Endorser - oder doch nicht?

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von tbeck, 6.September.2011.

  1. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hallo zusammen,
    habe gestern die neue SONIC durchgeblättert und mir viel einmal mehr wieder auf, dass es anscheinend viele Saxophonistinnen und Saxophonoisten gibt, die Werbung für eine beliebige Marke machen, soweit so gut.

    Schaut man sich dann aber dann Bilder von Konzerten oder die Homepage an, erkennt man relativ schnell das blaue S!

    Heistt also anscheinend Werbung machen für Marke xy aber spielen S.....!?!?

    Wie findet Ihr das, ich finde das dann als Werbung ziemlich unglaubwürdig und man könnte es auch gleich lassen!

    Oder meinen die betreffenden Musiker, dass merkt niemand?

    lg
    Thomas
     
  2. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Die machen dann auch meistens Werbung für Firmen, die dafür eine Menge bezahlen. Mauriat oder wie man das schreibt scheinen ganz ordentlich zu bezahlen zum Beispiel.

    Aber du hast recht. Das ist unglaubwürdig. Aber Michael Jackson trank sicherlich auch nicht nur noch Pepsi Cola.

    So ist das mit der Werbung eben.

     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Thomas

    Das hast Du m.E. absolut Recht! In dem Moment wo das bekannt wird und sich rumspricht, arbeitet der "Endorser", der eigentlich Markenbotschafter sein soll, gegen die Marke, die er vertritt und beschädigt diese!

    Mich wundert es nur immer wieder, dass das die Firmen zulassen.

    LG

    Dreas
     
  4. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hallo,
    ja die Marke ist mir aktuell auch aufgefallen, vielleicht haben dies nötig :roll:

    Aber ich würde, wenn ich Profi wäre, nicht für eine Marke werben, hinter der ich nicht stehe!
    Aber jeder hat wahrscheinlich seinen Preis!

    lg
    Thomas
     
  5. rbur

    rbur Mod

    Tja, die Welt ist schlecht. Da bezahlt man eine ganzseitige Werbung, die sich "zufällig" in der Nähe des Endorser-Interviews befindet und dann ist im Artikel das falsche Instrument abgebildet.

    Aber hier sieht man wieder, dass bei sonic Werbeteil und redaktioneller Teil wunderbar getrennt sind. Sonst hätte der Fotograf da drauf geachtet.

    Aber hier können wir wieder mal lernen, was Endorsements wirklich aussagen (nix) und wie hoch der Anteil der Werbung am Preis des Instruments dann ist (viel). Hat doch auch was. Wir werden täglich klüger!
     
  6. Claus

    Claus Mod Emeritus


    NICHT? :-o
     
  7. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    Endorsements gibts sicherlich sinnvolle. Dort wo der Künstler an der Weiterentwicklung der Instrumente mitarbeitet und dann auch seinen Namen dafür hergibt.

    Und es gibt eben die reinen Papierendorsements. Ich sag mal im Studio haben sowieso alle das in der Hand worauf sie Lust haben.
    Live hilft mir auch das Markenlogo nix. Weil dann weiss ich immer noch nicht ob es ein Intsrument von der Stange ist oder nur ein Lokk-a-like.

    Eine der wenigen Firmen wo Endorsement und Weiterentwicklung wirklich verknüft sind und auch zugunsten des Endverbrauchers ist ist Ernie Ball MusicMan.

    Beim Sax kenne ich mich zu wenig aus. Da ich auf Endorsement und Werbung eh nicht reagiere (und auch Testberichte nur zur Unterhaltung lese) isses mir egal.

    Lg

    Auge
     
  8. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmm... das hätte so einiges erklärt, schade.

    Aber Verona Pooth trägt doch wohl ausschließlich Sachen von Kick, oder???

    Neh, im Ernst: Wer kauft denn einem Endorser, oder sonstigem Werbenden, ab, dass er von dem Produkt so überzeugt ist, wie er tut???

    edo
     
  9. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Wenn Endorsement so funktioniert, wie das bei mir in den 80-er Jahren war, ist es eine feine Sache.

    Unser Gitarrist und ich waren begeistert von den Röhren-Amps eines amerikanischen Herstellers.

    Da die Teile sündhaft teuer waren, sind wir zum Europa-Vertrieb gefahren und haben uns nach einem Endorsement-Deal erkundigt. War überhaupt kein Problem.

    Und dafür, dass wir diese in unseren Flyern und Plakaten erwähnt haben, kriegten wir jeweils 3 Stück zum Preis von einem. Wir hatten dann jeweils einen zum üben zu Hause, einen im Proberaum und einen im Band-Anhänger. Das sparte eine Menge mühsamer Schlepperei.

    Gads
    Bernd

     
  10. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier


    Kann sein, aber niemals öffentlich!


     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ rbur

    "Viel" ist relativ. Ich schätze mal mehr als 5% vom Verkaufspreis dürften eher selten sein.

    @ edosaxt

    Richtig, Verbraucher können das schon einschätzen. Dennoch
    ist es kontraproduktiv, wenn der Endorser sich in der Öffentlichkeit nicht mit seiner promoteten Saxmarke zeigt.

    Dieter Bohlen war mal Testimonial für "Müller Milch" und hat sich in einem Interview über "Müller Milch" lustig gemacht.("Buttermilch wird von 50-jährigen Biolatschen-Trägerinnen gekauft!") Da war er den lukrativen Werbevertrag auch schon wieder los und wurde auf 900.000€ Schadensersatz von Müller Milch verklagt.

    LG

    Dreas
     
  12. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Das hat der Bohlen bis heute nicht verstanden. Hat er sich doch nicht über Müller Milch lustig gemacht, sondern über Butter Milch, also ne ganz andere Marke! ;-)

    Das mit dem endorsen ist schon schwierig: Als Saxer hat man ja oft auch noch ein 2. oder 3. Instrument, das man ja auch mal in der Öffentlichkeit spielen will.

    Ist letztlich eine Frage der Vertragsgestaltung und des Fabrikats, für das man Endorst.
    Aber man sollte schon hinter dem stehen, was man tut.
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hi Dreas und Thomas,

    die betreffenden Firmen haben oft gar keine andere Wahl, Musiker andererseits sehen darin oft auch eine Chance, aus der masse hervorzutreten.

    Ich habe das bei mehreren aktuellen Marken erlebt und mir von Kollegen erzählen lassen, wie das so üblicherweise läuft:

    1. Variante
    Da rennt ein Markeninhaber überall rum und sucht verzweifelt bekannte Musiker, die sein Instrument präsentieren. Die, die er findet, sind (natürlich) mit ihrem bisherigen Equipment zufrieden, lassen sich aber nach intensiver Überredung mal mit dem neuen Produkt fotografieren, schreiben ein, zwei nette Sätze darüber. Wenn sie absolut gnädig sind, spielen sie es auch mal ein paar Wochen testweise im Unterricht oder bei Proben.
    Dafür gibt's Geld, vor allem aber etwas Publicity, die kann ja nie schaden. :-D

    2. Variante
    Da rennt ein Musiker überall rum und sucht verzweifelt bekannte Marken, für die er als Endorser arbeiten kann, weil er unter seiner Bedeutungslosigkeit leidet und dringend Publicity benötigt.
    Die, die er findet, haben alle schon Endorser, doch mit etwas Beziehungen zu (ehemaligen) Endorsern kommt er doch bei einer (ehemals) namhaften Marke "rein" und darf endlich auch mal groß in Erscheinung treten. Zumindest auf einer Messe... :roll:

    Das sind so die beiden Extreme, die ich kenne. Manchmal ist es auch ganz anders, wie bei mir - da bekomme ich zufällig mit, dass der Sänger meiner Big-Band am Vertrieb einer Saxofon-Marke beteiligt ist, ich bin neugierig, spiele die Hörner an, werde positiv überrascht und beschließe, den Jungs mal etwas unter die Arme zu greifen, weil ihre Produkte für die Qualität gnadenlos unterrepräsentiert sind.
    Natürlich habe ich gegen Publicity und Sachleistungen (ermäßigter Preis fürs Equipment) auch nichts einzuwenden. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Nummer13

    So war es wohl :-D :-D

    @ Rick

    "Variante 1 und 2"

    Sowas hatte ich schon vermutet. Das hängt ja immer von den Vertragsbedingungen ab. Wenn man das als Unternehmen wirklich sauber haben will, müßte man den Endorser exclusiv verpflichten und sich auch vertraglich zusichern lassen, dass er auschließlich in der Öffentlichkeit mit "seiner" Marke auftritt.

    Das kostet natürlich deutlich mehr, als die von Dir beschriebenen Varianten.

    Was mich wundert, ist mit wievielen verschiedenen Endorsen teilweise einzelne Marken unterwegs sind. Aus meiner Sicht verwässert das auch nur die Marke und verwirrt letztlich mehr, als es unterstützt.

    Ich würde mir einen namhaften Saxer zum Topendorser machen (wenn man ihn bekommt und bezahlen kann!) exclusiv unter Vertrag nehmen und diesen dann über alle Kommunikationskanäle als Markenbotschafter einsetzen.

    LG

    Dreas
     
  15. rbur

    rbur Mod

    Auch "Teilzeitendorser" dürfen sich durchaus legitim über eine Marke positiv äußern, auch wenn sie sie nicht selber spielen.
    Aber das sollte dann in der Werbung auch so formuliert sein.
     
  16. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Bei den Saxophonen geht es ja noch.
    Man muß sich nur mal anschauen, wie das bei E-Gitarren und Bäassen abgeht.
    Wenn du bei Warwick eine Cd einschickst und ein Endorsment willst scheinst du das immer zu bekommen.
    Bei denen ist das schon inflationär.
    Klar der Firma kann es egal sein. Die Musiker bekommen die Bässe für den Händlereinkaufspreis.

    Natürlich haben aber deshalb irgendwann die Händler angefangen zu mosern, weil die ja dadurch weniger Kundschaft haben.
     
  17. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    @Rick So wird es wohl sein!

    @all
    Eigentlich fände ich es, genauso wie Dreas, viel zielgerichteter für eine Marke, mir einige wenige Endorser zu holen, die aber dafür exklusiv hinter der Marke stehen.

    Naja aber anscheinend können einige Marken den Hals nicht voll genug kriegen und einige Musiker auch nicht!

    lg
    Thomas
     
  18. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    hallo tbeck, das thema juckte mir beim Anblick von Karolina ;-) auch in den fingern, aber: was heißt denn "to endorse": Es heißt nur das was, man als solcher eben tut: man bestätigt, dass ein sax ein Sax ist z.B.

    Grietz
    Brille
     
  19. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Yepp, Variante 1 kann ich bestätigen. Mein Mann ist noch am Verhandeln. Viel Geld spielt dabei aber keine Rolle, aber ein schönes Ersatzinstrument kann ja auch reizvoll sein. Für meinen Mann ist aber essentiell, dass er sich NICHT an eine bestimmte Marke binden muss. Bei dem Instrument sind zudem noch einige Dinge, die geändert werden müssen, damit er zu hundert % dahinterstehen kann. Erst wenn das soweit geändert ist, würde er einem Endorsement Vertrag zustimmen. Er würde dann durchaus 100 pro hinter dem Produkt stehen, aber trotzdem würde er weiterhin sein Vintage Conn spielen. Sind halt zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Viel praktischer ist natürlich der Endorsement-Vertrag mit einem Blättchen-Hersteller - unbezahlbar!! :-D
    LG Juju
     
  20. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hi Brille,
    wenn man es so definiert passt es natürlich. aber ich fände es trotzdem unbefriedigend.

    Interessant war auch noch eine Reklame für die Billigmarke R.B. die Saxophonistin macht durchaus eine gute Figur auf der Werbeseite.
    Ich kannte sie bisher nicht und wegen des aktuellen Themas habe ich mal ihre Webseite besucht. Kein Hinweis auf R.B., nicht einmal darauf das sie Sopran spielt, die Fotos auf der Webseite mit einem S.....

    @Rick auch Dich habe ich in der Sonic entdeckt :)

    lg
    Thomas
     
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