Conn 10M Naked Lady

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Manono, 29.Juni.2011.

  1. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leute

    Heute ist mein auf ebay ersteigertes Vintagesax angekommen.
    Mein erstes Gutachten entsprach den Beschrieb des Verkäufers, d.h. es müssen ein paar Einstellarbeiten, Federn ausgewechselt werden, 1-2 Klappen schliessen nicht bündig mit dem Tonloch. Die Polster sehen grösstenteils gut aus. Was Originallack angeht, bin ich mir unsicher ob es nicht bereits mal lackiert wurde. Werde sobald als möglich Bilder reinstellen.
    Der erste Eindruck beim Spielen ist folgendes. Gegenüber mein YTS-62 braucht es einiges mehr Aufmerksamkeit beim Ansatz. Im oberen Register habe ich das Gefühl, dass es noch leichter als mein Yamaha anspricht.
    Ich überlege mir, ob ich dennoch eine Generalüberholung plus Entlacken in Betracht ziehe. Hat jemand von euch sein Vintage-Conn entlackt? Oder würdet ihr das Entlacken abhängig machen ob Originallack oder nicht?
    Da mein Arbeitsort Basel ist, überlege ich mir aufgrund des günstigen Eurokurses, eine gute Werkstatt in Grenznähe zu prüfen...

    Bin gespannt auf eure Antworten!

    LG, Manuel
     
  2. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Moin

    Kann leider noch keine Bilder machen... dennoch will ich noch was loswerden.
    Die Ergonomie der Applikatur ist für mich persönlich genauso angenehm wie ein "modernes" Horn. Der Tisch ist anders positioniert aber null problemo.
    Ein Pluspunkt finde ich die Palmkeys (D-F); irgendwie fühle ich mich wohler mit dem Conn. Subjektiv liegen diese besser in der Hand als bei Yamaha. Denn beim Yamaha bleibe ich manchmal hängen und öffne ein kleinwenig die falsche (D-)Klappe :oops: während der Abwärtsbewegung.
    Vor längerer Zeit hatte ich ein Buescher in der Hand und da war der Unterschied der Ergonomie zum modernen Saxophon in der Tat deutlich!
    Ein Hoch-Fis (wie heisst das Teil korrekt?) hat es nicht, was ich beim Yamaha schätze. Mal schauen ob ich mich daran gewöhne.


    LG, Manuel
     
  3. PinkPanther

    PinkPanther Kann einfach nicht wegbleiben

    Beim Entlacken wird immer etwas Material mit abgetragen, deshalb sollte man sich das gut überlegen.
    Ich habe zwei Buescher Aristrocrat, ein versilbertes und das andere entlackt, biede mit den glechen Polstern bestückt. das entlackte Horn hat einen breitern sound, und spricht etwas leichter an als das versilberte, das etwas zentrierter klingt.
    Du musst dir also im klaren sein, dass sich der Klang etwas ändern kann. Aber wenn du sowieso vorhast auch die Polster erneuern zulassen wird es unabhängig von der Entlackung anders als jetz klingen.

    PP
     
  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    PinkPanther schrieb:
    Das kommt natürlich drauf an, was du darunter verstehst. Nimmt man das Sax in die Hände geht auch schon etwas Material ab :lol: Spass beiseite, entlackt man chemisch, mit einem Farb/Lackentferner (Abbeizmittel) wird kein Material abgetragen - dies im Gegensatz zu rein mechanischem "Entlacken". Das macht aber kein Mensch, da viel zu mühselig und auch gefährlich für den Body (des Saxes :) ) Geht man zu hart ran, dann macht man mehr als lieb, kaputt. Das Abbeizmittel zerstört einfach die Festigkeit des Lackes, so dass man diesen dann leicht abbürsten/spülen kann. Am Besten ist es natürlich, wenn man den Body einer Werkstätte zum Entlacken übergibt. Dort wird dann mit dem richtigen Material und ohne Schäden zu verursachen, gearbeitet. Über Sinn und Unsinn des Entlackens kann man diskutieren. Gerade hat sich einer mir gegenüber geässert, dass das Horn nun etwas leichter anspreche und etwas kräftiger im Klang geworden sei. Umgekehrt weiss ich von Versuchen, wonach vorher-nachher kein Unterschied zu bemerken war. Ich denke, es kommt auch noch darauf an, welche Schichtdicke drauf war, jenachdem wird das Schwingungsverhalten etwas mehr oder weniger beeinflusst - aber eigentlich schwingt ja die Luftsäule und nicht der Korpus. Aber der natürlich auch...

    Ob ich ein Horn ablacken würde, hängt davon ab, ob ich z.B. mit einfachen Mitteln (wenn ohnehin eine GÜ fällig ist), die Optik verändern will, oder ob ich z.B. einen schlimmen Zweitlack loswerden möchte. Ganz was anderes wäre dann wieder um, einen sehr mitgenommenen Originallack loswerden zu wollen. Handelt es sich um einen ganz alten Originallack, kann dieser "schuppen" und wäre dann eher unangenehm - habe ich schon gesehen. An meinem Ref 54 matt habe ich mitlerweile diesen Mattlack so gründlich satt - auch weil er eigentlich eine beschissene Farbe hat - dass ich mir überlege bei der GÜ, welche bald mal fällig ist, den Lack runterzumachnen. Es gibt also verschiedene Motivationen. Für mich wären es nicht klangliche Beweggründe, da wäre höchstwahrscheinlich nicht viel damit zu bewegen. Gibt aber auch Leute, welche das Gegenteil behaupten, wie immer und überall sich Gegenstimmen finden.

    antonio
     
  5. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Freunde

    Heute habe ich mein Sax bei "Das Blashaus" in Zug/Schweiz vorbeigebracht. Sie werden mir einen Kostenvoranschlag machen. Sie schauen sich das ganze in den nächsten Tagen an und geben Bescheid. Da es mir nicht so pressiert, werde ich mir für die Renovation des Conns Zeit lassen, bzw. muss etwas Geld für die GÜ auf die hohe Kante legen, sonst fliegen zu Hause die Fetzen :stop:
    Auf jedem Fall werde ich noch eine zweite Offerte einholen, evtl. auch bei Volker Wagner in Radolfzell nähe Bodensee.
    Hoffentlich werden die Kosten nicht die 2'500.00 Euro überschreiten, bzw. ich rechne mit total rund 800 Euro /1'000.00 Franken.

    LG, Manuel
     
  6. Gast

    Gast Guest

    @Manono,


    dein Mail ist bei mir untergegangen!
     
  7. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Hi nimo, okay... sende es dir nochmals...
     
  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Manono schrieb:
    Martin macht sehr gute Arbeit, hat aber ihren Preis. Wichtig: er hat sehr viel Erfahrung mit Vintage Saxen, besonders mit Conn.
     
  9. fonkysax

    fonkysax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    habe vor kurzem ein Conn Transitional Tenor entlackt, da es nicht mehr der Originallack war. Das Ergebnis hat mich wieder einmal erstaunt (es war nicht das erste Horn das entlackt wurde): Ich hatte das Gefühl das es sich direkter anfühlte, und der Ton transparenter war (Antonio, Du kannst ruhig erwähnen das ich der war, der Dir gegenüber diese Aussage getroffen hat). Bei noch gutem Originallack würde ich nicht entlacken. Weiter habe ich auf der Messe in Frankfurt die gleichen Aussagen beim Test zweier absolut gleicher Saxe (Harald Dahlhammer) eines jedoch entlackt, von fast allen Testern gehört. Die Tester haben übrigens "blind" gespielt, sie wussten nicht, welches Horn sie in der Hand haben!

    Beim entlacken wird übrigens kein Material abgetragen, da es auf rein chemischem Wege erfolgt, wie nimo schon erwähnte!

    Gruß

    Udo
     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Udo

    Na soetwas wäre doch was für unseren Thread "Soundfiles - der Bblindtest im Forum"!!!


    Beste Grüße,


    Dreas
     
  11. fonkysax

    fonkysax Kann einfach nicht wegbleiben


    Hallo Dreas,

    im Prinzip schon, aber ich glaube nicht, das dieses Empfinden durch "verfälschte" Wiedergabe womöglich noch von PC-Lautsprechern nachvollzogen werden kann. Außerdem glaube ich ist hier das Spielgefühl von entscheidender Bedeutung.

    Gruß

    Udo
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hi Udo,

    Gut möglich. Vielleicht dennoch einen Versuch wert? Mal selbst aufnehmen, und wenn Unterschiede zu hören sind, einstellen?

    Nur so ´ne Idee....



    Beste Grüße,


    Dreas
     
  13. fonkysax

    fonkysax Kann einfach nicht wegbleiben


    Ok Dreas, ein Versuch wäre es wert. Wenn ich mal wieder zum Harald Dahlhammer komme, werde ich diesen Vergleich aufnehmen. Dazu sind wirklich absolut identische Hörner von nöten, um dieses objektiv beurteilen zu können. Aber trotzdem, das Spielgefühl denke ich spielt eine wesentliche Rolle.

    Udo
     
  14. Gast

    Gast Guest

    freunde des lichtes,

    er heißt Dallhammer!



    is fast soetwas wie sälmer
     
  15. fonkysax

    fonkysax Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja Nimo, Du hast Recht!!!!!!!!! Ich schäme mich!!!!!!!!! :hammer: :evil: :evil:
     
  16. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Udo
    Ich wollte ja nicht aus der Schule plaudern ;-) Ich hatte das allerdings auch schon von andern gehört. Bei meinem abgelackten Buescher, früher mal, habe ich keinen Unterschied bemerkt und an der Jazzschule bern hatten sie mal Vergeliche bei einem Selmer angestellt und kamen zum Schluss, dass keine eindeutigen Unterschiede auszumachen waren. Wie sie beim (Antonio, Du kannst ruhig erwähnen das ich der war, der Dir gegenüber diese Aussage getroffen hat) Vergleich vorgegangen waren, entzieht sich aber meiner Kenntnis.

    LG
    antonio
     
  17. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Moin allseits

    Habe heute den Kostenvoranschlag erhalten und werde aus ökonomischen Gründen die GÜ in Deutschland machen lassen. Zwei Angebote habe ich bereits erhalten und werde mich in den nächsten Wochen entscheiden.
    Da kein Koffer dabei war, muss ich mir überlegen, wie ich das Sax am besten verpacke, damit es unversehrt ankommt. Am liebsten ist mir eine persönliche Abgabe... mal sehen. Eventuell hat mir jemand einen guten Ratschlag ;-)

    LG, Manuel

     
  18. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leute

    Möchte nochmals das Thema entlacken diskutieren. Der Saxdoc empfiehlt mir den Lack NICHT zu entfernen. Anscheinend sind solche Jahrgänge (1935) seeehr selten Originallack. Der Lack zu dieser Zeit eher emailliert und etliche Conn-Saxe wurden nachträglich (40-50er Jahre) lackiert. Der nachträgliche Lack ist von guter Verarbeitung. Man sieht es auf den ersten Blick nicht, dass es kein Originallack ist.
    Zusätzlich sind gewisse Spuren vom Speichel, Schweiss mit der Zeit sichtbar. Für mich ist dieser Punkt unwichtig; man darf dem fast 80jährigen Sax sein Alter sehen können ;-)
    Kennt sich jemand genau aus was der Lack von Conn in den 30er Jahren abgeht?
    Die Aussage ist von einem Vintagesaxdoc....

    LG, Manuel
     
  19. fonkysax

    fonkysax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Manuel,

    da wirst Du wohl um eine eigene Entscheidung aus dem Bauch heraus nicht herum kommen! Da gibt es auch nicht nur unter Saxdoc´s so viele verschiedene Meinungen! Das entlacken ist der Conn aus den 30er Jahren ist problemlos, habe es schon mehrfach durchgeführt. Falls Du das Sax versenden willst, wickel es reichlich in Luftpolster- Folie ein, ein passender stabiler Karton, den Du dann noch in einen zweiten, etwas größeren verstaust, wo die Hohlräume mit Zeitungspapier oder Luftpolster- Folie ausgestopft werden. Damit habe ich gute Erfahrung gemacht.

    Gruß

    Udo
     
  20. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Manuel,

    mein Conn New Wonder I ist Baujahr 1923, und auch ich wollte mein Horn entlacken lassen.

    Nachdem mein Saxdoc mir vor der GÜ aber ebenfalls davon abgeraten hatte ist der Lack noch dran.

    Ich mag es, wenn man dem Sax sein Alter ansieht.
    Daß sich eine Entfernung des Lacks auf den Klang auswirkt glaube ich eher weniger.

    Gruß Hans
     
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