Einfluss von Lacken

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von -Hanno-, 16.Dezember.2005.

  1. -Hanno-

    -Hanno- Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,
    stehe immer noch vor meiner Sopran-Entscheidung und habe dazu noch eine Frage. Kann man allgemein die Veränderungen der Klangeinschaften bei unterschiedlichen Lacken bezeichnen, d.h. Goldlack, Matt, Silber, Schwarz-nickel etc.
    Wäre dankbar für Hilfe.

    mfg

    Hanno
     
  2. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Hanno,

    es gibt eine klangliche Veränderung, aber wenn ich jetzt
    sage, bei dem einen wird es "wämer" oder "direkter" oder ...
    dann stellen wir uns beide sowieso darunter etwas anderes
    vor.

    Am besten, Du testest alle und suchst dir rein sobjektiv das für die klanglich schönste Instrument raus.

    Gruß,
    Andreas
     
  3. Koppi

    Koppi Kann einfach nicht wegbleiben

    Wobei der Einfluss des Lacks doch eher gering einzuschätzen ist. Ob es ihn nun gibt oder nicht, darüber streiten die Gelehrten, aber dass er wenn, dann nur geringen Einfluss hat, da sind sich fast alle einig. Die größte Wirkung des Lacks sind eher optische Dinge. Aber teste sie am besten einfach selbst.
     
  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Koppi schrieb:
    Code:
    Wobei der Einfluss 
    des Lacks doch eher gering einzuschätzen ist. 
    Ob es ihn nun gibt oder nicht, 
    darüber streiten die Gelehrten, 
    aber dass er wenn, 
    dann nur geringen Einfluss hat, 
    da sind sich fast alle einig. 
    Die größte Wirkung des Lacks 
    sind eher optische Dinge. 
    Aber teste sie am besten einfach selbst.
    Ja, sehe ich auch so. Will niemandem zu nahe treten, aber man hört oft auch das was man gerne hören möchte... :-D

    antonio
     
  5. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Das denke ich allerdings auch, ich zweifle, dass solche Unterschiede auch in einem echten Blindtest festgestellt werden würden.
     
  6. Woodwind24

    Woodwind24 Schaut öfter mal vorbei

    Dass kann ich so nicht stehen lassen oder gar bestätigen!

    Die Beschichtung hat sogar einen sehr grossen Einfluss auf den Klang des Instruments!
    Im Blindtest würde jeder mit gleichem Setup einen Unterschied zwischen Lackiert, ohne Lack, versilbert oder vernickelt hören.

    Genauer zu beschreiben welche Beschichtung nun wie klingt ist eher schwer!

    Aber viel mehr als das macht die Qualität des verwendeten Materials den Klang aus, unterschiedliche Messinggüten, Kupfer oder Neusilber!

    Einfach alles was die Eigenresonanz des Korpusses verändert wirkt sich aus.

    Maik
     
  7. rbur

    rbur Mod

    schwarz gibt eher einen dunklen Sound, Gold einen strahlenden und matt einen dumpfen :-D

    Nee, im Ernst. Entscheide nach Gehör, nicht nach der Farbe.
    Und wenn du zwischen einem matten Yamaha und einem glänzenden Yanagisawa entscheiden musst, gibt es mit Sicherheit tausend Sachen, die mehr Einfluß auf den Klang haben.
     
  8. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Vor einiger Zeit haben wir mal so einen Test gemacht, weil zufällig ein Selmer Serie III Goldlack Bogen sowie ein Selmer Serie III Silber massiv Bogen zur Verfügung standen. Instrumente waren ein Selmer Mark VI 70.000er-Nr. und ein ziemlich neues Serie III Altsax.

    Na klar, es war ein Klangunterschied zu hören. Aber nur, solange die Testpersonen die Bögen auch sehen konnten ;-)

    Beim Blindtest - nun ja, das Ergebnis war für die Ohren wenig schmeichelhaft :cool:
    Aber es hat viel Geld gespart.

    Die Bögen sind, soweit mit Maßband und Schieblehre feststellbar, in ihren Abmessungen gleich, nur das Material sollte entscheiden.

    Gruß
    saxfax
     
  9. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Hi, Saxfax

    das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen und Versuchsergebnissen. Hier 3 Beispiele:

    1. Mein Freund hat seine Selmer SBA, auf der sich nur noch einzelne Lackreste befanden (ca. 10 %) , im Rahmen einer Generalüberholung lackieren lassen. Das Teil klang vorher (fast ohne Lack) hervorragend und nachher auch.
    Mein Freund stellte eni "etwas anderes Klangempfinden" nach der Überholung fest, aber es wurden ja schliesslich auch sämtliche Polszer, Korken und Filze getauscht. Auf Aufnahmen von "vorher" und "nachher" hört man keinen Unterschied.

    2. Ich habe 2 Selmer - MK VI - S- Bögen aus demselben Seriennummernkreis, einen mit fast vollständigem Lack, einen so gut wie ohne. Keine Klangunterschiede zwischen beiden S - Bögen.

    3. Ich bin stolzer Besitzer eines Gloger Silberbogens. Als ich den zum ersten mal anspielte, dachte ich: "Wow, der klingt ja ganz anders, viel feiner und luftiger".
    Bis ich dann die ersten Aufnahmen abhörte. Auf den Aufnahmen (Studioaufnahmen!) war der Unterschied zwischen dem Original MK VL - Bogen und dem Silberbogen zwar noch leicht zu hören, er war aber um Grössenordnungen geringer als ich meinem Spielempfinden nach geglaubt hätte. Und ich spreche hier nur noch vin Unterschied, nicht mehr von besser oder schlechter.

    Aus 2 meiner Beispiele sieht man, dass es wichtig ist, die "Klangunterschiede" die man zu hören glaubt, mit gutem Equipment aufzunehmen und die Aufnahmen zu vergleichen. Zur verhinderung von selbstverarschung.

    SlowJoe
     
  10. Woodwind24

    Woodwind24 Schaut öfter mal vorbei

    Ich habe da andere Erfahrungen gemacht.

    Hatte 2 Sopran und 2 Alt von Prestini je eines inGoldlack und eines versilbert.
    Und der Unterschied war deutlich hörbar.
    Dem hingegen war der Unterschied zwischen Goldlack und Schwarzlack kaum hörbar.
    Und da ich bei dem Test nicht alleine war, und wir beide die gleiche Meinung hatten kann es nicht an meinem Wunschdenken gelegen haben!

    Das wir hier von Unterschieden sprechen die im Minimalen Bereich liegen sollte klar sein.
    Lediglich der Unterschied bei verschiedenen Materialien ist ziemlich gross: Vergleich Neusilber, Messing und Kupfer!

    Und ich spreche hier nicht vom S-Bogen sondern vom Korpus!

    Wobei ich aber sagen muss das ich mein Equipment nicht so zusammenstelle und auch nie unzufrieden mit dem Klang meines Codera Altos war.
    Aber als Händler testet man eben alles was man in die Finger bekommt!

    Maik
     
  11. Tenorman

    Tenorman Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    spielt mal ein Reference 54 Patiniert gegen ein Ref.54 Goldlack !!! ich finde den Soundunterschied gewaltig. Lest mal den Test in der Sonic, der ist schon interessant. Ist zwar ein Vergleich zwischen einem 36er und einem 54er, aber ich denke das das 54er Goldlack dem 36er sehr kommt.
     
  12. Koppi

    Koppi Kann einfach nicht wegbleiben

    Wichtig ist halt, dass es ein Blindtest war.
    Denn wenn man den Lack sieht, dann ist ein objektives Urteil nicht mehr möglich, und das hat nichts mit Wunschdenken zu tun, es ist einfach so, dass sich unser Ohr leicht vom dominierenden Sinnesorgan des Menschen, den Augen, täuschen lässt. Genauso ist das mit dem Geschmacksinn. Kennt ihr den lila Ketchup, der genauso schmeckt, wie normaler, aber der trotzdem niemand schmeckt? Genauso ist das bei den Saxophonen, das Gehirn sagt: das kann net sein, also hört ihrs anders, denn der Ton, den der Mensch wahrnimmt entsteht ja nicht im Ohr, sondern im Gehirn. Ich finde dieses Thema sehr interessant.
    Hier auch nochmal der Link zur wissenschaftlichen Studie zum Thema Lack und Material bei Querflöten auch wenn den schon jeder kennt:
    http://iwk.mdw.ac.at/Forschung/deutsch/linortner/linortner.htm
     
  13. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Das Problem gibt es auch viel im HiFi-Bereich, wie mir gerade einfällt. Da wird viel über Kabelklang schwadroniert, Unterschiede bei optisch angeschlossen Laufwerken etc. Wenn's dann aber zu einem echten Blindtest (mit angepasster Lautstärke kommt), lassen sich die allerwenigsten Ergebnisse reproduzieren. Es wird aber immer welche geben, die diese Erkenntnisse nicht akzeptieren wollen und felsfenfest davon überzeugt sind, dass ihre Silberkabel und in Wasser eingelegten Stromkabel den Klang feiner auflösen. Den normalen Nutzer soll das nicht jucken, aber - um den Bogen zum Thread wieder zu schließen - eine möglichst neutrale Bewertung, sei es über Aufnahme oder Blindtest, sollte vor dem Kauf immer stattfinden.

    Grüße
    freejazzer
     
  14. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Die Leute, die Unterschiede hören werden von den rational denkenden Narmalos immer für blöd erklärt. Was soll das?

    Ein sogenannter Blindtest was sagt der aus, daß 90 % der Leute nicht in der Lage sind, Unterschiede zu hören, ergo gehören die restlichen 10 % in die Klapsmühle oder was?

    40 Millionen Fliegen fressen Scheiße, können 40 Millionen Fliegen irren? :-D
     
  15. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Nein, der Witz beim Blindtest ist ja, dass die Leute, die vorher Unterschiede hörten, diese nun nicht mehr hören und/oder diese nicht mehr den Instrumenten zuordnen können.

    Grüße
    freejazzer
     
  16. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Einen Blindtest beim Testen von HiFi Anlagen könnte ich noch akzeptieren, aber einen Blindtest von Saxophonen läßt sich doch vom Spieler in fast jede Richtung manipulieren. Wenn eine Maschine das Saxophon blasen würde, würde ich dem Test mehr abgewinnen können.
     
  17. rbur

    rbur Mod

    Wenn der Spieler ein lackiertes wie ein unlackiertes klingen lassen kann (falls es einen Unterschied gibt), dann brauche ich ich doch erst recht nicht auf den Lack zu achten??
     
  18. Gast

    Gast Guest

    Irgendwie mag ich dieses Thema...es erschöpft sich nicht, obwohl die Fronten vollkommen verhärtet sind.
    Sucht mal im Forum nach "Inderbinen Sax", da gibt´s eine längere Diskussion.

    Mein Beitrag:
    Der Einfluss des Lackes ist so minimal (und hierfür lassen sich sehr viele Belege finden, wesentlich mehr und glaubwürdigere als für die Gegenposition), dass ich ihn beim Kauf vernachlässigen würde.
    Wenn aber jemand meint, dass er auf einem sonstwie patinidingsbumsten Sax besser klingt als auf einem gelackmeierten...bitte, warum nicht.
    Mal von der Optik ganz abgesehen, die ja auch nicht immer unwichtig ist.

    Btw., ich wiederhol´s nochmal, weil´s so schön ist und einige es (glaube ich) immer noch nicht ganz glauben: Ein guter Spieler klingt auf einer Kanne für 500 € immer noch besser (und ich meine wirklich den KLANG), als ein schlechter Spieler auf dem teuersten Selmer mit seinem Lieblingsfinish. D.h., der Unterschied, den man durch Übung erreicht, wird immer _haushoch_ über dem Unterschied liegen, der durch Material zu erreichen ist.
     
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