Jupiter S-Bögen

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von coolie, 7.Januar.2009.

  1. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Ich möchte mir evtl. einen zusätzlichen S-Bogen zulegen. Die Jupiter Bögen sind preislich interessant und haben m.E. einen ganz guten Ruf.
    Meine Fragen: 1)Ist dieser gute Ruf berechtigt?
    2)Ist ein Fremd- S-Bogen überhaupt eine
    vernünftige Sache (ich spiele ein Yani A901)?
    Ich möchte einen etwas aggressiveren Sound
    erreichen - oder kann ich das nur, wenn ich
    selber aggressiv spiele :)?

    Gruß

    Uli
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Uli,

    meinst Du mit "aggressiv" vielleicht obertonreicher, praktisch "schärfer"?

    Nach meiner Erfahrung bringt so eine Equipment-Veränderung nur am Anfang etwas, doch wenn Du Dich drauf eingespielt hast, wirst Du wahrscheinlich so wie vorher klingen - eventuell schade ums Geld. :roll:

    Wenn ich "greller" klingen will, nehme ich einfach das Mundstück etwas weiter in den Mund - das hat meiner Ansicht nach mehr Effekt für weitaus geringere Kosten! :-D

    Einen Unterschied machen auch etwas weichere Blätter, bloß gibt es mit denen vielleicht andere Probleme.

    Weiterhin könnte man mal ein Metall-Mundstück ausprobieren, doch dafür gilt womöglich wieder das oben Geschriebene mit dem Einspielen.


    Schönen Gruß und viel Spaß beim Experimentieren,
    Rick
     
  3. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Danke für Deine Einschätzung, Rick. Wahrscheinlich klingt man wirklich immer wie man selbst. Ich spiele z.B. auch ein Metallmundstück (BergLarsen Edelstahl) und finde mich selbst auf diesem Teil nicht nennenswert schärfer klingend als auf Ebonit Mundstücken. Das hast Du im Grunde jetzt bestätigt.
    Mal sehen - vielleicht wage ich trotzdem mal ein Experiment!

    Gruß aus Essen (heute bei -13 Grad!)

    Uli
     
  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...klar doch... woher willst Du wissen, ob dir das gefällt, wenn du es nicht probiert hast?;-)
     
  5. nosi65

    nosi65 Ist fast schon zuhause hier

    hi coolie,

    den spass des ausprobierens würde ich mir nicht nehmen lassen!!

    und dann vielleicht nicht nur die jupiters.

    probieren geht über studieren.

    die aussage dass man, das heisst satzkollegen oder andere übezuhörer nicht unbedingt einen unterschied hören muss ich zugestehen. je nach s-bogen fällt die ansprache auch anders aus.

    -> aber ne stunde mehr üben bringt meistens mehr als am equipment zu experimentieren.
    ich verfalle auch ab und zu diesem materialismus aber lasse es dann meistrens wenn zu teuer wird.

    viel spass beim probieren

    nosi65

    ps ich habe nen solid silver tenor s-bogen und finde dass er gut klingt.
     
  6. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Uli,

    nur ein paar Ideen: vielleicht probierst Du es mal mit einem Mundstück mit größerer Öffnung in Verbindung mit einem leichteren Blatt. Das Mundstück weiter in den Mund nehmen wurde schon erwähnt, aber Du kannst auch den Druck der Unterlippe reduzieren und das reed freier schwingen lassen. Variationen in allen Parametern sind ja wohl zulässig und können ausprobiert werden.

    Meine momentan genutzten Alto-Mundstücke sind:

    - Rascher, Öffnung ca. 0.60; klingt wie mit einem Dämpfer, passt aber oft zu meiner Stimmung und kann ich auch nach 20:00 Uhr noch spielen; NICHT aggressiv, mischt sich mit klassischen Instrumenten.

    - Otto Link ToneEdge Kautschuk 6*, Öffnung 0.80; das habe ich mir relativ (zu) früh zugelegt, um die Auswirkung einer größeren Öffnung auszuprobieren. Heute fühle ich mich dem gewachsen und verwende Blätter der Stärke 2-2,5; für das Rascher verwende ich Vandoren classic Stärke 3-3,5.

    Das Otto Link, obwohl es als dumpf gilt, klingt durch seine größere Öffnung eindeutig kerniger und mehr nach Jazz.

    Noch eine Idee: bewusst, wie in den lessons von Thomas Voigt beschrieben, den Hals, also den kompletten Atemweg mal freimachen und aus tiefstem Bauch röhren...

    LG Johannes
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Rick,

    dem stimme ich ja weitgehend zu, nur :roll: hast du da nicht durchaus was Anderes behauptet, als wir über materialabhängig projektierende Saxophone diskutiert haben ?

    Ich würde nicht Weichere nehmen, sondern eine andere Art oder Marke. Wenn ich bspw. meinen aktuellen Favoriten V16 gegen ein JaZZ oder gar ein AW austausche klinge ich sehr viel heller.

    Nicht das Metall macht ein Mundstück heller im Klang, wie Coolie ja schon selbst festgestellt hat, sondern der Innenraum (baffle, Stufe, Tonkammer). Zwar sind viele Metallmundstücke auch auf helleren Klang ausgelegt, aber eben längst nicht alle. Bestes Gegenbeispiel ist das Link STM, allerdings mit dem "richtigen" Blatt geht auch das hell und scharf.

    Fazit: Den S-Bogen würde ich eher nicht austauschen um einen anderen Klang zu erzielen. Trotzdem kann man durch den S-Bogen ein Instrument hinsichtlich Ansprache, Intonation und Power durchaus optimieren, wenn Bedarf besteht.

    Gruß,
    xcielo
     
  8. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hi coolie,
    ob Metall oder Ebonit macht keinen wesentlichen Unterschied. Die Architektur des Mundstücks ist entscheidend. Nützliche Informationen hierzu findest Du auch im Guide "Mundstücke".

    Zu Berg Larsen: Berg Larsen fertigt die Metallmundstücke
    auch mit unterschiedlichen Kammergrößen. Entsprechend unterschiedlich klingen die erzeugten Töne.

    Ich hatte mal ein 95 - 2 - SMS, das klang nicht viel anders als mein OL STM 7* N.Y.. Und die Otto Link Mundstücke sind für ihren warmen und weichen Klang bekannt.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Ich habe seit ein paar Monaten ein Jupiter Artist mit zwei verschiedenen S-Bögen und ich finde, sie klingen durchaus unterschiedlich. Eins, das Kupferfarbenere, weicher, das Messingfarbenere etwas härter (schärfer).

    Gruß,

    Joe
     
  10. musicgabser

    musicgabser Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi Uli,

    mein Saxophon (Sequoia Alt, lemon finish) wurde mit 2 S-Bögen ausgeliefert. Einer ist aus Messing mit einem etwas höheren Nickelanteil und der andere aus Silber. Der silberne hat ein völlig anderes Obertonverhalten und klingt sehr viel runder, der aus Messing klingt sehr viel durchdringender. Ich würde sagen probieren geht über studieren. Selbst wenn Du hinterher wieder wie vorher klingst gelingt es Dir vielleicht durch anderes Material ein besseres Gefühl dafür zu bekommen wie Du anders klingen kannst oder willst, entsprechend wertvoll kann ein anderer S-Bogen sein auf der Suche nach dem eigenen Sound.
    Da Du ein Saxophon von Yanagisawa Saxophon spielst könnte es sein, dass die Hülsen der Jupiter S-Bögen nicht passen, die kann ein anstängier Sax-Doc aber richten, tragischer könnte sein, dass die Jupiter S-Bögen intonationsmäßig nicht passen. Soweit ich weiß gibt es von Yanagisawa aber auch S-Bögen in unterschiedlichen Legierungen, nur bestimmt etwas teurer. Aber ausprobieren verpflichtet ja nicht unbedingt zum Kauf...

    LG
    Gabriel
     
  11. Rick

    Rick Experte


    Moin xcielo,

    es stimmt, dass ich noch vor einigen Monaten ganz anderer Meinung war, doch mittlerweile liegen mir einige Aufnahmen mit meinem neuen/aktuellen Setup vor, die mich doch sehr überrascht haben und zur Überzeugung brachten, dass die eingebildeten Klangunterschiede wesentlich größer sind als die tatsächlich äußerlich wahrnehmbaren. :roll:

    Zur besseren Ansprache, Dynamik und Projektion von Neusilber stehe ich allerdings nach wie vor! :-D

    Nach meiner Beobachtung sind allerdings die diversen Marken immer etwas unterschiedlich in der Härte, das könnte den Effekt auch erklären. ;-)

    Okay, 1:0 für Dich! :)

    Das halte ich für einen sehr interessanten Aspekt, deshalb noch mal herausgegriffen!

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Rick,

    ich spiele gerne, gewinne gerne und hab auch gerne Recht ;-)

    aber einen Wettkampf über diese Themen machen wir bitte nicht, denn ich lerne auch gerne :)

    Gruß,
    xcielo
     
  13. twiggybop

    twiggybop Kann einfach nicht wegbleiben

    hallo,
    ich hab' drei jupiterbögen fürs altsax,sind alle top verarbeitet, der funky(vernickelt)
    hat den schärfsten sound während der goldmessingbogen einfach etwas weicher klingt.es handelt sich jedoch nur um minimale unterschiede,meiner meinung nach hat das mundstück viel mehr einfluss auf den klang.
    am besten testen!
    mfg.
     
  14. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Ich habe für meine beiden Jupiter Artist Saxophone verschiedene Jupiter S-Bögen. Die Bögen kosten nicht viel und es ist interessant mit ihnen zu experimentieren.
    Der Hauptunterschied liegt nicht im Klang sondern im Spielgefühl.
    Die normalen Bögen 'Rose Brass' und 'Gold Brass' benutze ich überhaupt nicht, weil der Blaswiderstand hier am grössten ist und das Saxophon nicht so gut vibriert.

    Der Funky Bogen (vernickelt) hat den geringsten Blaswiderstand und es ist einfacher, schneller zu spielen.

    Der Heavy Bogen (Gold Brass mit seitlichen Verstärkungen) erleichert das Spiel der tiefen Töne. Insgesamt erscheinen die Töne etwas voller zu sein.

    Der handgearbeitete S-Bogen des Jupiter Artist XO lässt das Saxophon leicht vibrieren. Man hat das Gefühl. die Töne sind lebendiger.

    Phil Barone meint, dass moderne Saxophone wie das Yani keinen anderen S-Bogen brauchen. Ein neuer Bogen wäre nur für ältere Instrumente interessant, um zB die Intonation zu verbessern.

    Euge Groove, ein bekannter Saxophonist aus den USA, meint, dass ein neuer Bogen auch klnglich was bringt. Er hat hier einige Klangbeispiele veröffentlicht. Ich höre nur minimale Unterschiede.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Bloozer,
    diese Aussage von Phil Barone irritiert mich sehr. Phil bietet selbst Saxophone unter dem label Phil Barone an. Es handelt sich hierbei um identische Taiwan-made Saxophone, die auch für P. Mauriat gefertigt werden.

    Die Phil Barone Saxophone unterscheiden sich lediglich darin, dass (nach Aussage von Phil!) höherwertige Pads verwendet werden. Alle diese Saxophone stattet er mit Phil Barone custum necks aus. Quelle: hier:

    Warum dann die eigenen necks auf einem modernen Saxophon, wenn diese gar keinen anderen S-Bogen brauchen?

    Außerdem: Phil würde sich ja das eigene Geschäft mit seinen custom necks kaputt reden, wenn er so etwas publizieren würde. Wenn er auf seiner Website schreibt:

    "They will make your older horn play with a bigger sound throughout the register with fat, luscious high notes that play in tune with twice the power"

    interpretiere ich das so, dass alte Hörner von seinen Bögen mehr profitieren, indem sie moderner klingen.

    Die Soundbeispiele habe ich mir auch angehört. Ich finde, dass die beiden Aufnahmen mit dem Silberbogen viel weicher, wärmer und weniger "aggressiv" klingen als die anderen. Einen Unterschied zwischen der Oleg und der Winslow-Schraube kann ich nicht heraushören.

    Die Unterschiede zwischen dem Shadow und dem Mark VI finde ich auch erheblich. Das Keilwerth hat viel mehr "Körper" im Klang. Dagegen wirkt das Mark VI eher dünn.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  16. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Ich denke schon, dass so ein anderer Bogen viel ausmachen kann. Mag ja sein, dass man es bei Aufnahmen nicht so hört, aber entscheident für mich ist, dass der Blaswiederstand ein anderer sein kann und das dann eben das subjektive Gefühl, der Klang im Kopf ein anderer ist, was - zumindest mich als Amateur - zu einem anderen Spiel verleitet, als mit dem üblichen Set up.

    Aber werden die Jupiterbögen überhaupt noch verkauft? Würde mir auch gerne mal einen zulegen, zum experimentieren.
     
  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo michat,
    wenn Du bei Google "Jupiter S-Bogen" eingibst, kriegst Du etliche Treffer von Musikgeschäften, die diese Bögen anbieten.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  18. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Also dieser Unterschied ist tasächlich ziemlich gross. Ich finde das Spiel auf dem Shadow viel flüssiger.


    Was mir an Phil Barone gefällt, ist, dass er neben seinen Verkaufsargumenten auch noch eine persönliche Meinung hat und sich nicht scheut, diese kundzutun. Er meinte wahrscheinlich moderne Hörner der big 4.


    Nebenbei ich bin ganz und gar begeistert von der Spielweise und dem sound von Euge Groove. Bisher dachte ich immer, die modernen Pop Saxophonisten brauchen viel Hall, bis es erträglich klingt. Weit gefehlt.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hi Bloozer,
    gibt´s den handmade Jupiter S-Bogen auch separat zu kaufen? Beim googeln bin ich nur auf die "normalen" wie funky, heavy etc. gestoßen.

    Ich experimentiere ja auch immer mal wieder gerne mit dem Equipment. (Mundstücke, Blätter, Blattschrauben, S-Bögen etc.) Komme aber meist wieder auf mein bewährtes zurück.

    Aber das Spielgefühl, das Du beschreibst, würde ich auch gerne mal testen.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  20. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Zur Ausgangsfrage zurück:
    Greller, spitzer, aggressiver klingt der Funky. Der ist sein Geld allemal wert. Die Bögen sind solide und günstig.
     
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