Charlie Parker & Grafton Acrylic

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von herb, 9.April.2005.

  1. herb

    herb Ist fast schon zuhause hier

    Als bekennender Parker-Fan

    ------- CHARLIE Parker --------

    weiß ich, dass er auch mal auf einem GRAFTON ACRYLIC Alto gespielt hat.

    CHARLIE klingt eigentlich immer gut, auch wenn er gerade seine handgedengelte, biologisch angebaute und lasergeformte Custom-Alligatorhornhaut-Ligatur nicht dabei hatte.

    Weiß jemand im Forum, auf welcher Aufnahme man das Grafton hören kann?
     
  2. the_Martin

    the_Martin Ist fast schon zuhause hier

    Schließe mich der Frage an, das interessiert mich schon lange wie sich das Grafton anhört!

    Gruss vom "Trittbrettfahrer", Martin
     
  3. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Zur eigentlichen Parker-Frage kann ich leider nichts beitragen, aber es gab mal ein Video von einer Auktion, auf der einer dem Grafton ein paar Töne entlockte. Der Sound unterschied sich in meinen Ohren nicht merklich von dem eines normalen Altos.
     
  4. herb

    herb Ist fast schon zuhause hier

    Gerade eben gefunden:
    ......
    Most Valuable Jazz Instrument
    The most valuable jazz instrument is a saxophone once owned by Charlie Parker, which sold for £93,500 ($144,500) at Christie's in South Kensington, London, UK, on September 7, 1994. The Grafton acrylic saxophone was given to him in England in 1953.
    .......

    Ist also teurer als INDERBINEN,SHADOW und EPPELSHEIM zusammen.

    DAS MUSS DOCH GUT KLINGEN!

    WIll ich hören!
     
  5. Haegar

    Haegar Schaut öfter mal vorbei

    Vor zwei, drei Jahren stand eines bei Peter Neff im Schaufenster, wenn ich mich nicht all zu sehr vertue, also aus der Naehe gesehen, aber nie in den Haenden gehabt
     
  6. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Bei Bruno Waltersbacher stehen zwei Graftons rum. Kann man kaufen für ca. 3.500 €. Habe sie nicht angespielt, da noch nicht restauriert. Ist aber eher was für die Vitrine als für den täglichen Gebrauch.
    Zum Klang: Frühe Aufnahmen von Ornett Coleman. Der hat auch mal Grafton gespielt.

    Gruß michat
     
  7. herb

    herb Ist fast schon zuhause hier

    Danke für den Tip, michat!

    Den Ornette hör´ich mir gleich mal an.
    Aber klingt der nicht immer ein wenig kratzig, egal auf welcher Tröte?
    Beispiel:
    http://www.ewetel.net/~joern.verhoelen/mp3/coleman.mp3

    Aber Charlie!
    Ich würde gern von Charlie Parker mal das Grafton hören.


    ...und auch einen ausgewiesenen Fachmann probehören lassen, ob er einen Unterschied hört.

    Natürlich im Blind-Test.

    GRINS
     
  8. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    Saxofoonwinkel in Holland, da stehen auch solche Teile rum.
    Ich habe mal auf einem gespielt, das war nicht schlecht. Prima Ansprache, Intonation habe ich nicht drauf geachtet, aber der Klang war ganz gut. Allerdings habe ich das Teil schnell wieder aus der Hand gelegt als einer der Schrauber sagte, dass der Kunststoff inzwischen sehr spröde ist und eine Reparatur kaum mehr möglich sei.
    War eine ganz nette Erfahrung.

    Gruß
    Markus
     
  9. spike

    spike Ist fast schon zuhause hier

    mein aller erste sax war ein Grafton, ich habs für 8 Englische Pfund gekauft von ein second hand laden, in 1965. Hab vier wochen schaffen mussen in ein glashaus beim städtische gärtnerei, mitten im sommer, um das geld zusammen zutreiben. Es war sehr leicht zu spielen von was ich errinern kann war es nicht so overtonreich wie ein blech horn aber der ton war sehr schon und warm. Grösste probleme beim Graftons war die Federung, die sind ziemlich schnell ausgeleiert un' es hilft nur gummi bänder, es gab damals schon kein ersatzteile mehr. Freund von mir hat sein Grafton, Live auf der Buhne während ein gig zertrummert. Meins hab ich einfach unspektakular liegen gelassen auf'm Bahnhof in Torino Italy. Grösste plus punkt war das aussehen, ein kunstwerk. - gruss - spike
     
  10. lakriz

    lakriz Ist fast schon zuhause hier

    Zur ursprünglichen Frage:
    Bird hat meines Wissens nur eine Aufnahme mit dem Grafton-Alt gemacht, und das war ein Live Mitschnitt eines Konzertes in Toronto (Massey-Hall?) 1953 oder so, mit der absoluten Wahnsinns-Besetzung:
    Charlie Parker Altsax
    Dizzy Gillespie Trompete
    Bud Powell Piano
    Charles Mingus Bass
    Max Roach Trommeln (Mit Roach kann ich mich auch irren)
    Der Mitschnitt war illegal, wurde allerdings von Mingus selbst gemacht.
    Dazu hat Dizzy in seiner sehr lesenswerten Bio "To Be Or Not To Bop" geschrieben, daß ausgerechnet Mingus, der sonst immer sehr über die Ausbeutung der Musiker geschimpft hat, dieses Tape später in seinem Independent-Label veröffentlicht hat, ohne die beteiligten Musiker zu fragen, geschweige denn Tantiemen zu zahlen.
    Tja, so kanns gehen.
    Aber das Konzert ist legendär, und wenn ichs nicht gewußt hätte, am Klang hätte ich es nicht hören können, daß Bird mal wieder sein King Super 20 versetzt hatte.
     
  11. leosinger

    leosinger Schaut nur mal vorbei

    Das Konzert fand am 15.3.1953 in Toronto statt. Die Aufnahme erschien dann bei Debut, also Mingus' eigenem Label, das er wohl deswegen gegründet hat, weil er gerne diese Aufnahme herausbringen wollte und andere Label nicht die Tantiemen zahlen wollten, die er und die anderen Musiker sich vorgestellt hatten. Parker stand damals noch bei Mercury unter Vertrag, weswegen er auf der Platte als "Charlie Chan" aufgeführt wird. Das Instrument selber war wohl ein Leihinstrument eines Musikgeschäfts in Toronto, weil Parker, was öfters vorkam, ohne eigenes Instrument angereist war. Die Aufnahme gibt es heute auf mehreren CDs unter dem Titel "Jazz at Massey Hall" oder auch unter dem ursprünglichen Titel "Quintet Of The Year".
     
  12. Saxer

    Saxer Ist fast schon zuhause hier

  13. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Das ist doch eine höchst interessante Sache. Der Mann, der einen ganz maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Jazz hatte, hatte oft kein eigenes Instrument! Er hatte oft kein handgemachtes Sax mit maßgemachtem Mundstück aus der Bronze alter Kirchenglocken oder vom weißhaarigen Guru nächtens gebackenem Kautschuk, bei Vollmond nachgeschliffenen und in Weihwasser geläuterten Blättchen, aufbewahrt in temperierten Humidoren, gepolstert mit mundgezupftem Lama-Schamhaar.
    Okay, wenn er seine Kohle nicht für Drogen ausgegeben hätte,hätte er vielleicht all das gehabt.
    Aber es ging auch ohne aus Drachenpimmeln geschmiedeten, im Feuer und Eis veredelten S-Bögen.

    Irgendwie beruhigend, oder? ;-)

    Krischan
     
  14. jojob

    jojob Kann einfach nicht wegbleiben

    @krischan
    jau.....!!!! :lol: :lol: :lol:
    jojo
     
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