Forestone Blätter - Review

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von kindofblue, 19.März.2022.

  1. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Liebe Saxgemeinde,

    hier ein paar subjektive Informationen zu den Forestone - Blättern.
    Forestone Blaetter 03.jpg Forestone Blaetter 02.jpg Forestone Blaetter 01.jpg
     
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  2. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

  3. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem



    Gruss
    kindofforestone
     
  4. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke für Deine Mühe mit diesem Test!

    Ich finde Forestone Traditional und Hinoki auch super und habe hier schon M bzw. MH getestet.
    Ansprache super, besonders beim Tradional.
    Leider muss ich bestätigen, was man von verschiedenen Seiten hören kann, dass die Haltbarkeit nicht so gut sei.
    Bei mir wurde das MH Traditional bei 45 Min. Spiel pro Tag in 4 Wochen so weich wie das MS.
    Andere bestätigen das nicht, ggf. habe ich nur Pech gehabt.

    Ich spiele erst 1,5 Jahre, Selmer Axos Alt und Jody Jazz JET 6er Mundstück.

    Für 20 EUR habe ich jedoch schon die Erwartung, dass ich ein Blatt 3 Monate oder länger spielen kann, ohne dass es weich wird.

    Sound, Ansatz und Empfinden sind halt sehr individuell und subjektiv.
    Die Variabilität, Empfindlichkeit und der Einspielbedarf der Holzblätter nerven mich halt. Deshalb habe ich die Suche nach einem passenden Kunststoff noch nicht aufgegeben.
    Es gibt ja auch einige Top-Profis, die Kunststoff spielen - mit super Sound.

    ICH glaube, man kann da was finden und den Ansatz so anpassen, dass einem der Sound gefällt.
    Ich bin aber nur ein einfacher Amateur und kein Musiker. Spiele nur zum persönlichen Spass!

    Grüsse
    Harald alias Klavisax
     
  5. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Schöner Vergleich und die Unterschiede prima herausgearbeitet, @kindofblue . Danke dafür!

    Rein vom Klang könnte ich mich noch am ehesten an das Hinoki gewöhnen.
    Wie Du aber schon richtig gesagt hast, ist die Intonation und das Ansprechverhalten bei allen Varianten schwierig - das ist für eingeübte Arundo Donax-Spieler ein generelles Plasteblatt-Problem.
    Dein Fazit teile ich ... kindofrealreed ;)

    Ich will jetzt keinesfalls die hundertste Plaste-vs.-Holz Diskussion aufwärmen und nur beitragen, dass ich - nach misslungenen Versuchen mit erst Hartmann dann Legere - letztlich wieder zum Rohrblatt zurückgekehrt bin und dort auch bleiben werde.

    Das Argument, man hätte bei Kunststoff keine Unterschiede von Blatt zu Blatt ist nicht zutreffend.
    Man würde dadurch den "Ausschuss" beim Rohrblatt vermeiden ist für dadurch mich nicht stichhaltig.
    Seit sich mein Ansatz gefestigt (eigentlich gelockert) hat und ich lange und intensiv bei einem Mundstück bleibe ist mein Ausschuss meiner Rohrblattsorte nahe null, mit ganz sparsamem Einsatz von Reedgeek und Clipper (1 von vielleicht 20 Blättern) gleich null. Nicht jedes Blatt würde ich für einen Gig auflegen aber ich kann so 5 aus 5 Blättern pro Schachtel problemlos nutzen. Jeweils drei im Reedjuvinate im Kreis gespielt halten dann auch noch länger als jedes Plasteblatt.

    Das Argument, man könne mit einem Kunststoffblatt einfach losspielen, stimmt für mich auch nicht.
    Alle, die ich ausprobiert habe, verändern sich durch Erwärmung und Vibration in Klang und Ansprache in den ersten paar Minuten.
    Und alle Kunststoffblätter haben sich bei mir Klang und Ansprechverhalten viel deutlicher nach dem "Einspielen" verändert als jedes Rohrblatt, das ich spiele.
    Was ich dann habe, kann bei Plaste nicht verändert werden (und die 20 Euro wandern in die Tonne, wenn es nicht passt).

    Es gibt Profi-Meinungen von mindestens drei mir bekannten Performern, die auch lehren, die Plasteblätter nicht empfehlen, insbesondere, wenn man noch sehr früh in seiner Entwicklung steckt weil sich dadurch keine stabile Intonation herausbildet bzw. es unnötig schwerer wird (-> @Klavisax ).
    Natürlich kenne ich auch Lehrer, die gelegentlich performen, die sehen das nicht so - drei Ärzte, vier Meinungen; ich halte mich an die, die zum Broterwerb auf die Bühne oder ins Studio gehen.

    Einer der drei erwähnten Pros benutzt selbst Legere und hat sich darauf eingespielt, weil er relativ viele Gigs als Doubler mit drei Saxen, Flöte und allerlei anderen Instrumenten in einer Horn Section im Pop spielt(e als das noch ging) und dadurch recht häufig lange Pausen bis zum nächsten Dabudidapp hat. Dafür muss das Saxsolo vom ersten Ton an "kommen" wenn er dran ist. 30 Seconds of Fame - or Shame, wenn das Rohrblatt quietscht. Der klingt auch auf den Legere super, hat aber nach eigener Auskunft drei Monate zur Umstellung gebraucht und ein paar hundert Euro versenkt. Und würde eigentlich viel lieber wieder zu Rohrblatt zurück.

    Die beiden anderen Doublen zwar auch aber in der Reed Section einer Big Band sind die Pausen nicht so lang und bei den kleineren Formaten ist ohnehin meist nur ein Instrument am Start. Für die kommt Plaste nicht in Frage.

    Wie immer - your mileage may vary.
     
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  6. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    @Silver
    Danke für die Ausführungen und Tipps.
    Sehe, Du bist ein Profi und ich halt ein Amateur, hätte vielleicht 40 Jahre früher anfangen sollen, zu spielen. Hätte dann auch mehr Spass gehabt.

    Ich frage mich nur, warum der Americas Cup mit Booten aus High-Tech Kunststoff und nicht aus Eichenholz gefahren wird, man Golfschläger mit Graphit-Schäften heute spielt und nicht aus Hickory-Holz, aber Saxophon mit Blättern aus Schilf.

    Als Amateur habe ich darauf noch keine Antwort. Vielleicht ist auch etwas Nostalgie dabei oder es gibt keinen ausreichend hohen kommerziellen Anreiz solche Blätter zu entwickeln.
    ... oder die Sache ist einfach so subjektiv, dass man die Vorteile nicht klar objektivieren kann.
    In anderen Bereich ist es einfacher: Die Kunststoffboote sind einfach schneller und brechen nicht, mit Graphitschäften schlägt man den Golfball schlicht weiter ... alles leicht messbar.

    Ich teste mal weiter und nehme zwischendurch wieder ein Dadarrio Jazz Select 2H oder 3S.

    Schöne Grüße
     
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  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    @Klavisax
    Ich bin keineswegs Profi sondern ein Amateur im Wortsinne und 40 Jahre Sax habe ich auch nicht auf dem Tacho.

    Die Antwort zu den Hightech Materialien ist einfach: Boote sind Boote, Golfschläger sind Golfschläger - eine völlig andere Materialbeanspruchung (Zug, Druck, Steifigkeit, Peitscheneffekt, Rückformung nach Krafteintrag, Beständigkeit gegen Salzwasser ... )

    Das Saxophonblatt aus Arundo Donax (nur entfernt mit dem Schilf verwandt) soll vor allem gleichmäßig schwingen und durch die stehende Welle Töne mit einem komplexen Obertonspektrum im Saxkorpus erzeugen. Das gelingt den Plasteblättern auch - aber mir gefällt nicht, was dabei klanglich passiert und finde viele davon unangenehm im Mund. Sehr subjektiv.
    Und die vermeintlichen Vorteile habe ich oben - zumindest für mich - als nicht zutreffend beschrieben. Auch sehr subjektiv.

    Wie ich schon oben schrieb: Your mileage may vary.
    Es finden sich hier im Forum glühende Verfechter des Kunststoffblatts.
    Denen werde ich nicht widersprechen, solange sie mir meine Vorliebe für's Rohrblatt lassen.
     
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  8. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Geht mir genau so....habe es mit Kunststoffblättern versucht und finde sie nicht vollkommen schlecht, aber ich bin bei Holz geblieben....finde ich auch gut so:)
     
  9. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Mit dem "Hinoki" Blatt habe ich etwas weiter gespielt, etwa eine Stunde. Das Teil ist so weich geworden, dass es kaum mehr spielbar ist.
    So etwas (enttäuschendes) habe ich bei einem Blatt noch nie erlebt. Wüsste die Stärke nicht einmal einordnen. Es war MS, ist wohl jetzt ein XS (extra soft).
    Wenn ich so im Raum herumschaue, merke ich, dass der Abfalleimer gerade Hunger hat...

    kindofthrowitaway
     
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  10. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    @kindofblue
    Danke für diesen zusätzlichen Erfahrungsbericht.

    Ich bin ein Amateur und mein Ansatz ist sicher noch weit weg von ausgereift.
    Vielleicht beansprucht ein Profi ein Blatt auch mehr.
    Von einer Profi-Saxophonistin habe ich was Ähnliches gehört: "Das Blatt war nach einem Konzert komplett durch!" schrieb sie mir.

    Auch ich habe die Erfahrung gemacht nach 4 Wochen, wobei das Versprechen ja eine Haltbarkeit von 20-30 fach von Holz ist.
    Das kann nicht sein!

    Werde Forestone (auch wenn ich die Ansprache über alle Register super finde) wohl nun nicht weiterverfolgen.

    Schöne Grüße
    Klavisax
     
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  11. GelöschtesMitglied15225

    GelöschtesMitglied15225 Guest

    Hi,

    Wollte mal nachfragen, was sind denn so eure Erfahrungen mit dem Langzeit Einsatz von den Forestone Traditional?
    Wie lange halten die Blätter? Sind die wirklich nach 4 Wochen hinüber und behalten die nicht Ihre Form?

    Selbst schreibt Forestone ja folgendes:

    • behalten Stärke und Resistenz über einen langen Zeitraum, wesentlich länger haltbar als Holzblätter
    • feuchtigkeitsresistent verziehen sich weder durch Speichel, Luftfeuchtigkeit noch Höhenlage

    Was sind eure Erfahrungen mit dem Blatt? Hab das jetzt mal fürs Sopran im Einsatz und mag den Klang. Dachte erstmal es ist ein Kunststoffblatt, der Sound erinnert mich etwas ans Vandoren Blue.


    Grüße
     
  12. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    bin wegen der kurzen Haltbarkeit zu Fiberreed Carbon G-Sax gewechselt und kann zu Forestone nicht mehr sagen.

    Ich bin kein Profi, aber die Katrin Scherer ( https://katrinscherer.de/saxophon/ ) hat als Profi die gleiche Erfahrung gemacht ... nach 14 Tage sei des Blatt durch.
    Sie macht ja Online Saxophon-Kurse.

    Schöne Grüße
     
  13. GelöschtesMitglied15225

    GelöschtesMitglied15225 Guest

    Wie lang hält ein Holzreed auf dem Sopran Saxophon? Genauso lang wie bei Tenor? Da hält es ja mal gut 4 Wochen :p
    Das wäre ein sehr teures Blatt für die wenige Zeit.

    Dann bleibt mir nix anderes übrig mal das Legere Classic zu testen, dass American Cut hab ich ja schon, dass find auch dem Tenor ganz cool. Ob mir aber das Legere den dunklen / angenehmen Sound von Vandoren Blue bringt, waage ich zu bezweifeln.
    Ich will halt einen ganz klaren warmen Sound beim Sopran und da neigt das Legeré doch etwas zum Fasettenreichtum (zumindest war das bei meinen Tenor Blättern so)

    Grüße
     
  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine Erfahrung:

    Forestone ist am Anfang klasse, verliert aber relativ schnell die Spannung. Die Dauer hängt von der Intensivität der Nutzung ab.

    Legere halten bei mir sehr lange ihre Spannung.
     
  15. GelöschtesMitglied15225

    GelöschtesMitglied15225 Guest


    Forestone hat aber dann kaum einen Vorteil gegenüber normale Holzblätter? Wenn ich das so rauslese.

    Vandoren Blue kostet das Blatt 2,50 - Forestone kostet 20 € :)
    Ich weiß nicht wie lang ein Holzblatt auf dem Sopran hält, aber ich denke bei 4-5 mal die Woche 1 Stunde spiel ca. 4 Wochen?

    Legere klingt aber nicht nach Holz, sondern hat im Obertonbereich wieder so eine Spitze? Oder klingen die Legere Classic wie die Vandoren Blue?
    Bzw. gibt es andere Kunststoff alternativen die klingen wie die Vandoren Blue?


    Grüße

    Michi
     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich spiele Legere auf allen Saxofonen und auf der Bass- und Klarinette.

    Nur auf der Bb-Klarinette spiele ich aus klanglichen und dynamischen Gründen wieder Holz.

    Ich bin auf der Bühne eher Multiinstrumentalist und froh, wenn ich dank Legere schnell zum Gebläse wechseln kann.

    Alles hat Vor- und Nachteile und du musst wirklich deine eigenen Erfahrungen machen und das Blatt spielen, wo du dich wohl fühlst.

    Ob Legere gegenüber Holz mittelfristig wirtschaflicher ist, bin ich mir unsicher.

    Aus meinen Erfahrungen würde ich statt Forestone Hinoki aus wirtschaftlichen Gründen eher Holz spielen wollen.
     
  17. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Genau, hat kein Vorteil
     
  18. GelöschtesMitglied15225

    GelöschtesMitglied15225 Guest

    Schade irgendwie, ich dachte das hält so 3-4 Monate :)
    Klingen tuts ja toll.


    Das bin ich auch, nur bin ich mir unsicher, ob ich das SopranSax auf der Bühne nehme, ich werde bestimmt ein Legeré Classic dann mal dazu bestellen. Ich ging wirklich davon aus, dass das Forestone ähnlich haltbar wie ein Legere ist und fand den Sound wirklich toll.
    Aber dann wird die nächste Thomann Bestellung ein Päckchen Vandoren Blu und ein Legere Classic Sopran für Spontaneinsätze :-D
     
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  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich spiele auf dem Sopran Legere American Cut (eher klanglich Forestone Hinoki) und früher Signature.
     
  20. GelöschtesMitglied15225

    GelöschtesMitglied15225 Guest

    Das kenn ich vom Tenor, aber ich will eben einen warem - cleanen Sound, da kann ich mir das American Cut nicht so vorstellen.
    Maximal das Classic, die anderen Marken kenn ich nicht, hab schon überlegt ein Harry Hartmann Fibracell Classic. Aber find da keine Hörbeispiele ob es dem Vandoren Classic nahe kommt.

    am ehesten zu vergleichen mit Valentin Kovalev
    https://www.youtube.com/shorts/b_I9A6K7RNA

    Grüße
     
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