Glattschleifen der Blattunterseite

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von bluefrog, 23.November.2013.

  1. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo liebe Blattschnitzer,

    Mixo schrieb im Lupifaro-Thread:
    Das interessiert mich sehr, und da ich den Thread nicht kapern möchte, mache ich das Thema hier auf.

    Ich habe vor vielen Jahren mal gelernt, Blätter nach jedem Spielen ganz leicht auf einem Schleifstein zu glätten. Es ging allerdings um Klarinettenblätter. Das habe ich immer brav gemacht, bis ein anderer Profi (Klari und Sax) völlig entsetzt war und mir davon abriet. Seitdem mach ich überhaupt nichts mehr an den Blättern.

    Was meint Ihr?
    bluefrog
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich mach das auch, verwende aber kein Schleifpapier, nur normales Papier.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  3. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Nach jedem Spielen?

    Dann hast Du aber nach ein paar Sessions nicht mehr viel Blatt übrig.

    Ich habe mit letzte Woche einen Reedgeek zugelegt, das ist zum Glattschleifen um Längen besser als das Schleifpapier, das ich bislang genutzt habe,

    Einmal richtig glätten am Anfang und vielleicht später noch einmal, wenn das Blatt ein paar mal den feucht/trocken-Zyklus durchlaufen hat, scheint mir aber völlig ausreichend.
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nie nach jedem Spielen. Und ob überhaupt ist Geschmackssache. Ich mach das auch nicht. Es ist mit Papier letzlich Mikroschleifen und verändert minimal auch die Stärke des Blattes.

    Lg Saxhornet
     
  5. Mugger

    Mugger Guest

    Ja,

    ich mach das einmal, nachdem ich es einmal 15 min eingeweicht und völlig trocken (über Nacht) gelassen hab.


    Hier eine Erklärung, warum überhaupt.
    http://forum.saxontheweb.net/showthread.php?112881-White-paper-reed-quot-refacing-quot

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Ja,

    ich mach das einmal, nachdem ich es einmal 15 min eingeweicht und völlig trocken (über Nacht) gelassen hab.


    Hier eine Erklärung, warum überhaupt.
    http://forum.saxontheweb.net/showthread.php?112881-White-paper-reed-quot-refacing-quot

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Vielen Dank für Eure Antworten!

    Es gibt auch noch Unterschiede zwischen verschiedenen Blattmarken. Manche sind von vornherein schön glatt geschliffen.

    LG bluefrog

    @ Guenne:
    Joe Allard hat anscheinend besonders weißes Papier. :)
     
  8. klafu

    klafu Ist fast schon zuhause hier

    moin,
    ich hatte vor kurzem auf dem Saxweltworkshop die Gelegenheit bei Toko eine Einführung zum Gebrauch eines Reedgeek zu erleben.
    Wir sollten Blätter mitbringen, die sehr schwer bis gar nicht spielbar von uns aussortiert wurden.
    Ich hatte so ein Reed für mein Alto, das sehr schwer dazu zu überreden war einen Ton von sich zu geben.
    Die erste Aktion bestand darin,die Unterseite zu glätten.
    Das Reedgeek konnte man sehr gut als "Richtscheid" zu verwenden, da es absolut gerad geschliffene Kanten aufweist.
    Indem man eine Kante quer auf die Unterseite des Blattes legt und das ganze gegen das Licht hält, erkennt man schon sehr gut,wenn die Unterseite etwas gewölbt ist.
    Lange Rede, kurzer Sinn, ein leichtes Schaben auf der Unterseite des blattes führte deazu, dass das Blatt schon seeeehr viel Besser spielbar war, als unbehandelt.
    Weitere Bearbeitung an anderen Stellen machte ein durchaus gut brauchbares Blatt daraus.
    Die Bearbeitung der Blattunterseite kann also durchaus ein besser spielbares Blatt erzeugen. Ob mit Schleifpapier, Schachtelhalm oder eben einem Reedgeek ist dabei wahrscheinlich unerheblich.
    Wichtiger scheint mir das Geschick des Bearbeiters.
     
  9. Gast

    Gast Guest

    danke@klafu,

    genau so isses, wissen ist macht, nix wissen macht nix!


    DU hast es in diesem bereich auf den punkt gebracht - danke dafür.
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ne das macht einen grossen Unterschied, ob Du mit Papier oder dem Reedgeek rangehst. Das Ziel ist ein anderes.

    Während es beim Papier eher darum geht das Blatt zu versiegeln oder die Fläche einfach nur leicht glatter zu bekommen, geht es beim Einsatz mit dem Reedgeek um die Schwellung, die bei einem Blatt, im Bereich des Mundstücktischs durch Feuchtigkeit entstehen kann.
    Speziell wenn der Tisch flach ist, also keine leicht Wölbung nach innen besitzt, kann das, muss aber nicht, ein Problem sein, weil dann, durch die Ausdehnung des Blattes, sich das Blatt wegwölbt, Luft zieht und die Ansprache schlechter wird. Durch die Bearbeitung mit dem Reedgeek auf der Blattunterseite wird versucht diese Blattschwellung wegzubekommen. Bei einem Tisch mit konkaver Wölbung ist die Theorie, daß die Schwellung des Blattes durch die Wölbung im Tisch aufgefangen wird und somit weniger zum Tragen kommt.

    Es gibt Leute, die schwören drauf, andere stellen kaum einen Unterschied fest. Ich habe den Reed geek schon lange und benutze ihn kaum, weil es bei mir einfach nicht nötig ist und mir die Blätter nach Bearbeitung meist nicht mehr gefallen.
    Nicht jedes Blatt macht so einen Schwellungprozess in gleichem Maße durch.

    Viele nutzen den Geek gerne auch um die Gesamtstärke der Blätter durch Wegschaben zu reduzieren, da ist dann aber die Stärke insgesamt zu hoch und schnell der Schnitt auch verändert. Dessen sollte man sich vorher bewusst sein.

    Lg Saxhornet

     
  11. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    hallo zusammen,

    meine blätter bearbeite ich ganz ähnlich wie mugger.

    erst mal 10. min ins lauwarme wasser, dann trocknen lassen. ich habe vor einigen jahren ein glasschleifset von vandoren erworben,

    http://www.thomann.de/de/vandoren_reedresurfacer_mit_stick492780.htm

    das sehr fein schleift. damit glätte ich vom blatt zunächst die unterseite und dann die oberseite. ich mag das nicht, wenn die blätter rau auf der lippe liegen, aber vielleicht bin ich da auch ein bissel spleenig.

    mit dem reedgeek komme ich persönlich gar nicht klar......bin zu deppert dafür.

    grüsse

    mixo
     
  12. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Bluefrog,

    die Nummer mit dem Schleifstein aus dem Baumarkt habe ich so für Saxophon gelernt, von Joe Viera. Es scheint also nichts Klari-spezifisches zu sein und hat sich bei mir seit Jahren bewährt.

    Wenn ich die Blattoberseite auch noch glätten will, nehme ich einen Topfschwamm (grüne Seite)


    Schleifstein 1
    Schleifstein 2



    keep swingin´


    Dein Saxax
     
  13. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Ich habe zum Bearbeiten der Blätter in einem Kunsthandel super Sachen gefunden, die bei mir sehr gut funktinieren:

    http://www.boesner.com/shop/plastisches-gestalten/holz-ton-speckstein/stein-und-steinbearbeitung/diamant-feilen

    Dazu noch habe ich mir vom gleichen Hersteller die Handrutscher gekauft:

    http://www.boesner.com/shop/plastisches-gestalten/holz-ton-speckstein/stein-und-steinbearbeitung/diamant-handrutscher

    Ich habe drei Körnungen ausgewählt (schwarz, rot, gelb), mit denen ich alle Blätter fein bearbeiten kann: die Feilen sind exakt so breit wie ein Tenor-Blatt und absolut eben; auch die Blöcke sind sehr plan, und die ganze Blatt-Unterseite passt drauf.
     
  14. Gelöschtes Mitglied Wolle

    Gelöschtes Mitglied Wolle Guest

    Hallo Helmut,
    ich habe vor Jahren einen Schleifstein mit feiner Oberfläche erworben.
    Bevor ich ein neues Blatt benutze, laß ich es leicht über die Oberfläche auf beiden Seiten des Blattes auf den Schleifstein gleiten, bis ich keine rauhe Stelle verspüre, das war`s und zwar nur einmal.
    Wenn ein Blatt mir nicht gefällt, fliegt es.
    ;-)

    Gruß Wolle
     
  15. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Eine Karosseriefeile funzt super um die Blattunterseite glatt zu schleifen. War mal ein Tipp von Londeix, der das immer so gemacht hat.
     
  16. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo.

    Man kann einen großen Aufwand betreiben oder ihn minimieren.

    Die Oberseite vom Blatt, sofern sie denn rau ist, glätte ich mit dem Daumen. Das Blatt ist dabei auf dem MPC eingespannt und mit dem Daumen reibe ich ein paar mal darüber. Das Blatt ist dann angenehm glatt.
    Die Unterseite betrachte ich nach dem ersten Anspielen. Ist sie glatt, dann zeichnet sich das Fenster vom MPC ab und man muss nichts machen. Ist es uneben, dann ziehe ich die Unterseite leicht über ein Blatt feines Wasserschleifpapier (aber trocken gelassen) das flach auf dem (Schreib-)Tisch liegt. Das glättet so fein, dass man noch bestehende Unebenheiten sehen kann (meistens auch an dem unterschiedlich abgetragenen Aufdruck vom Hersteller).

    Viele Grüße

    René


     
  17. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    @ renesax: ist bei mir auch so eine art ritual............:-D

    grüsse

    mixo
     
  18. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . mal abgesehen davon, das ich mittlerweile meist Plastik spiele, kann ich das Glattschleifen der Blattunterseite nur wärmstens empfehlen, und zwar auf folgendem Weg:

    Mittels einer Feile, die man hinlegt, die wesentlich grösser als das Blatt ist, so das das Blatt hin und her geschoben werden kann. Ich habe vor längerer Zeit so eine Feile über Internet bestellt, war nicht billig, hat sich aber gelohnt. Ich habe leider keinen link mehr dahin, viellicht jemand anderes? Ich denke, solche feilen sollte man auch woanders und günstiger bekommen.

    Das Blatt drücke ich mit einem Finger auf den hinteren dicken Schaft des Blatts und reibe mit leichtem Druck hin und her. Man spürt unmittelbar, ob es noch Ungleichmässigkeiten gibt, das Blatt reagiert dann anders. Man merkt auch sofort, wenn die Ungleichmässigkeiten weg sind. Das Ganze dauert pro Blatt wenige Sekunden.

    Vorteile ist klar, man pfrimelt nicht rum, wo man meint, da müsste was weg, also ev verschlimmbessernd, sondern der Vorgang ist selbstautomatisierend und bringt zwangsläufig eine gleichmässige Unterseite.
    Nach gewisser Spielzeit kann man ja profilaktisch noch mal drüber gehen, kann man ja ausprobieren, wie oft das nötig ist. Ich habe das vielleicht alle 1 2 Wochen gemacht.

    Nächster Vorteil, man nimmt nur soviel weg wie tatsächlich nötig, sobald es plan ist, rutscht das Blatt viel leichter hin und her.
    Ist es schon plan, nimmt man gar nichts weg, weshalb ich das mit allen Blättern immer gemacht habe. Auch bei neuen Blättern hat sich das gelegentlich gelohnt. Ich habe das ohne Wässern gemacht, das könnte aber ev ganz intelligent sein, weil sich die Ausdehnungstendenz des Blatts schon auswirkt.

    Weiterhin, da man hauptsächlich vom nichtschwingenden Schaft des Blatts Material abträgt, wird das Blatt nur minimalst und imho vernachlässigbar leichter. Deswegen eben den bzw die Finger auf dem hinteren Ende des Blatts.

    Das Resultat ist jedenfalls eine des öfteren klar verbesserte Ansprache.

    -
    Im beschriebenen Sinn der Selbstautomatisation des Vorgangs kann ich ebenfalls die Blattbearbeitungsmethode ATG von Tom Ridenour empfehlen.

    lG
    Werner



    [size=x-small]http://mobile-band-walking-act.de/[/size]
     
  19. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Sag ich doch: Karosseriefeile.
    Sollte es im Baumarkt geben.

    Sieht so aus: Karosseriefeile

    Die ist und bleibt perfekt plan.
    (Am besten radial wegen der Blattform)

    Ich hatte mir meine (vom Fachmann) in zwei Hälften sägen lassen, damit sie in den Saxophonkoffer passte.

    Seit ich Plastik spiele brauche ich allerdings keine mehr.
     
  20. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Ja genau sowas. Wobei ich auf dem Bild nicht erkennen kann, ob die Feile eine "gerade" Oberfläche hat oder gebogen ist. Muß natürlich "gerade" sein.


    [size=x-small]http://mobile-band-walking-act.de/[/size]
     
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