Liebe Forumsteilnehmer, gerade habe ich einen derart dreisten Betrugsversuch eines scheinbaren Saxophonkäufers erlebt, dass ich davon berichten muss: - Seit einigen Wochen habe ich mein Prestini Classic Altsax (vergleichbar Expression) im hiesigen und "parallelweltichen" Kleinanzeigenmarkt eingestellt. Überraschend meldete sich dann vor ca. 14 Tagen eine gewisse Nancy Herms (Londoner Adresse angegeben). - Diese Person zeigte ein erstaunlich oberflächliches Interesse am Instrument und akzepierte relativ schnell den Preis. Als Zahlungsweise bestand sie auf einem Cashier Check. - An dieser Stelle läuteten natürlich die Alarmglocken, aber hier siegte meine Neugier, denn ich wurde ja nicht aufgefordert, in Vorleistung zu treten. Ungewöhnlich war auch die Betonung, dass neben dem Kaufpreis Versand, Steuern etc. in jedem Fall enthalten seien, ohne dass die genauen Kosten eruiert wurden. - Heute lag nun ein Umschlag im Briefkasten, auf den eine irische Briefmarke und irischer Poststempel, jedoch eine unvollständige französische Absenderadresse gekritzelt war. Darin lag ein auf eine französische Bank ausgestellter Verrechnungsscheck über 2700 EURO (!). Bei genauerem Hinschauen sah das Ganze doch sehr nach Inkjet-Druck aus, und der Wassertropfentest ließ keinen Zweifel: Die Schrift löste sich unter dem Tropfen auf. Peinlich, peinlich! - Tatsächlich rief heute noch ein Mann bei mir an, der versuchte, "Druck zu machen", den Scheck schnell einzulösen. Auf meine Aufforderung hin, dann doch wenigstens eine bessere Fälschung zu schicken, wurde aber ganz schnell der Hörer aufgelegt. - Nach einer kurzen Recherche mit den Suchwörtern "irische Scheckbetrüger" erfuhr ich, wie die Masche funktionieren soll (bei wem wohl?): Der Betrüger spekuliert darauf, dass die Bank des Verkäufers die Schecksumme unter Vorbehalt gutschreibt, und fordert die Rückzahlung des zu viel gezahlten Geldes. Nachdem der Verkäufer treudoof und durch ärgerliche Anrufe gedrängt, diesem Wunsch entsprochen hat, kommt natürlich, was kommen muss: Der Scheck platzt und die Gutschrift wird storniert. Im Prinzip ist diese Masche zu dämlich, als dass man davor warnen sollte, aber dennoch finden sich offensichtlich immer wieder Opfer. Vielleicht hat ja jemand von euch schon ähnliche Angebote bekommen? Viele Grüße Joachim
Ein Bekannter von mir hatte das gleiche mit einer Ferienunterkunft. Da wurde solch ein Scheck in Höhe von 4300Dollar ihm geschickt. Und er solle das Geld welches zu viel ist einfach überweisen. Die Kripo konnte aber nicht weiter ermitteln weil die Suche nach Afrika führte und es da quasi unmöglich war.... soweit ich weiß Gruß Bostonsax
Hast du keine Angst, dass Nancy nun böse auf dich ist und Zoff macht? Immerhin weiss Nancy deinen Namen, deine Telefonnummer und deine Adresse, du weißt wahrscheinlich nicht so viel von dieser Dame (oder Herr). Du hast die Bande ganz schön in Enge getrieben, das halte ich für nicht besonders klug. Grüsse Schlüsselpapst
@schluesselpapst: Lese ich Ironie aus deinem Beitrag? Nancy hat genug damit zu tun, neue Opfer zu suchen, als dass sie sich mit denen beschäftigen würde, die sie durchschaut haben. Bluesige Grüße Bluesgerd47
Die Masche ist anscheinend überall verbreitet. Am Kfz-Markt ist die auch absolut beliebt... Grüße Claudia ... nur Bares ist Wahres!
@Bluesgerd47 Nein, ich meine das keineswegs ironisch. Ich beschäftige mich nur seit gut 20 Jahren mit Kriminalität und daher auch mit Kriminellen. Verbrecher haben ist ein gutes Gedächnis und merken sich die Leute, die ihnen gefährlich werden können und ihre Machenschaften aufdecken.
<offtopic> als ehemaliger Kripobeamter dürfte ich dann wohl nicht mehr leben, den ich habe wohl in meiner Karriere einige Leute "verärgert". Und meine Daten (Adresse, Telefonnummer) sind ja relativ einfach zu erhalten, wenn man ein wenig Ahnung vom Internet hat. Es wird nicht immer alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird (ich weiss...ein Fünfer für Schweinerl ist fällig, aber den Spruch konnte ich mir nicht verdrücken ) </offtopic>
Moin, was war das vor 20 Jahren schön: Da kamen große Briefumschläge aus Afrika, vollgeklebt mit wirklich schönen Briefmarken, und drin war ein Brief mit einem liebevoll schlecht gebastelten Briefkopf "Minstry of Oil of Nigeria", und darunter schrieb der "Neffe des Ölministers", dass er für eine krebskranke Verwandte in Paris 25 Mio US$ über ein deutsches Konto nach Frankreich schafffen müsse... Das hatte noch Stil und über die Briefmarken freute sich der Sammler... Grüße Christian
Ich bin auch schon angeschrieben worden, daß auf mich Millionen in Afrika warten wenn ich ein paar Tausender locker mache. Und ich lebe noch, obwohl ich den Betrügern nicht auf den Leim gegangen bin. Leute, macht euch nicht in´s Hemd wegen eines Betrugsversuchs. Die Gauner ziehen weiter und versuchen es beim nächsten, und das war´s. Gruß Hans
Moin moin, ich hätte da auch noch etwas! Kürzlich gab es in Hamburg ein wirklich gutes Weltklang Baritonsaxophon zu einem unschlagbaren Preis. Nach erstem Kontakt war der Verkäufer dann nach London gezogen, weil er sich von seiner Frau getrennt hatte. Schöne Bilder gab es auch? Der Kauf sollte über einen Treuhändler und die Firma Ciscato Shipping Ltd. gegen Vorkasse abgewickelt werden. Nach kurzer Suche im Internet stellte sich heraus, dass einige die glaubten ein gutes Geschäft gemacht zu haben immer noch auf ihr Instrument warteten! Also - Hände weg!! ´nen schönen Tag noch Jens
Ich lud mir mal eine "kostenlose" Software im Internet herunter. Überall stand kostenlos, und nach einiger Zeit bekam ich einen Brief von einen Rechtsanwalt, ich solle 113 € bezahlen. Ich hab nicht bezahlt und bis jetzt ist auch kein Brief gekommen. Auf keinen fall von der Seite: T**-**-**e.de etwas herunterladen. edit: hab den Link unkenntlich gemacht. Solche Leute mahnen auch gerne mal diverse Forenbetreiber ab. Gruß Rainer
Das war Elektrodynamik, wenn ich mich richtig erinnere, stimmts? Ich könnte die beiden Quantenmechanikbände mit einbringen... Jürgen