Hilfe, ich komm von meinem Blatt nicht mehr los ...

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Florentin, 10.Dezember.2007.

  1. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich spiele jetzt schon sehr lang (Monate) auf einem Blatt (Java 3), auf das ich voll eingestellt bin. Ist schon ganz vergammelt (was sind eigentlich diese schwarzen Flecken auf der Innenseite ?). [Natürlich nehme ich es nach dem Spielen ab und reinige immer und spüle ab und zu.]

    Das Problem: ich finde einfach kein anderes mehr, auf das ich wechseln kann. Entweder die sind mir zu schwer oder zu leicht, oder oben rum oder unten rum klingt's überhaupt nicht. Und wenn ich mich dann eine Viertelstunde herumgeplagt habe, greife ich doch wieder zu dem Alten.

    Hattet Ihr das auch schon ?

    Was kann ich tun ?
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Hallo!

    Ja, das kenne ich - und in solchen Fällen trenne ich mich sofort von solchen Blättern - ich mag es nämlich nicht mich von Blättern bestimmen zu lassen!!

    Schöne Töne!
     
  3. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    die dunklen Flecken und grauen Streifen die entlang der Fasern zu sehen sind ist Schimmel.

    Viel Spaß mit deinem Blatt.*g*
     
  4. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Hallo Florentin, da sich an deinem Blatt anscheinend tatsächlich Schimmel gebildet hat, wäre es für dein Blatt wirklich Zeit zu gehen, allein schon aus gesundheitlichen Gründen. Dass du auf Anhieb kein ähnliches findest ist normal, Blätter unterliegen einer gewissen Einspielphase, bei mir dauert die ungefähr eine halbe Stunde bis Stunde, nimm vielleicht mal ein Blatt deiner gewohnten Stärke und Marke und spiele es, auch wenn es dir Anfangs schwerer fällt die Töne ansprechen zu lassen, längere Zeit. Dann sollte es sich irgendwann auf dein gewohntes Niveau eingeschwungen haben.

    Grüße

    Wilson
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Weg damit, dass kann wirklich krank machen. Tja, ich spiele Kunststoff und kenne dieses Problem daher nicht, auch dass ich mich von meinem Lieblingsbaltt schnell trennen muß, kenne ich nicht.
     
  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Florentin,
    mein Tipp: Versuche es einmal mit den AW-reeds.

    Ich bin von diesen Blättern restlos begeistert. Sie haben so gut wie keine Serienstreuung. Sprich: Ein Blatt ist wie das andere. Außerdem bleiben sie über einen sehr langen Zeitraum in den Spieleigenschaften konstant.

    Noch ein Vorteil dieser Blätter: Das Einspielen entfällt. Du nimmst ein Blatt aus der Packung, lutscht es ganz kurz an, montierst es auf das Mundstück und los geht´s.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  7. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ich kann mir nicht vorstellen, das die Wilscher Blätter nicht eingespielt werden müssen, die sind ja auch aus Holz und Holz ist Natur pur, soll heißen die müssen sich dir, bzw. du dich ihnn anpassen, und das nenn ich einspielen.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Hallo Clownfisch!

    Ich nehme ein Blatt von den AW-Reeds aus der Packung und spiele damit direkt eine Probe, ein Konzert oder eine Veranstaltung. Ich habe keine Anlaufprobleme oder Einspielzeiten. Diese Grunderwartung habe ich an jedes Blatt: rausnehmen - spielen - funktionieren!

    Schöne Töne!
     
  9. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    So ist es nach meiner Erfahrung auch nicht (Jetzt ist mit Thomas dazwischen gekommen!), dass sie gar nicht vorzubereiten wären. Allerdings geht es durch die m.E. schwache Blattspitze schneller, zumindest diesen Bereich zu "durchfeuchten" und damit spielbereit zu machen.

    Grundsätzlich gilt für mich, um auf das Ausgangstehma zu antworten: Immer mehrere Blättchen in Betrieb halten. Dann gewöhnt man sich auch keine "blattspezifischen" Unarten an, wenn das Blatt schlapp wird oder zu stark ist, oder....

    Und ein Schimmelblatt blasen, bloß,w eil man meint, es sei supertoll und das einzige? Niemals!!!!!!!!!!!!!!!
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Thomas,

    da frage ich mich jetzt wirklich, wie du das anstellst. Entweder ist dir dein Ton egal, was ich mal ausschließe ;-), oder du hast bewundernswerte Fähigkeiten, dich auf ein Blatt in NullKommaNix und in einem großen Bereich einzustellen.

    Sicher, die AW-Reeds streuen erstaunlich wenig, leider passen sie in Schnitt/Klang nicht zu mir/Sax/Mundstück.

    Trotzdem denke ich, dass jedes Blatt, also auch ein Kunststoffblatt, eine gewisse Einspielzeit benötigt, Holzblätter sind meiner Ansicht nach sogar eher schonend einzuspielen, sonst werden sie leicht "heiser".

    Ein Blatt rausnehmen, und das geht sofort gut los und klingt dann dauerhaft gut habe ich 1 unter vielleicht 100 (Rico Royal, Hemke oder Jazz Select).

    Mein Rat für den Threadersteller:

    Ich kenne das, habe selber früher wochenlang ein Blatt gespielt, und dann feststellen müssen, dass ein neues Blatt überhaupt nicht zum Klingen zu bringen ist.

    Man sollte immer mehrere Blätter unterschiedlichen Abnutzungsgrades abwechselnd spielen, so eine 6er Box ist ganz gut. Ein einzelnes Blatt nie zu lange benutzen, sonst gewöhnt man sich an ausgelutschte Blätter, stellt sich drauf ein, und dann passiert das, was du oben schreibst.

    Blätter verändern ihre Charakteristik in der Einspielzeit, danach sind sie recht stabil, bevor sie langsam inelastischer und damit dunkler werden. Die meisten Blätter werden dann auch dumpf, manche fangen dann aber erst an, richtig gut zu klingen, wie bei deinem offensichtlich geschehen. Den richtigen Zeitpunkt des Weglegens zu finden ist dann nicht so einfach.

    So ein richtig gutes Blatt hebe ich mir lieber für den Nottfall auf, als dass ich es völlig fertig spiele.

    Gruß,
    xcielo
     
  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Danke für die Antworten !

    Ja, ich weiss schon, immer mehrere Blätter spielbereit haben ...

    Mein Problem ist, dass ich wegen 2 anderen Instrumenten das Tenor sehr stiefmütterlich behandelt habe. Ich habe nur alle 4 - 5 Tage mal so eine Stunde Zeit, und die wollte ich dann halt nicht damit vertun, neue Blättchen auszuprobieren. Und nach einiger Zeit habe ich scheinbar das alte Blatt dermassen abgenudelt und mich daran gewöhnt, dass es mit einem "normalen" nicht mehr geht ... Echt übel.

    Das Dumme ist: wenn ich ein neues Java 3 nehme, das am Anfang vielversprechend ist, wird es mit der Zeit (halbe Stunde) nicht besser sondern eher schlechter. Bis der innere Schweinehund dann sagt "Warum quälst Du Dich so ab, da liegt doch eines, das super geht !".

    Am besten gehen noch die anderen alten. Mit den schwarzen Flecken ...

    Das war bei mir übrigens immer schon so, dass die Blättchen mit den Monaten immer besser gingen statt schlechter. Es war immer Überwindung, zu einem neuen zu wechseln.

    Die AW kenne ich von der Klarinette, sind sehr gut (wenn man mal die richtige Stärke gefunden hat). Ich werd's gern versuchen. Wie ist denn da die Stärkenangabe im Vergleich mit Vandoren Java zu interpretieren ?
     
  12. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    Also ich kann mich Bernd und Thomas nur anschließen!
    Seit dem ich AW-Reeds spiele geht es mir ähnlich.
    Ich nehme ein nagelneues Blatt aus der Packung kurz ein paar Töne und los gehts. Egal ob Probe oder Auftritt! Vor den AW´s habe ich das aber auch nicht anders gemacht, Blatt aus der Packung, drauf und los. War es nix, ab in die Tonne. Was soll ich ewig mim Blatt rummachen oder aufheben wenns nix ist!? Die Teile sollen einfach nur funktionieren, nix weiter!!!

    Haut rein,
    VG Sven
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Zu Kunststoff muß ich fast wehement wiedersprechen.
    Also eigentlich haben Kunststoffblätter gar keine Einspielphase. Aber hier die minimalen Einschrenkungen:
    Einige Fibracell haben wenn sie neu sind, eine recht hohe spannung, d.h. für ein optimales Spiel kann es sein, das sie eine Zeit lang brauchen, bis sie wirklich (für Profibedürfnisse) perfekt sind. Das kann sich z.B. so auswirken, dass man am anfang oben vielleicht oben mit ein bisschen mehr Spannung spielen muß.
    Bei den Fiberreeds, habe ich noch nichts festgestellt, außer, dass es passieren kann, dass sie nach 4-6 monaten ein wenig weicher werden, was man durch minimales feilen korrigieren kann.
    Bei legere kommt es ein wenig auf die Temperatur an. Da empfehle ich folgenden Trick von mir. Einfach das Blatt, in der warmen Hosentasche aufbewahren. Reicht eigentlich.

    Generell sollte man als Holzblattspieler min 4 Blätter in Rotation haben.
    Selbst ich als Kunststoffspieler habe immmer ein Reservereed. Das hat zwei Gründe. Erstens weiß man nie was passiert, und wenn dann mal eines wegen einer aggresiven Colaflasche kaputt geht, steht man ohne erstatzblatt dumm da.
    Zweitens dient es als Kontrollgruppe. Wenn man ewig nur ein Blatt spielt (was ja eigentlich Luxus ist) besteht sehr wohl die Gefahr, dass man schleichende Veränderungen über die Zeit nicht merkt (wie Spannungsverlust, oder das Blatt wird weicher oder es schlafft ab (ich rede von einen Zeitraum von 1/2-ganzen Jahr). Also nehme ich das Reserve Blatt und kontrolliere mich und das Hauptblatt.

    Ich muß aber auch sagen, dass die AW reeds toll im handling sind, man kann sie wirklich aus der Schachtel nehmen und spielen. Das Vertragen sie und sie spielen mit. Aber klar brauchen die auch 5min zum einspielen, aber erfahrene Spieler können das ohne Probleme (vorallem bei den Blättern) kompensieren. Aber die meisten haben ja noch ein Ritual, bevor sie (gerade neue) Blätter aufspannen.
    Bei mir: Komplett anlecken (kann sehr erotisch aussehen) auch Schft, bis es merklich kein wasser mehr zieht. Dann die Blattspitze zischen Daumen und MPC einklemmen (So dass es im 90° Winkel absteht) und Anschnippen. Dann Blatt um ängsachse drehen und wiederholen. Dadurch schwingt sich das Blatt ein.
    Bei NeuBlätter lege ich es Plan auf den Tisch (oder eine andere harte planare Oberfläche, nehme ein weiteres Blatt und drücke mit essen Schaft (die runde Seite) auf das obere Drittel des Schnittes in Längsrichtung vom Blatt auf dem Tisch. Dadruch werden die Fasern ein bissle zusammen gedrückt, wo sonst die Lippe aufliegt.
    Zum Schluß streichle ich es noch ein wenig. Durch den Talg des Fingers, wird die Oberfläche ein wenig glatter und angenehmer zu spielen.
    Einige mögen jetzt Voodoo unterstellen, aber ich hab's getestet, und einen deutliche Verbesserung der Ansprache gemerkt.


    Zuletzt, nachdem du das verschimmelte Blatt weggeschmissen hast (was du hoffentlich schon gemacht hast) solltest du MPC (Kukudentkur) S-Bogen, Blattaufbewahrungsbehältnis sehr gründlich reinigen, und den Koffer sehr gut durchlüften. Diese Sporen können hatnäckig und aggressiv sein.
     
  14. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ich mach das eigentlich genauso, es gibt aber auch Blätter die nach ein par Stunden weicher werden, dann schneide ich die Spitze ein bischen zurück. Funktioniert gut, Cordier sei Dank.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden