Die Rigotti-Überraschung.

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Alex_Usarov, 7.März.2025.

  1. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Guten Morgen Zusammen,
    Ich habe kurz überlegt, ob ich damit Jemandem sein Thread zumülle oder das Ganze beim "Ich traue mich mal" poste. Nun mache ich es auf diesem Wege.
    Mit Java Red blätter, die ich wegen Sound-Eigenschaften liebevoll ausgesucht hatte, hatte ich durchgehend folgende Probleme:
    Schlechte Ansprache bei Tiefen und schlechte Intonation bei Höhen. 2.5 Stärke war ein Kompromiss gewesen, wobei auch da waren auf Dauer kaum Erfolge zu verzeichnen. Man hört es auf diesem Video deutlich, wobei nach einer Woche mit anderen Blättern Probleme sich verdeutlicht haben.

    https://youtube.com/shorts/3Sg_YQhABD4?si=HdqQd503nBZr9qbp

    Und nun Rigotti Jazz Gold.
    Ich habe zunächst mal die Stärke 2.5 Medium ausprobiert. Es war eine Offenbarung schlechthin. Allerdings waren die Blätter nachm kürzesten Einspielen zu weich und ich habe mir 2.5 Strong und 3.0 Leicht bestellt. Und da erlebte ich eine Überraschung:
    Die 2.5 Strong waren deutlich stärker als 3.0 Leicht. Das hat mich auf den Gedanken gebracht, dass die Buchstaben und Zahlen bei RJG auf verschiedene Parametern deuten.
    Hier sind 2 Vedios mit Rigottis 3.0 Light,ein mal trocken vor sich hin gedudelt und einmal mit (zweifelhafter)) Begleitung über A Dur improvisiert.

    https://youtube.com/shorts/qDPeQ7ZElBQ?si=oyCrmGZ7dQ2JXXuD



    Die Blätter sind noch nicht eingespielt und es kann nur noch besser werden. Die Probleme bestehen nach wie vor, haben sich aber drastisch minimalisiet.

    Warum habe ich dieses Thread geöffnet?
    Möglicherweise kann ich den Menschen mit vergleichbaren Problemen helfen.
    Möglicherweise kommt Jemand dadurch mit dem dichten Gestrüpp der Rigotti-Bezeichnungen besser zurecht.
    Möglicherweise möchte Jemand seine Erfahrungen über Blätter hier austauschen.

    Ich meinerseits war überrascht und erstaunt, was ein Blattwechsel bewirken kann.

    Liebe Grüße und einen phantastischen Freitag, Alex.
     
  2. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Nein, das kann ich nicht unterschreiben, ich denke da hast Du einen Ausreißer erwischt.
     
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  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das kann vereinzelt vorkommen aber ist nicht grundsätzlich so. wie es Analysis schon sagte.
     
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  4. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ich würde gerne wissen, in welche Richtung). Ich muss mir ja jetzt Blätter bestellen. Waren die 2.5 s stärker als sollten? Oder waren die 3.0 Leicht leichter? Das ist jetzt natürlich die Frage)
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Kauf die 3er, denn nachträglich dünner machen kann man besser, als das Blatt kürzen, um es dicker zu machen. Filmchen zur Blattbearbeitung gibt es zuhauf, z.B. den hier:



    Und wenn die dann alle zu stark sind, kaufst du dir das nächste Mal die 2er (-:
     
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  6. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Meine bisher genutzen 3er light Rigotti Jazz sind allesamt etwas(!) härter, als die 2 1/2 strong, die ich vorher genutzt habe. Aber die Unterschiede sind tatsächlich gering, aber gerade im oberen Register deutlich bemerkbarer.
     
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  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe mir, wegen des überschwenglichen Lobes hier mal jeweils einige Rigotti Gold verschiedener Stärken gekauft.

    Klanglich waren die mir zu grell im Vergleich zu meinen gewohnten V16.

    Hinsichtlich der Streuung fand ich, dass sie in etwa genau so stark streuen wie die V16, ja eigentlich alle Holzblätter, die ich so kenne.

    Die superfeine Einteilung der Stärkegrößen war für mich daher nicht wirklich umgesetzt und scheint mir auch nicht umsetzbar bei dem Naturprodukt.

    Gruß,
    Otfried
     
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  8. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Guten Abend in die Runde. War ein sehr intensiver Tag: das Volk abzufüllen ist keine einfache Sache (ein Scherz).
    Danke für die Antworten. Das mit Grössen bei Rigotti war wohl eine falsche Schlussfolgerung, habe wohl eins erwischt. Aber vielleicht lässt es sich gut einspielen, und es wird anders, wer weiß.
    Allenfalls sind Rigottis für mich eine angenehme Lösung: mir beginnt der Sound zu gefallen und die Java-Probleme sind plötzlich fast nicht mehr da.
    Die Blätter auf dem Video sind noch nicht eingespielt und etwas anstrengend. Ich habe jedenfalls niemals gedacht, dass die Blätter außerhalb des Sounds soviel bewirken.
    Danke Ppue für das Video, vielleicht wage ich mich irgendwann ans Handwerkliche heran, bin aber eher weniger begabt: ein Goldschmied werden war eine sowohl pragmatische als auch doofe Entscheidung).
    Gutes Nächtle und Liebe Grüße ausm Schwabenländle. Alex
     
  9. Moritz.M

    Moritz.M Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich finde es genial, dass Rigotti bei den Gold nicht nur halbe Stärken anbietet, sondern diese noch einmal in light, medium und strong unterteilt. I love it! Klaro gibts auch innerhalb dieser feinen Unterteilung noch leichte Unterschiede. Die sind aber so gering, dass sie nicht wirklich ins Gewicht fallen. Wenn doch, kann es sich nur um einen sehr untypischen Ausreißer handeln. Ich hab noch keinen erlebt.
     
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  10. Caligula Minus

    Caligula Minus Schaut nur mal vorbei

    Ich habe jahrelang Rigotti Gold auf Tenor gespielt, bis vor ca. 2 Jahren von 20 Stück kein einziges spielbar war. Die Blätter waren schief abgeschnitten, der Rücken des Blattes war uneben und vom Ton her unbrauchbar.
    Ich verstehe dass sie manchmal eine schlechte Ernte erwischen aber die Winzer verkaufen keinen schlechten Wein für den selben Preis bei der schlechten Ernte. Sondern sie reduzieren die Menge oder gehen mit dem Preis runter.
    Seit dem spiele ich keine Rigotti Blätter mehr.
    Vandoren Rot 2,5 oder Grün 3 passen ziemlich gut zu meinem setup und die Streuung ist marktübliche
     
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  11. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ach, wenn es nur so wäre).
    So, die Rigottis sind halbwegs eingespielt und entsprechen voll und ganz den Stärkeangaben. Warum es mir anders vorkam, kann ich nicht erklären.
    Die drei Blätter kamen aus zwei verschiedenen Quellen, sehen optisch einwandfrei aus und spielen sich hervorragend. Meins wird zumindest vorübergehend 2.5 strong sein, 3.0 ist mir momentan zu schwer.
    Mir ist natürlich bewusst, dass ich ganz andere Anforderungen an die Blätter habe, als ein Musiker. Aber momentan sind sie für mich eine Retung. Da ich keine besonderen Vor-Vorstellungen vom Sound habe, gefällt mir der neue Sound gut und bietet genauso viel Ausbaupotential wie ehemals Java Red.
    Danke für Eure Antworten,
    Liebe Grüße, Alex.
    P.S.: Da einige negative Erfahrungen mit Rigottis verlautbart wurden, frage ich mich, ob es sich bei Rigottis zwischenzeitlich was getan hat. Denn an meinigen wäre nichts auszusetzen.
     

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  12. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ach wie schön es ist, wenn alles halbwegs funktioniert! Auf dem T-Shirt steht "I love Marussia" und hat nur damit was zu tun, dass ich meine Frau unendlich liebe. Und allen Frauen im Forum gratuliere ich zum internationalen Frauentag vom ganzen Herzen ❤️
    https://youtube.com/shorts/rbo0ifKo0Zo?si=Re1IoG3idmWQ-d5Z
     
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  13. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Mir ist vor 8 Jahren dasselbe passiert mit Vandoren Java Reds, Alto und Tenor. Ich kam nach 5 Wochen Sommerferien zurück und packte zuerst mein Mark VII Alto aus: aus einer 10-er Packung Vandoren Red 2-1/2 war EIN einziges Blatt einigermassen spielbar, alles andere landete im Müll. Und ja, ich präpariere alle meine Blätter. Erst dachte ich, die Kanne hat 5 Wochen lang auf der falschen Seite geschlafen oder so, aber der Sax Doc bestätigte, dass sie kerngesund sei.

    Danach war der erste Schritt, mir auf YouTube zig Videos zur Blatt-Präparierung anzuschauen und anzuwenden -- half alles nix, v.a. mit den Tenor Blättern. Ich verbrachte hernach ca. 18 Monate auf dem Blatt-Karrussell und probierte so ziemlich alles unter der Sonne aus, inkl. synthetics (von denen die Harry Hartmann Fiberreeds noch die besten waren für mich, mir aber die Lippe blutig schnitten, ein bekanntes Problem leider...). Rigotti Gold funktionierten mit am besten und hatten, damals, am wenigsten Streuung, dünkte mich. Ich hab noch immer eine Packung für Tenor rumliegen. Am Ende landete ich aber, ironischerweise, bei Vandoren Java Greens, auf Alt und Tenor.

    Erklären kann ich mir das nur mit einer schlechten Ernte. Zumal ich erst neulich, zum ersten Mal seit jener Zeit, mir eine Packung Java red 3-1/2 für Tenor kaufte, weil sich mein Soundkonzept leicht geändert hat: von den 5 Blättern ist jedes einzelne mit minimaler Präparierung konzertreif, die Streuung minimal.

    Allerdings kann letzteres auch damit zusammenhängen, dass mir die Streuung kleiner vorkommt, je härter die Blattstärke, egal welcher Hersteller (das gleiche Phänomen empfinde ich auch bei La Voz Sopran Blätter, die ich ausschliesslich anwende schon seit Jahren). Auch bei Java green dünkte mich die Streuung von Anfang an bei den 2-1/2ern grösser als bei den 3ern.

    Your mileage may vary,

    -j.
     
  14. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Ja, eine schlechte Ernte kann wohl jeden Hersteller mal treffen. Ist mir mit Gonzales passiert, nachdem ich die jahrelang prima fand. Bei Rigotti hatte ich den Fall noch nie, aber wenn es irgendwann mal vorkäme, wäre es für mich kein Grund, diese Marke auf ewig zu verbannen. Nach einer schlechten Ernte kommt ja wieder eine gute, und wenn man die Blätter grundsätzlich mag, muss man einfach nur ein Jahr damit pausieren.
     
  15. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Bei Wein ist es in der Regel so: die Homogenität und Qualität hängen eng mit Zuckergehalt zusammen. Steigt dieser, hat der Winzer 2 Möglichkeiten: früher von der Maische zu nehmen (mehr Zucker), oder länger maischen ( mehr %vol).
    Wir listen gerade eine riesige Weingenossenschaft aus genau aus dem 2n Grund. Ihr Grauburgunder beispielsweise pendelt innerhalb der 5 letzten Jahrgängen von 12% bis zu 14% und zurück und geschmacklich von lasch bis sprittig und zurück.
    Viele namenhafte Winzer schaffen deswegen Überbestände an guten Jahrgängen (lassen den Wein künstlich ausgehen), verkaufen schlechte Ernte an Massenankäufer und tun die Flaschen vom alten Jahrgang auf denn neuen schlechten umetiketieren.
    Und dann heißt es in der Zeitung: "Der Genosse Soundso hat es geschafft, in diesem katastrophalen für alle Winzer Jahr seine Ernte zu retten".
    Man gewinnt dadurch neue Kunden, begeistert die alten und rechtfertigt die unmittelbar darauf vollgende Preisanhebung, um die Einbußen beim Abverkauf halbwegs abzudecken. Diese sinken aber nie wieder.
    Sorry für offtopic).
     
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  16. Caligula Minus

    Caligula Minus Schaut nur mal vorbei

    Wieder was Neues gelernt,
    Danke
     
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  17. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ach, es ist doch nicht so einfach mit meinen Rigottis, wie ich es mir erhofft habe...
    Das 2.5 strong ist vermutlich doch ein Ausreißer: es bleibt unelastisch und hart und bleibt nach dem Einspielen fast genau so, wie am Anfang. Es hat auch spürbar höheren Herzteil nah am Schaft, als die Anderen.
    Das 3.0 Leicht verhält sich momentan gut, spielt sich leicht und angenehm. Ich vermute aber, dass es schnell zu leicht wird. Also betrachte ich weitere teure Experimente als unentbehrlich).
    Ich habe auch mal STM 8* vom Chef für paar Wochen ausgeliehen ( er spielt normalerweise ein Ponzol). Seltsamerweise intoniere ich da im oberen Bereich etwas besser, trotz gewaltige Öffnung, aber mir gefällt der Sound von NY besser.
    Bin gerade echt überfragt (.
     
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