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Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von TSax80, 3.Mai.2018.

  1. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    manche sagen, das Horn sei egal, wenn es nur dicht sind. Andere jagen endlos das perfekte Horn.
    Ich spiele ein Keilwerth SX90R und mag daran neben der Eignung für große Hände den geringen Blaswiderstand, Luft wird mit sehr gutem Wirkungsgrad zu Ton und Lautstärke.
    Weil ich neugierig bin blase ich in jedes Horn, das mir unterkommt.

    Im Vergleich mit meinem Keilwerth weniger gefallen haben mir:
    - mein eigenes perfekt serviciertes SA80
    - 2x Buffet S1
    - etliche SA80, SA80II, MK VI, MK VII
    - ein Grassi irgendwas
    - ein Cannonball irgendwas
    - ein Keilwerh TK Special

    Gleiche Liga wie mein SX90R:
    - mein Keilwerth TK Exclusive (greift sich nur nicht so gut)
    - mein SML GM II (greift sich auch nicht so gut)
    - 3x King Super 20
    - ein Mark VII
    - 2x Buescher 400
    - ein Buescher 400 THC
    - ein Conn ziemlich alt
    - 2x Mauriat 66
    - ein Weltklang aus den 50ern (intonierte aber sch...)
    - ein Kohlert Regent

    Besser gefallen oder beeindruckt haben mir/mich:
    - ein! Mark VI
    - ein! Mark VII
    - ein! SA 80 II
    - ein Selmer Radio Improved
    - ein Keilwerth TK Exclusive bei Duchstein
    - ein Buescher 157
    - ein Martin Committee I
    - ein Yamaha 82 Z II

    Alle Hörner waren zumindest passabel, meistens aber sehr gut eingestellt, sicherlich kein undichtes dabei. Daß das Horn egal ist glaube ich offenkundig nicht.
    Attraktiv finde ich, wenn von ganz leise bis ganz laut immer schon ein Ton da ist, so als wenn ich nur so eben oder mit vollem Wumms an eine Glocke schlage und immer der volle Ton erklingt, nur eben leiser oder lauter, und das Horn die Dynamik zulässt. Besonders spüre ich das ab dem A im hohen Register, hier bekomme ich auf meinem eigenen SA80 einen roten Kopf, auf dem SX90R überhaupt nicht. Am liebsten wären mir Haptik, Dynamik und punch meines Keilwerth mit dem Klang des Buescher 157...
    Höre ich hier die Flöhe husten, oder erlebt Ihr das auch so?

    VG, TSax80
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.Mai.2018
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Dein Keilwerth geht schon gut los - hat mir auch gefallen.

    Das beste, was ich in der Hinsicht erlebt habe, waren tatsächlich ein Mark VI, das ich einmal in Freiburg anspielen durfte, und ein Buescher Big B. Beide flüsterten auch bei tief B ohne jede Anstrengung und hatten dynamisch jede Menge Potential.
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Horn, der S-Bogen, das Mundstück, das Blatt, es spielt alles eine Rolle. Und deswegen sind meiner Ansicht nach Aussagen, daß das Saxophon nicht so wichtig ist weil der Benutzer den Sound macht leider nur sehr sehr begrenzt richtig. Erst die richtige Kombi bringt es auf den Punkt und ein Sax kann einem schon sehr deutlich helfen oder es einem sehr schwer machen eine bestimmte Klangvorstellung umzusetzen. Wobei man Spielgefühl (Blaswiderstand, Ergonomie, Ansprache etc.) nicht mit Klang verwechseln darf, das sind eigene unabhängige eigene Punkte. Es gibt auch manchmal Saxophone, die sich toll spielen lassen aber klanglich einem nicht liegen.
    Es hat seinen Grund warum Profis nicht irgendein Horn holen, sondern ausgiebig suchen und testen bevor sie etwas kaufen.
     
  4. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Da gibt es definitiv Unterschiede. Ich selbst bevorzuge einen höheren Blaswiderstand.
    Ein Keilwerth mit sehr wenig Blaswiderstand hatte ich auch mal und auf den ersten Moment ist es schon beeindruckend, wenn man reinbläst und es kommt sofort ein kräftiger Klang raus. Auf Dauer hab ich mich aber immer etwas unbehaglich damit gefühlt, die Dynamik sicher zu kontrollieren. Es war wie ein Gaspedal mit einem extrem kurzen Pedalweg.
     
  5. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @TSax80 Interessant!

    Ich nehme an dass es hier nur um Tenöre geht.

    Da bin ich noch immer begeistert von meinem Mauriat 66R Influence, dass dieses Jahr 10 Jahre alt wird.
    Genauso stelle ich mir MEIN Tenor vor.
    Betonung bewusst auf MEIN, denn es ist ja alles sehr individuell.

    Mein zweites Tenor, ein Buffet Crampon S1, ist auch super. Das nehme ich gerne für etwas gedecktere Sachen.
    Da stört mich nur die etwas eng gesetzte Applikatur vor allem an der rechten Hand.

    Tenöre durfte ich bisher folgende in der Hand halten:

    1 King Zephyr Special (1942)
    2 Conn 10m (1961)
    3 The Martin (1957)
    4 Mark VI (1970)
    5 Grassi (1977)
    6 The Martin (1955)

    1 sehr sehr gut, 2 sehr gut, 3 gut, 4 o.k., 5 geht so, 6 nicht gut.

    Ist aber schon wieder ein paar Jahre her.

    Ich bin zur Zeit froh, wenn ich mehr Muße finden würde in meine eigenen Hörner zu blasen.

    LG
    Mike
     
  6. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    eine beeindruckende Aufzählung qTSax80,

    aber,

    wie lange hast Du die Hörner abgestimmt mit den PASSENDEN Mpc?
    Vermutlich nicht, sonder mit Deinem lieblings Mpc gespielt.

    Also ist das Ergebnis für mich nicht aussagefähig.

    Saxhornet hat es schon anklingen lassen.
     
  7. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Die Hörner (richtig, alles Tenöre) habe ich alle mit einem Link angespielt, entweder ein Kay Siebold reface 7* oder ein Early Babitt 7*. Ich glaube nicht, dass ein anderes MPC meinen Eindruck völlig auf den Kopf gestellt hätte. Zumindest bei meinen eigenen Hörnern sind die Unterschiede über alle MPCs konstant (und die Kiste ist gut gefüllt).
    @ToMu: das soll keine Rangliste sein wie bei Warentest, ich habe meine Eindrücke zusammengefasst. Selmer ist ja auch überall vertreten. Dabei habe ich einen Wunschklang im Kopf, den ich natürlich nicht in Worte fassen kann, aber seit jeher anstrebe, so zwischen Bob Malach und Bendik Hofseth. Gar keinen Eindruck haben bislang übrigens Blattschrauben auf mich gemacht, das spüre ich NullkommaNull Unterschiede, nur daß die Karoeinfach von Rovner am besten pappt...
    Was mich am meisten beeindruckt sind geringer Blaswiderstand und Klangentfaltung in den höheren Lagen, hier empfinde ich die Unterschiede gewaltig, danach die Tonfülle schon bei geringer Lautstärke; hier ist das Keilwerth so wie von @mato beschrieben wirklich nicht ganz einfach. Ich bin aber auch seit jeher ein "leichte Blätter Spieler", whrsch. mag ich deswegen den eher niedrigen Blaswiderstand.

    An die Vielspieler: wieviele Hörner habt Ihr denn gehabt, bevor Ihr Euer permanentes gefunden habt?
    Und an die Vielehörnerbesitzer: spielt Ihr die alle gleich oft, oder habt Ihr den einen Favoriten (und wenn ja warum gerade den)?

    VG, TSax80
     
  8. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Bin gerade eher ein Wenigspieler mit vielen Hörnern.
    Andersrum wäre viel besser.
    Aber egal.
    Fett = aktuelle Hörner, was ich gerne so lassen möchte.

    Werdegang was Instrumente betrifft:

    Bariton:
    The Martin, Tief Bb
    Keilwerth Toneking, tief A
    Martin Magna,Tief A

    Tenor
    (siehe mein Beitrag in #5)
    Mauriat Influence 66R
    Buffent Crampon S1


    Alt:
    Hohner President
    Yanagisawa A-880
    King S20
    Martin HC Imperial


    Sopran:
    Yanagisawa Elimona S-800

    Alles prima Hörner, aber mein unumstrittenes Lieblingshorn ist (als alter Alt-Spieler ;-)): King S20

    LG
    Mike
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @TSax80

    Interessant finde ich, dass, wenn man ähnliche Vorstellungen von Sound und Blasverhalten hat, zu ähnlichen Bewertungen der Hörner kommt.

    Einige der von Dir aufgelisteten Hörner habe ich ja auch gespielt und ich komme zur gleichen Einschätzung wie Du.

    Z. B. gefällt mir Dein Keilwerth genauso gut wie mein Conn (ich nehme an, dass das „Conn ziemlich alt“ ist)

    Auch habe ich bei dem Radio Improved und dem Mark VII genau wie Du empfunden (ich denke wir meinen dieselben Hörner).

    CzG

    Dreas
     
  10. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas: genau:thumbsup:

    Worüber ich mir nicht ganz im klaren bin ist das mit dem Blaswiderstand; habe ich eine "eingebaute" Präferenz, oder einfach zu wenig Ansatz/Stütze?

    VG, TSax80
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Glaub‘ ich nicht. Du klingst über das gesamte Register sehr ausgewogen und hast auch oben einen schönen, strahlenden und offenen Ton.

    Bei mangelnder Stütze neigt man dazu das durch pressen oben auszugleichen. Dann klingt der Ton entsprechd gequetscht und limitiert.

    CzG

    Dreas
     
  12. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich denke, es hat was mit der Art zu spielen zu tun, vielleicht sogar ein klein wenig mit der Persönlichkeit.
    Ich mag es, gegen einen Widerstand zu arbeiten und etwas Kraft aufwenden zu müssen.

    Sag mir welches Horn du spielst, und ich sag dir wer du bist. ;)
     
  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Als wir mal eine Tenorsax-Testsession bei @Sandsax gemacht hatten, waren wir in der Bewertung seiner Tenöre in vielen Punkten einig.

    Mein persönlicher Favorit war aber für ihn eher überraschend.

    Der Dritte im Bunde hatte auch einen anderen Favoriten.

    Davon ab, hatten alle seine Tenöre ihren eigenen Reiz.
     
    RomBl gefällt das.
  14. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas: danke für die Blumen, aber so locker wie unten fühle ich mich oben noch lange nicht.
    @mato: dann bin ich einer, der gern mit wenig Aufwand viel Radau erzeugt. Oder einer, der jeden unnötigen Aufwand vermeidet. Sonn richtig fauler Keilwerthist, hehe...
    @Bereckis: welche waren denn die Favoriten?
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wie stützt man "mangelnd" (ernsthafte Frage)

    Danke.
     
  16. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Hallo mato, ist aber unter Umständen auch nicht ganz leicht, da es bei gleichen Modellen unterschiedliche Reaktionen vom Instrument gibt, mindestens bei einigen die ich anspielen konnte. Innerhalb Selmer habe ich bei gleichen Modellbezeichnungen schon beide Versionen erfahren. Bei meinem Instrument ist der Blaswiderstand eher höher, was ich selber bevorzuge, in den neueren Serien eher total easy. Wobei hier bei meinem Hersteller die neuen Serien verändert wurden (in diesem Fall kein völlig identisches Modell).
    LG, db
     
  17. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Pressen und eiern statt pusten
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ja, wie @TSax80 schrieb.....kein stabiler, konstanter Luftdruck....

    CzG

    Dreas
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Und wer mehr pustet stützt besser?

    Ich glaube eher, dass die Geschichte mit dem Widerstand hauptsächlich der Spieler selbst macht.
    Es gibt Unterschiede zwischen (funktionierenden, deckenden) Hörnern, aber der Unterschied ist nicht hauptsächlich der vom Horn vorhandene "Widerstand", sondern die Reaktion des Spielers darauf.
    Hat er die unter Kontrolle spielt der vom Horn kaum mehr eine Rolle (Was sich reimt ist gut, Zitat Pumuckl)

    Ich hatte früher das Problem, dass ich nach einiger Spielzeit genau den Widerstand, gegen den ich spiele, nicht mehr hatte, und das hat mich müde gemacht. Ich hatte dann immer das Gefühl, ich bliese in einen Alkomat.
    Nein, die Geschichte ist viel komplexer als ein wenig mehr Blech, ein anderer Bogen, eine andere Bahn.

    Cheers
     
    edosaxt und Rick gefällt das.
  20. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Ton,

    mir sagte mal jemand, ich solle ins Saxophon hauchen = offener Rachen statt zu blasen/pusten/pressen. Damit hatte es bei mir Klick gemacht, und ich war 10 dB lauter mit weniger Kraft. Lauter war damals für mich super, weil ich im Proberaum der Rock Kapelle keine Verstärkung hatte. Das Horn schwang nun nicht nur vor mir, sondern auch in mir. Das meine ich mit Stütze.
    So gestützt blase ich in verschiedene Hörner mit o.g. Eindrücken. Ich habe großen Respekt vor Deiner Erfahrung - wie könnte ich mir denn den Widerstand dabei selber machen?

    VG, TSax80
     
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