Ich wollte nicht das Punzen-Thema verhunzen... Ich hab hier eine Geige rumliegen (nein, ich spiele nicht, ist auch eine 3/4-Geige), bei der das so gemacht wurde: Der Text: Fritz Otto Kaiser ... made under supervision of C. A. Goetz Jr.... (und diese Firma gibt es noch) Also der Fritz Otto durfte jedenfalls noch selbst etikettieren...
Moin! Irgendwie ist es ja seltsam, ein Saxophonforum mit Bildern aus Geigenbaumuseen vollzupacken, aber da es auch Rezepttipps, Diskussionen zur Fernsehserien, hübsche selbstgemachte Fotos und vieles mehr gibt, sind wir da ja eigentlich noch dicht am Thema Saxophon. Und da ich das Thema ja in anderem Zusammenhang angestoßen habe, möchte ich hier doch ein Missverständnis ausräumen. Den Geigenbauer kann man bei Deinen Bildern ja durch das Tonloch erkennen. Die Geigenbauer, die gegen den Willen der "Verleger" signiert haben, haben das so gemacht, dass man es von außen wirklich NICHT sehen kann. Um den Unterschied deutlich zu machen, habe ich vier Bilder angehängt. Ich hoffe, dass das Geigenbaumuseum Mittenwald nichts dagegen hat, wenn man sie hier zeigt. Ich bin mir nicht sicher, ob das mit den Bildern klappt. Die Vorschau dieses Beitrages sieht seltsam aus. Aber das kann ich ja auch mal üben. Gruß von Jan
Da mache ich dann auch mal mit Ist zu toppen Erbstück aus der Familie in gutem und gepflegten Zustand. Könnte im Gegenwert direkt ein paar Selmerchen bringen Spezialisten und Kenner an die Front ! Gr Wuffy
Ich habe auch eine "Amati" herumliegen, auf der ich als Kind spielte. Ein Geigenbauer bescheinigte mir, dass es solide DDR-Handwerksarbeit sei............. Warum man diese irreführenden Etiketten einklebte, wäre noch zu erforschen.
aus Wiki: "Im Laufe des 19. Jahrhunderts und der zunehmenden Produktion von Streichinstrumenten in Manufakturen wurden oft Zettel alter Geigenbaumeister wie Stradivari und Stainer in großem Maße gefälscht und in billige Manufakturinstrumente geklebt. Dies führte dazu, dass man auf Dachböden unzählige vermeintliche Stradivari-, Guarneri- und Stainer-Geigen findet. Diese Zettel beziehen sich in der Regel auf das Modell, nach der die Geige gefertigt wurde. Während in deutschen Manufakturgeigen (aus Sachsen) häufig Stainerzettel zu finden sind, findet man in den französischen Geigen aus Mirecourt hauptsächlich die Namen italienischer Meister. Weitere Namen, die oft auftauchen: Guarneri, Amati, Klotz, Gasparo da Salo, Giovanni Paolo Maggini, Tecchler. Es gibt in Deutschland Zigtausende von Geigen mit solch einem Zettel. So wurden z. B. in Böhmen, Sachsen und anderswo gerne solche Zettel eingeklebt. Oftmals wollte man sich mit dem berühmten Namen schmücken, oder es handelte sich um ein Instrument, das mehr oder weniger in Anlehnung an das Modell Stradivaris gebaut wurde."
Danke, @ppue , fürs Nachsehen. Ich sehe noch meine Mutter vor mir, die meinte, im Besitz einer echten Amati zu sein . Trotzdem spielte ich auf ihr, als wäre es eine.
Natürlich ist mir klar, dass das keine echte Ruggeri Ist.....war natürlich auch Ironie mit den Selmerchen als Gegenwert. Trotzdem ein gutes Instrument, hatte es mal schätzen lassen von britischen Geigenaufkäufern, die wollten mir 'nen Tausender auf die Hand geben, da Klang und Zustand aus fachlicher Sicht sehr gut. Herkunft aus dem Vogtland um die 1920er Jahre von einem der Guten. Fazit: Mal ein Beweis, wie die also schon früher massiv kopierten und Etiketten-Schwindel betrieben hatten...so wie heutzutage ja allgemein von den Schlitzaugen aus Asia-Land bekannt und gang und gäbe. Gr Wuffy
Ja, dass "billige" Geigen nicht unbedingt schlecht und "namhafte" nicht so viel besser sein müssen, haben schon diverse Untersuchungen und Blind-Tests ergeben. Auch sollen die bisher hoch gehandelten Amati-Violinen aufgrund der natürlichen Holz-Alterung allmählich ihre besten Zeiten hinter sich haben... Hype eben, hier wie da. Ist auch ein super Markt für Geldwäsche und Kapitalanlage, so wie bildende Kunstobjekte. (Eine Bekannte von mir, Galeristin in der Schweiz, stöhnt darüber, dass viele (internationale) Kunden nur noch an finanzieller Wertsteigerung und nicht am tatsächlichen künstlerischen Wert interessiert sind.) Punktabzug für die rassistische Äußerung ohne Ironie-Smilie!
Selbst mit 20 Smilies.... Spoiler Danke, Rick, dass du es ansprichts. Hab mich nicht getraut wegen der zwangsläufig folgenden Politicalcorrectnessdiskussion
Mein Kontrabass wurde vor ein paar Jahren von einem rumänischen KB-Bauer für den Geigenbaumeister Daniel Kress aus Köln gebaut. Daniel gilt als Spezialist für Kontrabässe (besonders im Jazz) Er kauft vom rumänischen KB-Bauer (kleiner Familienbetrieb) jährlich 4 KB oder 3 KB + 2 Kinderbässe. Die Einrichtung der KB macht Daniel selber. Manuell gebaute KB aus Deutschland sind nicht bezahlbar. Warum ich dies schreibe? Mein KB hat überhaupt kein Etikett. Einen rumänischen KB mit Etikett hätte ich nie gekauft; denn diese kommen dann aus der Fabrik und wären deutlich schlechter. Interessant ist es beim Bandoneon; denn da steht drinnen häufig nicht nur wer es baut hat, sondern auch wer wann was repariert hat. Bei Streichinstrumenten habe ich dies erst einmal erlebt. Meine geerbte Geige trägt auch den Namen eines berühmten Geigenbauers, ist aber ein französisches „Schülerinstrument“.