Es wäre ungerecht, wenn Martin ohne einen Thread bliebe, deswegen hier noch mal die Fragen von saxfax, King habe ich durch Martin ersetzt: •Warum Martin? Und wenn ja welches? •Wie ist es ergonomisch? Habt ihr oder ein Vorbesitzer etwas ändern lassen? •Passende und unpassende Mundstücke? •Was begeistert? •Was nervt? •Wem würdet ihr welches Martin empfehlen? Wem nicht? •Bekannte Martin -Spieler
Danke gefiko, ich hatte schon Minderwertigkeitskomplexe ... Warum Martin?Und wenn ja welches? Ich bin bei einem Düsseldorfer USA-Vintage-Händler reingeschneit (eigentlich ohne Kaufabsicht, aber mit Mundstück in der Hosentasche ), um was anderes als mein YTS 275 auszuprobieren. Ich habe ein Martin Committee III (The Martin) aus dem Jahr 63 probiert, und wie sagt der Amerikaner: love at first sight. Wie ist es ergonomisch? Habt ihr oder ein Vorbesitzer etwas ändern lassen? Ich komme gut klar mit. Daumenstütze ist verstellbar, so passt das auch. Die D-Palmkey habe ich erhöht, weil die für meine Fingerchen zu tief lag. Passende und unpassende Mundstücke? Mein altes Jody Jazz HR passte gar. Der absolute Knaller ist das 10mfan Robusto Metall. Gut sind auch Theo Wanne Brahma in Metall und Kunststoff. Ich hatte bei Duchstein mal einiges probiert: richtig daneben waren alle Dukoffs und Berg-Larsens. Was begeistert? Der Sound begeistert mich am meisten. Was nervt? Die Intonation geht, das hohe e ist leider recht hoch und man muss die Gusche ziemlich fallen lassen. Weiterhin gibt es 2 weitere Problemtöne (mittleres d und hohes g), die vom Anblasen her difizil sind. Das Phenomen triit auch nur bei bestimmten Griffkombinationen auf, also nicht generell. Das ist aber auch blattabhängig: bei stärkeren Blättern tritt das Problem nicht auf. Wem würdet ihr welches Martin empfehlen? Wem nicht? Ich habe bis jetzt nur Committee IIIs und Indianas angespielt. Die einzelnen Instrumente waren extrem unterschiedlich, also einfach blind im Netz würde ich keines kaufen. Beide würde ich weiterempfehlen. Wie bei allen Vintagedingen würde ich einem Anfänger so ein Horn nicht empfehlen. Ich habe mir das Teil mit einem Jahr Spielpraxis gekauft. Ich habe schon etwas arbeiten müssen, um damit klar zu kommen. Ich hätte im Rückblick auch gesagt, dass es vielleicht etwas früh war. Aber wo die Liebe halt hinfällt ... Bekannte Martin -Spieler Da habe ich nie gegooglet. Bilder von meinem Martin:
ich habe ein Martin als Zweitinstrument bei meiner Schwiegermutter eingestellt, so entfällt das ständige hin und her. Mein "Martin" (witzig, mein Martin aaah) tönt sehr düster, hat viel Volumen. Ergonomisch ist es aber ein schreckliches Ding. Breche mir fast die Finger beim Spielen. kindofbrokenthumbs
...mein Alt war als Wanddeko bei ebay eingestellt und wurde, weil nicht Martin draufstand, nicht erkannt . Es ist ein Handcraft von 1925 in Silber. Mega Klang; die Ergonomie ist zwar beim Gis gewöhnungsbedürftig; mir als "Oldiespieler" macht das nichts aus. MPC variabel einsetzbar, mit Selmer Metall Jazz E "jazzig" und mit dem kleinen Rascher sanft. Wollte es nicht mehr missen... Badener
vielleicht kindofwrongmodel ...... Ich hatte vier: Magna Tenor mit Vollsilberbogen, aus Dummheit verkauft....... dann The Martin RMC , Handcraft Committee II und Indiana - alles Altos Die Ergonomie war für mich perfekt, - die älteren Modelle die ich angespielt habe,waren etwas gewöhnungsbedürftig. Die Mechanik war sehr leichtgängig - für mich besser als bei Conn, das Tenor wog (durch die Bauweise der Mechanik) weniger als die von anderen Herstellern. Der Klang - Wahnsinn.... Bekanntester Spieler: Earl Bostic (abgesehen von Miles Davis und Dizzy Gillespie )
Warum Martin? Und wenn ja welches? Mein erstes Martin war ein „The Martin“ Bariton von Anfang der 60er, ein ganz tolles Instrument. Wegen Tief A, das in der Bigband-Literatur häufiger wurde, tauschte ich es gegen ein Keilwerth Toneking Bari. War auch gut, aber … nee, kein Vergleich. Ich trauerte dem Martin nach. Heute würde ich es so nicht mehr machen. Ich bat den Saxdoc mich zu informieren, falls der unwahrscheinliche Fall auftreten sollte, dass ihm ein Martin Magna Low A über den Weg läuft. Nach zwei Jahren passierte tatsächlich, dass ein Kunde von ihm auf ein anderes Fabrikat umstieg und sein Magna verkaufen wollte. Ich reservierte es ungesehen. Und ich bereue nichts! Mein Alto Jazz Horn ist ein Martin HC Imperial Alto von 1933. Intonationsmäßig ein bisschen knifflig, aber Ansprache und vor allem der Sound, wow! Wie ist es ergonomisch? Habt ihr oder ein Vorbesitzer etwas ändern lassen? Die Applikatur ist nicht so gut wie bei anderen Hörnern. Martin ist da gegenüber anderen Herstellern irgendwo stehengeblieben. Ist aber auch Gewohnheitssache. Passende und unpassende Mundstücke? Passend für Bari: Jody Jazz ESP, ESM, Vandoren B75 oder B95 Passend für Alto: Meyer Kautschuk, Kay Siebold Heritage Kautschuk Was begeistert? Ganz klar der Sound! Und die leichte Ansprache über das ganze Register. Was nervt? Die ungewohnte Applikatur kann nerven (siehe oben unter Ergonomie) Wem würdet ihr welches Martin empfehlen? Wem nicht? Einem Anfänger nicht (Applikatur). Wer einen vollen, dunklen Sound liebt, sollte ein Martin probieren. Bekannte Martin -Spieler Hier kenne ich leider niemanden außer Earl Bostic. Schade eigentlich. Lg Mike
Drei Freundinnen von meiner Frau habe auch einen Martin - jeweils als Ehemann. Ist immer lustig wenn sie dann erzählt: "Martin hat gesagt ...". Aber nun wieder Lg Kindofmartin ... äh ... mike
Auch ein Martin sollte man hören...interessanter als nur lesen Ein betagtes Bari Martin Handcraft Typewriter aus 1929.....brummt aber immer noch wunderbar nach der entsprechenden Frischzellenkur: Die Fotos von dem "Alten Herrn" inside the Video Die Sound-Demo: LG Wuffy
stimmt: nur dass es nicht klar ist, wo Mr. Bostic Martin und wo er Selmer spielt..... ein Blindtest ist leider nicht mehr möglich, wäre doch was großartiges bei der immer wieder auftauchenden "Materialfrage" ... Greets
Moin, ich halte die Martins für unterbewertet. Die Tenöre, die ich probiert hab (Alt kenne ich gar nicht), waren sehr fett klingende Instrumente mit einem unglaublichen "Bottom". Mit der Applikatur habe ich keine Probleme gehabt, Klassiker bin ich keiner, für Jazz und All-around sicher tolle Hörner, wenn man eines hat, das nicht von der Krankheit betroffen ist. Martin Tonlöcher Wäre es nicht in einem Zustand gewesen, der eine Überholung notwendig gemacht hätte, ich hätte mir vor kurzer Zeit ein Martin RMC mit Silver Neck gekauft. Ein schönes Horn, und intonationsmäßig total gutmütig. Leider gehen die Preise auch hier rauf, mein erstes Martin Tenor hatte ich generalüberholt für 1750,- gekauft, das spielt's nicht mehr. Wenn es für bestimmte Marken Typen gibt, ich glaube ich wäre eher ein Martin- als ein Conn-Typ. Mir fällt auf, Buescher-Thread gibt es noch keinen, dabei wären grad die Teile höchst interessant. Cheers, Guenne
Einen Weltklang-Thread gibt es auch noch nicht. Dabei haben die alten DDR-Hupen eine treue Fan-Gemeinde. Ich gehöre auch dazu. Mein Martin-Indiana habe ich wieder verkauft, es hatte einen unglaublichen Sound, aber so richtig warm geworden bin ich nicht damit. Gruß Hans
Danke für den Link @Mugger Ist ja erschreckend, vor allem, da mein Martin aus dem Jahr 1963 und damit aus dem betreffenden Zeitraum ist. Bei meinem Teil ist Korrosion zwar ein echtes Thema, aber glücklicherweise nicht im Bereich der Tonlöcher (im Deutschen nennt sich das Kontaktkorrosion und tritt dort auf, wo 2 Metalle aneinander stossen), wie im Artikel beschrieben.
Habe den Artikel auch gelesen und an meinem 1962er Martin Magna Bari gleich mal alle Tonlöcher gecheckt. Zum Glück ist alles o.k. Brummige Grüße Mike
... hab noch etwas vergessen. Mein altes Martin HC Imperial aus den 1930ern ist auch ganz dicht. Lg Mike
Hallo, hatte bis vor ein paar Tagen noch ein Tenor Martin Com II hier, vom Ton dick und breit, richtig raumfüllend! Die Applikatur fand ich ähnlich wie beim Conn 10M, dass Gis war ein bisschen weit weg und die tiefe C-Klappe auch! Von der Intonation war das Horn einfach nur großartig, da saß jeder Ton auf anhieb! Ich habe es mit einem Gaia 9 HR gespielt und das passte sehr gut. Ich halte die Martins auch für unterbewertet, dass sind zum Teil schon richtig gute Hörner, allerdings in Europa wohl seltener als Conn oder Büscher! Wenn ich nicht schon ein alles überagendes 10M hätte, wäre es wohl noch bei mir, allerdings zum im Koffer rumgammeln ist so eine Kanne zu schade...jetzt freut sich jemand anderes darüber. Andreas