Erfahrung Keilwerth EX / SX 90

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von misterfunkysax, 19.Januar.2009.

  1. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    wie ist eure Erfahrung mit nachfolgenden Instrumenten?

    - Keilwerth EX 90 Altsaxophon
    - Keilwerth SX 90 Altsaxophon

    Soweit mir bekannt gibt es bezüglich EX 90 die Serien I, II und III. Die ersten beiden sind in Deutschland produziert.

    Wie beurteilt ihr die Instrumente

    - hinsichtlich Sound?
    - Handling / Applikatur?
    - Einfluss von Lack (Nickel etc.)?

    Auf was ist beim Kauf zu achten?

    Bitte um reichliches Feedback.

    Vielen Dank.

    Grüße
    misterfunksax
     
  2. jax

    jax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi
    Kann mich nur zu SX90R, vintage äussern. Ich habe eines seit einem Jahr und bin damit sehr zufrieden.
     
  3. prislop

    prislop Ist fast schon zuhause hier

    Die EX III-Modelle werden nur 10 Kilometer hinter der dt. Grenze in Kraslice/ Tschechien gebaut. Dort, wo damals vor dem Krieg die ersten Keilwerths auch gebaut wurden. Ich spiele das EX III-Tenor und bin von dem Preis/Leistungsverhältnis angenehm überrascht. Hinzu kommt, dass der Keilwerth-Service hier im Forum schon mehrmals gelobt wurde. Bisher brauchte ich ihn nicht.
    Prislop
     
  4. Quadrosax

    Quadrosax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Bin seit vorletzter Woche stolzer Besitzer eines KEILWERTH SX 90R EDITION 20 YEARS ALT ! Nachdem ich 16 Jahre auf einem Yamaha 275 gespielt habe, sollte was anderes "freieres" (schreibt man das so?) im Sound her. Es "strahlt fast von aleine". Die Verarbeitung ist Top. Besonders gefallen mir die einstellbaren Seitenklappen für die linke Hand. Endlich dort wo man sie braucht. Warum gibt es das nicht auch für rechts? Schwierigkeiten habe ich nur mit dem a: Ist in beiden Oktaven etwas zu tief. Und die Klappengeräusche sind beim neuen Yamaha 875 leiser. Für mich wäre ein Optimum eine mischung aus dem Yamaha und dem Keilwerth. Aber mann kann nicht alles haben. :roll:
     
  5. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Wie ist grundsätzlich eure Einschätzung zu Keilwerth Instrumenten?

    Qualität, Verarbeitung, Ansprache, etc.
     
  6. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ich habe nur Kurzzeiterfahrung ( ich habe vor einer Weile 5 Stück angespielt: SX90, SX90R Goldlack, vernickelt, Neusilber, Shadow, das SX90 hatte ich eine Woche zuhause zum Testen):
    Bei allen Instrumenten erschien mir die Verarbeitung absolut top, die Mechanik erschien mir im ersten Moment etwas grober aber sehr robust und hochwertig mit ein paar super features, alles lief super, Ansprache erste Sahne, Intonation super ( nur das e''' war bei mir komischerweise bei allen einen Tick zu tief)... und klanglich ist das imho eine Pracht...also von dem her waren das in meinen Augen absolute highlights...ein wenig gewundert habe ich mich damals nur, daß das (günstigere) SX90 eingestellt wurde...
     
  7. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    @ Quadrosax:

    WOw ich habe mich soeben verliebt, habe dein Edition Keilwerth mal gegooglet und ich finde es gibt kein schöneres, bis jetzt gefiel mir das schwarze shadow am besten, aber das ist ja der Hammer!

    Wie sind deine Eindrücke? Wo hast du es gekauft/probe gespielt?
     
  8. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Hatte letztes jahr leihweise ein Alto SX90 in schwarz.

    Das war wunderbar:
    -Klang (voluminös, würde ich sagen)
    -Intonation sehr korrekt
    -Applikatur ging leise und lag mir gut in der Hand
    -Verarbeitung war prima
    -Optik gefiel mit sgt.

    Hatte nur einen Fehler: verstieß gegen die mir selbst auferlegte Kostengrenze von 2TEURO.

    Ein EX 90 Tenor, das ich im letzten Sommer ausgeliehen hatte, kam da nicht ansatzweise ran. Vor allem klanglich war es nicht gut (probierte es mit verschiedenen Metall- und Kautschuk-MPCs). Ich glaube, es war die Serie 2. War allerdings auch nicht perfekt eingestellt.

    Auf der Musikmesse 2007 testetet ich ein Evette an (einfachstes Keilwerth). Das Alto war gut eingestellt und intonierte bis auf die Problemtöne d'' bis f'' sehr gut!!!
     
  9. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Ja 3300€ sind auch ein haufen Geld für ein Alto!
    Aber da das Gerät von der Verarbeitung, Spielbarkeit und Aussehen voll überzeugt ist es das Geld evtl. auch Wert!
     
  10. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Wie seht ihr die Keilwerth Alt Saxophone der Reihe SX90 (R) im Vergleich zu Selmer, Yanagisawa, Yamaha?
     
  11. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ein Level mit den preislich entsprechenden Saxen der genannten hesteller. Persönliche Vorlieben entscheiden hier. Das muss am Gerät ausgetestet werden.
     
  12. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Findet ihr es eigentlich zu früh wenn ein Anfänger wie ich es ja noch bin, nach nem halben Jahr von nem Schülergerät auf ein Topgerät umsteigt?

    Ich bin ziemlich fleissig dabei, mein Unterricht läuft auch Prima und in 2 Wochen darf ich sogar bei nem Ensemble von meinem Lehrer mitspielen!

    Oder sollte man eher mehrere Jahre auf nem Einsteigerinstrument (habe das Jupiter JP 769 dirko Juchem 2 Alto) spielen, da man eh noch nicht den guten Sound auf den High End Geräten hinbekommt?

    Weil ich auch mit nem Shadow liebäugle!
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Grundsätzlich rate ich jedem zu einem höherwertigerem Instrument, wenn man ein solches spielt und als Anfänger darauf besser klarkommt oder besser klingt!

    Viele von meinem Schülern spielen selbst als Anfänger ein hochpreisiges und hochwertiges Instrument - damit tun sie sich leichter als mit so manchem Billigsch...!

    Stellt sich die Frage von Dir wirklich? Spielst Du ein solches Instrument und es gefällt Dir oder/und Du kommst besser mit zurecht - was interessiert Dich dann die Meinung von anderen?!?

    Schöne Töne!
     
  14. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe noch kein höherwertiges Gerät getestet!
    Also damit ich erkläre wie meine Frage gedacht war gebe ich ein Beispiel:

    Wenn ein Fussballanfänger Fortschritte macht und die 08/15 Fussballschuhe von Adidas, dann gegen das beste Schuhpaar tauscht, spielt er damit auch gleich besser? Oder ist es eine einfache Verschwendung und man sollte später wenn man mehr Ahnung hat und mögliche "WUNSCHOBJEKTE" besser beurteilen kann zuschlagen!?


    Ich hoffe ich habe jetzt nicht ein völliges wirrwarr geschrieben!

    :-D
     
  15. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Ihr Keilitester...

    Ich spiele seit 4 Jahren Keili Tenöre,
    gestestet habe ich EX II und EX III -> das waren nicht die Schlechtesten damals.
    Gespielt habe ich dann aber erst mal brav ein Toneking, denn verliebt hatte ich mich gleich indas Shadow.

    Von der SX90R serie habe ich das Vintage und das Goldmessing dann angespielt - mir lagen beide sehr butterweich in der Hand, ein Freund meinte jedoch ich spiele zu zart für die Vintage-Kanne, naja.. nicht schlimm.. wollte ja eh das Shadow!
    Dieses erwarb ich im April 08 für 3170 eu, das Mundstück dazu verkaufte ich für 52 eu, so dass ich für mein Shadow
    3118 eu gar nicht so teuer kaufte, wie erwaret!

    Abgesehen, dass mich als Graveur das Aussehen schon anmacht, spiele ich seitdem viel mehr sax,
    Ich bin insbesondere von der Ansprache begeistert, finde die Verarbeitung edel und die Verstellbaren PalmKays kommen mir mit kleinen Händen sehr entgegen.

    Naja.. nanpan.. je früher ... desto schöner der Ton!
    Ich würde an Deiner Stelle ausprobieren, entscheiden und in Ruhe darauf hin sparen!

    simply
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Hallo!

    @ nanpan - Das kann man nicht pauschalieren:

    es gibt Leute, die klingen sch...., egal ob sie auf nem Billigrotz oder auf nehm Luxusschlitten spielen - aber die sollten vielleicht über eine Hobbyänderung nachdenken

    und

    es gibt Leute die klingen auf nem Billigrotz besser als auf einem Luxusschlitten - hmmm - kenn ich aber nur vom Hören-Sagen

    und

    es gibt Leute - die meisten die ich kenne - die klingen auf einem hochwertigeren Modell deutlich besser und können auch leichter darauf spielen.

    Aber: vielleicht sollten sich dazu mal Leute äußern, die selber den Sprung vom Billigteil zum Nobelhorn gegangen sind!

    Schöne Töne!
     
  17. ChristophBM

    ChristophBM Kann einfach nicht wegbleiben


    Solange das Horn mit Dir spielt ist die Qualität des Instrumentes dominant gegenüber deinem Einfluß, je stärker sich Deine Fähigkeiten zur Umsetzung deiner Vorstellung von Klang und Spielbarkeit ausgeprägt haben, umso geringer ist der Einfluß des Instrumentes.

    Jedem Anfänger schadet ein Instrument das nicht gut funktioniert.

    Manchem Anfänger nützt ein Instrument am meisten, welches auf besonders leichte Spielbarkeit im Sinne einer besonders leichten Ansprache in allen Lagen hin konstruiert und gebaut wurde, und auch in sich sehr gut intoniert - z.B. ein YAMAHA 275 - auch wenn dies zunächst womöglich ein wenig zu Lasten eines besonders voluminösen Tons geht.

    Manchem Anfänger nützt ein Instrument mehr, wenn es mehr Energie aufnehmen kann und dies mit einem entsprechend voluminösen Klang quittiert, aber eben auch mehr Anfangsenergie benötigt - z.B. ein SELMER SA II.

    Die Keilwerth-Saxophone die ich bisher kennengelernt habe tendierten eher zu dem Typus Saxophon mit einem sehr gut zentrierten, eher kernigen Ton mit guter Ansprache, gleichzeitig mit einem mittleren Grundwiderstand, der über jenem eines YAMAHA-Schülermodells und der YANAGISAWA-Instrumente lag. Insgesamt zähle ich die Keilwerth-Modelle zu den sehr dynamischen Saxophonen - man kann auf ihnen eben bei Bedarf auch sehr laut spielen, sie können eine Menge Energie umsetzen.

    Meiner Erfahrung nach hat der Erwerb eines hochwertigen Saxophons nur Vorteile; aber hochwertig heißt nicht automatisch ideal geeignet für jeden Anfänger. Und hochwertig muß auch nicht automatisch hochpreisig heißen. Am Markt der hochwertigen Saxophone gibt es jedenfalls für jeden Menschen-Typus ein passendes Instrument. Hier wird ein erfahrener Lehrer hilfreich beraten können.

    Wenn man dann erstmal die ersten Hürden genommen hat auf dem Weg zum Saxophon erfreut einen ein hochwertiges Instrument mit all´seinen Stärken, es klappert nicht schon nach wenigen Jahren, die Federn halten ihren Druck über sehr lange Zeit, die Polster bleiben dicht, die Korken und Filze bleiben maßtolerant.

    Ich selbst bin mit einem Selmer angefangen und habe es nie bereut - allein schon der Gedanke, daß es nicht am Instrument liegen könne wenn ich nicht gut klinge hat mich zu äußerstem Fleiß motiviert :)

    Wenn ich heutzutage mit Anfängern eine Instrumentenberatung mache, dann spreche ich erstmal möglichst garnicht über Marken, Modelle, Preise etc.

    Denen drücke ich zunächst mal einfach ein paar Instrumente in die Hand, von denen ich jedenfalls weiß, daß sie einwandfrei funktionieren, also gut intonieren, dicht sind, gut ansprechen. Jedem Anfänger fallen beim spontanen Anspielen neben den ganz unterschiedlich ergonomischen Applikaturen - das ist ja auch immer sehr individuell auf die persönliche Anatomie bezogen - auch die Unterschiede im Klang, in der Ansprache auf.

    Und da - finde ich - sollte beim Klang dann die Geschmacksentscheidung des Anfängers ebensogroßes Übergewicht gegenüber meinem Geschmack haben, wie ja der künftige Besitzer des Saxophons glücklich werden muß mit seinem Instrument, nicht ich. Oft habe ich es schon erlebt, daß dann das vermeintlich "bessere" - weil teurere - Instrument oder Modell ins Hintertreffen gerät, da kenne ich keine unumstößlichen Kausalzusammenhänge zwischen Preis und erlebter Qualität.

    Gruß, Christoph
     
  18. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Meine Erfahrung geht dahin, dass ich, je besser ich werde, auch mit vermeintlich schlechteren, da preiswerteren teilen, so klinge, wie i c h es bestimme. Voraussetzung ist nach meiner Erfahrung ein Mindestqualitätsstandard hinsichtlich Intonation, etc..

    Dieser ist mit einem Jupiter DJ jedenfalls erfüllt. Das Gerät intoniert gut, hat eine recht gute Mechnik, etc.

    Sollte man dann 3 Teuros zuviel haben, kann man die natürlich in sein "Trauminstrument" investieren. Allerdings bringt nach meiner persönlicher Erfahrung ein eingehender Test alternativer Mundstücke, Blätter soundtechnisch u.U. mehr für recht wenig Knete.
     
  19. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Also könnte man behaupten, dass mit nem vernünftigen Setup (MPC und Reed)und persönlichem Können, mein Jupiter DJ mir keine sonderlich "hörbaren" Nachteile bringt gegenüber eines High End Gerätes?

    Meine Angst ist, dass mich mein jetziges Instrument irgendwann in meiner Entwicklung abbremsen könnte, da es vielleicht einige Sachen nicht hat ( blöd formuliert aber ich weiss nicht was ein Top Teil mehr hat als meines)
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Hallo Panta,

    ich habe einen Tenor-Schüler mit einem "Shadow" und mehrere mit diversen Jupiter-Hörnern - der Schüler mit dem besten Sound hat ein Jupiter eine Klasse "unter" Deinem, doch das liegt nicht am Instrument, sondern daran, dass er der fleißigste ist. ;-)

    Grundsätzlich würde ich also voll und ganz Deinen obigen Satz bestätigen, denn ich habe selbst aus finanziellen Gründen anfangs nur sehr "billige" Instrumente gespielt und dadurch meiner Ansicht nach keine Nachteile gehabt, ganz im Gegenteil, ich habe gelernt, auch unter widrigen Umständen noch gute Ergebnisse hinzukriegen. :)

    Allgemein gilt immer noch die Regel:
    Probieren geht über Studieren.

    Instrumentenwahl ist meines Erachtens immer eine individuelle Angelegenheit, da kann man nur wenig wirklich allgemeine Aussagen machen.
    Manche Leute schwören auf Instrumente, die ich mir nie ausgesucht hätte, und umgekehrt.

    Diese Angst ist nach meiner Erfahrung völlig unbegründet.
    Dein Jupiter ist ja kein Schrott, sondern offenbar ein gut funktionierendes Horn, damit machst Du nichts falsch.


    Schönen Gruß,
    Rick
     
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