Erfahrungsbericht Fa Dallhammer Nürnberg Tenorsaxophone

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von bagg, 18.März.2011.

  1. bagg

    bagg Ist fast schon zuhause hier

    [color=0000FF][size=medium]Erfahrungsbericht über den Kauf eines Tenorsaxophons von Harald Dallhammer in Nürnberg.
     
    [/size][/color]
    Mit dem Saxophonspielen hab ich am 14.05.2010 begonnen, auf einem Yamaha YAS275-Tenor.
    Bei diesem Instrument hatte ich immer leichte Probleme mit der Ansprache. Nach 6 Monaten musste ich mich
    entscheiden, ob ich das Yamaha nun kaufe oder zurückgebe (Mietkauf), und so begab ich mich auf die Suche nach
    Alternativen zu meinem Sax. Ich landete dann auch ziemlich schnell beim Selmer Modell REV54.
     
    An einem Urlaubstag bin ich zum 150km entfernten, großen Musikhaus Thoman gefahren und habe
    verschiedene Modelle genau unter die Lupe genommen – so gut es eben in der Kürze der Zeit ging.
    Darunter auch das Selmer Modell REV54, was für 4.800,00 Euro ein schöner Batzen Euros sind.
    Doch dieses Tenor-Sax hat bis Dato am besten zugesagt.
     
    Mein Musiklehrer hatte gesagt, es gäbe in Nürnberg eine Werkstatt, die Saxophone selbst bauen würde.
    Da ich ja schon mal in der Nähe war, habe ich mich auf die Suche danach gemacht und bin bei
    Herrn Dallhammer / Fisera vor verschlossenen Türen gestanden – es war Mittwoch und da ist
    Nachmittags immer geschlossen. Neugierig schauten meine Frau und ich ins Schaufenster und plötzlich
    ging die Türe auf und ein Herr sprach uns an, ob er uns vielleicht weiterhelfen kann. Natürlich gerne! Es stellte
    sich dann sehr schnell heraus, das es sich bei dem Herren um Herrn Dallhammer persönlich handelte.
    Er gab uns dann einen kleinen Crashkurs über Saxophone im Allgemeinen und auch im Speziellem.
    So ein selbstgebautes würde mir schon auch gefallen, und da ich jetzt auch den Preis kannte, konnte ich gut
    vergleichen.…. Nun ging das Überlegen und Entscheiden los – Selmer oder Dallhammer?
     
    Ich habe mich für das Saxophone von Herrn Dallhamer entschieden und ich muss sagen, es war eine
    meiner besten Entscheidungen.
     
    Also fuhr ich wieder nach Nürnberg um die Sache perfekt zu machen. Die Saxophone von der Herrn Dallhammer
    werden in nicht so großen Stückzahlen gefertigt, mit viel Handarbeit und den individuellen Wünschen des künftigen Besitzers,
    aus diesen Gründen muss so ein Sax bestellt werden. Es ist also kein Massenprodukt wie ein Selmer.
     
    Eine wahre Freude ist alleine schon die Bestellung seines persönlichen Saxophons.
    Lack – mit oder ohne? – meines ist brüniert, ich stelle ein Foto ins Netz
    Welcher S-Bogen? – 2 stehen zur Auswahl
    Welche Polster? – es gibt sogar Känguru-Leder-Polster!
    Ich wollte eine schön zu greifende Gis-Klappe – alles kein Problem
    usw.
    Die Liste ist fast unendlich lang, und darum gibt es auch so ein Sax nur 1x.
     
    So, nachdem ich meine individuelles Sax zusammengestellt hatte, kam der schwierigste Teil an der Sache.
    Ich brauchte mein neues Instrument spätestens bis zum 01.November (wir hatten schon Ende September!), da ich
    da mein jetziges Yamaha zurückgeben musste. Herr Dallhammer hatte daher nur 5 Wochen Zeit mein Sax zu bauen.
    Aber das war für Herrn Dallhammer überhaupt kein Problem und er versprach mir, dass ich es bis zum 01. November hätte.
     
    Also blieb mir nur noch auf seinen Anruf zu warten, wo er mit mitteilen würde, mein Sax sei fertig.
     
    Sein Anruf kam ca. 2 Wochen VOR dem zugesagten Termin. Ich also sofort ab ins Auto und nach
    Nürnberg gedüst. Die ersten Töne auf meinem neuen Saxophon waren und sind ein Traum. Die Töne
    springen fast von selbst an und auch die Mechanik ist allererste Sahne. Das gute Stück bespiele ich jetzt
    seit gut 5 Monaten und ich bin immer noch begeistert wie am ersten Tag. Ein tolles Instrument!
     
    Mein Fazit über die Fa. Dallhammer / Fisera:
    Harald Dallhammer war immer sehr freundlich und stets gutgelaunt, egal wegen was ich
    angerufen und gefragt habe. Es war nix ein Problem, egal um was es ging.
    Rein fachlich gesehen, würde ich Herrn Dallhammer als „Saxophon-Papst“ bezeichnen, dieser Mann
    weiß auf jeden Fall was er baut und führt dies mit größter Leidenschaft aus.
     
    Generell ist der Service im Geschäft top – auch eine sehr freundliche Dame (ihren Namen möchte ich nicht nennen, da ich nicht weiß
    ob sie damit einverstanden ist) bereichert das Team. Vor allem erstaunt mich immer wieder, dass sie alle ihre Kunden auch am Telefon
    erkennt, kaum hört sie deren Namen.
     
    Für mich war es die beste Entscheidung ein Dallhammer-Saxophon zu kaufen, tolles Instrument, top Service, der nur schwer zu
    Übertreffen ist.
     
    Zum Themen Preis möchte ich nur soviel sagen, dass das Harald Dallhammer Tenorsaophone
    günstiger war als das Selmer.
     
    [color=0033CC]Das ist meine persönliche Meinung und meine Erfahrungen.[/color]
     
    Solltet ihr Fragen haben, dann schreibt mir.
     
     
    Alexist Saxophonist gefällt das.
  2. Gast

    Gast Guest

    Moin!

    Irgendwie kommt mir das bekannt vor!

    Hier :
    http://www.saxophonforum.de/forum/viewtopic.php?start=20&topic_id=12066&order=ASC&status=&mode=0

    hier auch:

    http://saxwelt.de/index.php/de/home-topmenu-17/andere-/94364-saxapone-tenor-der-firma-harald-dallhammer.html


    LG Hans
     
  3. Sascha

    Sascha Ist fast schon zuhause hier

    ...der Harald ist dieses Jahr übrigens auch wieder mit seinen Saxophonen auf der Musikmesse in Frankfurt vertreten, falls es jemanden interessiert: Standort 1.1 B34

    Grüße,
    Sascha
     
  4. bagg

    bagg Ist fast schon zuhause hier

    Hans
    Du musst schon unterscheiden
    Das eine sind Fragen und Antworten.
    Das jetzt ist ein Erfahrungsbericht.

    Lass doch das ewige hier ist noch was
    .......... Das möcht doch keiner,
    so wie ich die user hier kenne.
    In Anderen Foren kann das ja super sein.

    Bagg



     
  5. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    "Bauen" heißt:
    HD bezieht die Korpusse meines Wissens aus TW und passt die Tasten an die persönlichen Bedürfnisse an.

    "Günstiger als" 4800 Euro finde ich auch eine spaßige Bemerkung.

    Davon abgesehen: HD ist wohl sehr kompetent und baut prima Saxe.

    Briileeee
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ bagg

    Ich hatte ja letztes Jahr Deine Fragen hinsichtlich Selmer hier und in der Parallelwelt verfolgt.

    Glückwunsch zu Deinem neuen Sax! Für Dich hast Du offensichtlich die richtige Entscheidung getroffen!

    Ich habe auch schon viel gutes von Dallhammer gehört und hätte das sicher letztes Jahr auch ins kalkül gezogen, wenn Nürnberg für mich nicht so weit wäre.

    Letztlich bin ich mit mit meinem Selmer auch hochzufrieden!

    Aber es hat schon was, wenn man sich seine individuellen Wünsche realisieren lassen kann.

    Viel Spass beim Saxen,

    Dreas
     
  7. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo,

    es ist ein ganz großes Minus im Saxophonbau, dass es bei jedem Hersteller nur eine Standardapplikatur gibt, die - vielleicht - für den Durchschnittseuropäer passt. Eigentlich ein Armutszeugnis, dass es Dutzende finishes gibt, aber die individuelle Ergonomie völlig auf der Strecke bleibt.

    Hier schließt HD eine Lücke, was ich sehr begrüße. Zudem scheint er noch zu wissen, was "Dienstleistung" bedeutet.

    Ich halte es aber für falsch zu schreiben, "HD baut selbst Saxophone", weil damit Erwartungen geweckt werden, die nicht erfüllt werden können.

    Nach meinem Kenntnisstand ist HD kein deutscher Inderbinen, der dasselbe zum halben Preis anbietet. Bitte korrigiert mich, wenn ich hier irre.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Chris,

    Du hast natürlich Recht, Inderbinen baut den Corpus selbst und versieht
    ihn mit Applikarturen von Yamaha, Selmer etc.

    HD lässt den Corpus in Taiwan bauen und "schraubt" dann die Applikatur drauf.
    Wobei ich nicht weiss, was er verwendet.

    Wie auch immer, die Vorgehensweise ist grundsätzlich anders.

    LG

    Dreas
     
  9. bagg

    bagg Ist fast schon zuhause hier

    Ja das stimmt mit dem Corpus
    aber Herr Dallhammer sagt das
    auch jeden der ein Saxophone bei
    Ihm Kauft.

    Und was soll daran nicht gut sein?
    Man kauft doch auch einen BMW
    und die sagen nicht das sie aus China
    Elektronik Teile beziehen.
    Oder viele viele Teile für so einen BMW
    von Zulieferfirmen in der ganzen Welt
    gefertigt werden
    Ist aber doch ein deutsches Produkt.



    Gruß
    Bagg

     
  10. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Naja....
     
  11. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    ?

    Keine Ahnung, ich hab nichts von mehr oder weniger gut geschrieben.
     
  12. bagg

    bagg Ist fast schon zuhause hier

    Doch hier steckt die Wahrheit !
    Die der Kunde nicht erfährt !!

    Gruß
    Bagg

     
  13. bagg

    bagg Ist fast schon zuhause hier

    Hi crisdos
    Meinte auch nicht die vor und Nachteile.
    Mann weis was man bekommt
    und wo es gemacht wurde in der Welt

    Bei BMW eben nicht.
    Gruß
    Bagg
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Der Unterschied ist, wo die Wertschöpfung statt findet.

    Inderbinen schmiedet den Corpus mit erfahrenen Handwerkern in der Schweiz,
    und "schraubt" hochwertige "Standardapplikaturen" von Yamaha oder Selmer
    auf den Corpus. Individualisiert die Ergonomie.

    Ergebnis: Preis > 6.000,- EUR

    HD kauft den Corpus nach seinen Vorgaben in Taiwan und schraubt hochweritige "Standardapplikaturen" drauf.

    Individualisiert Lack und Ergonomie.

    Ergebnis: unter 4.000,-EUR

    Das sagt überhaupt nichts über die Qualität aus! Inderbinen hat halt die Lohn
    kosten der Schweiz abzudecken. Vielleicht hat er auch bessere Instrumentenbauer....

    Wie auch immer...die allgemeine Meinung auch hier im Forum ist, dass man für rund 2.000-, EUR heute ein Topinstrument bekommt (Abgabepreis ab Werk Taiwan ca. 500,-EUR)

    Alles was man darüber hinaus bezahlt ist m.E. Liebhaberei (welcher ich auch
    verfallen bin).

    LG

    dreas



     
  15. Gast

    Gast Guest

    Moin Dreas!

    So ist es, denn es gibt Taiwan Saxophone mit gebördelten Tonlöchern in Goldmessing für unter 3000.-!

    LG Hans

     
  16. GelöschtesMitglied5775

    GelöschtesMitglied5775 Guest


    Dies sind bestimmt gute Saxe, aber ist dies ein Kunststück bei Nachbau und Produktion in Fernost?
     
  17. Dr_sax

    Dr_sax Ist fast schon zuhause hier

    Ich muß gestehen nach nicht einmal 1 Jahr Sax spielen hätte ich mir nicht zugetraut Saxophone professionell zu beurteilen und zu vergleichen.

    Zum Thema Preis wird man sehen was ein 30-50 Jahre altes Selmer gegen ein gleichaltes aus Taiwan in Zukunft bringt. Die Wertigkeit müssen die Hörner aus Taiwan noch beweisen.

    Grüße
    Dr_Sax
     
  18. Gast

    Gast Guest

    zum sax selbst,

    man hält es in den wind und es spielt, die alternative zu einem selmer - preislich sowieso - und spielerisch sollte man sich davon SELBST überzeugen. wer es nicht tut, versäumt etwas.
    selbst eine fahrt zu ihm vorort, mit kleinem stadtbummel, samt frau/freundin und kurzer abstecher in einer lokalität, verführt und lohnt sich.

    dallhammer ist für mich immer noch unterrepäsentiert in der sax-landschaft
    - sax, special made for you! aber hallo!!
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Hui, chic, mal wieder eine Fernost-Diskussion! :-D

    Hallo Dreas,

    so günstig mag man sicherlich einfachste Modelle in hoher Serienauflage bekommen, doch höherer Materialwert und aufwändigere Verarbeitung schlagen sich da auch nieder.
    Zudem sind gerade in letzter Zeit anscheinend auf Taiwan die Lohnkosten gestiegen, was einen weiteren Kostenfaktor ausmacht.

    ---------------------------------------------------------

    Hallo GreenMile,

    das Vorurteil, in Fernost würden bloß ständig die tollen Sax-Klassiker aus Europa sowie den USA kopiert, hat sich doch eigentlich spätestens mit Yamaha und Yanagisawa erledigt, oder?

    Aktuell wird auf Taiwan viel mit Korpuslegierungen und der inneren Geometrie (Stichwort Tonlochnetz) experimentiert, sodass die Meinung, es handele sich um reine Billig-Nachbauten, einfach nicht mehr unwidersprochen gelten gelassen werden kann.

    Alte Vorurteile mögen kuschelig-heimelig sein, doch sie werden oft schnell von der Realität überholt. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  20. prislop

    prislop Ist fast schon zuhause hier

    Bagg hat darauf hngewiesen, dass er erst seit einem Jahr Sax. spielt. Von daher konnte niemand einen einen professionellen Testbereicht erwarten.
    Vielmehr hat er seine persönlichen Eindrücke von dem Instrument und der Begegnung mit Herrn Dallhammer beschrieben und damit eine facettenreiche Diskussion losgetreten. Ich kannte die Saxophone aus Nürnberg bisher noch nicht, von daher bin ich für den Beitrag dankbar.
    Gruß
    Prislop
     
    Gruenmicha und Kersche gefällt das.
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