Chris Potter im Duo mit Shaï Maestro -Konzert auf YouTube

Vielleicht weil es ein komplettes Konzert ist mal als eigener Thread.

Einfach mal am Wochenende statt Fernsehen, oder so?

Anspieltipp: All the things you are, ca. bei 48:20

 

Danke....das war was feines zum Frühstück

 

Danke, hochwillkommen bei dem heutigen Mistwetter! Chris Potter ist einer von den ganz Großen. Er fiel mir zuerst bei einem Steely-Dan-Konzert auf. Ich mochte sein Spiel auf Anhieb, und seitdem gehört er zu meinen Lieblingen. Vorbildlich übrigens: Er guckt bei 1:10 noch mal auf sein Handy; bestimmt um zu kontrollieren, ob es auch aus ist

 

Gerade wieder gehört. Welch Meister! Geniale Schönheit.



Auch cool im Duo mit Ari Hoenig:

 

Okay, ich mache mich jetzt mal wieder unbeliebt:
"Geniale Schönheit" dachte ich bei "All The Things You Are" auch - bis dann der Saxer zu stören anfing.

Für meinen Geschmack zu laut, zu unsensibel, macht wieder sein altbekanntes 90er-Jahre-Fusion-Ding, geht nicht auf den Pianisten ein - Dialog findet praktisch nicht statt...
Ich finde es immer schade, wenn Musiker - Solisten - nur ihre "Masche" durchziehen, ohne echte Kommunikation mit den anderen. Und wenn sie offenbar in puncto Sound und Licks nur über ein einziges eingeübtes Konzept verfügen, ohne Abwechslung oder echte Überraschungen.
Dann gilt eben nur: Entweder, man steht genau darauf, oder man ist enttäuscht.

 

Dann hör mal genau hin...hehe. Besondere auch mit Ari Hoenig. Ich empfinde es genau anders: perfekte Symbiose.
"Einzig eingeübtes Konzept" kannst du bei Chris Potter nun wirklich nicht anbringen. Ich kenne kaum jemanden, der sämtliche Phrasen auf so unterschiedliche Arten zerlegen kann. Es muss dir ja auch eigentlich nicht gefallen, Rick. Mich bringt es fast zum Heulen.

 

Sorry, ich höre da einen frei assoziativ improvisierenden Solisten und einen brav darauf eingehenden Begleiter.
Gelegentlich nimmt Herr Potter Anregungen des Drummers auf, aber das sind nur kurze Momente. Einfühlsam ist für mich einzig Ari Hoenig.

Er ist sehr versiert und virtuos, das steht völlig außer Frage, Sax spielen kann er!
Vielleicht bin ich auch einfach zu anspruchsvoll, was das Impro-Konzept angeht, außerdem kenne ich wohl noch nicht genug von Chris Potter.
Ich bezog mich ja vor allem auf das Duo mit dem Pianisten, und da war ich eben enttäuscht, wie wenig er auf die interessanten harmonischen Vorschläge des Partners einging, da wäre für meinen Geschmack mehr Kommunikations-Potenzial drin gewesen.

Natürlich, nichts MUSS jemandem gefallen, doch ich finde es weder schlecht noch misslungen oder gar unanhörbar.
Ich habe meine Eindrücke und meine Sichtweise geschildert, in dem Bewusstsein, dass ich das durchaus divergent zu den meisten anderen Hörern wahrnehme.
Ich habe schon viele solcher Duos (mit Klavier oder Drums) gespielt und mich intensiv damit auseinandergesetzt, was es da für Möglichkeiten der Kommunikation gibt, deshalb bin ich da vielleicht zu anspruchsvoll.

Und höchstwahrscheinlich gibt es zahlreiche Musiker, die mir viel bedeuten, aber andere völlig kalt lassen. Jeder wird nun mal auf seine persönliche Art und Weise angesprochen, deshalb möchte ich meine Sichtweise nur zur Kenntnis geben, aber sie beileibe niemandem aufzwingen.

 

Ich bevorzuge Chris, der Acapello spielt

 

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