Empfehlungen für ein sehr gutes, modernes Sopransaxophon

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Onkel D, 6.Juni.2025 um 09:41 Uhr.

  1. Onkel D

    Onkel D Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,

    ich spiele seit vielen Jahren Saxophon – mit langen Unterbrechungen – und habe vor Kurzem auf dem Tenor wieder intensiver begonnen, inklusive Unterricht. Nun reizt es mich, auch ins Sopran einzusteigen.

    Ich möchte mir ein neues Sopransaxophon zulegen – kein Vintage, kein Gebrauchtkauf, kein "Anfängerinstrument", sondern ein modernes, ergonomisches, gut intonierendes Modell, das mich nicht limitiert. Preislich stelle ich mir 2000 bis 5000 € vor. Ich sehe mich nicht in der Lage, durch Läden zu tingeln und zig Instrumente zu testen, glaube auch nicht, das mir das helfen würde. Ich möchte ein sehr gutes Instrument kaufen, das mir einen vernünftigen Einstieg ermöglicht.
    Meine Fragen an Euch:
    • Welche Marken kommen für meine Zwecke in Frage? Yamaha / Yanagisawa / Selmer / Rampone & Cazzani / ...?
    • Welche konkreten Modelle findet Ihr empfehlenswert oder gerade auch nicht?
    • Gerade Bauweise oder leicht gebogener Hals? (Curved kommt für mich optisch eher nicht in Frage.)
    • Ist ein einteiliges Modell zu bevorzugen oder ist es wichtig, den Hals wechseln zu können?
    • Mundstückempfehlung? Ich spiele aktuell auf dem Tenor ein JodyJazz DV NY 7* (Metall) und auf dem Alt ein Theo Wanne Gaia IV HR 7. Blätter: Stärke 2 bis 2,5.
    Ich habe schon einiges gelesen, aber vieles bleibt recht allgemein. Deshalb freue ich mich besonders über Rückmeldungen von Spielerinnen und Spielern mit längerer Erfahrung am Sopran, gerne auch im Vergleich mehrerer Modelle.

    Vielen Dank für Eure Hilfe!
    Onkel D
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Juni.2025 um 09:55 Uhr
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  2. Spacecat

    Spacecat Ist fast schon zuhause hier

    Habe vor noch nicht zu langer Zeit mein Sopran gegen ein besseres ersetzt, und entsprechend im Vorfeld ebenso überlegt, welches für mich in Frage kommt.
    Die oben genannten Hersteller waren in meinem Wahlbereich, nur Rampone & Cazzani nicht, da ich des öfteren von Mängeln in Einstellungen und Mechanik gelesen hatte. Bei den Preisen wäre dann eine komplette Einstellung / Überarbeitung in Fachwerkstatt einzuplanen, was für mich als Option ausgeschieden ist. Die anderen gegebenenfalls wenig Einstellbedarf, bei mir war Gebrauchtkauf mit einbezogen.
    Viel Spaß beim Sopransaxophon testen und suchen wünsche ich!
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Juni.2025 um 10:09 Uhr
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  3. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Ich selbst spiele als modernes Sop ein Yanagisawa.
    Im Allgemeinen gelten diese als hochwertig und solide. Zwischen dem S- WO 20 und dem S-W03 kann ich tonal keinen Unterschied hören.
    Die 2 S- Bögen kann ein Vorteil sein.
     
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  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Weites Feld… durch das ich vor zwei Jahren einmal durchgewatet bin :)

    Die erste und wesentliche Frage ist: wie willst Du auf dem Sopran klingen? Hast Du Vorbilder? „Hohes Tenor“ oder eigenständiger Sopransound?

    Sidney Bechet / Steve Lacy / Dave Liebman / Emile Parisien / Jan Garbarek …?

    Grundsätzlich alle genannten Stellen gute Instrumente her.
    Bei Selmer bist du zusätzlich auf die Qualität des Händlers angewiesen, die liefern ihre Instrumente so aus, dass der Händler die Feineinstellung für den Spieler macht (der hoffentlich genau weiß, was er will…)
    Die Yamaha, die ich testen konnte, waren alle sehr gut aber auch sehr, sehr neutral (ich will es nicht „langweilig“ nennen, nur weil ich das so empfunden habe)

    Rampone sind großartig mit einem sehr eigenen Klang - und mit dem Risiko, eine nicht allzu sauber verarbeitete Baustelle zu erwischen.

    Ich habe mich letztendlich für ein Yanagisawa T-WO20 entschieden.

    Das hängt wieder stark davon ab, wie Du klingen willst.

    Leicht gekröpft ist angenehmer zu halten, klingt aber weniger direkt.

    Wichtig ist, dass es Dir auf Dauer gefällt. Es gibt die Meinung, dass einteilige besser intonieren.
    Das kann ich nicht bestätigen aber auch nichts dagegen sagen außer: mein Yana ist zweiteilig und intoniert feinstens…

    Fang erstmal mit dem mitgelieferten Mundstück an. Die sind alle gut (genug)…
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Jeder empfiehlt in der Regel, was er selber auch hat (-:
    Na gut, aber man hat es ja auch aus den besonderen Gründen. Meine Letzten waren nicht neu (Buffet Crampon S1 transitional), aber immerhin gerade und einteilig.
    Bei den Sopranen, bei denen ich den gebogenen Neck versus dem geraden austesten konnte, gewannen die geraden. Ich wunderte mich, dass die kleine Kurve so viel ausmachte und ich denke, dass das eher ein Gimmik ist. Brauche ja nur das Instrument ein paar cm höher halten oder den Kopf neigen, wenn es mir dann um den Anblaswinkel geht.

    (-: Das hast du nett gesagt.
     
  6. Onkel D

    Onkel D Kann einfach nicht wegbleiben

    Oh wow, schon so schnell gute Antworten. :)

    Also von den genannten: Dave Liebman, Emile Parisien und Jan Garbarek. Wobei ich es immer schwierig finde, den Klang des Instruments vom gespielten Stil zu trennen. Ich mag sehr unterschiedliche Klänge, wenn Sie eben für mein Gefühl im musikalischen Kontext gut passen und gut rüberkommen.
     
  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Da hast Du grundsätzlich recht, aber gerade bei den von Dir genannten ist jeweils ein Großteil des Sounds sehr instrumentenabhängig …

    Hast Dir natürlich auch gleich drei Extreme ausgesucht: Liebman mit dem fetten Keilwerth, Parisien mit einem sehr schlanken Selmer MK VI und Garbarek mit einem gebogenen Rampone … viel weiter auseinander geht’s nicht. Und preislich weiter oben im Regal auch nicht … ;)
     
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  8. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    HallOnkel,

    hab vor 30 Jahren mit einem Keilwerth begonnen, bin vor ca 25 Jahren auf ein Yamaha 62 umgestiegen, das seither regelmäßig im Einsatz ist,
    ist ein gerades Modell, einteilig, ich glaub, den gebogenen Hals gabs damals noch nicht (vielleicht),
    muß wegen Theater manchmal auf 443 stimmen, hab beide Versionen probiert, da ist das einteilige Sax leichter zu handhaben (und auch v. d. Haltung gewohnter)
    Mdstück ist ein altes Selmer S-80 Größe E, aber von einem Refacer aus d. Gegend ziemlich geöffnet
    hohe Grüße
    Dsharlz
     
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  9. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Es dürfte auch gute Yamahas geben (YSS62R) :)



    Ich hab ein gebogenes Yanagisawa SCW010, hatte aber auch schon so einiges.
    Eines meiner besten, wenn nicht das beste, war ein gerades Keilwerth SX90.
     
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  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Yamahas haben doch keine Seele :p

    Nein im Ernst: ich habe nichts anderes geschrieben.
    Nur, dass ich die getesteten Exemplare sehr neutral und deshalb für mich langweilig fand.
     
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  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Sehr schöner Sound und tolle "fliegende" Finger :)
     
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  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Bei Jan Garbarek bin ich klanglich raus :confused:

    Bei allem anderen hilft nur ausprobieren

    Gruß,
    Otfried
     
  13. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Der Finger muss so weit weg, sonst stimmt das C nicht! :)
     
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  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das macht Sinn :rolleyes:
     
  15. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Wenn du selbst "jetzt" nicht testen willst und einfach irgendwas saves besorgen willst, dann besorg dir den günstigsten neuen Japaner bei einer professionellen Quelle.

    5000€ auszugeben ohne länger testen zu wollen, halte ich für verbranntes Geld. Denn wenn du beim Sopran bleibst, wirst du dir kurz über lang wahrscheinlich was wünschen, was wirklich zu dir passt.

    Um mal eine überspitzen Vergleich zu nutzen: es ist so, als suchst du eine neue Frau, egal was, Hauptsache die kann kochen und widerspricht nicht.
    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Ehe hält?

    Wenn Sopran am Ende doch nur ne kleine Sidequest bleibt, war 5000 ein großes Investment dafür.

    Vielleicht kann man sich irgendwo ein Sopran für ein paar Monate leihen, bevor man auf die Quest geht?

    Falls aber 5000 ein verkraftbares Investment für dich sind (jeder hat andere finanzielle Mittel, No judgement) Ruf deinen Saxdoc deines Vertrauens an, sag "schick mir bitte 3 bis 4 sopranos, ein paar Mundstücke und Blätter für eine Woche zur Ansicht zu, das ist mein Budget, eines nehme ich" wird der wahrscheinlich nicht nein sagen.

    Viele Händler geben Saxophone auf Rechnung auch eine Woche zur Ansicht raus.

    PS: das Forestone Sopran ist such sehr gut, aber steht eher selten zur Verfügung
     
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  16. Polysax

    Polysax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Bildschirmfoto 2025-06-06 um 11.53.03.png
     
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  17. Onkel D

    Onkel D Kann einfach nicht wegbleiben

    Jaa, ich verstehe das schon, aber kochen und nicht widersprechen ist doch schon mal nicht schlecht, die Kombination hatte ich noch nicht... :duck:

    Nein, ernsthaft. Ich sehe es so: Das genannte Budget ist für mich verkraftbar. Ich spiele gerne auf hochwertigen Instrumenten, macht mir einfach mehr Spaß. Und meine bisherige Erfahrung mit hochwertigen Saxen ist, dass die auch recht preisstabil sind. Also ist es nur geparktes Geld mit einer tollen Rendite (Spaß am Musizieren). Trotzdem mag es natürlich vernünftiger sein, etwas kleiner einzusteigen. Das wäre dann vielleicht das Yamaha YSS-475. Ist ja in meinem genannten Budget auch mit drin...
     
  18. Onkel D

    Onkel D Kann einfach nicht wegbleiben

    Ach so, warum ich glaube, dass Testen für mich wenig Sinn ergibt: Ich spiele derzeit hautsächlich Tenor. Der Schritt zum Sopran wird so groß sein, dass dieser Unterschied bei mir alle feineren Unterschiede übertünchen würde. Dann würde ich vermutlich nach ein paar Stunden Testen bei dem Instrument landen, dass sich am bequemsten anfühlt, obwohl vermutlich ein anderes, das mir deutlich mehr Potenzial bietet, sich mir erst nach mehreren Wochen spielen wirklich eröffnen würde. Oder ist das zu sehr um die Ecke gedacht? Der übliche Rat wäre dann eben: billig einsteigen, später teurer kaufen. Ich mag nur eben billig nicht so gerne...
     
  19. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem


    Hat schon manche goldene Hochzeit nach sich gezogen. :D
    Ob es Spaß macht ist ein anderes Thema.

    Grüße Gerrie
     
  20. Bb7

    Bb7 Schaut nur mal vorbei

    Ich habe hier ja noch ein Yamaha Sopran 675 "rumliegen" Also....soll heissen, ich spiele es so gut wie gar nicht mehr und werde es früher oder später verkaufen. Aber gebraucht ist ja für dich keine Option....kann ich, der nur Gebrauchtes hat, aber auch iwie verstehen.
     
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