassklari): daß das Blatt beim ersten anspielen sich an der SPitze verwellt und ein paar MInuten, bis das wieder vorbei ist, doch etwas ätzend zu spielen ist.
    Warum ich meine Blätter heute nicht mehr in Wasser lege? Weil ich zu faul bin und mir darüber keine Gedanken mehr mache...
    LG
    Thomas
     
  5. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Du wirst hier im Forum über die Suchfunktion bestimmt eine Millionen Ergebnisse bekommen ;-)

    Machs einfach so wie du es am logischsten findest :-D Es gibt sooo viele Varianten.

    Ich tu seit je her einfach das Blatt kurz im Mund anfeuchten und fertig, draufspannen losgehts. Und nach dem spielen zieh ich nen Wischer durchs Mundstück, mache das Blatt wieder drauf und fertig^^

    Gruß Bostonsax
     
  6. HeikeNB

    HeikeNB Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    vielen Dank für Eure Antworten zum "Blattweichen"! Habe gestern vor meiner Sax-Stunde zufällig das Gespräch des Lehrers mit einem "Klarinetten-Kind" mitbekommen, die wohl in den Ferien Probleme mit der Klarinette hatte - weil die so "Schwer ging". Dann hatte sich rausgestellt, daß sie ein neues Blatt (ohne Einweichen) draufgemacht hatte und da sagte unser Lehrer:

    Blatt 5 - 10 Minuten ins Wasser (Schnapsglas o. ä.). Leicht trockentupfen, aufspannen, 5 - 10 Minuten einspielen, runter, eingespieltes drauf und so jeden Tag verfahren mit mehreren Blättern bis sie eingespielt sind.

    Da ich mein letztes Blatt (Vandoeren Stärke 2 1/2) nicht eingeweicht hatte ging das auch schwer zu spielen und ich glaubte das liege an dem Vandoeren-Blatt, hatte vorher immer Rico Royal. Aber nun denke ich, ich werde es wieder mit der Einweichmethode versuchen.

    Im Prinzip habt Ihr Recht, wahrscheinlich muss das jeder Spieler selber ausprobieren, ich war mir jetzt halt nur unsicher, weil es mir meine Vereinskollegen abgeraten hatten die Blätter einzuweichen.

    LG Higge
     
  7. Saxorg

    Saxorg Ist fast schon zuhause hier

    Guten Morgen ins Forum.

    Die Frage richtet sich zwar an die Profis, aber nach 2 Jahren hat man doch so seine Erfahrungen gesammelt.
    Ich weiche meine Blätter vor dem ersten Spielen 15 – 30 Min. ein, lasse sie auf einer glatten Fläche trocknen und spiele sie dann die ersten Tage 5 - 10 Minuten ein.
    Vor dem Aufspannen nehme ich das Blatt und halte die Blattspitze mit dem Daumen auf dem MPC-Tisch fest und schnippe das Blatt 3 bis 5 mal an. Ich bilde mir ein die Blätter gehen damit besser. (Wenn´s hilft !? Nur feste dran glauben !) ;-)

    Fakt ist aber, dass meine Blätter, Java oder auch LaVoz, beim Einweichen irgendeine Substanz absondern. (Schleim o.ä. ?) :oops:
    Allein das, denke ich, lohnt schon das Wässern.

    Immer ein gängiges Reed aufm MPC
    wünscht Frank
     
  8. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin zwar kein Profi, gebe trotzdem mal meinen Schleim, äh Senf dazu....

    In 25 Jahren habe ich noch nie ein Blatt gewässert, oder eine neues Blatt irgendwie gesäubert, ich Lebe noch und habe keinerlei Allergien ;-)

    Wenn Ihr den Eindruck habt das euch irgendwelche Prozeduren dabei helfen das dass Blatt besser funzt, macht es!

    Gruß
    Sven
     
  9. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen!

    Nachdem ich viel positives über Blattbearbeitung im Internet gelesen hab, dachte ich mir anfangs auch, ich könnte meine Blätter irgendwie tunen! :-D

    Ich hab sie gewässtert, im Kühlschrankgelagert, mit Schachtelhalmen nachgearbeitet, gestutzt, angeschnipst, nach Schema eingespielt, etc.pp. und hab mir auch ständig eingeredet, dass die Unterschiede zu unbehandelten Blättern riiiesig sei! Erst als ich mehrere bearbeitete mit unbearbeiteten Blättern verglich, viel mir auf, dass der Nutzen den Aufwand nicht ausgleichen kann.

    Nur wenn ein Blatt aus der Schachtel gar nicht geht, versuch ich mein Glück mit Schachtelhalm und Blattschneider. Die Erfolgschance liegt etwa bei 70%, dass es zumindest einigermaßen spielbar ist.
    Alle Blätter, die direkt aus der Packung keine vollkommen Gurken sind, werden einfach gespielt ohne lange drüber nach zu denken.

    LG Phi
     
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    So kenne ich das auch. Ich habe dann mal einen befreundeten Profi gefragt, wie er das handhabt. Seine Antwort: Blatt vorbereiten? Nö. Ich nehme die Blätter aus der Packung, lutsche sie kurz an und spiele damit. Alles andere ist Zeitverschwendung.

    Seither mache ich das auch so.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  11. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Sag ich doch immer wieder!
    War nur zu Faul es zum 100. mal zu schreiben ;-)

    Gruß
    Sven
     
  12. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    "Rituelle Vorbereitung" und Einspielen ist besonders für nicht so versierte Blower sinnvoll und hilfreich. Da empfehle ich schon durchaus Vorweichen...

    Gruß

    Brülle
     
  13. Nillasax

    Nillasax Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    was die blattvorbereitung anbelangt wirst du ein paar dutzend verschieden Möglichkeiten finden im www, und ebenso werden dutzende meinen ihre variante sei die einzig richtige :-D

    -> teste einfach selber wie es bei dir am besten klappt, oder...

    ...probier mal Kunststoffblätter - ich spiel seid ein paar monaten Fibracell. Und ich kann sagen, sie klingen bei mir nicht schlechter als ihre natürlichen kollegen, sind wesentlich länger haltbar (natürlich auch ah bissl' teurer in der anschaffung *g*) und nach ca 30 sekunden einspielen absolut einsatzbereit :-D

    mfg

    Dominik
     
  14. Dominik

    Dominik Ist fast schon zuhause hier

    Nach kurzem Einweichen verlieren die Blätter den komischen Geschmack, den sie meistens anfangs noch haben. Ganz frische Blätter tu ich schon 10 minuten ins Wasser vor dem Spielen, ansonsten natürlich einfach anlutschen un los gehts.
     
  15. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich denke, eine "Phase der Selbstfindung" zur Blattvorbereitung hat jeder durchgemacht :-D
    Letztenendes bin ich wieder dort gelandet wo ich begann: Packung auf -> Blatt raus -> anlutschen -> komischen Geschmack überstehen und spielen. Bei den Vandoren JAVA Blättern glätte ich meist etwas die Oberseite die mir oft zu rau ist.
    Oft macht man sich einfach zu viel Gedanken über etwas ohne im Anschluss ein besseres Resultat zu erzielen. Viel wichtiger ist es doch, das Blatt richtig einzuspielen.

    Viele Grüße

    René
     
  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich grabe diesen alten thread noch einmal aus...

    Bislang habe ich so gemacht, wie damals beschrieben. Funktioniert bei mir mit "meinen" Blättern (Vandoren ZZ, Gonzalez und AW-reeds) ganz hervorragend.

    Letzte Woche kaufte ich mir erstmals ein Päckchen Rico. Die billigen unfiled und war maßlos enttäuscht, da sich diese Blätter als total störrisch - fast widerwillig erwiesen.

    Ich hätte sie am liebsten als Kaminanzünder verwendet.

    Dann erinnerte ich mich an diesen alten tread und dachte mir, ich gebe ihnen noch einmal eine Chance. Hab drei Blätter aus der Packung genommen, eins nach dem anderen intensiv angelutscht, aufgespannt und nur wenig über das gesamte Tonspektrum gespielt. Nach 10 Minuten wieder runter. Am nächsten Tag noch einmal. Und plötzlich - am dritten Tag funktionierten die Blätter so, wie ich das schon am Anfang erwartet hätte...

    Was ist bei Rico anders als bei anderen Blattmarken?

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  17. Gelöschtes Mitglied 8565

    Gelöschtes Mitglied 8565 Guest

    ich glätte die Unterseite und dann lutschen.
    Gruß
    Udo
     
  18. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Hallo,

    angefangen habe ich mit: Blatt aus der Schachtel, während des Aufbaus des Instruments drauf rumlutschen, Blatt aufs Mundstück, spielen. Blätter die nicht wollten hab ich weggeschmissen.

    Danach kam: 10 Minuten vor dem Spielen in warmes Wasser, spielen, trockenreiben und wieder aufs Mundstück (angeblich hatte das Gerry Mulligan so gemacht)
    Blätter die nicht so gut gingen habe ich studnenlang bearbeitet.

    Es folgte: alle eingespielten Blätter ca. 5 Stück immer im Wasserglas -> Wasser tägl. wechseln und einen Schuss Mundwasser oder Schnaps rein!
    Blätter die nicht wollten habe ich bis Ultimo bearbeitet.

    Gelandet bin ich heute bei: -siehe Punkt 1-

    Ich finde, ich klinge heute auch nicht schlechter als zu meinen besten "Blatt-Tuning-Zeiten".
    Meiner Meinung nach spielt ganz viel Psychologie mit!

    Am Besten, alles mal ausprobieren und dann entscheiden.

    Grüße aus dem sommerlichen Leipzig,
    Andy
     
  19. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hi Bernd,
    das variiert so stark, ich habe auch öfters eine ganze Schachtel Rico, die ich direkt in die Tonne treten will. Meistens sind dann aber so ein oder zwei Blätter dabei, die dann doch funktionieren. Ich probiere die auch oft zweimal, und manchmal ist dann doch noch eins brauchbar. Inzwischen habe ich aber ein Gefühl dafür, welche man gleich entsorgen kann, und bei welchen man es nochmal versuchen sollte...
    LG Juju
     
  20. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Hab ja mal vor geraumer Zeit nach Erfahrungen mit PeterPonzol-Blättern gefragt. Kannte wohl niemand.

    Habe mir dann nen 10er-Pack gekauft, 1x gewässert, Unterseite auf der Pappe von nem Schreibblock popoglatt gerieben (ich will da nicht von schleifen reden) und reihum gespielt.

    Jetzt nach ca 3 Monaten entwickeln die Blätter so "ihren" Charakter :) Grad vorgestern hat ein Blatt ganz überraschend nen ++ von mir bekommen.
    Mal sehen, wohin die anderen sich entwickeln :)


    Cheerio
    tmb
     
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