Fragen zum Artikel "Rohrblatt selber Herstellen" und "Longlife Blätter selber herstellen"

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Andromedar, 9.September.2011.

  1. Andromedar

    Andromedar Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi,
    ich habe gerade die beiden obigen Artikel durchgelesen.
    Da ich den Ersteller nicht erreiche, hab ich an euch ein paar Fragen:
    Zur Zeit spiele ich Fiberreed Carbon 2 1/2, will jedoch auch (weil es z.B. auch einfach mehr Stil hat) nebenher noch Holzblätter spielen, und die Fiberreeds dann zum üben oder Überbrücken von Einspiel-Zeiten der Holzblätter.
    Beim Wechsel vom Holzblatt zu Fiberreed ist mir sofort aufgefallen, dass ein 2er Fiberreed genauso schnell anspricht wie ein abgeschlafftes 2 1/2 Rico Royal, und der Hersteller sagt das kommt vom "Straight Cut". Ich werde mir definitiv noch die härteste Stufe Fiberreed holen, dann sollte ich vom Spielgefühl wieder bei den 2 1/2er Ricos sein.
    Kann man diesen Straight Cut auch bei einem Holzblatt machen?
    Ich wüsste zwar nicht, warum das nicht gehen sollte, aber hätte das dann nicht schon ein Hersteller umgesetzt?

    Und die zweite Frage:
    Verfärben sich die Blätter beim behandeln mit ungebleichtem Shellack? Und gehen die dann eher ins bräunliche oder hebt es nur die Faserstruktur des Blattes hervor, sodass es mehr nach altem edlen Holz aussieht?
    Achja, da ja gesagt wurde, dass Speichel trotzdem einzieht, sollte man die auch noch öfter wässern?
     
  2. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    es gibt ja hersteller die verschiedene blattschnitte anbieten, vandoren wirbt zb damit ,das die zz und die v16 blätter weniger herz und eine stärkere spitze haben.
    selber machen geht sicher auch : harte blätter kaufen und dann das herz wegfeilen.
    ich glaube aber nicht das man es so weit wie bei carbonblättern runterbekommt und das blatt noch funktioniert.
    carbon ist eben kein holz sondern kohlenstoff.
     
  3. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ein natürliches Rohrblatt wird aus einem runden Rohr geschnitten, wobei die Struktur am Rohr Rand deutlich dichter und härter ist, als zur Mitte hin. Wenn man so eine Dichte Struktur "flach" scheidet, dann führt das dazu, dass die Blatt Ränder mehr vom dichten Rand ab bekommen, als die Blattmitte. Das Blatt wird zur Mitte hin weicher(!). Es macht also Sinn, das Blatt gewölbt zu schneiden, um das Schwingungsverhalten zu optimieren.

    Den "Straight-Cut" hat Harry Hartmann erfunden, weil das Material aus dem er seine Blätter herstellt durch und durch eine homogene Faserstruktur aufweist. Wenn man DAS gewölbt schneidet, dann wird es im Herz Bereich zu fest. So gibt es Herr Hartmann irgendwo auf seiner Webseite an. Dass ein gerader Schliff technisch zudem noch leichter herstellbar ist, nimmt er vermutlich gerne in Kauf :)
     
  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Es zeigt sich deutlich, dass ein Holzblatt, welches zuwenig gewölbt ist, also fast "gerade" geschnitten ist, trotz genügend Material bei der Spitze nicht wirklich funktioniert. Viel zu schwabbelig und nachgiebig. Das kann gut damit zuammenhängen, wie bebob schon schrieb, dass die Zellstruktur in der Mitte dann zu offen ist und nicht die nötige Dichte fehlt.
    Ich habe (schon seit meiner Klarinettenzeit) viel an Blättern rumgearbeitet und da ist es mir schon mal passiert, dass ich in der Mitte bis an den Anfang des Ausstiches zuviel wegnahm. Jedesmal trat dieser Effekt dann ein.

    Kleiner Tipp: Nimmt man moderat am Anfang des Ausstiches etwas weg, sprechen die Tiefen viel besser an. Aber das gehört ja nicht hierhin ;-)

    antonio
     
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