Hallo zusammen, ich möchte mir neue Blätter (Rico Select Jazz) kaufen, und habe gesehen, dass es die in zwei Ausführungen gibt: Filed und Unfiled. Welches sind die vor- und Nachteile, und wofür steht das überhaupt? Viele grüße Lukas
Filed = Französischer Schnitt Unfiled = Ich glaube... Amerikanischer Schnitt Das heißt, das Blatt ist hinter dem Herzen nochmal leicht angeschliffen. Schlecht zu beschreiben.. Es soll die Ansprache nochmals verbessern. Filed Dieser gerade Schliff deutet darauf hin! Unfiled Der runde Schliff! Gruß Ten.
die unfiled jazz selects sind für mein empfinden noch eine spur obertonreicher und sprechen (zumindest auf meinem ol) vor allem in der oberen lage leichter an. welche dir mehr zusagen ist stark vom mundstück und deiner soundvorstellung abhängig...deshalb, wie immer, einfach probieren! ^^ achtung nur bei der stärke. erstens sind die rico "leichter" als zB vandoren. außerdem empfinde ich die schwankungen innerhalb einer packung teilweise immens! zwischen einzelnen reeds sind schon manchmal ne gute halbe stufe unterschied. dafür gibts es sie aber in s, m und h ^^ viel spaß beim testen! lg, cheers phi
Der Unterschied zwischen filed (französischer Schnitt) und unfiled (amerikanischer Schnitt) besteht in der Bearbeitung des Blattes zwischen dem Schaft und dem vorderen Teil vom Blatt. Auf der Vandoren Hompage ist das an nem Bild schön zu sehen. Ich weiß nicht, ob ich das Bild hier reinstellen darf. Französische Blätter haben außerdem ein starkes Herz und ne dünnere Blattspitze. Das soll die Ansprache in tiefen Register verbessern. Ich würd einfach beide mal ausprobieren und dann entscheiden. Edit: Ups, da war ich wohl nicht schnell genug.
... was bin ich bloss froh... dass ich mir um solche sachen keine "birne" mehr machen muss... als plaste (= plastik)bläser... Herb
Moin, ich finde den Unterschied zwischen filed und unfiled recht gering, sofern das restliche Blatt (wie bei den Rico Select) gleich geschnitten ist. Von daher würde ich folgende Reihenfolge empfehlen: 1. Feststellen, ob das überhaupt die richtigen Blätter sind. 2. Wenn ja, dann mal probieren, ob man mit filed oder unfiled besser klar kommt. Typischerweise sollen die Tiefen bei filed Blättern besser ansprechen, dafür die Höhen mit unfiled kräftiger sein. Die Rico Select gibt es in 1/3 Stärkeabstufungen. Das ist meiner Erfahrung nach ein Schmarrn, denn Rico schafft es nicht mal, halbe Abstufungen halbwegs verlässlich hinzukriegen. Vandoren ist da deutlich besser, allerdings muss man wohl damit leben, dass Holzblätter da nicht 100 % ig stimmen, denn es wird ja nur die Dicke gemessen, nicht aber die Elastizität oder gar Schwingungseigenschaft. Gruß, xcielo
Das wird jetzt zwar ein bisschen off-topic, aber mich hats immer schon interessiert: Wie werden denn die Blätter in die Stärkekategorien eingeteilt ? - erst wird ein Blatt hergestellt - dann wird es vermessen ? maschinell getestet ? von Menschen angespielt ? - jedes einzelne Exemplar, oder nur Stichproben ? - dann wird ihm die Nummer verpasst Wer weiss da was ? Ist ja sicher auch von Firma zu Firma und von Modell zu Modell unterschiedlich. Bei meinen alten Klarinettenblättern Marke Esser Solo stand immer drauf "manuell abprobiert". Interessanter Gedanke, dass die Blätter alle schonmal abgelutscht worden sind ...
Moin, ich hab auch einige Zeit Esser Solo auf dem Altsax gespielt, aber bis heute nicht rausgekriegt, was dieses ominöse "abprobiert" wohl heissen mag. Soweit ich weiß, werden Blätter computergesteuert geschnitten, die letztendliche Einteilung in Stärkeklassen wird dann aber per Endkontrolle vorgenommen. Hier wird die Dicke gemessen. Kann auf die Schnelle keinen link findenn, der meine These stützt oder falsifiziert. Bei AW-Reeds konnte man mal ein Gerät käuflich erwerben zum Vermessen von Rohrblättern. Jetzt kann ich das nicht mehr finden. Edit: Hier gibt es eine ausführlichere Darstellung, wie die Herstellung ist, aber ob am Ende nur die Dicke, oder noch andere Kriterien bei der Endkontrolle eine Rolle spielen wird auch nicht so ganz genau gesagt. Gruß, xcielo
Moin Xcielo, meines Wissens wird nicht die Dicke, sondern die Elastizität geprüft (habe ich mal in einem Propekt von Rico gelesen). Schönen Gruß, Rick
Moin Rick, witzig, ich meine gerade, es umgekehrt gelesen, oder zumindest so verstanden zu haben. Aber auch das oben zitierte Prospekt von Vandoren hatte ich da eindeutiger in Erinnerung. Vielleicht habe ich noch das Prospekt von Rico irgendwo bei mir rumliegen, im Netz kann ich keine vernünftige Beschreibung finden. Geschnitten wird auf jeden Fall per geometrischer Vorgabe, das geht ja auch nicht anders. Will man hinterher per Elastizität einteilen hat man u.U. folgendes Problem: Blatt gemäß Elastizität Stärke 3, Blattspitze aber gemäß Geometrie so dünn wie Stärke 2, oder auch umgekehrt. Welcher Stärke ordnet man das Blatt dann zu ? Vandoren schreibt dazu (siehe link in meinem vorigen post): Jedes Rohr hat unterschiedliche Eigenschaften, durch die letztendlich die Stärke des Blattes bestimmt wird. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, gibt es keine 2 Stücke, die identisch sind. Nachdem das Blatt die Endkontrolle durch besonders geschulte Mitarbeiter durchlaufen hat, wird es mit dem Vandoren Logo und der Stärke-Bezeichnung versehen. Das zeugt wenigstens schon mal von Problembewusstsein, aber was sie da genau machen, verraten sie nicht. Gruß, xcielo
Habe das auf der Musikmesse mal am AW Stand gesehen. Die messen tatsächlich die Elastizität mit Druck gemessen, alle Blatter werden gleich dick hergestellt. Das alles macht irgend eine Maschine. So weit ich das mitbekommen habe gibt es meistens 3er Blätter. Gruß Ten.