Immer nur ein Blatt für ein Mundstück??

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Saxhenry, 3.Oktober.2012.

  1. Saxhenry

    Saxhenry Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    mich interessiert folgende Überlegung und da bitte ich euch um Mithilfe?
    Macht es Sinn ein Blatt für nur ein Mundstück zu benutzen?
    Ich besitze inzwischen mehrere Mundstücke, und wechsel gerne mal zwiwschendurch diese. Wenn ich jedoch gerade ein Blatt neu eingespielt habe, dann habe ich bei einem Mundstückwechsel genau diese neu eingespielte Blatt benutzt. Auch bei älteren Blättern, die ich mal eingespielt habe mache ich das. Ein jeweils neues, unbespieltes Blatt habe ich extra für einen Mundstückwechsel nicht benutzt.
    Habt ihr Unterschiede festgestellt, wenn ihr extra ein neues Blatt für ein anderes Mundstück benutzt habt? Soll man ein neues, unbespieltes Blatt für ein anderes Mundstück benutzen oder ist das alles Voodoo ;-)?
    Grüße an alle und einen schönen Feiertag wünscht
    Saxhenry
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Mundstücke unterscheiden sich in Bahnkurve, Bahnlänge, Öffnung und wie der Tisch gestaltet worden ist. Einige dieser Dinge beeinflussen nach einiger Zeit (das kann manchmal auch sehr schnell gehen)auch das Blatt in der Form. Damit passt es unter Umständen nicht mehr zu jedem Mundstück.
    Wenn Du häufig wechselst ist das Blatt beibehälst ist dieses schneller nicht mehr spielbar.
    Deswegen ist es gerade beim Kauf eines Mundstücks wichtig dieses mit mehreren neuen Blättern zu testen.
    Manchmal kannst Du das Blatt für verschiedene Mundstücke nehmen, manchmal geht es gar nicht und manchmal ist das Blatt dann schneller runtergespielt. Je ähnlicher die Mundstücke sind (gerade in Bezug auf Bahnlänge und Bahnform) desto eher geht das, ist mein Eindruck.
    Ich persönlich trenne da zwischen den Mundstücken und welche Blätter ich für welches Mundstück benutze ganz klar (meine Mundstücke haben eigene Reedguards).
    Ich habe da sogar mal ein paar Tests durchgeführt und dabei sehr schnell viele Blätter versaut, die dann nicht mehr spielbar waren und nachher bei keinem Mundstück noch richtig saßen.
     
  3. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Nein, kein Vodoo, definitiv nicht.
    Wir haben sogar am Saxforum Sommertreffen bei einem Vortrag von Rico gelernt, dass nicht jedes Blatt auf jedes Mundstück passt. Bauform von Mundstück in Kombination mit Blatt muss stimmen.
    Beim Sopran habe ich das bereits in der Vergangenheit massiv bemerkt, ist mir aber nie so analytisch klar geworden. (ohh, kindoffremdwort)
    Am besten ist, Du gewöhnst Dich an ein Mundstück, mit welchem Du alles spielen kannst. (Mit der Zeit machst Du das dann sowieso automatisch).

    kindofcombination
     
  4. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Bedeutet das dann konsequenterweise, dass eine bestimmte Blattmarke in jedem Fall bzw. höchstwahrscheinlich nicht mit einer bestimmten Mundstückmarke funktioniert?

    Also Rico nicht auf Selmer?

    Oder Vandoren nicht auf Otto Link?

    Beide Beispiele sind natürlich nur erdacht!
     
  5. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Das bedeutet konkret bei mir:
    -dass die Vandoren ZZ super auf mein JodyJazz gehen aber gar nicht auf mein Selmer Metall F,
    -dass die Vandoren V16 super auf mein Selmer Metall F aber gar nicht auf das JodyJazz passen.

    kindofgreetings
     
  6. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Unterschiedliche Mundstücke habe ich in Benutzung nur zwei, eins für Klassik, eins für Rock.
    Und da sind dann schon die Bahnöffnungen so unterschiedlich, dass die Blätter sowieso nicht austauschbar sind.
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Tröto

    Nein das hat nichts mit den Marken sondern mit der Bauform, der
    Geometrie des Mundstücks zu tun. (so Rico in dem Vortrag)

    LG

    Dreas
     
  8. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Das ist schon klar, da muss ich mich wohl ein wenig dämlich ausgedrückt haben.

    Wenn ich ich bspw. von Otto Link sprach, meinte ich damit natürlich, unabhängig von der Bahnöffnung und vom Material, eine entsprechend große Kammer als charkteristisches Merkmal aller Links.

    Und warum sollte es nicht so sein - kindofantworter hatte es ja als bei sich zutreffend beschrieben -, dass eine bestimmte Blattmarke mit einem typischen Schnitt (den nur diese Marke hat) auf einem Mundstück mit z.B einer großen Kammer wie einem Link nicht besonders gut klingt oder zumindest nicht den Sound produziert, den man sich erhofft.

    [color=0000FF]Kleine Anfrage, ohne den Thread sprengen zu wollen:
    Zickt das Forum bei Euch zeitweise auch hinsichtlich des Tempos rum? Teilweise flog ich schon raus und sollte mich beim Admin wegen eines internen Fehlers melden (error sowieso . . .)[/color]
     
  9. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    [Ja, bei mir auch extrem feiertags-träge, die Forensoftware ...]

    Das sind jetzt aber 2 verschiedene Aspekte.

    Saxhornet sagt, dass sich jedes Blatt der Form eines Mundstücks anpasst und dann möglicherweise auf einem anderen nicht mehr gut geht.

    Das glaube ich gern. Beim Ausprobieren von neuen Mundstücken steht dem jedoch entgegen das Problem, mit einem ganz neuen Blatt gleich einen Parameter zusätzlich verändert zu haben.

    Die Aussage von Rico wäre, dass bestimmte Mundstücke bestimmte Blätter brauchen. Das klingt mir erstmal nach einer guten Portion Marketing. Wo steht denn dann, für welche Mundstücke z.B. eine Rico Select Jazz unfiled 3M besonders gut oder besonders schlecht ist ?
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Habe ich anfangs auch gedacht. Meine Erfahrung ist aber daß ein neues Blatt einfach besser das Potential eines anderen Mundstücks zeigt und die Ergebnisse einfach besser sind.

    Gruß
    Saxhornet
     
  11. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ist der Umkehrschluss aus dem gesagten auch richtig?

    Wenn ich den Sound anpassen will, ich entsprechend "nur" das Blatt wechsel?
    Wie gross ist welcher Einflussfaktor?
    Big step das MPC und fine tuning das Blatt oder
    lässt sich das nicht so eindeutig zuordnen?

     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Florentin

    "Das klingt mir erstmal nach einer guten Portion Marketing. Wo steht denn dann, für welche Mundstücke z.B. eine Rico Select Jazz unfiled 3M besonders gut oder besonders schlecht ist ?"

    Marketing wär's wenn Rico gesagt hätte "jenes oder dieses Blatt
    von Rico besonders gut für Mundstück x oder y. "

    Hat er aber nicht. Das war eine allgemeine Aussage mit dem Hinweis,
    dass man es halt ausprobieren muss.

    LG

    Dreas
     
  13. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier


    Hallo SaxHenry,
    ich persönlich halte nicht viel davon, stängig das Setup zu wechseln. Ich habe mehrere Blätter, die ich abwechselnd benutze, so dass es da nicht bloss diese EINE Blatt gibt, was funktioniert und belasse es ansonsten bei einer Sax/MPC Kombination, mit der ich gut klar komme und von der ich nach eigenem Empfinden ganz gut klinge.
    Wenn ich dann doch ab und an mal ein anderes MPC ausprobiere, dann versuche ich es zunächst mit einem der eingespielten Blätter. Wenn die Stärke nicht passt, muß ich dann natürlich ggf auf nicht eingespielte Blätter zurückgreifen, so dass ich nicht weiss, ob es nun am MPC oder am Blatt liegt, wenn es zunächst nicht klappen sollte. Aber auch da gibt es eine einfache Lösung: Einfach von anderen Blattstärken auch jeweils eine Packung vorrätig haben und dann ggf durchwechseln.

    Viele Grüße, Dirk
     
  14. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    ich denke, daß man ein MPC eh nicht bloß mit einem Blatt für ein paar Minuten testen sollte, sondern über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen Blättern (hart/weich, alt/neu). erst dann weiß man (oder zumindest ich), ob das MPC paßt oder ich doch lieber beim alten bleibe. Für den ersten Test nehme ich aber trotzdem ein eingespieltes Blatt und kombiniere dann im nachfolgenden die verschiedenen Blätter sowohl mit dem neuen, als auch dem alten Mundstück.

    Viele Grüße, Dirk
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das habe ich früher auch gemacht und mache es so nicht mehr. Aus Schaden wird man klug (hoffe ich zumindest).
    Wenn man Mundstücke testen geht und verschiedene anspielt und dafür ein und ein Blatt benutzt, das sich schon an die Bahn eines anderen Mundstücks angepasst hat verfälscht dies das Ergebnis. Unter Umständen denkst Du das Mundstück geht ja gar nicht richtig und klingt nicht gut, dabei ist das Blatt das Problem.
    Genau dieses Phänomen hatte ich schon öfters und habe auch hier mal mit meiner Mundstücksammlung Experimente durchgeführt und die Ergebnisse waren doch deutlich. Mit dem alten Blatt klangen einige andere Mundstücke ok und andere einfach nicht gut. Neues Blatt genommen (eines das ok ist) und siehe da plötzlich war der Sound und das Spielgefühl ganz anders und besser.
    Es ist immer besser zum Testen und Spielen eines Mundstücks ein Blatt zu nehmen das nicht auf einem anderen eingespielt wurde.
    Es kann aber auch andersrum passieren, ihr benutzt ein eingespieltes Blatt auf einem anderen Mundstück und es klingt super, kauft das Mundstück und zu Hause klingt es mit auf dem gekauften Mundstück eingespielten Blättern nur selten genauso gut.

    Was mir auch aufgefallen ist, ist daß Blätter die man zum Probieren und Testen von mehreren Mundstücken benutzt sehr sehr schnell hinüber sind. Bei meiner letzten Testphase (ging um ein Drake Bergonzi und ein Charles Bay im Vergleich zu meinen Lieblingstenormundstücken) nahm ich ein neues Blatt und fing bei meinem Hauptmundstück an zu spielen, Klang und Ansprache super, dann bin ich alle Mundstücke die ich diesmal vergleichen wollte mit dem Blatt durch und ich merkte schon wie sich das Blatt veränderte. Als ich wieder bei meinem Hauptmundstück ankam war das Blatt tot im Klang und der Ansprache (hätte es so im LAden geklungen, hätte ich es nie gekauft).

    Das ist jetzt auch kein Einzelfall sondern ich habe da viel rumexperementiert und war auch über die Unterschiede erstaunt. Ich habe dann auch mit Mundstückherstellern und Refacern darüber gesprochen und die geben grundsätzlich die Empfehlung immer ein Mundstück mit einem neuen Blatt (noch besser mit mehreren neuen Blättern) zu testen da sonst die Ergebnisse verfälscht werden.
     
  16. mato

    mato Strebt nach Höherem

    @Tröto
    Ich glaube, das weniger die Kammergrösse, sondern eher Bahnverlauf/-kurve und Blattschnitt/-stärke zusammen passen müssen.
     
  17. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Wie erklärst Du Dir das? Wechselnde Last/Wölbungsprofil durch andere Bahnverläufe und dadurch schnellere Ermüdung? Grössere AMplituden bei sehr offenen MPs ( wohl eher nicht, weil bei grossen UNterschieden in der Öffnung die Blätter eher nicht richtig funktionieren)?
    LG
    Thomas
     
  18. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Dreas,

    ja, klar muss man es ausprobieren.

    Nach wie vor finde ich die Behauptung etwas hochtrabend, bestimmte Blätter wären gezielt für bestimmte Mundstücke gemacht. Wenn das so systematisch wäre, dann sollte man ja auch konkret Ross und Reiter nennen. Wird ein Blatthersteller aber nicht machen. Warum sollte er dadurch schon im Vorfeld alle potentiellen Käufer abschrecken, die nicht gerade diese Mundstücke haben ?

    Bleibt nur die Information, das es eben viele verschiedene Blattsorten und mehrere verschiedene Schnitte gibt. Aus denen muss man sich halt eines aussuchen ...
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Florentin

    Nein Florentin, dass hat er so nicht gesagt. Er hat gesagt, nicht jedes Blatt passt auf jedes Mundstück.

    Das ist ein Unterschied, wie ich finde.

    LG

    Dreas
     
  20. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ganz pragmatisch: ein neues Blatt ist viel billiger als ein neues Mundstück, und kann doch schon überraschend viel Unterschied bringen. Bevor man also neue Mundstücke kauft, durchaus erst mal am altern Mundstück alternative Blätter probieren.
     
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