Handgemachter Daumengriff

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von Bobby, 28.April.2006.

  1. Bobby

    Bobby Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi
    Leute

    guckt mal hier:

    ... Link wurde vom Admin verkürzt ...
    Sind die Beschreibungen und positiven Auswirkungen vorstellbat ?? Bei meinen Saxen (Keilwerth, Yanagisawa ist der Griff ja aus dem selben Material. Wie istr das ganze zu deuten?

    fragt sich Peter
     
  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    bobby schrieb:

    als Sax Voodoo :-D

    Den Klang verbessert dieser Haken sicher nicht. Und dann dieser Preis...

    antonio
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Hmm, rofl!?!
     
  4. jAzzbulle

    jAzzbulle Schaut öfter mal vorbei

    Also ich habe neulich mit einem Freund gesprochen, der hatte sich so etwas in der Art extra bauen lassen, und er meinte das mache auf jeden Fall einen Unterschied, nicht unbedingt vom Sound her, aber auf jeden Fall vom Spielgefühl!
     
  5. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke das läuft dann schon in der Kategorie "Ultra-fein-tuning", wo selbst die Federn aus Handgehämmerten Samuraischwertern gerollt sind...:-D
    Aber wenn man gerade einen neuen Daumenhacken braucht, weiso nicht?!?
     
  6. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Weil die Gravuren geschmacklich nicht unbedenklich sind. Erinnern sehr an so Ringe mit Totenköpfen drauf.
    Für die Preis-Differenz zu einem normalen Haken würde ich mir lieber CDs oder Noten kaufen.

    Krischan
     
  7. Gast

    Gast Guest

    selbst, wenn man grad einen daumenHAKEN braucht...fällt mir dazu nur "rofl" ein, und qualifizierter kann ich´s nicht sagen, tut mir leid.
     
  8. mars

    mars Schaut öfter mal vorbei

    in der tat gehts auch preiswerter .

    an den physikalisch bedingten änderungen in klang , intonation und spielgefühl ändert das allerdings nichts .
     
  9. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Änderungen am Spielgefühl: Ja. Alleine das Gefühl, 160 Euro für einen Daumenhaken ausgegeben zu haben, muss das Gefühl beinflussen.

    Änderungen an Klang und Intonation würde ich in den Bereich von Autosuggestionen einordnen.

    Es gibt ja Studien, die sagen, dass das Grundmaterial eines Instrumentes keinen Einfluss auf den Klang hat - völlige Formgleichheit vorrausgesetzt. Bei den Tests des Wiener Instituts für Akustik waren es zwar Querflöten, aber die der Materialbereich ging von Einfachst-Neusilber bis zu massiv Gold und Platin.

    Wenn nun noch das Material des Daumenhakens Einfluß hätte, woher könnte das kommen? Durch das Gewicht? Was wiegt ein Daumenhaken aus Kunststoff? 5 Gramm? Einer aus Silber? 15 Gramm? Was wiegen ein Sopran? Ein Alt? Ein Tenor oder gar ein Bari im Verhältnis dazu? Wenn das Material und Gewicht des Hakens etwas ändern, müsste auch unterschiedlicher Druck des Daumens den Klang ändern! Oder ein fetter Daumenring, der ja durch den Knochen des Daumens auch eine schallleitende Verbindung zum Metall hat? Klingt mein dicker Daumen anders als der zarte Daumen von Candy Dulfer?

    Was ist mit dem Balancer von Codera? Das sind einige Gramm Kunststoff und Metall mehr, die an der Hakenöse angeschraubt werden. Da hat man von Klang- oder gar Intonationsänderungen noch nichts gehört, ausser durch die veränderbare Haltung und Stellung des Mundstücks relativ zum Mund des Spielers.

    Was ist mit Änderungen der Spielhaltung? Beugt man sich etwas vor, kommt mehr Zug auf die Hakenöse, lehnt man sich zurück, kommt Druck auf den Daumenhaken. Da geht im Metall des Korpus richtig was ab! In Bereich von mehreren hundert Gramm, würde ich schätzen.
    Da dürfte sich das Material des Hakens nicht mehr wirklich durchsetzen können.

    Ich will niemandem ausreden, sich sein Sax mit handgemachten Edelmetallteilen aufzupeppen - aber ich glaube, der einfache Satz eines Saxophonlehrers:

    "Stell Dir vor, Du spielst in einer großen Halle und musst den Ton bis an die Wand gegenüber schicken - ohne lauter zu spielen."

    hat erheblich mehr Einfluss auf den Klang als ein Daumenhaken.

    Grüße, Christian
     
  10. Bobby

    Bobby Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi
    Ist es eigendlich sachlich richtig, wenn der ebay Anbieter seine Wunderwerke ja für hochpreisige Saxe anbietet, dass diese nur einen Plastikhaken haben, er nennt ja ausdrücklich die MarkVI. Ich kann es mir nicht vorstellen

    Ich habe 2 hochpreisige Saxe, da ist kein billiger Plastikhaken dran, sondern ein Metallhaken,

    Kristian nennt übrigens auch die ästhetische problematik dieser "Dinger. Mir fallen da Schmuckstände auf Trödelmärkten und Stadtfesten einwo man so eunen Scmuck als Ring für 5 Euro bekommt, und der Verkäufer frech grinst und sich die hände reibt, wenn man eins ersteht, ohne es auf ein Euro runterzuhandeln
     
  11. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

  12. mars

    mars Schaut öfter mal vorbei

    in den bereich der esotherik gehört zweifellos , daumen berühmter saxophonistinnen mit dem eigenen zu vergeichen .

    wie in dem anderen sräd schon ausführlich dargelegt , sind die violin- bis baßmenschen täglich mit dem hier anzusprechenden phänomen beschäftigt , dort gibt es keine eingeschworene anti- vodoogemeinde wie in diesem forum .

    die praktischen erfahrungen ( mit resonanzkörpern ) werden zum vorteil genutzt .

    interessant ist ferner , daß sich die anti-voodoovertreter aus einer meinung heraus äußern , da sie eben wegen dieser meinung keine vergleiche haben , die praktiker jedoch verschiedenste setups getestet haben und das beste auswählten . dies ist selten das originale .

    und nun viel spaß beim üben .
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Sorry, aber ich glaube diesen (meine Meinung) Quatsch erst, wenn es mir jemand eindeutig und _im Blindtest_ beweist, dass mit Daumenhaken ein Unterschied verursacht werden kann...
    ...meine Meinung: wer einen schlechten Ansatz hat, mag durch den Daumenhaken zu Höhenflügen verleitet werden, aber der tatsächliche physikalische Unterschied zwischen mit/ohne Haken ist wahrscheinlich so groß, dass man ihn mit einer Sekunde Üben umsonst haben könnte...
    (ich hatte übrigens auch ein paar Jahre Physik in der Schule)

    à propos "keine Vergleiche": ich habe mir zum Scherz mal ein Metallgewicht ans Sax gebastelt - nichts hörbar. Aber ich warte gerne auf den Menschen, der wirklich Sax spielen kann, und an die Kraft der Daumenhaken glaubt...ich jedenfalls nicht!

    Ach, und noch etwas:
    1. ist die Rolle des Saxkorpus´ bei der Klangausstrahlung zu vernachlässigen, jedenfalls im Vergleich zu Streichern,
    2. gibt es bestimmt auch bei Streichern die beiden Extreme:

    - Equipment-Gläubige

    - Musiker

    (natürlich braucht auch ein Musiker vernünftiges Equipment, aber ob ihm dies das wichtigste am spielen ist...?)
     
  14. jAzzbulle

    jAzzbulle Schaut öfter mal vorbei

    @ mars: sehr guter Beitrag, ich bin ganz deiner Meinung!!! Das ist genau das, was ich auch immer denke in diesem Forum - alle reden drüber und sagen dass Blattschrauben oder das Finish oder der Korpus oder sogar das Mundstück keinen Unterschied für einen guten Spieler machen, aber die allerwenigsten haben es wirklich ausprobiert.

    Man sollte etwas wie einen Daumenhaken sicher nicht überbewerten, aber es MACHT einen Unterschied, ich habe nochmal selbst auf dem Saxophon meines Freundes gespielt: 2 unterschiedliche Haken, kleiner Unterschied in der Ansprache und den Obertönen. Klar klingt das Horn nicht völlig anders, aber man merkt es! Und @ismail: sich ein Metallgewicht ins Horn zu legen macht ganz bestimmt keinen Unterschied! Es geht ja nicht nur um die reine Masse, sondern um die Dämpfung des Daumens, bzw. auch das Schwingungsverhalten von unterschiedlichen Metallen! Und jetzt kommt mir nicht mit dem tollen Test bei Querflöten! Querflöten sind schlicht und ergreifend was anderes als Saxophone, ich spiele beides und habe schon ziemlich viele Instrumente gespielt, es IST etwas anderes!!! So habe ich mich zum Beispiel bei meiner Flöte für eine günstige Yamaha 211 entschieden, GEGEN Miyasawas und andere sehr teure Modelle!
     
  15. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    jaja, die Querflöten... Da gibt es schon eine Ähnlichkeit: Die Querflöter schwören auch Stein und Bein, dass eine Flöte mit Gold- oder Platinkorpus viel besser, wärmer, weicher etc. klingt, und das man das hört und das Publikum auch. Und dann haben die Profis bei dem Test weder sich selbst erkannt noch wenn jemand anders die Edelrohre geblasen hat.

    Schwingungsverhalten: Wenn ein Sax am Haken hängt, zieht es mit einem guten Teil seines Eigengewichtes an dieser einen Stelle des Korpus. Bei einem Bari dürfte das ziemlich das ganze Gewicht sein, rund 10 kg. Beim Alt, in der Tuningszene ja irgendwie beliebter, irgendwas über zwei Kilo, mehr kann unsere Küchenwaage nicht. Dieser Zug dürfte im Korpus der Kanne eine so unberechenbare, unharmonische, chaotische und variierende Spannung aufbauen, dass man sich überlegen sollte, wieviel Einfluss die 5 oder 15 Gramm des Daumenhakens 15 cm weiter unten inmitten des Böckchen- und Leistensalates der Klappen haben können

    Streichinstrumente: Die Streichinstrumente werden möglichst so gehalten, dass ihr Korpus frei schwingen kann. Analog zum Am-Haken-Hängen eines Saxophons könnte man in den Rücken einer Geige einen Haken schrauben, ein Gewicht von 500 Gramm dranhängen und sich dann Gedanken machen, wie man mit Hilfe des Lackes den Klang verbessern könnte.

    Anti-Voodoo-Gemeinde bei den Streichern: Das spielt sich auf anderem Niveau ab. Seitdem ich mit dem Cellospielen angefangen habe (1972) , gibt es die Diskussion, was die Stradivaris, Amatis und Guaneries so gut macht. Das Holz? Der Lack? Etwa die Verarbeitung? Oder gar das Alter? Oder die Tatsache, dass diese Geigen nur von den Top-Profis gespielt werden? Da jedes Streichinstrument (die 200 Euro-Zigarrenkisten eher weniger) einzigartig ist, kommen wohl wenige Leute auf die Idee, dass es einen Unterschied machen könnte, wenn die Schraube des Feinstimmers aus Platin statt aus Stahl ist. Wer 250.000 Euro für ein Instrument und 30.000 Euro für einen Bogen ausgibt, hat andere Sorgen.


    Eigene Tests sind eine hervorragende Gelegenheit, sich einen vorzumachen:
    Teil 1: Ich nehme meine Kanne und spiele 10 Minuten.
    Teil 2. Ich montiere ein Tuningteil, möglichst auch Edelmetall.
    Klar spricht das getunte Sax besser an. Nach 10 Minuten spricht meine Kanne immer besser an, weil dann das Blatt gut eingeweicht ist und ich mich etwas warmgespielt habe.
    Wenn man das ganze vier mal hin und her gemacht hat, hätte ich gerne mal einen Doppelblindtest.

    Ich zitiere meines Vaters Weisheit aus 50 Jahren Tennisspielen: "Mit einem neuen Schläger bin ich 30 Minuten lang unbesiegbar."

    Blattschraube: Selbige verbindet die beiden Teile des Saxes, die wohl entscheidenden Einfluss auf den Klang haben: Mundstück und Blatt. Es braucht nicht viel, um einzusehen, das dieses Teil mehr Einfluss auf den Klang hat, als 10 Gramm Metall von 2500 oder 8000 Gramm Metall.

    Und die Profis?
    Charlie Parker hat viele Konzerte auf irgendwelchen Kannen gespielt, die ihm der örtliche Musikalienhändler geliehen hat, wenn er seine Kanne gerade für Dope versetzt hatte.

    Glaubt hier jemand, dass sich Gerry Mulligan über das Material seines Daumenhakens Gedanken gemacht hat?

    Mein erster Saxlehrer, Gerrit Rentz: "Die Leute, die die meisten Mundstücke haben, haben meistens den schlechtesten Ton."

    Miles Davis: "Play the music, not the instrument!"

    Andererseits:
    Ich finde es absolut gut, dass es Menschen gibt, die 140.000 Euro für eine Armbanduhr ausgeben, die weniger genau geht als ein Quarzteil für 19,99 Euro. Von den 140.000 Euro lebt nämlich mindestens eine Uhrmacherfamilie und noch mehr ein Jahr lang, von den 19,99 Euro läuft eine Platinenbestückungsmaschine in China 5 Sekunden.

    Also Leute, kauft (hoffentlich) handgemachte Daumenhaken, aus mundgezupftem Lama-Schamhaar gehäkelte Blattschrauben, mit Mäusepimmelvorhäuten bezogene Polster und vom weisshaarigen Feinmechanikermeister aus dem Block gedrehte Stellschrauben!

    Und wenn der handgravierte Daumenhaken einen zum Üben und Spielen motiviert: Bestens!

    Einen schönen Abend!
    Christian
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Danke, Christian.

    Außerdem:
    Das ganze ist wohl eine Glaubensfrage.
    Weder können die Voodoo´ler jemals ihren Standpunkt beweisen, noch die Anti-Voodoo´ler (dazu zähle ich mich).

    Entscheidend ist, wer nachher schöner spielt, egal ob mit oder ohne Voodoo...schließlich ist es den Zuhörern auch egal, ob man an Gott glaubt oder nicht...
     
  17. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    @ismail:
    Jaja, ist ein bisschen lang geworden, das Posting. Ich höre jetzt auch auf und peinige lieber die Nachbarn bis 22 Uhr mit dorischen und lydischen und freygischen Skalen...

    Christian
     
  18. Gast

    Gast Guest

    Ich hatte mich gar nicht auf dein Posting bezogen, das fand´ ich eigentlich ganz cool ;>
     
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