Größere Bahnöffnung / stärkere Blätter - Effekte

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Supersol, 18.Dezember.2019.

  1. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Jetzt ist mir doch schon wieder eine neue Frage eingefallen :D

    Der versiertere Spieler greift ja irgendwann zu den größeren Bahnöffnungen (mal ganz platt gesagt - ich weiß, da spielen auch noch andere Eigenschaften der Mundstücke mit).

    Wenn ein MPC zu leicht wird, kann man ja auch mit der Blattstärke arbeiten und damit hoch gehen (habe ich so verstanden).

    Ist der Effekt, der erzielt wird, bei beiden Vorgehensweisen gleich oder unterscheiden sich die Auswirkungen?

    Das würde mich mal interessieren :)
     
  2. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Der Effekt ist nicht derselbe.

    Aber da gibt es sicher Experten, die das genauer ausführen.

    Eine große Bahnöffnung mit weicheren Blättern kann insgesamt flexibler werden, aber auch schwerer beherrschbar, z.b. intonatorisch.
    Eine kleine Bahnöffnung mit härteren Blättern kann das umgekehrte bewirken; der Ton kommt und ist da.
    Was man immer wieder hört ist das die Kombination kleine Öffnung und härtere Blätter im Klassikbereich öfter Verwendung findet. Das kann ich nicht bestätigen, vielleicht ist es so.

    Welches Setup man benutzt kommt ganz auf die eigenen Vorstellungen an. Man sollte natürlich das verwenden, welches einen persönlich in seinen Zielen unterstützt.

    ... Und natürlich spielt nicht nur die Öffnung, sondern auch die Kammer eine ganz entscheidende Rolle. Aber das war ja nicht die Frage.
     
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  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Finde ich nicht. Das hängt sehr vom Spieler und der optimalen Kombi von Mundstück, Blatt und Spieler ab. Ich bin beim Alto nach Jahren von einem 8er Meyer auf ein 6er bei gleicher Blattstärke runter und fühle mich flexibler als vorher.
     
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  4. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Genau das meine ich. Es kann sein. Und muss auf gar keinen Fall.
    Es gibt etliche Spieler die der Meinung sind eine größere Öffnung sei erstrebenswert und am besten noch 9er mit 5er Blättern.
    Umgekehrt wird oft ein Schuh draus. Aber das ist so individuell. Nur leider merken sie es häufig nicht von selbst.
     
  5. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab mir irgendwann eher leichte Blätter angewohnt die ich auf großen bis sehr großen Bahnöffnungen spiele. Auf allen 4 Geräten.
    Blätter sind in der 2,5er Region je nach Marke (Oder Med Soft).
    Das ist für mich ideal. Für andere unspielbar. Mein Intention ist ein Rock/Pop Sound in der Band.
    Klassik Fake ich halt auf meinem Setup so gut es geht. Zu wechseln mag ich nicht und komm dann auch nicht zurecht.

    Ich kenn einen sehr etablierten Jazztenoristen der Jazzmundstücke mit extrem harten Blättern (5-6er) spielt und einen genialen Sound hat (Jazz9). Für meinen Geschmack. Also denk ich, dass es wenig bis keine generellen Regeln gibt.
    Nur meine Meinung.
    LG
    Auge
     
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  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es geht nicht darum ob offen und/oder möglichst harte Blattstärken. Es geht um die ideale Kombi von Mundstück und Blatt beim jeweiligen Spieler. Und die ist bei Jedem anders. Es gibt z. B. Mundstücke die bevorzuge ich offener und andere, die mag ich eher weniger offen. Gerade die Bahn, Kammer und der Baffle können hier grossen Einfluss haben. Manchmal macht es Sinn mit der Blattstärke rauf oder runter (gibt es auch) zu gehen und manchmal macht beim gleichen Mundstückemodell eine Öffnungsnummer grösser mehr Sinn. Das muss man aber ausprobieren. Und bei bestimmten Herstellern bevorzugt man eine andere Öffnung als bei anderen Herstellern.
    Ich probiere mit meinen Schülern, die ein 4C spielen und wo es typische Anzeichen gibt, dass die Öffnung oder Blattstärke nicht mehr ideal ist dann aus, ob ein anderes oder härteres Blatt mehr Sinn macht oder ein offeneres Mundstück des gleichen Typs (Ich habe von den Yamhas immer etliche auf Vorrat) die Lösung ist. Meist zeigt sich schnell was dem Schüler besser bekommt und angenehmer für ihn ist.
     
  7. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Ist schon der Hammer, wie viele Parameter da individuell sind (eigentlich ja alle :)) ... find ich krass
     
  8. bloomooroom

    bloomooroom Ist fast schon zuhause hier

    Was mich in diesem Zusammenhang interessiert - will hier nicht die Ursprungsfrage unterdrücken oder einen neuen Thread aufmachen - ist große Öffnung und starkes Blatt.

    Ein MPC mit Öffnung z.B. 8 und Blatt Stärke 3,5 wird da durchaus von einigen gespielt.
    Für mich nicht möglich bzw. nur, indem ich starken Druck aufs Blatt ausübe.
    Das Blatt sollte aber ja nicht abgequetscht werden - der Ansatz soll ja so locker sein wie möglich, und das Ganze soll eben gerade so dicht werden.

    Woher kommt dann die Kraft, die das Spielen ermöglicht?

    Zur Ursprungsfrage kann ich nur beitragen, was ich von professionellen Saxern gehört habe. Luft ist das Transportmittel für den Sound. Und viel Luft heißt viel Sound oder Gestaltungsmöglichkeiten.
    Hier werden sicherlich einige widersprechen. Denn in der Klassik sind kleine Öffnungen durchaus verbreitet (nach Aussage meines Bigbandleaders - studierter Saxer) und sag denen mal, die hätten keinen Sound.
    Dann gucken die wie eine Beethovenbüste.
     
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  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Maybe.
    Ich habe aber auch schon bemerkt, dass sich durch lächerlich weiche Blätter Arbeit ersparen, was man im Ton dann halt auch hört.
    Gibt man ihnen ein Blatt, das signifikant härter ist, (z.B. statt 2 Rigotti ein 3er) klingts mal 10 Minuten furchtbar, dann kommt aber auch viel mehr Sound.
    Ein Yamaha 4C mit 2er-Blättern und befriedigendem Output habe ich noch nicht gehört, bin aber lernfähig.
    Ebenso habe ich bei professionellen Kollegen, die an und für sich super spielen, bei sehr weichen Blättern (z.B. 2,5 auf einem 6er Meyer) eine gewissen Inkonsistenz in der Intonation gehört, wenn sie mal draufdrücken.

    Das kommt draufan, welches Mundstück, welches 3,5er Blatt.
    Im Prinzip geht das ganz schon.
    Vom Luftstrom, wie auch beim weichen Blatt :).

    Cheers, Ton
     
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  10. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Beethovenbüste ...

    :D....
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Mir ist es egal, ob ich ein 7* mit 3er oder ein 8* mit 2,5er Blättern spiele. In erster Näherung macht also Blattstärke und Bahnöffnung das Gleiche.
    Der Unterschied kommt aber zum Tragen bei bspw. meinem 10* und 1,5 er Blättern.

    Warum ich letzteres bevorzuge, mmh, ich bin flexibler, alles geht besser, und sogar Klassik habe ich früher damit gespielt, allerdings dann 2er Blätter.

    Vielleicht ist aber auch einfach dieses eine Mundstück so viel passender für mich, dass alle Nachteile der offenen Bahn kompensiert werden.

    Gruß,
    Otfried
     
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  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Oder Du hast halt eine andere Vorstellung davon, wie es zu klingen hat.
     
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  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Im Rahmen meiner Aufnahmemöglichkeiten ist zwischen 7* und 10* praktisch kein Unterschied.
    Dieser manifestiert sich mehr in meinem Spiel.

    Gruß,
    Otfried
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja aber auch das hört man, wenn das Blatt zu leicht ist und verhindert, daß ein guter Ton überhaupt entstehen kann, gerade auch wenn es um Lautstärke und Dynamik geht. Mit angenehm meine ich ja nicht das leichteste Set up, sondern das beim Schüler zum besten Ergebnis führt, ohne daß die Energie die dafür vom Schüler aufgebracht werden muss zu hoch ist (so daß es unangenehm oder ein zu hohe Belastung ist).

    Ich schon aber langfristig macht das keinen Sinn.

    2,5 Blat ist halt auch nicht 2,5 Blatt, was du selber aber eh weisst. Und ich kenne Kollegen, die auch mit sehr weichen Blättern gute Ergebnisse auch in punkto Intonation hinbekommen.
     
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  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die Frage ist, ob dein 10* wirklich ein 10* ist. Ich habe ein Link 10* das sich auch leicht spielen lässt, ist aber nachgemessen kein 10* sondern enger. Und dann ist die Frage ob beim 10* nicht die Bahnkurve anders und die Bahn länger ist, was es leichter zu spielen machen würde. Und wenn dann auch noch der Baffle ein bisschen höher ist, hat auch das Einfluss.
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Manche nutzen einfach deutlich mehr Kraft vom Ansatz und vom Kiefer. Ein Kollege spielt bei ähnlicher Öffnung 3,5 er Blätter von Rigotti auf dem Tenor, aus denen bekomme zwar einenTon raus, fühle mich aber nicht mit wohl, deutlich zu hart. Wenn ich mir aber eins seiner eingespielten Blätter schnappe und auf mein Mundstück klemme, sind die so leicht spielbar für mich wie ich es sonst eher von einem 2,5 strong oder 3 light gewöhnt bin.
    Ich kenne auch viele Spieler mit sehr offenen Mundstücken und harten Blättern, die dafür aber nur über einen eher kurzen Zeitraum spielen können, 4-6 Sets am Abend wären da undenkbar bei diesen Kandidaten.

    Weniger die Luftmenge als eher die Lufführung und die Stützte.
     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Doch, es ist eine höhere Belastung, als mit Popcorn beim TV zu sitzen.
    Das ist halt so, und das können wir nicht wegdiskutieren. Je früher man sich an eine Belastung gewöhnt, desto besser.
    Im Endeffekt ist es eine gesunde "Anstrengung".
    Hauptsächlich geht es um Atemkoordination, und das schadet auch im nichtmusikalischen Leben nicht, das zu trainieren.
     
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  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wir reden aneinander vorbei. Es gibt eine Belastung, die Sinn und vertretbar ist und wo man weiss, daß in einer Woche das für den Schüler keinerlei Problem mehr ist und es gibt eine Belastung die zu viel ist, die einfach keinen Sinn macht und da muss man sehr genau abwegen und dem Schüler sehr genau zuhören um zu beurteilen, in welche Kategorie es einzuordnen ist.
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Na klar, das muss man sowieso immer.
    Wobei - sehr oft reicht sehen auch :)
     
    scenarnick und saxhornet gefällt das.
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ja sicher ist das 10* enger als es der Nummer entspricht, aber immerhin sehr viel weiter als mein echtes 8*, ich denke, es liegt zwischen 9* und 10. Und sicher ist die Bahn anders, vermutlich sogar etwas verzogen. Und es ist auch in jeder Hinsicht besser als mein anderes, sehr gut refacetes 10* (das auch nur ein 9* ist).

    Ja, und alle möglichen anderen Parameter spielen sicher auch noch eine Rolle.

    Deshalb ist die Suche nach dem richtigen Mundstück ja so mühsam ;-)

    Ich hätte gerne ein gleich gutes zweites :rolleyes:

    Gruß,
    Otfried
     
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