Blockflötengriffe

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von Jazzzzer, 27.August.2008.

  1. Jazzzzer

    Jazzzzer Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,
    ich habe eine solche Blockflöte und such die passenden Griffe. Hab dann auch die Seite gefunden. Wenn ich unter "Renaissance Griffe" -> "Sopran" nachguckt, habe ich sogar ein passendes Griffbild gefunden. Allerdings verwirren mich bei einigen Tönen, dass es mehrere Griffbilder gibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass z.B. bei D2 alle angezeigten Griffe richtig intonieren (ausprobieren kann ich's leider jetzt gerade nicht.
    Muss ich jetzt immer mit der Flöte alle Griffe ausprobieren, und gucken, welcher richtig intoniert?
    Viele Grüße
    Lukas
     
  2. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    http://www.blockfloetengriffe.de/


    Ich hoffe das hilft dir weiter :)

    Gruß Bostonsax
     
  3. Jazzzzer

    Jazzzzer Ist fast schon zuhause hier

    Hi Bostonsax,
    die Seite hatte ich auch schon:
    Trotzdem Danke.
    Mein Problem ist, dass da zuviele Griffe stehen.
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Hallo Jazzer,

    nach dem ersten Link von Dir hast Du eine Blockflöte mit deutscher Griffweise und Einfachlöchern. Dafür gilt die Grifftabelle für Blockflöten mit deutscher Griffweise und nix mit Renaissance - und die (deutsche)ist die denkbar einfachste und sehr eindeutig.

    Bei den anderen Griffweisen kann es Dir schon mal passieren, daß Du mehrere Griffe probieren mußt, um die beste Möglichkeit für eine saubere Skala auf einer bestimmten Flöte rauszufinden.

    In aller Regel gilt aber die Grifftabelle des Herstellers - und gerade Moeck ist ja kein Anfänger in der Branche - die müßten auch auf Ihrer Homepage für sämtliche Krumm- und andere Hörner und Flöten alle denkbaren Grifftabellen haben.

    Gruß, Jürgen
     
  5. Jazzzzer

    Jazzzzer Ist fast schon zuhause hier

    Hi Jürgen,
    auf den Herstelle rbin ich gar nicht gekommen :roll: :roll: :roll: . Danke für den Tipp.
    Trotzdem hat Moeck auf der Seite die Grifftabelle für deutsche Flöten mit Doppelloch.
    Die Renaissance-Griffe stimmen mit meinen gelernten (zumindest die, an die ich mich erinner) genau überein.
    Vielen Dank nochmal
    Lukas
     
  6. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Lukas,

    auf der Blockflöte gibt es etliche alternative Griffe, die Intonation ist tatsächlich manchmal problematisch, kann aber durch Änderung des Blasdrucks zum Teil ausgeglichen werden. Damit erhält man auch die Möglichkeit, ein wenig Dynamik auf diesem sonst eher dynamikarmen Instrument zu realisieren.

    LG Johannes
     
  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Moeck 125 Ahorn, mit Einfachlöchern, deutsche Griffweise, incl. Nylontasche

    Moin
    also in der Produktbeschreibung steht doch schon, daß es sich um das deutsche Griffsystem handelt. M.W., und ich bin kein Flötist, haben die Barockflöten noch andere Löcher (so kleine Nebenlöcher für Ring- und kleinen Finger der rechten Hand; Durchmesser anders als beim deutschen System, weil das gibt es m.W. auch mit diesen Nebenlöchern). Also kann das Griffbild einer Barockflöte auf eine Flöte mit deutschem System gar nicht passen.

    JEs
     
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    mollenhauer
    Da schaust Du mal unter Student. Das wäre das System, daß ich so vor 35 Jahren mal gelernt habe.

    JEs
     
  9. Gast

    Gast Guest

    @JES: Laß Dich durch die "Nebenlöcher" nicht verwirren. Die haben erstmal nix mit dem Griffsystem zu tun. Es gibt für jedes Griffsystem Flöten mit und ohne "Nebenlöcher" - letztere eher im Niedrigpreissegment. Die doppelten Löcher geben Dir bei den besseren Flöten die Möglichkeit, Halbtöne zu greifen, wo diese mit Gabelgriffen nicht mehr zu haben sind - also bei den tiefen Tönen.

    Gruß, Jürgen
     
  10. rbur

    rbur Mod

    Du kannst die Griffe für deutsche Flöte mit Doppellöchern ruhig nehmen, außer denen natürlich, wo nur eins der Doppellöcher zu ist.
    Wenn es mehrere Griffe gibt, nimm erstmal den ganz links.
    Eine Flöte intoniert eh' nie richtig, wenn man nicht mit dem Blasdruck korrigiert.
     
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Jürgen R.

    Nee, ich lasse mich da nicht verwirren. ich hatte nur mal gelesen, daß die Barocke das größere Nebenloch oben und die deutsche eben unten hat (oder umgekehrt).
    Egal, der Link auf Mollenhauer Student zeigt die Griffe für eine deutsche Flöte OHNE Nebenlöcher.
    JEs
     
  12. Gast

    Gast Guest

    hier muss glaube ich etwas aufgeräumt werden.

    - grifflöcher - griffweise

    Renaissance Griffe und deutsche griffweise KÖNNEN beide doppellöcher haben. demzufolge ist es ein trugschluss zu glauben, dass doppellöcher barock-griffweise darstellen.

    davon abgesehen gibt es beide systeme mit klappen!!

    das dritte loch von unten (wirklich das DRITTE von unten!!) läßt rückschlüsse zu. ist es kleiner wie das darüber und darunterliegende ist es eine deutsche griffweise.
    logisch der folgeschluss - ist das loch näherungsweise gleichgross (dritte!) ist es barock.

    die bezeichnung Renaissance Griffe ist eigentlich auch falsch.

    richtig ist, dass jeder flötenhersteller alternativgriffe angegeben hat.

    ansonsten kann man nur sagen, chromatisch spielen und hilfsgriffe (gabelgriffe) ausprobieren. aufgepasst, ab der zweiten oktave wird das daumenloch linke hand etwas geöffnet - und da geht es schon los, etwas mehr oder etwas weniger, je nach typ und hersteller.

    hunde sollte man vorher in den garten lassen - :-D

    nimo

    nachsatz: die klassiche. alte barock kennt keine doppellöcher, warum auch immer. falls jemand dazu bilder bringen kann gerne!
     
  13. blocki

    blocki Schaut nur mal vorbei

    Ich habe erst jetzt diesen Beitrag gesehen. Als Blockflötist tummele ich mich naturgemäß in anderen Foren und nicht im Saxophonforum. - In diesem Thread wurde immer wieder meine Website mit Blockflötengriffen zitiert (blockflötengriffe.de). Es wurden in den Beiträgen viele richtige Dinge erwähnt, aber einige sind etwas verwirrend. Deshalb hier etwas zu den Griffweisen bei der Blockflöte. (Hoppla, der Beitrag ist etwas lang geworden, aber streichen wollte ich nichts.)


    Es gibt "Renaissance-Griffe" und diese dürfen nicht mit der Barocken Griffweise verwechselt werden. Das sind zwei Dinge. Und die Renaissance-Instrumente haben in der Regel keine Doppellöcher. Mehr weiter unten.


    Zu den Griffweisen bei der Blockflöte:

    Die für jedermann/jedefrau erhältlichen Blockflöten gibt es mit Deutscher und Barocker Griffweise.
    Das hat nichts mit den Doppellöchern zu tun sondern mit der Lage und Bohrung der Löcher. Die Bauweise bestimmt die Griffweise. Zu erkennen am 4. und 5. Loch von oben. Viertes Loch größer = Deutsche Griffweise, 5. Loch größer = Barocke Griffweise.

    Die Doppellöcher sind ein Qualitätsmerkmal. Es gibt sie für beide Bauarten. Sehr einfache Blockflöten besitzen diese Doppellöcher nicht. Mit den Doppellöchern können die Halbtöne über den beiden unteren Tönen (bei der Sopranflöte das Cis und Dis) sauber gegriffen werden. Ohne diese Doppellöcher muß das entsprechende Loch halb abgedeckt werden. Das geht auch, erfordert aber eine gewisse Genauigkeit.

    Der Brite Arnold Dolmetsch hat bei der Wiederentdeckung der Blockflöte um 1920 die im Barock am häufigsten verwendeten Griffe verwendet und entsprechende Blockflöten gebaut. Die Barocke Griffweise heißt deshalb international auch „English Fingering“. Der Deutsche Peter Harlan hat diese Dolmetsch-Blockflöten einige Jahre später nachbauen lassen. Er hat dabei, vermutlich aus Unkenntnis, den vereinfachten Griff für das tiefe F verwendet und seine Instrumente solange korrigiert (d.h. Löcher vergrößert/verkleinert), bis der Ton stimmte. Diese Griffweise wurde deshalb die „Deutsche Griffweise“ genannt. Sie scheint einfacher, die Griffe erzeugen aber in der oberen Oktave kein sauberes Fis. Höherwertige Blockflöten und insbesondere Profi-Instrumente gibt es deshalb nicht mit der Deutschen Griffweise. Selbst Peter Harlan hat später zugegeben, daß seine „Erfindung“ ein Fehler war. Das Dumme: Immer noch werden Blockflöten mit dieser Griffweise produziert, selbst von den Japanern (Yamaha). Es heißt „Die Kunden wollen das so“.

    Übrigens: Jede Musikschule fordert von ihren Schülern Instrumente mit barocker Griffweise zu benutzen.


    Ganassi- und Renaissance-Griffe?

    Für Liebhaber alter Musik gibt es Blockflöten, die alten Modellen der Renaissance nachgebaut sind. Ein wichtiger Zeitgenosse war Sylvestro Ganassi dal Fontego (geb. 1492), der sehr genau diese Instrumente beschrieben, aufgezeichnet und die Griffe dafür notiert hat. Da die Ganassi-Instrumente ein characterisches Äußeres haben und einen größeren Tonumfang, gibt es hierfür die besondere Bezeichnung „Ganassi-Blockflöten“. Die restlichen Renaissance-Instrumente haben unterschiedlichste Bezeichnungen und werden unter dem Begriff „Renaissance-Blockflöten“ zusammengefaßt.

    Für diese Instrumente weichen die Griffe ein wenig von den Barock-Modellen ab. Deshalb diese separaten Ganassi- und Renaissance-Griffe. - Diese Instrumente haben eine weite Bohrung und sind grundtöniger (weniger Obertöne). Das macht den Charm dieser Instrumente aus. Später im Barock war ein lieblicher und süßer Ton angesagt und die Blockflötenbauer bauten entsprechende Instrumente. Auch das Äußere der Blockflöte änderte sich im Barock, es wurde verspielter und erhielt äußerliche Verzierungen. Renaissance-Instrumente haben immer ein sehr schlichtes Äußeres, sie sehen manchmal wie glatte Röhren aus.


    Und noch etwas zum Posting von Jazzzzer
    (gemeint ist die Seite "blockflötengriffe.de")

    Zunächst sollte die Grifftabelle des Herstellers verwendet werden, ich zeige auf meiner Seite mehr als 300 davon. Bei älteren Modellen kann das mitunter auch die Tabelle für das Nachfolger-Modell sein. Erst wenn man damit nicht zurecht kommt: auf die Standardgriffe (Barock, Deutsch, Ganassi, Renaissance) zurückgreifen.

    Wenn bei der Barocken Griffweise zu viele Griffe stehen, dann die Grifftabelle „Grundgriffe“ nehmen. Da stehen weniger. Der erste angezeigte Griff ist immer der Standard-Griff. Die weiteren sind Alternativgriffe.

    Bei den Tabellen „Alle Griffe“ gibt es z.T. sehr viele Alternativen. Diese Alternativen sind nützlich, wenn bestimmte schnelle Verbindungen zu spielen sind, die mit dem Standardgriff nicht zu realisieren sind. Manche diese Griffe heißen deshalb auch „Faulenzergriff“. Wer es musikalisch ganz genau nimmt, muß z.B. auch für Ais und B unterschiedliche Griffe nehmen. Aber noch wichtiger sind die vielen Alternativ-Griffe für Blockflöten, die nicht mehr so genau stimmen und für ältere Modelle, für es keine Grifftabellen mehr gibt. Mit dem Blasdruck läßt sich in gewissem Rahmen ein Ton korrigieren. Einfacher ist es jedoch einen Alternativgriff zu verwenden. Den richtigen Griff kann man nur durch Probieren mit einem Stimmgerät ermitteln.

    Auch bei einer hochwertigen und gut gestimmten Blockflöte kann der Flötenbauer einen abweichenden Griff vorgesehen haben oder notwendig werden. - Für mich als Blockflötenspieler ist es völlig normal, bei manchen Tönen für jedes meiner Instrumente einen anderen Griff verwenden zu müssen.

    blocki (Winfried Bauer)
     
  14. Jazzzzer

    Jazzzzer Ist fast schon zuhause hier

    Hallo blocki,
    ich habe mittlerweile eine recht gute Grifftabelle.
    Ich habe leider keine Originalgrifftabelle mehr.
    auf der Blockflöte stimmt fast kein Griff. Manche sind zu hoch, manche zu tief. Um dies alles auszugleichen müsste ich mir fast jeden Griff anders angewöhnen. Da ich aber noch Saxophon, Klarinette, und Gitarre spiele, und Flöte nur aus Spaß nebenbei, lohnt sich das komplette Umlernen für mich (zumindest im Moment) nicht wirklich.
    Vielen Dank jedoch für deinen sehr informativen Beitrag.
    Gruß Lukas
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin blocki,

    Super!

    Bin ja sozusagen mit ner Blockflöte im Mund zur Welt gekommen; die Grifftabellen sind echt Klasse. Allerdings findet man das meiste auch durch probieren raus, und letztlich ist jede Blockflöte ein Unikat, bei dem es mal so und mal so sein kann.

    Gruß,
    xcielo
     
  16. blocki

    blocki Schaut nur mal vorbei

    Hallo xcielo,
    hast natürlich recht bezüglich Unikat und probieren. So machen es auch die Profis, die brauchen auch keine Grifftabellen. - Für die vielen anderen Leute sind die Grifftabellen notwendig. - Trotzdem entdecken selbst Profis manchmal überraschende neue Griffe (sehr oft z.B. bei Trillern).
    blocki
     
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