Seit langer Zeit wieder ein freudiges Hallo, ich bin an dem o.g. Yamaha YTS 875 EX interessiert. Auf Nachfrage bei meinem Händler des Vertrauens, meinte dieser, dass Ding wäre ein Hammer-Horn. In einer Ausgabe der Zeitschrift "Sonic" wurde es auch in den höchsten Tönen gelobt und auf der Website von Yamaha wird das Sax ebenfalls als das Non-Plus-Ultra dargestellt. Was ist an den gemachten Aussagen dran? Habt Ihr Erfahrungswerte? Kann man eine uneingeschränkte Kaufempfehlung abgeben? Für Eure Mühen und Beiträge bedanke ich mich jetzt schon. MfG Euer R75-7
In dieser Preisklasse spielen die Instrumente alle in der ersten Liga. Ausschlaggebend sollte Dein eigener Eindruck sein. Teste doch einfach die Spitzenhörner von Yamaha, Yanagisawa, Selmer und Keilwerth (meine persönlichen Favoriten: Das Vintage und das Shadow) ausgiebig im direkten Vergleich und lasse das handling und vor allem Dein Herz entscheiden. Gruß aus dem Schwarzwald Bernd
Das würde ich dir auch wärmstens empfehlen! Hm, ich denke du solltest dann das nehmen, welches dir am besten gefällt. Macht ja Sinn
Hallo! Mit Sicherheit spielt dieses Yamaha in der oberen Liga! Aber da sich da auch noch einige andere Instrumente tummeln würde ich einfach mal großflächig testen! Wenn Du dann "Dein" Saxophon gefunden hast wirst Du es in der Regel sofort merken. Schöne Töne!
Es gibt nicht das Non-Plus-Ultra-Horn (zudem hat das Mk6 den alle vergleichbaren Begriffe für sich gepachtet), es kann nur ein Horn geben, dass perfekt zu dir passt.
Hallo, eigentlich wollte r75-7 auch Erfahrungsberichte haben. Ich denke, wenn er in dieser Preisklasse ein Horn kaufen möchte, fängt er nicht erst an, und hatte nie zuvor ein Sax in der Hand. Und wenn alle, die das Ausprobieren hier aller Hörner dieser Liga empfehlen, dies auch selber so machen, vermisse ich sachliche Kritiken zum gefragten Sax. Denn die meisten sind ja sehr erfahrene und teils professionelle Spieler, die dies gut beurteilen können. Natürlich ist das selber Austesten am Besten, aber Tipps wie andere Spieler ein Sax beurteilen, sind manchmal auch sehr hilfreich. Nicht jeder kann sich 5 Hörner so um die 3000 Euronen mal zulegen, und nach Kleidung oder Laune oder Sammelleidenschaft mal dies mal jenes Sax benutzen. Manchmal denkt man auch dass ein Sax das Beste für einem ist, bereut es aber später, weil manches bei einem anderen Horn evt. doch besser wäre. Und oft ist man im Geschäft auch ein wenig befangen. Und viele Stunden und Tage kann man ein Sax auch seltem im Laden testen. Und genau da helfen Erfahrungsberichte mit Sicherheit viel. Gut spielen lassen sich doch bestimmt alle diese Saxophone. Ich persönlich war über Erfahrungsberichte immer sehr dankbar. Ich versuche mal als nicht Profi meine Erfahrung zu schreiben: Den Vorgänger 875 (noch ohne Bezeichnung EX) habe ich als Alt. Vor dem Yamaha hatte ich ein Selmer S 80. Dieses gab ich zu einer Reparatur, und bekam das 875 zum Testen. Dabei habe ich festgestellt, dass es mir um einiges besser gefallen hat, als das S 80. Beim Kauf hatte ich auch mit Keilwerth verglichen, war aber vom Handling vor allem der Palmkeys nicht so angetan. Ich hatte beim Keilwerth das Gefühl dass es etwas "eckig" in der Hand liegt. Aber daran hätte ich mich sicher schnell gewöhnt, klasse war das Keilwerth auch. Zu dieser Zeit gab es aber die ganze Spitzenliga der heutigen Keilwerth Modelle noch nicht. Welches ich anspielte, weiss ich leider nicht mehr.Kurz nach Kauf riet mir ein Lehrer zu den neuen Keilwerths, die dann auf den Markt kamen, aber da hatte ich ja schon das YAS. Beim Yamaha gefällt mir die gut in der Hand liegende Applikatur, und vor allem der volle Ton, der auch in den Tiefen sehr schön ist (viel Substanz hat). Die tiefen Töne klingen schon fast nach Tenorsax. Auch die hohen Töne kommen satt. Natürlich ist dies aber auch stark vom restlichen Zubehör abhängig. Der Blaswiederstand ist einiges höher als bei den darunter liegenden Yamaha Modelle. Wenn das Sax aus dem Koffer kommt spricht es erst etwas zäher an, nach kurzer Einspielzeit aber sehr gut. Mit dem Standard MPC oder einem geschlosseren MPC Bahnöffnung kann dies aber anders sein. Mein MPC ist etwas offener.Das 62er geht sofort mühelos ab, eine Billigkanne die bei mir rumsteht, mit gleichem MPC ebenso. Verarbeitet ist das Sax sehr gut, Der Lack ist fast unverwüstlich, obwohl eine Abnutzung viele fast besser finden würden. Dieses Sax gibt es nur in schnöder gold silber oder schwarz mit goldener Applikatur Lackierung, aussergewöhnliche Oberflächen ansonsten nicht. Nur das 82Z dass es damals noch nicht gab, ist noch in unlackierter Ausführung zu haben. Das Sax wurde mal aufgrund eines unguten Unglücks total nass, hat dies aber ohne Schäden ertragen. Die Polster sind danach noch einwandfrei im Schuss gewesen. Ein ärgerliches Manko war, dass sich kurz nach Kauf eine Lötstelle eines Klappenschutzes abgelöst hat. Aber der Schnelligkeit halber hatte ich dies beim Saxdoc richten lassen. Der damalige Koffer hatte den Vorteil das 2 Schliessen ein Zahlenschloss hatten, eine dritte in der Koffermitte ist ohne. Wer das Sax klauen möchte nimmt eh den ganzen Koffer mit,aber mir ist schon oft eine Schliesse unbemerkt aufgegangen. Und alle anderen Köffer, die ich kenne, haben nur so Kindertagebuch-Schlüsselchen dabei, mit denen man sehr lange rummacht, bis ab- oder aufgeschlossen ist. Sogar mein superteures Selmer Flightcase hat diese 08/15 Schlösser. Das extra Fach für MPC und eines für S-Bogen sowie das sehr grosse Zubehörfach finde ich auch gut, haben heute aber ohnehin alle dabei. Was mir bei einem anderen Modell bei Yamaha stark aufgefallen ist, ist dass dass Nachfolgermodell wesentlich leichter ist. Ich hatte mal ein Yamaha Tenor 62 geliehen, und vor ca 2 Jahren das aktuelle 62 Modell erstanden. Dieses ist wesentlich leichter als das andere, man sieht sogar das Logo im Becher innen leicht durchgedrückt. Ob dies bei den neuen Custom Modellen auch so ist würde mich sehr interessieren. Auf der Yamaha USA Seite sind Profis die das Sax spielen aufgelistet. Da kann man evt. auch Hörproben abrufen, wenn nicht einfach betreffenden Spieler in YouTube eingeben. Bei Interesse kann ich Dir eine Aufnahme von mir als Amateur mit diesem Sax (aber leider Es) zukommen lassen. Die ist dann ohne technische Veränderung, live und unbearbeitet. Wenn ich mir ein neues Horn leisten könnte, würde ich auch alle anderen testen. Das 82 Z von Yamaha wäre interessant, dieses gab es damals noch nicht. Dann natürlich die von den anderen schon genannten Modelle, aber auch die noch recht jungen Marken Cannonball, Mauriat etc.. Auch Selmer hat ja schon etliche neue Modelle, so ein Referenz würde ich wahnsinnig gerne nebst den neuen Keilwerths mal anspielen. Auch Rampone hat Modelle, die ich gerne mal mittesten würde. Zudem würde ich auch aus den Vintage Bereich Hörner antesten. Da ich mir solch ein Sax aber nie mehr leisten kann, lasse ich es wohl lieber, vielleicht mag ich mein 875 dann nicht mehr Ich hoffe dass ich Dir ein klein wenig helfen konnte, und wünsche Dir viel Spass beim Sax testen. Liebe Grüsse aus Stuttgart Sylvie
Vielen Dank erst einmal für die bisher geschriebenen Beiträge. Ganz besonderen Dank an Sylvie für die vielen Zeilen. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Leider habe auch ich nicht die Möglichkeit alle zuvor genannten in Frage kommenden Hörner anzutesten. Da keiner der Händler in meinem weiteren Umkreis dieses große Spektrum an Instrumenten vorhalten kann. Daher bin ich natürlich auch an der Meinung und Rat meines Musikhändlers interessiert. Aber und vor allem bin ich aber auch an den vielfältigen Meinungen und Erfahrungen von anderen Saxspieler interessiert. Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass ich kein Profi bin, sondern lediglich fortgeschrittener Anfänger bzw. ambitioniert Hobbyspieler, der ein Saxophon haben möchte, mit dem man alt werden kann, ohne in den nächsten Jahren auf dumme Ideen zu kommen. Und ich denke (und hoffe), dass man auch als "Nicht-Profi" mit einem Profiinstrument glücklich werden kann. Also, bis dahin nochmals vielen Dank und ich hoffe, der ein oder andere kann mir seine Erfahrungen mit einem YTS 875 EX schildern. Gruß r75-7
Hallo Cuba, es stimmt, r75-7 wollte Erfahrungsberichte haben. Allerdings Erfahrungsberichte zum YTS 875. Ich finde, ein Erfahrungsbericht zum YAS 875 hilft ihm da auch nicht wirklich weiter. Die Erfahrungen mit Altsaxophonen lassen sich auch nicht 1:1 auf Tenorsaxophone der "gleichen" Baureihe übertragen. Bevor ich mir das Ref 54 gekauft habe, hatte ich auch das YTS 875 anspielen können. Bei meinem Vergleich der beiden Hörner blieb das Yamaha zweiter Sieger. Allerdings war das keine Entscheidung des Kopfes, sondern des Bauches. Ich fand bei beiden Hörnern keine Vernunftgründe, die für oder gegen das eine oder das andere sprechen. Ich hatte auch einmal ein YTS 62. Glücklich wurde ich mit diesem Instrument nicht wirklich. Es verfügte über eine äußerst zuverlässige Mechanik und eine sehr gute Intonation. Was mir fehlte, war ein individueller "Charakter". Mir klang es zu glatt. Aber von meinen Erfahrungen mit dem YTS 62 auf das YTS 875 zu schließen, wäre völlig unsachlich. Das 875 ist definitiv eine andere Liga. Seit ich mein Keilwerth SX90R Vintage haben, steht das Ref 54 die meiste Zeit ungenutzt im Ständer. Aber nicht etwa, weil es "schlechter" als das Keilwerth wäre, sondern weil das Keilwerth bei mir deutlich mehr positive Emotionen weckt. Und genau das ist es, was ich persönlich von einem Musikinstrument (neben einwandfreier Funktion, charaktervollem Sound und guter Intonation) erwarte. Die Applikatur ist bei beiden Hörnern ein wenig unterschiedlich. Das Selmer passt (wie das Yamaha auch) etwas besser zu kleineren oder mittelgroßen Händen. Die Applikatur des Keilwerth ist wie für meine Pranken entwickelt. Passt einfach perfekt. Das bedeutet nicht, dass ein Spieler mit großen Händen nicht hervorragend mit dem Selmer oder Yamaha zurecht käme. Oder andersrum: Dass jemand mit "normal" großen Händen sich nicht auf der Applikatur des Keilwerth heimisch fühlen könnte. Apropos Ergonomie: Wer eine alte R75-7 fährt, legt auf Ergonomie sicher nicht allzu viel Wert..... (oder habe ich jetzt falsche Assoziationen zum Nick?) Ergo mein Tipp: Möglichst alle Hörner, die in Frage kommen ausgiebig testen. Am besten im direkten Vergleich. Dann den Bauch entscheiden lassen. Was dem einen die Eule, ist dem anderen die Nachtigall.... Gut sind sie alle. Gruß aus dem Schwarzwald Bernd
Hallo Bernd, danke für den Beitrag, Du liegst mit Deiner Vermutung voll richtig. Ein wirklich herrliches Motorrad. Leider muss ich Dir als R75-7 Fahrer sagen, dass ich mit meinen kleinen Händen (obwohl ich ganz normal geraten bin 1,79 groß), dann doch auf Ergonomie achten sollte. Hatte mal aus Spaß ein Mark VII angespielt. Es hatte einen tollen Klang, in den man sich verlieben konnte, aber mein Hände, speziell die kleinen Finger kamen nicht an die Klappen. Gruß r75-7
Ich kann leider auch nur zum Alt (875EX und 82Z) etwas sagen. Dort war mir der Ton zu brav im Vergleich zum SA II (beim 875 mehr, beim 82 etwas weniger). Das muss fürs Tenor nicht gelten, aber wahrscheinlich ist wohl, dass das Tenor eine ebenso gute Applikatur, Fertigungsqualität und vor allem Ansprache hat. Die Stimmung in sich (Vergleich von überblasenen und gegriffenen Tönen) war erstklassig, die Ansprache deutlich leichter als beim Selmer (vor allem die tiefen Töne) und der Oktavwechsel war ein Traum. Es handelte sich aber um ein speziell für Vorführungen selektiertes Modell, dass wohl sehr warscheinlich kleinlichst eingestellt war - ich denke so dürfte jedes Profihorn diese wunderbare spielbarkeit besitzen. Ton musste sich hinterm Selmer leider völlig verstecken, aber der Rest war klasse. Und wenn man das passende Mundstück findet, lässt sich Soundmäßig sicher einiges rausholen (mein MPC war halt für das Selmer passend "gefunden"). Gruß Chino