Ein neuer Kopfhörer muss her

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von bebob99, 13.November.2021.

  1. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Eine kurze Frage an die Schwarmintelligenz.

    Ich habe mir kürzlich meinen halb offenen AKG K540 ruiniert und suche nun nach einem guten oder besseren Ersatz.

    Hauptaufgabe: Monitoring meiner Übe Sitzungen nebst Playalong. Nebenaufgabe: Beim Abhören meiner halbjährlichen Konzert Aufnahmen soll er wenig Eigenleben entwickeln.

    Ich bin bei meiner Recherche bis zum beyerdynamic DT 770 Pro in der 32 Ohm Variante gekommen.

    Mein UR242 Interface hat 40 Ohm am KH Ausgang, wäre also mit Kopfhörern höherer Impedanz ohnehin überfordert. Geschlossen ist für beide Anforderungen sicher gut geeignet und meine Frau wird durch abendliches Kontroll Hören auch weniger gestört. Er ist angeblich recht neutral im Klang.

    Aber bevor ich den auf die Weihnachtswunschliste setze, wollte ich noch hören, ob ich bei meinen Überlegungen etwas wesentliches übersehe, jemand von Euch grundsätzlich anderer Meinung ist, oder einen Geheimtip aus dem Hut zaubert.

    :)
     
  2. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Der DT 770 ist gut, den habe ich auch. An einem UR22 war er mir aber auch in 32 Ohm immer noch zu leise, aus 5V Spannung kommt so viel Verstärkung halt nicht raus. Ich habe mir daher noch einen https://www.thomann.de/de/ld_systems_kopfhoererverstaerker.html dazwischen geschaltet, der hat ein eigenes Netzteil, und damit geht das ohne Probleme.
     
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

  5. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

  6. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Danke Leute für die rege Beteiligung.

    Da scheint eine gewisse Bandbreite in der Beurteilung zu sein. In der technischen Beschreibung zum UR242 steht für den Kopfhörer Ausgang:

    upload_2021-11-13_16-16-14.png

    Mein bisheriger 33 Ohm Kopfhörer war laut genug, wenn ich den Regler zu 3/4 aufgedreht habe.

    Ein Fachmann von beyerdynamic hat in einem Video die Unterschiede zwischen den verschiedenen Ohm Varianten der gleichen Modellnummer erklärt. Der 250 Ohm ist der "Studio Standard" für Equipment mit genug Leistungsreserven. Die 32 Ohm Variante verwendet die gleiche Technologie (underhung voice coil) aber einen dickeren und kürzeren Draht. Er kommt mit Geräten klar, die deutlich weniger Output Level bringen, bei "technologiebedingt geringfügig verringerter Detailauflösung". Der 80 Ohm ist wie der 250 Ohm für Studio Equipment gedacht, wenn der 250 Ohm nicht genug Lautstärke bringt, etwa beim Monitoring am Schlagzeug. Er verwendet eine andere Technologie (overhang voice coil) um mehr Power zu erzeugen, ohne die Spule zu überhitzen. "Unter Verzicht der letzten paar Prozent Klangtreue". Er ist explizit NICHT als Kompromiss zwischen den beiden anderen Modellen gedacht, also an schwachem Output in leiser Umgebung noch laut genug, aber dafür detailreicher als die 32 Ohm Variante. Im Gegenteil.

    Siehe auch: https://www.semanticscholar.org/pap...Frye/c87a777e1139e4adbaf10824e2f362679e4b1f5b

    Auf jeden Fall bringt jeder nur innerhalb seines Impedanzbereiches auch die beworbene Qualität. Die höherohmigen Modelle "untertourig" zu fahren ist scheinbar keine schlaue Idee. Umgekehrt ist es weniger ein Problem. Man muss mit einem 32 Ohm Höherer beim Anstecken an kraftvolle Verstärker allerdings darauf achten, vorher den Lautstärkeregler zurück zu drehen.

    Der wäre definitiv weit vorne auf meiner Wunschliste. Aber was ich nicht erwähnt habe: Meine Liebste hat gar nicht geschimpft, als ich ihr von meinem Malheur erzählt habe, sondern eher überrascht, weil sie sich ohnehin vorgenommen hat, mir heuer zu Weihnachten einen Kopfhörer zu schenken, "bei dem man von außen nicht ständig alles mithört". Mein halboffener AKG K540 hat sie also abends zu sehr gestört. So wird es wohl ein geschlossener Kopfhörer werden. Ich hatte beim Aufnehmen meiner Übungen auch schon ein paar Mal das PA bzw. den Klicktrack leise mit auf der Aufnahme. Durch den Kopfhörer nach außen. Da scheint mir ein geschlossener KH auch besser geeignet. Dass ein offener beim Beurteilen einer Aufnahme angenehmer und noch neutraler sein müsste, habe ich verstanden. Das wäre aber leider genau nicht dem Wunsch meiner Liebsten entsprechend. Bei allen Notwendigkeiten steht der an erster Stelle der Prioritätenliste. Alles andere ergibt sich zwangsläufig daraus :)

    Leider, leider muss ich aus oben erwähnten Gründen unbedingt einen geschlossenen Kopfhörer nehmen. So bleibt mir die Schande erspart zuzugeben, dass so ein Edelteil deutlich jenseits jeder Schmerzgrenze liegt und bei dem Befund meiner Audiometrie wohl ohnehin sinnlos ist. :sorry:

    Das ist ja dann schon fast unverschämt billig. Ein Wegwerfteil für dein Einmalgebrauch? Nein, Scherz bei Seite. Ich habe mitbekommen, dass die "Superlux" Modelle deutlich besser sind als der Preis vermuten lässt, Und wenn etwas kaputt geht, muss man nicht lange überlegen, ob man Ersatzteile bekommt. Da ich mir meinen guten AKG im Außeneinsatz bei der Konzertaufnahme bzw. dem anschließenden Einpacken ruiniert habe, wäre zu überlegen, so ein Teil für den Bühneneinsatz zusätzlich anzuschaffen. Kontrollieren muss ich damit nur, ob das Signal vom Mikro ankommt. Mangels Mixing oder Soundtechniker wird an der Aufnahme abgesehen vom Pegel vor Ort ohnehin nichts beurteilt.

    Ich werde mir die Superluxe noch genauer ansehen. Ich habe zwar noch einen Sennheiser CX 400II In-Ear, aber der überträgt jede noch so zarte Berührung des sehr kurzen Kabels laut ins Ohr und das ist ungemein störend. Den habe ich vor etlichen Jahren für einen mobilen MP3 Player besorgt. Klanglich recht gut, aber abgesehen von dem Problem mit den Kabelgeräuschen haben sich meine Ohren als wenig "In-Ear kompatibel" gezeigt. Ein temporäres Fallback für den Fall, dass mal mein Kopfhörer zu Bruch geht ...
     
  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,
    er wird aufgrund der Impedanz nicht passen :)
    Geschlossen ist er.
     
  8. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @bebob99 danke für den netten Exkurs, war nicht nötig, das Zeugs kann ich immer noch.Ich hatte den 80Ohm vorgeschlagen aus den genannten Gründen, 250 wäre noch besser, ich nahm aber an, dass Du auch komerzielle Musik hören möchtest - und nicht nur an Studio-Equipment - somit wäre der 80er ein Kompromiss, der 32 ist mir zu wenig (ich dachte an Musik aus der Stereo, nem Mobile etc)
    Mach Dir nicht so viele Sorgen, es ist am Ende ein KH, wenn er nicht gefällt, kannst ihn umtauschen, der Rest ist akademisch, solange Du nicht ne prof. Vorproduktion behören möchestet, da würdest dann aber eh Monitore nehmen.
    Gut Ton
    cheers Paco
     
  9. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ups. sorry. Das war nicht überheblich gemeint. Ich habe nur in den letzten Tagen viel dazu gelesen und gehört. Das 80 Ohm Modell scheint überall gerne als eine Art "Universalmodell" beschrieben zu werden, das so halb zwischen den beiden anderen Varianten steht. Nur der Fachmann vom Hersteller hat klar erklärt, dass er das eben ausdrücklich nicht ist, sondern für eine ganz andere Anwendung optimiert ist. Mir war nicht bewusst, dass Dir das ohnehin klar ist und Du das aus den erwähnten Gründen aber in der Beurteilung schon berücksichtigt hast. Aber vielleicht konnte ich mit meinen Internet Zufallsfunden ohne echte eigene Expertise ein paar Puzzlestücke für andere finden.

    Ich höre heute eigentlich fast nie einfach nur so Musik. Klingt komisch, ist aber so. Das war in meiner Jugend anders. Da saß ich stundenlang mit dem Kophörer im Schaukelstuhl und habe mir Beethovens Sinfonien, Arik Brauers Proteslieder oder Die schönsten Klassiker auf der Klarinette angehört. Übrigens damals schon ein AKG, auch wenn ich außer diesem Detail nichts mehr darüber weiß. Ich hab damals nur "einen guten Kopfhörer" gesucht. Die Stereoanlage war noch ein Turm und hatte genug Leistung. "Tragbare" Geräte (Kofferradios) gab's schon, aber alles im LoFi Bereich.

    Damals gab's aber auch kein Internet.

    Ich habe noch eine gestapelte Kombi Anlage mit CD, Dual(!) Kassettendeck und Plattenspieler im Raum stehen, die ich seit vielen Jahren nicht mehr wirklich eingeschalten habe. Die hat mittlerweile eine Macke am Netzteil und schaltet sich selbst immer wieder ab. Ich glaube nicht, dass ich die ersetzen werde. Alles was ich an Musik an beine Ohren bringe kommt irgendwie aus dem PC Umfeld und dann entweder über besagtes UR242 mit 40 Ohm, oder über ein mobiles Gerät auch ohne viel Leistung. Sollte sich das mal ändern, denke ich neu darüber nach.

    Ja richtig. Danke für den Realitycheck. Ich neige dazu mich überall über die Maßen reinzusteigern.
    :(
     
    Paco_de_Lucia gefällt das.
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