Hallo, hat jemand von Euch Erfahrung mit dem Entmiefen alter Kautschukmundstücke gemacht? Ich hab hier zwei besonders hartnäckige Fälle: ein Morgan, das schwefelig riecht und auch verdächtig bitter schmeckt und ein Meyer, dessen Geruch mich an das Zeug erinnert, mit dem meine Großmutter früher erfolgreich die Kaninchen vom Gemüsebeet weggehalten hat (Carbolineum?) Danke im voraus für die Vorschläge, Dirk
Ich würde es entsorgen, ehrlich gesagt. Ich habe mal gelesen, dass die Teile in dem Zustand krebserregend sind.
Hi! Ich würde die Mundstücke erst einmal gut mit Spülmittel reinigen und danach ebenfalls mit Spülmittel für ein paar Minuten ins Ultraschallbad legen. Anschließend dürften die Kautschukmundstücke braun verfärbt sein. Deswegen ab damit in eine Tasse, mit Backofen-/Grillreiniger Aktiv-Schaum einsprühen und kurz einwirken lassen. Dann mit kaltem Wasser abspülen und die Mundstücke innen wie außen mit Leinöl einreiben und polieren. Geht meiner Meining nach sehr gut. Viel Erfolg! Beste Grüße, Thomas
Faulig riechende Mundstücke bestehen aus vulkanisiertem Kautschuk. Zum Vulkanisieren ist Schwefel notwendig. Inwieweit diese Verbindungen schädlich sind wäre noch abzuklären. Wenn Du ein Fahrradschlauch in den Mund nimmst schmeckt dieser zunächst auch bitter. Mal schauen was die Chemiker unter uns meinen.... kokisax
Vielen Dank für Eure teilweise hilfreichen Tipps. Ich gehe zunächst mal minimalinvasiv an das Problem und packe das Meyer mit milder Spüli-Lauge ins Ultraschallbad und lasse es ne Zeit lang drin liegen. Einen draufsetzen kann ich immer noch. Von einer Gesundheitsschädlichkeit gehe ich zunächst nicht aus, weil es sich ja um denselben Werkstoff wie bei nicht riechenden Ebonitmundstücken (vulkanisiertem Kautschuk) handelt. Sachlich begründeter Widerspruch hierzu natürlich erbeten!
Erfolgreich könnte auch eine Aufarbeitung der Oberflächen sein, wenn diese schon matt und graugrünbraun sind. Entsprechend porös und aufnahmefähig für alles mögliche ist die oberste Schicht. Sehr gute Erfahrungen hab ich da mit manuellem Feinstschliff und abschliessender Politur mit speziellen Materialien gemacht. Können aber schon mal 1-2 Stunden bei draufgehen. Leider sehen die danach auch wie neu aus. tomaso
Hallo tomaso, ich hab das hier nochmal ausgegraben und wollte fragen, womit Du denn den manuellen Feinschliff und die Politur bewerkstelligt hast. LG Dirk
Die Kollegen von der Tabakspfeifenfraktion (Nassrasieren war gestern ...) empfehlen ganz normales viss oder dessen Aldi-Pendant plus ein bisschen Ausdauer.
Hallo @Sandsax , Bei evtl. vorhandenen Ornamenten oder Schriften mit feinstem Schleiffvlies unter fliessend kaltem Wasser vorarbeiten, danach die flächigen Partien mit Nassschleiff-Papier, Körnung 1000 ,1500 und 2000 ebenso unter fliessendem kalten Wasser. Die Oberflächen sind danach schon sehr ansehnlich seidenglänzend. Mit speziellen Polierpasten für Pfeifenmundstücke habe ich keine Erfahrung, ich nehme Schleifpaste für Acrylglas von Burnus. Wobei mir wichtig erscheint, die Objekttemperatur so niedrig wie möglich zu halten. Langsam und manuell ist manchmal zielführend.... Danach möglichst im dunkeln Spielen und Lagern, wegen dem bösen UV-Licht Vielleicht auch dort mal anfragen: http://www.ebonite-arts.de/ viel Erfolg, tomaso
Hallo @Sandsax Ich habe mit folgender Prozedur gute Erfahrungen gemacht: Putzen mit Spüli/Mundstückdesinfektion. Danach mit elektrischer Kinderzahnbürste und etwas schärferer Zahnpasta. Bei Metallmundstücken noch einlegen in Kukident. Und wenn es dann immer noch nach Schwefel riecht/schmeckt, dann gibt es glücklicherweise noch genügend andere Mundstücke LG Albrecht