Hall/Delay für Sax beim Homerecording

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Mugger, 22.November.2012.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,
    hab in den Tiefen des Internets auf meiner Safari was gefunden:

    http://www.benvesco.com/blog/mixing/2007/mix-recipes-saxophone-eq-and-delay/

    Hatte gestern ein Lied aufgenommen und so (fast traue ich mir in meiner Ahnungslosigkeit das Wort nicht zu verwenden) "gemischt".
    https://soundcloud.com/guenne-1/learning-the-blues

    Hab es grade nach der "Anleitung" siehe oben nochmal gemacht, und nun klingt es so. Ist auch nicht ganz befriedigend für meine Ohren, aber es klingt ein bisschen mehr so wie es wirklich klingt, ein wenig echter.

    http://db.tt/yz8WLDw4

    Wenn jemand halbwegs verständliche Informationen über die Grundlagen verlinken kann, wäre das sehr nett.

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  2. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Die zweite Version hört sich fast nach Harmonizer an. Ehrlich gesagt gefallen mir beide nicht vom tontechnischen Aspekt.
     
  3. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Ich hab mir das Homerecording Handbuch besorgt, um mich mal in Ruhe einzulesen und zu verstehen, was überhaupt passiert beim Abmischen. Es soll recht gut und verständlich sein.

    Gruß Cara
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Guten Morgen Cara,

    und danke.
    Werde mal so ein Buch aussuchen.
    Vielleicht sollte ich mal mit dem beginnen..:)

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  5. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Ach was, der Roland Enders schreibt gut verständlich. :-D

    Gruß Cara
     
  6. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Moin Guenne,
    ich würde dieses Buch empfehlen:
    Mixing with your mind
    ist leider zumindest hier in UK gerade vergriffen, aber vielleicht bekommt man es gebraucht irgendwo.

    Den Benvesco-Link finde ich nicht gerade hilfreich.

    Wichtig zu wissen, wenn Du Dich mit Reverb und EQ auseinandersetzen willst: Ich gehe davon aus, Du benutzt Plug-ins - welche Plug-ins hast Du zur Verfügung? Reverb ist nicht gleich Reverb und Plug-ins gibt es ne Menge Schrott. UAD Plug-ins sind generell hervorragend.
    Universal Audio
    Da muss man nur noch die richtigen rauspicken. UAD EMT 140 Plate ist einer der besten Reverbs. Der Pultec Pro EQ ist einer der besten EQs. Dann noch nen Fairchild 670 Compressor und nen Studer A800 und dann kann nichts mehr schiefgehen!

    LG Juju
     
  7. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Mir fällt gerade noch ein, so merkwürdige Rezepte zur Einstellung von EQ etc machen natürlich nur im Kontext Sinn, denn wie jedes analoge Gerät reagiert auch jedes Plug-in sehr unterschiedlich. Da hilft eigentlich nur selbst ausprobieren!
    LG Juju
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Da stimme ich Juju 100% zu. Zumal es keine allgemeingültigen Frequenzen für alle Saxophone gibt. Zwischen Alt und Tenor sind die Formantbereiche schon völlig unterschiedlich.

    Die Geschichte mit dem Slapback-Echo begeistert mich auch nicht unbedingt. Kann man mal machen, klingt aber eher künstlich als natürlich.

    Meiner Meinung nach sollte man auf jeden Fall eine leichte bis mittlere Kompression benutzen, damit das Instrument weiter vorne steht.
    Mit einer guten Kompression kann man weitaus dynamischer spielen ohne dass die Details verloren gehen.

    Was man an Eq braucht hängt sehr vom Instrument und Spieler ab. Da gibt es - wie bereits erwähnt - kein Rezept.

    Ich würde auf jeden Fall einen guten Convolution Hall einsetzen, der auch anständige Raum-Samples z.B. von Jazzclubs, etc. hat.
     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,
    bin nahe dran, mich auf meine Ohren zu verlassen :)
    Danke für alle Rückmeldungen.

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,
    bin nahe dran, mich auf meine Ohren zu verlassen :)
    Danke für alle Rückmeldungen.

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  11. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Da stimme ich Ewiator ebenfalls 100% zu :)
    Es fängt beim Instrument und Spieler an und geht dann so weiter mit Raum, Mikrophonen, Vorverstärkern etc etc. Und jeder Teilaspekt beeinflusst wiederum die anderen.
    Zum Beispiel haben wir dieser Tage einen Test mit vier Bändchenmikrophonen gemacht, wobei zwei über den Ribbon-Preamp gingen und zwei über den Apollo (der auch nicht gerade schlecht ist), aber nicht gerade überraschend waren die beiden Mikrophone, die über den Ribbon-Preamp gingen unsere Favoriten. Den Test konnten wir so eigentlich in die Tonne treten, denn nur mit den anderen beiden ebenfalls am Ribbon-Pre wäre es fair gewesen.
    Aber mit ein wenig EQ-Magie konnte man mit dem Ergebnis vom Apollo auch durchaus was anfangen, wobei die Mikrophone durch den Ribbon-Pre keinen EQ brauchten (und das nicht, weil sie besser sind als die anderen beiden...)
    Fazit: Bei unterschiedlichen Kombinationen braucht man ganz unterschiedliche Parameter. In der einen Kombination braucht man EQ, in der nächsten gar nicht, letztendlich muss man die Ohren aufsperren...
    Dann ist natürlich noch die Frage, wofür ich das Ganze brauche - Für ein Elektronik-Track hätte ich eine ganz andere Soundästhetik als bei einer Jazzaufnahme und bei Klassik wär's auch wieder ganz anders...

    Das mit dem Slapback-Echo fand ich auch etwas befremdlich.

    LG Juju

     
  12. Rick

    Rick Experte

    In der Vergangenheit gab es ja schon sehr "interessante" Hall-Moden, das hat sich seit den 1950ern, wo das so richtig losging, bis heute ziemlich verändert.

    Wer erinnert sich noch an den "Rock'n Roll-Delay" oder 10 Jahre später, in den 1960ern, an die damals beliebte "Hallenbad-Akustik"? :lol:

    In den 1970ern hingegen musste teilweise alles "knochentrocken" sein, im Jazz war jeglicher Hall plötzlich verpönt.

    Wie Juju richtig erwähnt geht es also auch immer um Stile und die entsprechenden Hörerwartungen.

    Und letztlich um die eigenen Vorlieben - nicht selten erobert plötzlich ein ungewohnter Sound die Welt, den alle toll finden, außer konservative Toningenieure! :-D

    Was hab' ich im Studio als Produzent schon mit Tonmeistern rumgestritten, gerade in den 1990ern. Angeblich ging dies und das GAR NICHT, sei nicht ANGESAGT oder was weiß ich.
    Kaum war das Album draußen, hatte sich aber dummerweise schon wieder alles geändert, der von einigen mit Vehemenz propagierte Sound galt als out, man konnte praktisch die ganze Pressung in die Tonne schmeißen.
    Ein paar Jahre später hingegen hatte sich wieder alles relativiert und mancher frühere Gegner der Produktion lobte sie plötzlich über den grünen Klee. :-o

    Ist mir tatsächlich schon mehrfach passiert, weshalb ich mal wieder konstatiere:
    Den IDEALEN Sound gibt es nicht, den muss jeder Produzent (bzw. Tontechniker) je nach Zweck und Geschmack für sich selbst definieren.

    Und: Übung macht den Meister.
    Bücher sind ganz nett, wichtiger sind aber meiner Ansicht nach das intensive Anhören von Referenz-Aufnahmen (die einem selbst gut gefallen) und nicht zuletzt das hemmungslose Experimentieren - Probehören auf möglichst unterschiedlichen Anlagen, vom mp3-Player mit Billig-Ohrsteckern über Autoradio (mit 100 auf der Autobahn) bis hin zu edlen HiFi-Boxen nicht zu vergessen! :cool:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Servus Rick,

    ein paar von den Grundlagen möchte ich mir schon mit Unterlagen erarbeiten.

    Aber ich beginne nun auch Aufnahmen, die ich höre, dahingehend zu identifizieren, und das finde ich sehr interessant, mit welchen Stilmitteln gearbeitet wird, und dass man die dann wiedererkennt.

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  14. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Jau, die erste Version ist absolutly dry. Das passt nicht zum playback.

    Wenn ich nach den Tipps in dem link gehe, hast Du in der zweiten den slapback-delay zu kurz eingestellt. Daher dieser "harmonizer-Effekt". Denke ich.

    CHeerio
    tmb

     
  15. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Durch eine Kompression steht das Instrument weiter vorne - ist dominanter. Das Resultat ist, je nach Stärke der Comp., aber weniger dynamisch und "feine" Details gehen auch verloren.




     
  16. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    @Mugger

    Moin!

    Wenn eine real natürliche Aufnahme das Ziel ist!

    Anbei eine Alternative :

    1) Mackie Mixer mit EMAC Raumprozessor, Phantomsp.

    http://www.audioshopberlin.de/static/macki018.htm

    2) Neutrales Mikro für Homerecording (Altec Lansing Stift inkl. Popschutz)

    http://www.redcoon.de/B401504-MicW-E-418-Set_Sonstiges-Zubeh%C3%B6r?refId=affilinet

    EMAC Raumprozessor Stufe auf -med. Hall- bei Räumen um 18-20qm.

    Kurze Line Ausgänge in die Soundkarte des PC. (Adapter Kabel = Klinke auf Cinch vergoldet)


    Grüße the Steamer


     
  17. Gast

    Gast Guest

    Weniger dynamisch ist korrekt und auch Sinn der Sache. Dasshalb erfordert es ein gewisses Fingerspitzengefühl, die Parameter so einzustellen, dass der Effekt vorhanden ist, aber die "gefühlte" Dynamik nicht verloren geht.

    In der Regel ist die dynamische Bandbreite von Aufnahmen (aufgrund des kompletten Aufnahme- / Wiedergabeapparates oder 16 Bit CD) geringer als die, die in einem live gehörten Konzert möglich ist. Kompression kann dieses Problem kompensieren.

    Der Fehler, der meistens gemacht wird, ist nur einen einzigen (meist minderwertigen oder schlecht eingestellten) Kompressor zu benutzen.

    Eine gute traditionelle Aufnahmekette benutzt eine leichte Kompression bei der Aufnahme mit einem Röhrenkompressor. Das verwendete Mikrofon und der Vorverstärker sind bereits für einen Teil des Klanges verantwortlich und verändern auch schon die Reaktionsweise des Kompressors.
    Dann wird das Material auf Band aufgenommen, wo eine gewisse Bandkompression / Bandsättigung stattfindet.
    Während des Mischens können nun weitere Equalizer, Kompressoren und Limiter mit unterschiedlichen Kennlinien eingesetzt werden. Die Reihenfolge der Effekte ist hier oft entscheidend.

    Sogenannte "Vintage" Röhrenkompressoren schneiden nicht wie ein digitaler Limiter die Spitzen ab, sondern heben diese eher hervor. Die Kurven mit denen sie arbeiten sind nicht linear sondern öffnen sich nach oben wieder.

    Röhrengeräte (oder auch Bandsättigung) arbeiten mit leichten Verzerrungen. Wird ein Signal begrenzt, wird automatisch dabei das Obertonspektrum verändert, so dass der Verlust an Lautstärke durch hinzufügen von Obertönen kompensiert wird. D.h. das subjektive Lautstärkegefühl bleibt erhalten.

    Feine Details gehen dabei nicht verloren, sondern werden eher herausgestellt.

    Das Geheimis besteht darin, keinen einzelnen Effekt so stark einzustellen, dass er direkt hörbar ist.

    Man brauch für diese Dinge sehr hochwertiges Equipment oder Plugins. Wird mit einem falschen Mikrofon oder Vorverstärker aufgenommen, ist oft schon alles zu spät. Auch die Mikrofonposition in Betracht auf die Raumakustik ist nicht zu unterschätzen.

    Wie Rick schon erwähnte, muss man viel mit dem Equipment und deren Kombinationen experimentieren. Vor allem muss man aber wissen, was man tut und was für ein Ergebnis man damit erziehlen möchte.
     
  18. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo!

    Danke für die Tips!
    Ich werde sicher die nächsten Monate mit meinem vorhandenen Equipment auskommen, zumindestens bis ich ein an Erfahrung gewonnen habe.
    Das wären:
    Der iMac mit Logic (sicher nicht die Schwachstelle)
    Ein über Firewire angestecktes Cakewalk Audio Interface mit Vorverstärker für's Mikro.
    Und als Mikro ein Sennheiser MK4.
    Für Kompressoren etc. muss es die SW-Lösung im Logic tun.
    Ich steh ja auch nicht vor dem Problem, eine richtige Band aufnehmen zu müssen, sondern es soll halt, wenn ich zu meinen Playbacks fiedle oder mich beim Üben aufnehme (oder für meine Schüler Ensembleliteratur einspiele - die Kinder sind sehr schwer auf einen Haufen in eine Probe zu bringen) möglichst gut klingen.

    Ich bin auch grad dabei ein bisschen zu analysieren und denke, dass ich aus beruflicher Erfahrung :) dazu neige, sehr laut zu spielen (muss ich leider oft), was in dem Umfeld gar nicht förderlich ist.

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  19. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo!

    Danke für die Tips!
    Ich werde sicher die nächsten Monate mit meinem vorhandenen Equipment auskommen, zumindestens bis ich ein an Erfahrung gewonnen habe.
    Das wären:
    Der iMac mit Logic (sicher nicht die Schwachstelle)
    Ein über Firewire angestecktes Cakewalk Audio Interface mit Vorverstärker für's Mikro.
    Und als Mikro ein Sennheiser MK4.
    Für Kompressoren etc. muss es die SW-Lösung im Logic tun.
    Ich steh ja auch nicht vor dem Problem, eine richtige Band aufnehmen zu müssen, sondern es soll halt, wenn ich zu meinen Playbacks fiedle oder mich beim Üben aufnehme (oder für meine Schüler Ensembleliteratur einspiele - die Kinder sind sehr schwer auf einen Haufen in eine Probe zu bringen) möglichst gut klingen.

    Ich bin auch grad dabei ein bisschen zu analysieren und denke, dass ich aus beruflicher Erfahrung :) dazu neige, sehr laut zu spielen (muss ich leider oft), was in dem Umfeld gar nicht förderlich ist.

    Liebe Grüße,

    Guenne
     
  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallöle, guten Morgen,

    wäre das nicht etwas für die Guides?
    Basics des Homerecordings? Mit Tipps zu Hard- und Software?
    Links zu Freeware-Downloads wie z.B. diesem

    oder diesem?

    Wäre toll, wenn sich jemand, der sich in der Materie auskennt, die Mühe machen würde.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
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