Individuelles Mundstück

Hallo,

jeder kennt es, für verschiedene Musikrichtungen, bedarf es gerne mal zu einem anderen Mundstück...Rock , mit hohem Buffle ist für mich sehr gut, der Ton wird aggressiver und Highnotes sprechen schneller an...Da geht es dann aber auch schnell gut ins Portemonnaie....aus diesem Grund habe ich mir ein Individuelles Mundstück gebastelt....Rechts seht ihr ein Normales Mundstück von Vandoren , welches ich wegen Bahnlänge und Kammer sehr gerne spiele ..je nach Gig ..kommt in dieses Mundstück ein Baffle rein....ich habe nur aus einer Kupferschiene 3 verschiedene Baffles gefeilt und diese kann ich in das Mundstück einklemmen...die sitzen richtig straff drin , da ich die Seiten angeschrägt habe.... Nun habe ich ein Mundstück , welches ich besonders gerne spiele mit 4 Verschiedenen Sound Charakter...und viel Geld gespart....lG Ralf

 

Ich will mal einen Tipp dazu geben:
Kupfer und vor allem Kupferverbindungen wie z.B. Kupferacetat (Grünspan) können toxisch auf den menschlichen Körper wirken.
Vielleicht ist hier die Eignung von Kupfer für die Anwendung im Mundbereich zu hinterfragen, zumindest wäre ich für mich da vorsichtig.

Mundstückspezialisten wie z.B. Kay Siebold verwenden Polymerharze für die Baffleausformung.

 

Hi, sehr guter Hinweis .
Und in der Tat habe ich vergessen zu schreiben, dass das Baffle natürlich versiegelt ist...
Aber cool, dass Du darauf hinweist...Hartholz mit Lainöl versiegelt wäre auch ne gute und leichter zu bearbeitende Alternative ..lG Ralf

 

Hallo Ralf, wäre es vielleicht möglich, hier ein paar Soundbeispiele zu posten? Mich würde interessieren, was so eine handmade Baffle beim V16 bewirkt. Ich war sehr begeistert über V16 für Altsaxophon. Beim Tenor hat mir V16 nich so gut bekommen, ich besitze beide: Kautschuk und Metall.
Liebe Grüße, Alex

 

Hi Alex,
Sehr gerne , mache ich am Montag ...
Angelegt sind die selbstgemachten Baffles an Vandoren 45. 55. Und ein flacheres .. bei Tenor an ein Vandoren 75....und ein Medium Berglarsen ...Das Vandoren 75 ...uffff mein Lieblingsmundstück für Tenor im Rock...Hölle , das geht ab....hier habe ich ein Janagisawa , Mundstück verwendet...das lag meinem Wo10 Elite bei....welches sich, nach 20 Jahren MKVI Spieler , zu meinem Lieblings Arbeitssax gemausert hat....lG Ralf

 

Der mit goldenem Ring - ist das nicht das V16?
Jedenfalls würde ich mich über Soundbeispiele freuen.

 

Ja Alex, ich meinte die Baffles, die ich einsetze haben die Bauform und Höhe eines 45 oder 55... Die liegen ja auch in der Kiste...
LG Ralf

 

Wer experimentieren will kann erstmal mit Knete probieren und das Ergebnis dann mit was dauerhaftem umsetzen.

 

Ein namhafter deutscher Saxophonist hat dazu Kaugummi verwendet

 

Ich weiß noch, @cwegy hat es mal probiert. Mir erscheint es keine einfache Sache zu sein. Ich meine, da gab es nicht nur Soundveränderung sondern auch Schwierigkeiten mit Ansprache und Kontrolle durch Baffle, die Cwegy sonst gar nicht hat.

 

Sag schnell. Welche Marke, welche Geschmacksrichtung.? Evtl Jahrgang?

 

Jepp, das habe ich. Um dann festzustellen, dass es mich momentan überhaupt nicht weiterbringt und solche Experimente mich nur vom Eigentlichen ablenken. Ich habe mit meinem Hauptmundstück ( nicht das STM) Frieden geschlossen und spiele/klinge seitdem wesentlich besser und entspannter.

 

Mit einen Mundstück alles abdecken ist bei mir schwer...In der Rockband mit 2 E Gitarren, da muss ich mit viel Brillanz im Ton und Lautstärke gegenhalten... hier dann das Jumbo Java 75...und als Pedal den Tonex One.... In ner Popband reicht n viel tieferer Baffle, da knallt das 75 zu viel ,selbst wenn man gezügelt spielt .hat ja auch ne gute Öffnung ..hier gehe ich dann auf des Berglarsen 105 ..ein toller Allrounder...mittlerer Baffle
Dem Janimundstück gönne ich Jazz ...schön rund und weich.....in Sachen Allrounder für mich optimal..das Berglarsen. Musiker sind halt oft auch Soundtüfftler und es macht ja auch Gaudi...mir zumindest...gerne mal n Chinamundstück für 20€ Metall gekauft...mit hohem Baffle und dann geht es Los ...Facing , anpassen der Bahnlänge , Öffnung Chamber und die Stege der Bahn schmälern, Baffle anpassen ... ... Da kann ich Stunden in meiner Werkstatt verbringen und freue mich halt, wenn dann n cooles Mundstück bei rumkommt...ist Berufsbedingt...als Messe und Regeltechniker habe ich 1980 noch Feinmechanik und vieles mehr erlernen dürfen, da früher Messgeräte noch selbst gebaut wurden....dann in der Bluesharpscene als "BBH Microphones" weltweit meine selbstgebauten Bulletmics " das Vintager" verkauft....

es gibt ja Bufflesätze, aber Customizing war schon immer mein Ding...dann die Blätter, ich spiele nur noch Legere Kunststoff ... Den Dingern erstmal n vernünftiges Herz verpassen....und der Vorteil, da ich ja in der Band mehrere Instrumente spiele und Singe , hierbei länger kein Sax spiele, ist es mir egal...die Legere klingen ohne Anfeuchten direkt...
LG Ralf....

 

Hallo @Ralf Rock ,
Das interessiert mich sehr: den Legere Kunststoffblättern ein "Herz verpassen"
Ich spiele im Moment American Cut und French Cut
Das American ist heller, das French hat mehr Tiefen ...oder Mitten, klingt eben kerniger.
Ich hoffe diese Beschreibung passt so einigermaßen. Verrätst Du was Du da so machst?
Ich habe manchmal so das Gefühl, dass die Legere manchmal "dünn" klingen. Wobei ich es sehr mag, dass die Blätter ohne anlutschen einfach present sind, gut klingen einfach im handling sind.
Ich habe schon mit und an Holzblättern gespielt und experimentiert, die Legere möchte ich jedoch nicht mehr missen.
Gruß Joachim

 

@ Joachim...
Ich v ersuche es mal...OK..Nimm Blätchen und halte es gegen das Licht....n neues...es wird unregelmäsig durchscheinen....also kein Herz...nun legst Du das Blättchen auf dein Mundstück und markierst die Stelle, wo es sich von der Bahn löst ...an der Seite n Bleistiftstrich reicht.... Dann ziehst Du die Linie durch....von der Mitte aus ziehst Du einen Mittelstrich in Richtung Blattspitze... ( Minimal davor stoppen...Nun ziehst du von der Mittellinie Blattspitze zwei Linien zum jeweiligen Punkt, wo das Blätchen die Bahn verlässt ..also n Dreieck oder Tannenbaum...OK...das läßt Du in der Mitte alles stehen und ziehst mit einem scharfen Messer vorsichtig ..links und Rechts ab..( Achtung, es bedarf etwas Übung ,da der Kunststoff eher spröde ist und das Messer im rechten Winkel oder gar etwas im Nachwinkel stehen muss ,also Klinge ziehend nicht drückend. ...mit Gefühl ...immer wieder nur wenig abziehen und immer wieder gegen das Licht halten, bis Du von der Spitze aus ein gleichmässiges ,nach unten dunkler werdendes Dreieck..Tannenbaum erkennst...dieser Tannenbaum ist nun das Herz...lG Ralf

 

Vielen Dank @Ralf Rock ! Alles verstanden :=)
Das probiere ich gerne mal aus. Wie ist es mit der Blattstärke? Ich spiele 2.5 oder 2,75. Wenn ich an den Seiten etwas wegnehme, sollte ich dann ein 3er bearbeiten? Ich könnte mir vorstellen dass es dann schon ein bißchen leichter wird.
Gruß Joachim

 

@ Joachim..ja, immer ein stärkeres Blatt nehmen..wegnehmen geht ja immer...zufügen, datt jeht nit...
LG Ralf

 

Vielen Dank @Ralf Rock , das probiere ich die nächsten Tage mal aus.
LG Joachim

 

@ Joachim...jeeep...viel Spaß...sollte durch das Abziehen mal ne Macke entstehen, einfach mit sehr feinem Schmirgen nachbearbeiten...die Seiten der Legere sind bei starken Blättern gerne mal unangenehm auf der Unterlippe...nach dem Abziehen und feinstchmirgeln nicht mehr ..noch ein positiver Effekt...
Grüsskes Ralf

 

Hmmmm....
Verstehe ich das richtig?
Das hiesse, dass die Blattgeometrie der Legere - Blätter - zumindest für
die Musik die Du machst oder Deine Art zu spielen - nicht optimal ist
und nachgearbeitet werden muss?

SlowJoe