Ist Chinaschrott wirklich Schrott?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von paragraf, 12.Januar.2005.

  1. paragraf

    paragraf Nicht zu schüchtern zum Reden

    ..nach meiner - sicher als absoluter Anfänger unmaßgeblichen Meinung, hat die ganze Sache etwa elitäres... Ich seh z. B. den Lehrer im Schlepptau mit seinem Schüler in SEINEM Laden hereinspazieren...Verkäufer und Lehrer blinzeln sich zu...Der Bub möchte ein Saxophon kaufen!...(kicher!)

    Sehr schön! da kommt ja nur ein Selmer oder ein Keilwerth in betracht!

    Das müsste als provokation reichen!...
     
  2. Woodwind24

    Woodwind24 Schaut öfter mal vorbei

    hi,

    also ich weiß ja nicht was man unter Schrott verstehen soll.
    Ich hatte kürzlich ein Saxophon in der hand welches in Pakistan gefertigt wurde.
    Beim ersten Blick sah es ganz gut aus, aber ich wunderte mich das diesem Teil kein Anständiger Ton zu entlocken war.
    nach genauerem Untersuchen bemerkte ich das die Verbindung nicht dicht war, und nicht nur das, ich konnte sogar das Rohr in der Schelle drehen!
    Klar das dann das Teil (ich nenne dies mit Absicht so denn als Saxophon möchte ich so etwas nicht bezeichnen) nicht spielbar ist, also Schrott.
    Und genau das ist auch das Problem bei den Chinatröten, die Toleranzen bei der Verarbeitung sind jenseits von gut und böse.
    Aber mit viel Glück könnte unter Umständen vielleicht irgendwo eine Chinakanne herumliegen welche den Namen Saxophon verdient hat!
    Aber die Chance ist wirklich klein!
    Also warum das Risiko eingehen wenn man aus dem Asiatischen Raum bereits für einen fairen Preis wirklich gute Saxophone bekommen kann.

    Gruß
    MAIK
     
  3. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Also ich habe 1999 in Shanghai die Musikläden abgeklappert und mir die Saxophone angeschaut, bzw. angespielt. Die Tenorsaxophone konnte man durchweg vergessen, die Gestänge viel zu weich und lapprig, schlechte Intonation und man hatte das Gefühl, wenn man mal etwas kräftiger hinfasst, dann verbiegt sich alles.
    Bei den Altos wars ähnlich bis auf das Xinghai, das ich dann letztendlich gekauft habe. Das war sehr gut und robust gebaut, Intonation war akzeptabel und für 2000 Yuan (damals ca. 480 DM) ein richtiges Schnäppchen.
    Aber zu erwarten, dass man hier in Deutschland neu für 200 bis 400 Euro ein richtiges Sax für sein Geld bekommt, halte ich für Phantasterei!

    Gruß michat
     
  4. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Tja, über Chinasaxophone im Allgemeinen etwas zu sagen ist sicher schwierig - wer kennt die Völker, nennt die Namen... aber "in einem früheren Leben" hatte ich als Einsteigerinstrument ein "Palatino": weich und lappig, häufig verbog und verzog sich etwas, die Polster lebten nicht sehr lange. Die Intonation zumindest war nicht sooo schlecht. Aber ob dies Teil in (Rot-) China gefertigt wird oder (was ein Instrumentenbauer mit leicht spöttischem Unterton) vermutete in Kambodscha, wer weiß?
     
  5. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann nur jedem empfehlen, auf der Frankfurter Musikmesse (immer Ende März-Anfang April) mal in den ersten Stock der Blasmusikinstrumentenhalle zu gehen. Letztes mal wollten die mir so ein Schrotteil für 100 Euro aufschwatzen. Ich hätte aber keine 5 Euro dafür gegeben.
     
  6. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Da sich diese Fragen immer und immer wieder wiederholen könnte unter FAQ vielleicht ja eine Liste mit brauchbaren Saxophonen für unter 1000 Euro angelegt werden.
     
  7. paragraf

    paragraf Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo,

    ich habs mir schon gedacht, ist aber alles keine Antwort auf meine Frage, ob Chinaschrott wirklich Schrott ist und zwar immer aus der Sicht eines absoluten Anfängers.

    Es ist klar, dass ein 100,- Euro-Instrument nichts taugen kann. Wo ist aber die Grenze dessen, was man ertragen kann? Die will ich für einen absoluten Anfänger - also einer, der am Ende möglicherweise doch lieber eine Kanone im GameBoy spielen sein will, wissen.

    Warum? Weil die Standardempfehlung: "Geh mit deinem Lehrer in ein Geschäft und such Dir ein gutes Instrument aus, kostet mal eben 1.500,- Euro oder mehr.." eben nur für Schüler zutrifft, die letztlich dabei bleiben..wer ist aber schon in der Lage in die Zukunft zu schaun?

    Insofern ist das auch keine Frage der Dicke des Geldbeutels.

    Sicher steht fest, das man mit dieser (eurer) Strategie nichts falsch machen kann - mal abgesehen davon, dass das Instrument entweder an der Wand oder bei Ebay landet.

    gruß

    paragraf
     
  8. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Für Anfänger, die noch nicht sicher sind, ob sie dabei bleiben wollen, gibt es in der Regel die Möglichkeit, sich bei der Musikschule ein Instrument erstmal zu leihen.
    Auch z. B. Expression bietet die Möglichkeit des "Mietkaufes" an, das Instrument kann man bis zu einem halben Jahr spielen, bezahlt ne monatliche Miete und kann es in diesem ersten halben Jahr wieder zurückgeben, wenn es nicht gefällt.
    Diese Möglichkeit bieten auch viele Musikgeschäfte an für eingeführte gute Anfängerinstrumente.

    Einfach mal in der Musikschule oder im Musikgeschäft nachfragen!
     
  9. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Leider scheint das mit dem Leihen nicht soo einfach zu sein - zumindest in meiner Gegend geht bei der Musikschule garnichts. Und Miete/Mietkauf erschien mir auch ziemlich teuer.


    Ein Palatino-Alt bekommst Du bei IhBä ab 250 Euro - aber ich habe dann in zwei Jahren Nutzung auch etwa 150 Euro an Reparaturkosten hineingesteckt ("richtig" spielbereit machen, Kleinreparaturen, kleine Polster austauschen...die Dinger aus dieser Preisklasse sind seehr "weich"). Sollte man einkalkulieren. Da die Intonation (zumindest für einen Anfänger...) völlig O.K. war (bei meinem, aber ob das für alle zutrifft ?) bin ich im Nachhinein mit meinem Weg durchaus zufrieden. Und ein paar Euro habe ich beim Verkauf dann doch noch bekommen.

    Inzwischen kenne ich etliche Alternativen, die halbwegs bezahlbar sind, aber als Anfänger? Mein Saxhändler wollte mir ein "Antigua Wind" verkaufen! Da wär ich nicht viel besser als mit meinem Palatino gefahren, glaube ich.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob für totale Anfänger sehr hochwertige Instrumente wirklich empfehlenswert sind - da scheint es doch sehr viele Mißhandlungen zu geben!

    Aber: auf lange Sicht sind die Billigst-Tröten wirklich nicht zum Musizieren geeignet. Ob es sich für Einsteiger lohnt, muß man sich ausrechnen - aber das hängt eben auch von der Verfügbarkeit von Leihgurken ab!

    Und: Mietkauf eines Saxophones der "Expression-Klasse" könnte, wenn der Preis stimmt, durchaus eine Alternative sein. Aber dann muß man sich bei den Saxophonmarken schon recht gut auskennen - und das können längst nicht alle Anfänger.
     
  10. willi

    willi Nicht zu schüchtern zum Reden

    @8panther
    Miete bzw. Mietkauf ist tatsächlich teuer, v. a. in der Provinz, wo die Verleiher oft ohne Konkurrenz sind.
    Günstiger ist es, ein ehemals vermietetes und zurückgegebenes Instrument beim Händler zu kaufen. Normalerweise muss der Laden dann ein Jahr Garantie leisten, sodass genügend Zeit bleibt, versteckte Mängel zu erkennen und kostenlos beheben zu lassen. Und wenn das Instrument garnicht passt, kann man es mit relativ geringem Verlust wieder verkaufen :)

    Und zum Chinaschrott:
    China ist groooß - auch dort wird es vermutlich ordentliche oder sogar sehr gute Instrumente geben, z. B.. in Taiwan, woher ja auch die Cannonball-Rohlinge kommen und Pmauriat... Gruß willi :-D
     
  11. Gast_13

    Gast_13 Guest

    China und Taiwan sind definitiv 2 verschiedene Länder, wie früher mal die BRD und die DDR, da gab es auch einerseits Keilwerth und andererseits Weltklang.
    Aber prinzipiell gibt es auch in der Volksrepublik China gute Saxe, die werden aber mit Sicherheit nicht bei uns angeboten, sonder in China direkt gekauft und gespielt, von professionellen chinesischen Musikern.
    Prinzipiell spricht nichts dagegen, mal nach China zu reisen und sich dort ein Saxophon zu kaufen. In Shanghai in der Fanshan Lu, direkt neben der Musikhochschule sind mindestens 5 Musikläden direkt nebeneinander, da kann man in Ruhe ausprobieren.
    Aber ein chinesischer Altospieler, mit dem ich 1999 ab und zu mal zusammen gejammt habe, hat sich lieber ein altes Conn aus USA schicken lassen! :lol:
     
  12. Holger

    Holger Ist fast schon zuhause hier

    Hallo paragraph,

    also mal ganz grundsätzlich: Ich habe schon viele Händler und sicher auch den einen oder anderen Lehrer kennen gelernt, aber es ist mir noch nie passiert, dass man mich übers Ohr hauen wollte und mir gleich das teuerste Sax aus einer der bekannten Edelschmieden in Hand gedrückt hätte :-? Bislang wurde ich immer sehr fachkundig beraten und es wurde sich an meinen individuellen Bedürfnisse orientiert :cool:
    Wenn du wirklich eine so schlechte Meinung von Händlern und Lehrern hast, dann kauf dir am besten bei Ebay die erst beste Fernost Tröte - nagelneu für 259,- Euronen - werde glücklich damit und bring dir das Sax Spielen als Autodidakt bei........................
    Viele Händler und Lehrer werden es dir danken ;-)
    ( auch und ganz bewußt etwas provokant gehalten ;-))

    Herzliche Grüße,

    Holger
     
  13. parka

    parka Kann einfach nicht wegbleiben

    ich habe änliche Erfahrungen wie Paragraph gemacht. Mein Lehrer wollte, dass ich mit ihm in "sein" Musikgeschäft fahre, und er überprüft, ob das Instrument, welches er für am besten hält auch in Ordnung ist, etc. Das Instrument, das er ausgesucht hat hat weit mehr als 12hundert Eurochen gekostet, und das, obwohl es mein erstes ist! Ich habe mich dann via Internet informiert, und mich entschlossen ohne Absprechung mitmeinem Lehrer in einm Musikhaus meiner Wahl ein wesentlich günstigeres Sax von Jupiter zu kaufen. Und ich bin rundum zufrieden- und: mein Lehrer auch! Warum hat er mir dann icht gleich von Jupiter sondern erstmal nur von Selmer(.....) erzählt?? Aber grunsätzlich sind Instrmente von bekannten Marken gerade für Anfänger die bessere Karte, weil sie wie gesagt wesentlich robuster sind (meinstens) und fast immer ziemlich gut ansprechen, wie ich das erfahren habe bisher. Aber jedem das seine.....
     
  14. Holger

    Holger Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Parka,

    dein Sax Lehrer ist vermutlich zu Recht in "sein" Musikhaus gegangen, weil er dort wahrscheinlich die besten Erfahrungen gemacht hat und falls du Anfänger bist, wovon ich mal ausgehe, dann ist es auch sicherlich vernünftig, wenn jemand das Sax testet, der auch weiss, was er da und vor allem wie er es testet. Ein Selmer oder ein Keilwerth wird er dir wohl kaum ausgesucht haben, denn dann wärst du mit 1200 Euro nicht sonderlich weit gekommen. Das man auch mit einem Jupiter glücklich werden kann, steht vollkommen ausser Frage, nur ist es eben die Frage, mit welchem Model, denn auch bei Jupiter gibt es in den Modelreihen unterschieden. Ob du dann nach zwei Jahren immer noch glücklich bist, ist eine ganz andere Frage und versuch dann doch mal das Jupiter zu verkaufen. Viiel Spaß dabei ;-)
    Wenn man seinem Lehrer unterstellt, er wolle sich an einem, auf - na sagen wir mal äußerst unseriösen Art und Weise - bereichern, dann sollte man vielleicht das ganze Verhältnis einmal in Frage stellen.................. Ihn hier im Forum - selbst anonym - in die Pfanne zu hauen und solche Absichten zu unterstellen :-? :-? :-?
    Aber zumindest darauf kann man sich einigen, dass in einem freien Land, auch jeder das kaufen kann, was er für richtig hält
    :lol: :lol: :lol:

    Herzliche Grüße,

    Holger
     
  15. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    @holger

    Ich glaube es wäre blauäugig zu denken, daß es nicht schon manchmal gewisse Connections/Provisionszahlungen zwischen Musikläden und Lehrern gibt. Ich hab so etwas selbst definitiv schon erlebt. Allerdings gehe ich davon aus, daß es die Lehrer in der Regel gut meinen und die Schüler in der Auswahl unterstützen wollen.

    Kann aber sein, daß mancher Lehrer in seinen Ansprüchen dabei etwas zu hoch geht. Mein Gitarrenlehrer meint beispielsweise, daß eine gute Gitarre erst bei 5000 Euro losgeht. Allerdings hört der auch Unterschiede, die ich mit meinen "tauben" Ohren gar nicht wahrnehme.
     
  16. Holger

    Holger Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Kingconn,

    hast ja völlig Recht. Aber es gibt auch korrupte Polizisten, miese Ärzte, die mit toten Pat. Geld verdienen usw. usw., ist das denn vielleicht pepräsentativ? Ich denke nicht und deshalb halte ich es für völlig falsch - zumal, wenn wie offenbar hier geschehen, von völlig unkundigen Anfängern, pauschal Lehrer und Händler als Kungelbrüder an den Pranger gestellt werden. Was können denn Händler und Lehrer dafür, dass Junior hier mit schmalen Geldbeutel losrennt :-?:-?:-?
    Das sind dann häufig die Selben, die dann nach ein bis zwei Jahren ihr Sax mit hightech Bögen und MPC und was weiss ich nicht noch alles, aufzupeppen versuchen, weil sie sich selbst nicht eingestehen wollen, dass sie seinerzeit - na sagen wir es mal diplomatisch - eine semiprofessionelle und schlicht falsche Entscheidung getroffen haben ;-)
    Aber egal und genug der Debatte, mir soll's eh wurscht sein :lol: :-D

    Herzliche Grüße,

    Holger
     
  17. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Nun wird es richtig putzig - Käufer richtig guter Saxophone spielen also mit dem beigelegten Mundstück und würden nie auf den Gedanken kommen, einen anderen Bogen zu kaufen!? Weiß ja nicht, in welcher Welt Du lebst, aber ich kenne doch etliche professionelle Saxophonisten, die über den Preis des unbedingt notwendigen Über-Bogens für ihr Vintage-Selmer lustvoll-gequält stöhnen (bei anderen "richtigen" Saxophonen soll das auch vorkommen, Keilwerth zum Beispiel) - und zu den Mundstücken schweige ich lieber. Du spielst Guardala?
     
  18. parka

    parka Kann einfach nicht wegbleiben

    falls Du mich damit meinst Holger (und ich gehe davon aus dass Du unter anderem mich meinst) solltest Du nicht selber anonym über andere Forummitglieder herziehen, wenn Du gerade selber noch gesagt hast, ich ziehe -anonym- über meinen Leherer her. Du solltest deine Fresse ma nicht so aufreißen, und nachdenken was Du schreibst. Was spricht außerdem dagegen, sein Sax "aufzumotzen" (das mag es für dich vielleicht bedeuten)? ich denke jeder sollte sein Sax seinen Bedürfnissen entsprechend herrichten, und da bildest du superhirn ja wahrscheinlich auch keine Ausnahme, denn ein "perfektes" Sax an dem einfach alles stimmt, wird man wohl nur selten finden. im übrigen bitte ich dich, so kleine dreckige Anspielungen demnächst direkt zu formulieren, oder dich direkt an die betroffene Person wenden, oder traust Du dich das nicht?? naja, wie schon gesagt: erst denken und dann schreiben
     
  19. Holger

    Holger Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Parka,

    nein, du warst ehrlich gesagt nicht gemeint. Tut mir leid, dass es so rüber kam...................Im übrigen, aber egal.

    Es geht auch gar nicht darum, das man sein Sax nicht aufpeppen soll - tut schließlich fast jeder, mich eingeschlossen - nur eben nicht an einem Sax für 259 Euro.
    Da wäre das viele Geld dann schon eher in einem guten Sax angelegt. Aber auch das ist, wie alles hier im Forum, eine ganz persönliche Meinung.

    Herzliche Grüße,

    Holger
     
  20. parka

    parka Kann einfach nicht wegbleiben

    o.k. Holger, tut mir Lied, dass ich ein bisschen überreagiert habe, aber ich fand das nicht so nett, von wegen schmaler Geldbeutel oder sowas.... aber is ja eigetrnlich egal. ich würde persönlich auch die Finger von solch einem 259Euro Instrument lasse.....zu riskant meiner Mienung nach...
     
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