Chet Baker sings

Mein Saxophonlehrer findet es scheußlich, und ich liebe es trotz der schlechten Intonation, wenn Chet Baker singt.

Was ist da eure Meinung?

 

Lehrerwechsel, bevor Schlimmeres passiert.

 

Für mich ist Chat Baker einerseits inspirierend und andererseits meditativ. Es ist halt Geschmacksache was er macht, mir fallen Intonationsschwankungen da weniger in´s Gewicht. Ich betrachte die Gesamtheit seiner Kunst. Und das was ich höre gefällt mir ausgesprochen.
Fazit: Ich schließe mich Deiner Ansicht an

Viele Grüße

René

 

Gebt dem Mann eine Trompete

 

Da läufts mir eiskalt den Rücken runter ...

 

Ich finds geil ! Geschmack soll hier nicht angepasst werden. Gell!
(Ich habe zu allem meine eigene Meinung!)

 

Also ich bin da befangen..... hab damit mir 15 oder so die ersten Trompetenimprovisationen ausprobiert. Finde die Aufnahmen immer noch toll, gut es geht auch ohne: "I get along without you very well....... "

Das war endlich mal ein Trompeter, der nicht so schrill daherkam und auch keine Assoziationen an den Zapfenstreich oder das Trompetenecho evozierte. Für mich DER Trompeter.... der mich vermutlich auch - viel später - zum Saxophon gebracht hat. Linienführung und Sound waren schon irgendwi saxophonisch.

Außerdem wenn jemandem die Intonation nicht passt, empfehle ich Lady Day *g* (und dann nachmachen)


keep swingin´
but not for me


Euer Saxax

 

Mein Lieblingstrompete, anfangs dachte ich, dass der Gesang stört, heute denke ich, es ist einfach unverkennbar und gehört dazu. Tolle Musik!

 

Chet Baker's Gesang polarisiert oft. Die Einen mögen ihn, die Anderen hassen ihn. Rein von der Gesangstechnik ist es eher nicht so gut was er stimmlich abliefert, ich mag es trotzdem. Sein My funny Valentine höre ich immer wieder gerne und auch andere Interpretationen von ihm geben den Songs etwas eigenes, was ich gerne höre und immer mal wieder zu Hause laufen lasse.

 

Es wundert mich dann manchmal vor Ort im Konzert oder sonst irgendwo, Leute die ich wirklich nicht mag zeigen, dass sich wenigstens der Geschmack in wenigen Bereichen überschneidet.
Man kennt ihn zuwenig.

 

Ich liebe es und kann fast alle Solos auswendig nachsingen, so oft habe ich ihn gehört. Die schräge Intonation ist das tolle an der Sache finde ich !

 

Er singt, auch wenn er nicht singt....

 

Chet Baker iss und bleibt der legendäre weiße Jazzer von der Westcoast..., der inatt ja schon James Dean den Ramg abgelaufen...

Ick liebe seine Musik, vorallem auch die Sachen mit Gerry Mulligan...

Seine Art zu singen ist genauso speziell wie sein Spiel..., entweder man mags, oder lässt es eben...

Für mich einer der bedeutendsten und prägesten Trompeter des Cool Jazz...

 

Ich habe da auch gebraucht um reinzufinden. Inzwischen bin ich ein Riesenfan habe immer wieder viele Stunden mit Chet verbracht. Momentan entdecke ich gerade den späten Chet aus den 80ern. Live in London, die Triosachen mit Doug Raney und NHOP.

Das eigentlich tolle ist ja, dass er die selben Sachen singt/scattet die er auf der Trompete spielt.
Hier über It could happen to you. Großartiges Phrasing, ein Wahnsinnsscattsolo, und dann - "flutsch" - wieder in den letzten Chorus mit Text.

 

Ich steh als Hardcorejazzpurist nicht so auf Gesang. Der zieht die Musik immer in Richtung seichte Unterhaltung.

Aber ich steh auf Billie Holiday und Chet Baker! Beide singen völlig unausgebildet - einfach so, weil sie es können, und ich würde nie drauf kommen, ungenaue Intonation überhaupt zu bemerken. Stevie Wonder ist auch so einer. Schiefe Töne ohne Ende und nicht eine Silbe auf dem Beat oder dem Offbeat - immer haarscharf daneben. Das macht seine Klasse aus.

 

Sein Einfallsreichtum bei den Silben jedoch ist beklagenswert. Ansonsten aber wirklich ein tolles Scat-Solo, ich höre es immer wieder gerne.

Wobei in meinen Augen in Sachen Scat weniges Ella Fitzgerald berührt.

 

Die Silben kommen, denke ich mir auf jeden Fall, vom Trompetenspiel. Er singt wie er spielt und vice versa.

 

Hui, das ist dünnes Eis. Das mit "Klasse" unterschreibe ich aber.

 

Ich mag den Gesang von Chet Baker, weil ich den Gesang als ungeheuer authentisch empfinde. Berührt mich sehr ...

 

Wobei ich jetzt mal generell die Frage stellen muss:

Berührt euch Gesang mehr, oder sind es doch die Instrumente?

Ich liebe Jazzgesang, und als jemand, der zu gerne dichten könnte, aber es einfach nicht mit Sprache hat, denke ich zu gerne über die schönen, lyrischen Texte nach. Auch finde ich es einfacher, für einen Sänger Empathie zu entwickeln.
Allerdings (!) erlebe ich dir wirklich hohen Gefühle beim Musikhören immer nur bei Instrumentalaufnahmen, oder wenigstens -soli.

Geht es euch da ähnlich?