Geschockt über Cannonball-Preise

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von vossi, 13.April.2008.

  1. vossi

    vossi Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo zusammen,
    habe ich mich in kürzester Vergangenheit auch für Cannonball-Saxophone interessiert, bin ich über die Preisgestaltung regelrecht geschockt. Ein Alto A5 Ice B kostet hierzulande knapp 3000 Euro. Ein wenig teuer für ein in Taiwan gebautes Instrument, aber vielleicht ist es das ja wert. Lassen wir mal dahingestellt. Das Schockierende ist: In den USA kostet das gleiche Instrument 1565 Dollar. Nach dem derzeitigen Umrechnungskurs sind das ca. 990 Euro!!!!!!!! :-x
    Warum kostet es hier bei uns das 3fache????? :-x :-? :-x
    Ich finde das eine Frechheit!!! :-x :-x :-x
     
  2. Gast

    Gast Guest

    1565Dollar? Neu? Sicher? das es nicht gebraucht, nen Ebayangebot oder nen Vorführmodel ist?

    Also, die Cannonballpreispolitik habe ich schon länger etwas argwöhnisch beäugt, da ich ungefähr wußte, was die in den USA wert sind. Aber so günstig.

    Nun rechne aber zu den 1000€ noch den Transport, Mehrwertsteuer und Zoll.
    Dann sollte man bedenken, dass die Zulieferer große Kontigents kaufen und einen Jahrespreisberchenen, und bei der letzten Berechnung war dieser Dollarkurs noch nicht so, eigentlich müßte die Preise jetzt purzeln.
    Nun dann verdienen sich die Zwischenhändler noch etwas, und dann kommt es erst in den Laden.
    Das Problem ist, die Teile sind einfach so gut, wenn da ein Selmer danebn steht für 3500 und das Cannonball, das min. genausogut ist für 3500, dann verkauft sich das Cannonball auch.
    Und durch die geschickte Preispolitik, (Keine Preise im Internet) kennt keiner den Umstand, dass sie eigentlich zu teuer sind.
    Das nutzen die Zwischenhändler und Cannonball rigoros aus.
    Zudem ist es auch eine Image sache. Wenn es nur so viel wie ein Jupiter kostet, steckt man es auch in diese kategorie. Wenn man im Profisegment preislich liegt, denkt der Kunde....naja...

    ich bin der Meinung, die Cannonballs sind hier einfach min 500 Euro zu teuer.
     
  3. vossi

    vossi Nicht zu schüchtern zum Reden

    Nein, kein ebay, ganz sicher! Musst mal in amerikanischen Foren lesen. Sehr interessant! Die Cannonballs haben im Allgemeinen dort auch keinen guten Ruf. Von wegen Material ist zu weich, die Steine fallen mit der Zeit ab und Lötstellen lösen sich. Einige aber schwören drauf und sagen, dass sie besser klingen als ihr Mark 6.
    Wie gesagt: Sehr interessant!!!
     
  4. Gast

    Gast Guest

    nun, auch bei mir hat sich schon kleinigkeiten gezeigt.
    zwei Polster haben sich aus dem becher gelöst, wohl den Winter zu oft an der Heizung stehe gelassen, aber eigentlich nicht optimal.
    Und zweitens habe ich beim h'/c' einen etwas größeren wiederstand. Als ob da ein knoten wäre. Macht sich nur im pp manchmal bemerkbar.
    Ansonsten, top.
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    3000 Euro sind für jedes Cannonball definitiv zu viel. Ich habe den Eindruck, dass der 'gefühlte' Wert bei einem quasi neuen Alto Stone-Modell bei 1600,-€ liegt. In den USA liegt er bei den gleichen 1600,- $. Bleibt der für und günstige Kursunterschied. Das Tenor geht auf 1700 bei Ebay und das Sopran je nach Ausführung auf 1500 oder mehr.

    Das sind die Preise, die gezahlt werden. Ich weiß das, weil ich häufiger solche Hörner in den USA oder anderwo kaufe und hier weiter verkaufe. Ich (und mein Fotograf) verdienen ein wenig daran; dafür trage ich die Verantwortung darüber, das das Horn optimal eingestellt und keinerlei Macken hat. So ist auch schon mal schlecht verpackter Schrott hier angekommen. Das macht dann sehr viel Mühe und endet nicht immer gewinnbringend.

    Wenn es nicht nagelneu ist, sollte man für ein Cannonball (<=Tenor)nicht über 2000,- € ausgeben. Ein quasi Neues kostet ca. 1800,-€, basta
     
  6. Gast

    Gast Guest

    sozusagen noch im Grenzbereich
    CANNONBALL T5-HS € 2150,-

    http://www.resonanz.co.at/aktion.html

    lustigerweise haben wir (4 Profisaxler in Wien) Gestern Abend über das Ding gesprochen.

    Einhellige Meinung: sehr gutes Anfänger bis Mittelklasse Gerät - mit Sicherheit keine Profiklasse! :idea:
     
  7. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Ich testete mal ein Cannonball Tenor ausgiebig, das Alto eher oberflächlich. Mit dem beiliegenden Mundstück sind die Teile anständig und in ihr Geld wert. Mit meinem Brecker I Mundstück produzierte das Horn in gewissen Lagen erhebliche Klangverdünnungen, die es für mich in die Kategorie "unbrauchbar" einteilen lassen - egal wie viele € oder $ dafür verlangt werden...
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Hey, das wird ein richtig interessanter Thread.
    Naja, Mittelklasse würde ich nicht bestätigen.
    Mittelklassesaxe sind Yams 32 (475) oder 62 oder Yanas 901.
    Das Cannonball steht deutlich drüber.
    Ich kenne inzwischen alle Profimodelle von Selmer, Yamaha, Keilwerth und das meiste von Selmer, Rampone und Yanagisawa.
    Da ist nicht viel dabei, dass von der Soundqualität deutlich besser ist, als das Cannonball, und keines kommt klanglich so in meine Richtung.
    An der Ergonomie und Mechanik habe ich bisher noch keine probleme gehbat. Alles einstellbar. Auch rechte Handkopplung, was ich bei meiner SIII nicht habe und schon zu erheblich Ärger geführt hat.
    Design und Extras sind ohne Beispiel. Deshalb für mich eindeutig Profiliga. Vielleicht nicht die oberste, aber garantiert keine Erstatzbank.

    @peter: haste das Cannonball viellicht noch mit einem anderen StufenMPC getestet? oder das Brecker mit einem anderen Cannonballtenor?

    Von Händler habe ich gehört, dass es eigentlich nur eine sehr geringe Streuung gibt, also die Teile recht gleich ausfallen.

    Aber was deutlich noch fehlt sind langzeittests.
     
  9. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Wäre interessant, wann das war und welches Modell. Angeblich sind die ja von Generation zu Generation besser geworden.
     
  10. vossi

    vossi Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ja, genau, Langzeittests! In Amerika, wo die Cannonballs schon länger auf dem Markt sind, existieren sie bereits. Also, was heißt jetzt Langzeit? Nach 3 bis 5 Jahren kann man schon etwas mehr sagen. Fazit dort: gutes Mittelklasse-Instrument, welches sein Geld (1600 Dollar) wert ist.
    Sorry an die Saxer, welche sich hier eines für 3000 Euro gekauft haben. Aber ich hätte kein gutes Gefühl dabei:
    1. 3000 Euro für ein Instrument, welches woanders nur ein Drittel kostet,
    2. 3000 Euro für eine Marke ausgeben, welche sich (noch) nicht auf dem Markt etabliert hat und ich für das selbe Geld ein Profisax von Selmer, Keilwerth, Yanagisawa oder Yamaha hätte haben können.
    Bei Yamaha hätte ich sogar fast die freie Auswahl, zumindest bei den Altos.
     
  11. Gast

    Gast Guest

    @Vossi: Link?!
     
  12. vossi

    vossi Nicht zu schüchtern zum Reden

    @Leon: http://www.saxquest.com/forumThreadView.asp?ForumUID=2&ThreadUID=1503
     
  13. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    also ich sehe dat mit den "profi" saxophonen eher relativ in dieser preisklasse...so tröten von knapp 500€ brauchen wir net drüber zu diskutieren. aber ich finde schon, dass die cannonballs in die profiklasse eingestuft werden können. bei selmer (achtung!!kein angriff) ist viel markenpolitik durch den namen hervorgerufen...damit will ich net sagen dat sie billige tröten für viel geld verscherbeln...selmer ist gut, lebt aber auch teils von seinem namen.

    keilwerth ist im profisegment, und da muss ich leider sagen dat mir persönlich mein cannonball besser gefallen hat als dat shadow oder dat vintage. einziges sax wat mit meinem cannonball mithalten konnte war dat edition 20...aber achtung, mein geschmack!

    yanagisawa sind auch profihörner, aber wenn man sich den preislichen unterschied anguckt, frage ich mich wieso ich für ein "profi" sax mehr ausgeben muss...

    ob ihr es nun wahrhaben wollt oder net, profiklasse ist profiklasse...die meisten von uns sind keine ausgebildeten musiker und werden dat potenzial von so einem "profi" teil niemals ausschöpfen können. ich finde dat bei solchen preisen der geschmack viel, sehr viel auszusagen hat.

    für einige werden manche profisaxophone totaler schrott sein weil sie einem gar net gefallen, und für manche net...

    zu beachten ist das preisleistungsverhältnis, welches, wenn ich ein cannonball in den usa kaufe, um längen besser ist als von anderen großen firmen!

    viele grüße

    angelo
     
  14. vossi

    vossi Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ja, sicher, über den Klang brauchen wir nicht diskutieren. Dem einen gefällts dem anderen nicht. Gerade Keilwerth bietet diesbezüglich genug Angriffsfläche, da die Keilwerths ihren eigenen Sound haben.

    Aber Preispolitik hin, Zwischenhändler her. Kostet denn ein Keilwerth in Deutschland ein Drittel weniger als in den USA? Kostet ein Selmer in den USA ein Drittel mehr als in Frankreich? Ich glaube, die Rechnung geht nicht auf!

    Ich habe zu einem ähnlichen Thema mal ein Threat eröffnet: Unterschied zwischen Profiklasse und Mittelklasse?
    Aufmerksame Leser wissen, dass ich mir ein Buffet 400 für unter 1000 Euro gekauft habe, von dem ich bis heute begeistert bin.
    Ich komme mittlerweile zu der Erkenntnis:
    <1000 Euro = Einsteigerklasse
    1000 - 2500 Euro = Mittelklasse
    >2500 Euro = Profiklasse
     
  15. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @Leon:

    Ich testete das Teil nur mit meinem Guardala und dem beiliegenden Mundstück. Anderes kommt für mich zeitlich schon gar nicht in Frage, denn ich will mir ja eine persönliche Meinung bilden. Und mein Guardala kenne ich schon seit 17 Jahren...

    @Florentin:

    Tut mir leid - ich weiss nicht mehr welches Modell, könnte dies aber in Erfahrung bringen. Diese Aktion war vor ca. 1 Jahr und es soll ein neustes Modell gewesen sein.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch bei einem Langzeittest die von mir erlebten Verengungen irgendwann dann ausgeglichen sind. Diese waren wirklich happig und mehrere Zuhörer (Privatschüler) haben Bauklötze gestaunt.
     
  16. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Ich konnte die Cannonballs nur auf der Messe antesten und einmal eins bei Sessionmusic. Das Problem von Peter konnte ich nicht feststellen.
    Ich habe jedesmal immer nur Alto´s angespielt.
    Mich hatten die eher positiv überrascht.
    Zumindestens was Ansprache und "gefühlte" Intonation angeht.
    Hatte da natürlich kein Stimmgerät zur Hand.
    Für mich kommen die wegen des Sounds nicht in Frage. Der ist nicht mein Ding. Deshalb spiele ich Keilwerth bzw demnächst Brancher.
    Zum Thema unterschiedliche Preis.
    Yamaha verkauft seine Einsteigerquerflöten in Rußland für 90 Dollar.
    Einen VW Golf bekomme ich in Schweden 10000 Euro billiger als in Deutschland.
    Viel mehr muß man dazu nicht sagen.
    Und natürlich zählt in Deutschland auch, was nix kostet taugt nix, aber das hat glaub ich schonmal einer hier erwähnt.
     
  17. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    dat mit den zwischenhändlern und wer noch alles da hand anlegt und den preis anhebt ist ja keine objektive aussage darüber, ob cannonball nun profi oder mittelklasse instrumente sind...aber klar, dat ist doch immer so. bestes beispiel dat wat volkerkaufmann sagt. dat ist zwar unverschämt, dat die hierzulande fast mehr als dat dreifache kosten, aber dies ändert ja nichts an der qualität.

    in sachen preisleistungsverhältnis finde ich immer noch, wie schon gesagt, dat cannonball gut mithalten kann wenn net sogar besser als manch andere marke ist(im verhältnis)...aber wie gesagt ich spreche vom usa preis! jeder der auch nur eine kleine ahnung von ebay bzw. internet kann sich sein saxophon, wenn es sich denn lohnt, auch aus den usa bestellen

    hinzu kommt, dat man sich mal im klaren darüber sein sollte, was denn die profiinstrumente anderer marken denn mehr haben...ist dat der name??oder stuft man ein sax nach seinem herstellungsort und aussehen ein?und da finde ich sind die unterschiede so marginal(abgesehen von aussehen und so) dat man da net sagen kann "dat ist besser weil es von der firma xy ist und diese features hat"

    features wie "rolled toneholes" werden diskutiert...so manch andere sachen wie "fatneck" oder "steinchen" womöglich auch. ich will jetzt net sagen dat ich ein kenner vom fach bin, aber eine subjektive meinung kann ich mir schon bilden und finde wie leon dat cannonball ohne probleme mit den anderen mithalten können
     
  18. Gast

    Gast Guest

    Danke für den Vossi:
    Jedoch wenn ich das lese, weiß ich das Forum wieder zu schätzen: "Cannonballs suck. Selmers are the best."
    Entweder ist es total gut, oder totaler Scheiß
    Kaum eine differenzierte Meinung.
    Kaum eine brauchbare Aussage.

    Tja, zu den Geschmäckern, die sind verscheiden, dennoch kann man einen Klang auch objektiv bewerten.
    Beispiel. Das Yanagisawa Silversonic. Absolut nicht mein Geschmack, aber eine Top Tonqualität.
    Volumen, Lautstärke, Projektion, Klangfülle.
    Das ist für mich ein Kriterium für profiinstrumente.
    Weitere sind gute Mechanik (Alle Kopplungen funktionieren, Einstellmöglichkeiten usw), spielbarkeit (Alle töne sprechen gleich gut an, tieffe in pp, aber auch altissimo), Intonation, und halt eben extras (Desing, finish, Koffer usw). Zudem verläßlichkeit, also keine sich verstellene Mechanik, rausfallende Polster, abläterderer Lack.
    Und natürlich arbeitsaufwand und materialien.
    hangehämmeres franz. messing klingt halt eben besser
     
  19. kamikaos

    kamikaos Kann einfach nicht wegbleiben

    Italo Sax

    gibt es bei Dir auf der Tastatur eigentlich kein " s " für das und was etc.

    War ein Scherz :) :-D

    Kamikaos
     
  20. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Dat sacht man hier im Kölsche Raum eben so. Basta. ;)

    Zum Bestellen aus den USA. Ich hab mir wegen der doofen Politik von Cannonball und dem Preisgefälle das Horn jetzt auch aus den USA geordert. Insgesamt ist es aber bescheuert ein unangespieltes Sax zu kaufen.

    Von vielen Tests vor allem von Instrumenten exakt gleicher Baureihe kann ich nur sagen: zwischen 4 Selmer Ref. 54 war ein so großer Unterschied, dass ein Yamaha 82Z da noch locker zwischengepasst hat.

    Zum Glück ist es aber so: je dominanter das Mundstück, desto unwichtiger wird die Kanne darunter.

    Weitere Beobachtung: wenn Cannonball nicht Cannonball sondern Yakahuzi heissen würde und es die Hörner nicht in schwarz gäb, würden wir jetzt nicht darüber diskutieren. Wenn man auf Anhieb wüsste wie man den Namen Keilwerth ausspricht, würde kein Mensch schreiben dass sie einen Klang hätten der eigen ist und sich nirgendwo einsortieren lässt. Klingt komisch, ist aber so.

    Das einzige was hilft dem Hören-Weitersagen des Internet zu entkommen ist selber testen. Ich würde mit jedem hier 1:100 wetten, dass 90% der Leute die meine Zeilen hier lesen im Leben erst 3 Saxofone in der Hand hatten und trotzdem mehr Beiträge als die anderen 10% zusammen geschrieben haben.

    Versucht mal wenn ihr eine CD hört zu erraten, welche Marke das Saxofon ist, welche Marke der S-Bogen, welche das Mundstück, welcher Gurt, welche Farbe das Sax hat und welche Edelsteine in den Tasten stecken.

    Ich schaffe is in 30% der Fälle das Mundstück zu erraten, in 10% vielleicht das Sax (Selmer-bereinigte Statistik ;-).

    Achtung Logik! -> 60% des Sounds macht der Spieler, 30% das MPC, 10% das Horn.
     
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