Was für ein Hammer! Am Freitag, 19.11., hat das Rascher Quartett in der Friedenskapelle in Münster gespielt - und ich bekam Karten geschenkt!!! Wie kann man nur dermaßen ober-entspannt spielen?!?!? Nicht mal der Bariton-Spieler lief irgendwann mal rot an, obwohl man gerade ihm ansehen konnte, dass er durchaus ordentlich zu arbeiten hatte. Und dieser Klang ist ja echt eine ganz und gar eigene Liga - das ist ja schon so homogen, dass es beinahe unheimlich ist...wie erleichtert war ich, als der Altist zwischendurch mal so ein unangenehmes Spucke-Rauschen im Mundstück hatte und es einfach nicht wegkriegte - puh, das sind also doch auch Menschen. Nun gut, mein Klangideal für so ein Klassik-Quartett ist tatsächlich ein bisschen anders, aber das war echt ein großartiges Erlebnis. Beindruckte Grüße und Alles Liebe Toffi
<!-- -->Hallo Toffi! Ich habe das RSQ vor zig Jahren in Bochum in der Besetzung Rascher (S), Kelly (A), Weinberger (T) und Bangs (B) gehört/gesehen. Ich war absolut begeistert von diesem Klang. Der Altist hat vor einem Stück demonstriert, wie man auf einem Saxophon Vierteltöne spielt. Sehr lässig das. Ob er das aus pädagogischer Lust gemacht hat, oder um dem Eindruck des »Falschspiels« vorzubeugen, weiß ich nicht In diesem Zusammenhang ist es mir absolut unverständlich, daß die Saxophonbauer eher ein Sax mit Dichtklappen für das Nasenpiercing zur Unterstützung der Zirkularatmung auf den Markt werfen würden, als wieder einmal Saxophone mit parabolischem Bohrungsprofil zu bauen. Ich behaupte mal (wenn man sich nicht nur das RSQ sondern auch alte Bigbandaufnahmen aus der Zeit vor dem 2. WK mal anhört), daß sich damit die Klang-, Ansprache- und sonstigen Spielqualitäten von Saxophonen im Gegensatz zu den konischen Exemplaren um ein bis zwei Kategoriestufen anheben ließe. Beste Grüße aus MH Dexter
Ja, da hat mein Freund, mit dem ich da war, nachher einen guten Kommentar abgelassen: "Also, wär hätte geahnt, dass zwischen f und fis noch dermaßen viele Töne passen?" Meine Schülerin und ihr Vater, die auch mit waren, fanden das Stück mit den Slaps und Vierteltönen allerdings grausam, naja, man muss die Leute auch fordern...
Bach - drei Contrapuncti aus Kunst der Fuge (12, 8 und 11) Erik Bergmann - etwas rascher op. 108 (das überforderte meine Schülerin...) Caryl Florio - Quartett: I. Andante II. Allegro Philip Glass - Concerto for Saxophones und als Zugabe gab es ein Wiegenlied von Dvorak
Ich glaube die selben Contrapuncti hat das BSQ am letzen Mittwoch auch gespielt. Und das Londoner Delta Quartett das Stück von Glass. Wäre ja mal interessant die Interpretationen im Vergleich zu hören.
Auch wenn ich da wahrscheinlich so gar nicht auf der "total klassischen" Linie bin, muss ich sagen, dass mir die Kunst der Fuge vom BSQ klar besser gefällt - ich wage es kaum zu sagen, aber irgendwie lebt das Stück bei denen richtig. *die Raschers spielen grandios, bitte nicht falsch verstehen...*
Hi, ich will euch in eurer Schwärmerei gar nicht unterbrechen (da ich ihr nur zustimmen kann), möchte aber noch ein oder zwei kleine Dinge anmerken: Ihr habt zwar beide das RSQ gehört, aber in einer völlig verschiedenen Besetzung. Wenn mich nicht alles täuscht, konnte Dexter "das Original" hören, wohingegen Toffi eine Formation erlebte, in der lediglich Bruce Weinberger am Tenor noch erhalten geblieben ist. Kelly und Vierteltöne: vielleicht mache ich mich jetzt mal wieder unbeliebt oder verbeite eine pessimistische Stimmung, aber Frau Bangs plaudert manchmal aus dem Nähkästchen, und da hört man so allerhand über den guten Herrn Kelly. Ich würde nicht ausschließen, dass er die Show lediglich abgezogen hat, weil er es kann. Sicher, er ist ein wirklich begnadeter Musiker - aber er weiß es auch Das deckt sich mit dem, was ich bisher über die aktuelle Besetzung gehört habe. Ich habe sie leider in Mainz verpasst, aber mein Lehrer (ehemaliger Student von Frau Bangs) war dort und meinte, dass es zwar perfekt gespielt war, aber in musikalischer Hinsicht irgendwas gefehlt hätte. Wie bei Toffi gilt: bitte nicht falsch verstehen, ich finde es bewundernswert, wenn jemand ein Instrument so beherrscht wie diese Leute, und erst recht, dass es eine solche hochklassige Formation gibt.