Gute Intonation?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Satchmo, 23.Juni.2018.

  1. Satchmo

    Satchmo Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo liebe Sax-Gemeinde,

    als Wiedereinsteiger (mit wenig Vorerfahrung) bin ich zu dem Entschluß gekommen, dass mein Sax (King Zephyr Tenor) aktuell nicht gut geeignet ist, da relativ viele Töne in verschiedene Richtungen ausgeglichen werden müssen, was mir als Anfänger kaum gelingen mag. Außerdem liegt es mir auch nicht so 100%ig gut in der Hand...
    Die Saxophone die ich bisher angespielt habe, sind aber nicht allesamt besser was das anging (Interessanterweise auch Yanagisawa, wobei die mir ohnehin nicht gut gefallen, da sie sehr filigran sind und ich große Hände habe. Ein Selmer Reference 54 war schon sehr gut, preislich aber out of range.
    Ich würde gerne nochmal die Experten und Erfahreneren (also fast alle hier :) fragen, wie würdet ihr konkret vorgehen beim Intonationscheck, wieviel Abweichung mit Stimmgerät wäre in Ordnung (perfekt stimmende Kannen gibt es ja offenbar nicht). Mit welchem Ton stimmt man das Sax ein wie geht ihr dann vor, Oktaven usw.
    Würde mich freuen wenn Ihr den ein oder anderen Tipp habt.
    Mein King ist übrigens eingestellt worden und auch vor kurzem nochmal vom Saxdoc gecheckt und für gut befunden worden.
    Vielen Dank,
    LG Stefan
     
  2. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Stefan,
    Von mir diese anderen Tipps:

    Ich gehe davon aus, dass es nicht an den Instrumenten liegt.

    Ich stimme z.B. mit dem G ohne O-Klappe ein. Aber letztendlich könnte es jeder andere Ton sein.
    Die Nutzung eins Stimmgerätes für jeden Ton kann ich nicht empfehlen. Das Ohr zu trainieren ist wichtiger.

    Für eine gute Intonation ist es wichtig zunächst in sich stimmig zu sein, z.B also C = C``
    Dafür muss man leider recht viel üben im Hinblick auf:

    Stütze (das Zwerchfell sollte ordentlich Druck erzeugen können, auch ohne unbedingt laut zu spielen) Dynamische LONGTONES sind prima.
    Gefestigten Ansatz (bei hohen Tönen nicht "beißen", sonst wird es hoch)
    Mit OBERTON Übungen erfährst du, wie du dem Sax recht leicht und unverkrampft hohe Töne entlocken kannst und dabei in der Stimmung bleibst.

    Eine meiner Übungen sind Dur-Arpeggios, gebrochene Akkorde.
    Der Vorteil dieser ist, dass sie nur dann gut klingen, wenn die Intervalle stimmig oder harmonisch sind. Und das hört man recht schnell und deutlich, ob sie schräg klingen oder gut.

    c, e, g, h, d, fis, a, c`` (Through ALL Keys, leider)

    Wenn du mit der Terzenleiter oben angelangt bist und dein c`` stimmig mit dem Anfangston c ist, dann bist du am Ziel.
     
  3. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Hm, schwierig so am "grünen Tisch". Vorausgesetzt die Mundstück ./. Saxophon Kombination passt würde ich so vorgehen:
    - Saxophon "warmspielen"
    - Stimmgerät auf 440 (oder alternativ 442, falls du z.B.in einem Musikverein spielst = meist bevorzugte Stimmung) einstellen und mit (TenorSax) mittlerem "h1" diesen Ton einstimmen
    - dann auf das "c2" wechseln, guggen was passiert und ausgleichen
    - dann "g1"
    - danach (Geschmacksache) Oktavsprünge "g1 - g2"
    - anschl. immer nen halben Ton runter und Oktavsprünge (fis1 - fis2, f1 - f2, ...)
    - wenn die alle ganz gut stimmen, wäre das für mich schon mal die "halbe Miete"
    - dann würde ich mal die problematischen Töne schauen (cis2, d2, dis2, oder auch a2, c3, und höher)
    - so solltest du ein ungefähres Gefühl für "dein" Sax haben
    Nachdem du nun dein Sax kennst, würde ich dann beim nächsten Mal nur deinen Grundton (z.B. h1) einstimmen und der Rest über Hören. Auch hier bewährt sind Oktavsprünge oder (für mich noch besser) Quinten (hier höre ich dann imaginär z.B. den Werbesong: "Maggi, immer eine gute Suppe..." (Mag-gi = Quinte)

    Für alle andere Meinungen von euch, die vielleicht noch kommen, bin ich auch interessiert. Die oben beschriebene Methode ist halt meine Vorgehensweise, sicher gibt es noch xxx andere (auf die ich gespannt bin)
     
  4. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    mit hat folgendes geholfen:

    1. Handy mit als Stimmgerät (z.B. Android Tuner - DaTuner) einstellen.
    2. tiefes D spielen - Stimmgerät sollte C zeigen - und einigermaßen Mundstück einstellen
    3. d' - d" - d'" spielen und Stimmgerät beobachten (bei mir d' und d'" leicht zu tief .... d" leicht zu hoch ... so 5-10 Cent)
    4. probieren die Töne durch Ansatz leicht nach oben und unter verschieben (-20 Cent ... + 20 Cent). Wenn man leichter in eine Richtung verschieben kann Mundstück so verschieben, dass man symmetrisch verschieben kann( warum ??? Beim späteren Spielen muss man sonst alle Töne immer leicht verschieben und wenn es schnell gehen muss liegt man in der Intonation daneben .... ).
    5. Ganz normal spielen und nach so 10 Minuten nochmal Schritt 3 probieren
    6. Beim Spielen Stimmgerät mit laufen lassen und bei langen Tönen kurz mal auf das Stimmgerät schauen ..

    ... mir hat das sehr geholfen ... zusätzlich hat mir ein guter Lehrer hier im Forum erklärt, wie man den Ansatz machen sollte ... es gibt zwei Möglichkeiten:

    1. Du liest 10 Jahre verschiedene Bücher und erarbeitest es Dir selbst ....
    2. Du lässt es dir von jemanden erklären, der es sich in den letzten 30 Jahren erarbeitet hat und das Wissen weiter gibt ... ich habe beim Thema Intonation/ Ansatz in den letzten 8 Monaten große Fortschritte gemacht ...

    am Saxophon liegt wahrscheinlich nicht ....:)
     
  5. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Nimm Drones zum Üben, z. B. die Cello Drones bei YouTube:



    Du spielst dazu und achtest auf die Stimmung, also immer die Töne entsprechend fallen lassen oder drücken.
    Vorher natürlich einstimmen.
    Du spielst den Grundton (bei Drone A mit dem Tenor Sax ein H)
    Halte den Ton aus und achte auf die Stimmung.
    Wenn der stimmt, dann die Quinte, die Terz, die Septime usw. über den ganzen Tonumfang des Instruments.

    Und immer hören ob es stimmig ist!

    Und das mit allen Tönen, die es gibt.
     
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