Keilwerth-shadow klingt zu scharf

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von nobody, 6.August.2009.

  1. nobody

    nobody Schaut öfter mal vorbei

    Ich bitte Euch um einen Rat:

    Pfingsten kauft mein Neffe ein AltSax-Keilwerth-shadow.
    Natürlich Top-Instrument, er spielt seit 4 Jahren,
    alles bestens,

    aber:
    dieses Instrument ist klanglich eher auf der scharfen-schneidenden Seite.

    10 Mundstücke getestet, mit Yamaha-5C und Vandoren-Jazz-2-Blättchen und "weicherer" Spielweise sehr viel besser.

    Ziel ist der volle-runde-weiche-rauchige Ton für schöne Solopassagen in der kleinen Combo (sowas hat zum Beispiel von Werk aus eingebaut das P-Mauriat-Influence)

    Was kann man noch tun ?
    Den S-Bogen gegen einen anderen austauschen ?

    Gruss & Dank

    Peter
     
  2. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Für meinen Begriff liegen 99% der Klang- Ansprache und Intonationsprobleme bei Saxophonen, vor allem die »scharfen, schneidenden« in der Wahl des Mundstückes begründet - sprich zu offen, zu kleine Kammer, zu eckige Kammer, zu harte Stufe etc.

    Ein Mundstück alter Bauart nehmen und schon könnte es besser werden.

    Aber, auch im Hinblick auf das verwendete Instrument, bedarf es einer fachkundigen Beratung, welches Mundstück denn passen könnte.

    Frag doch mal HWP im Paralleluniversum.

    Liebe Grüße
    Klaus
     
  3. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich stimme Dexter zu, dass das Problem mit dem richtigen Mundstück (und Blatt) lösbar sein müsste.

    Ihr müsstet gezielt nach Mundstücken mit großer Kammer und wenig bis keiner Stufe (baffle) fragen, wenn es darum geht, Schärfe (das ist in der Regel der Anteil der mitschwingenden Obertöne) wegzunehmen.
     
  4. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hallo, Peter,

    da hat dein Neffe ja schonmal einen Schritt in die gewünschte Richtung gemacht.
    Grundsätzlich sollte auf dem Keilwerth Shadow, das ja ein recht modernes Instrument ist, auch so ziemlich jedes moderne Mundstück "passen", inwieweit der Klang dann zu meinen Hörerwartungen und Wünschen passt, ist eine individuelle Frage.
    Was hat dein Neffe denn ansonsten für Mundstücke probiert?
    Waren die "gängigen" Empfehlungen wie Meyer M6M, Otto Link Tone Edge oder Selmer S80/S90 bzw. Soloist dabei?
    Ich persönlich fand erst neulich gerade Tone Edge und Soloist besonders modulationsfähig.
    Mit S-Bögen könnte man natürlich auch noch etwas rumprobieren, aber gerade in der Entwicklung des gewünschten Tons liegt wohl auch noch reichlich Entwicklungspotential bei deinem Neffen selbst, vier Jahre ist zwar schon eine Menge Spielpraxis, aber häufig noch der Bereich "recht fortgeschritten" (kann man so blind und taub aus der ferne nunmal nicht beurteilen...) - hat dein Neffe denn auch auf dem Mauriat gespielt und ein so anderes klangliches Ergebnis erzielt?

    Alles Liebe

    Toffi
     
  5. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    Das Shadow liegt schon auf der hellen Seite des Klanges.
    Ich kann meinen "Vorschreibern" nur zustimmen, Abhilfe schaffen hier Mundstücke mit großer Kammer und wenig oder gar keine Baffle (Stufe). Das Link Toneedge geht in diese Richtung, aber auch ein Meyer mit mittlerer, besser großer Kammer.

    Das Shadow ist ungeachtet dessen ein tolles Horn.

    Gruß
    Markus
     
  6. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht will dein Neffe aber auch so scharf klingen?!
    Wenn nicht sollte er an sich und seinem Ansatz arbeiten. Da brauchst du erstmal keinen Möchtegernmundstücksfachmann fragen.
    Die Mundstücke, die bei den Topmodellen von Keilwerth dabei sind, klingen nicht wirklich scharf.
    Außerdem sollte er mal 2,5er Blätter ausprobieren. Da wirds dann schonmal weniger Kreissägen ähnlich.
    Die Neusilbersaxe klingen heller, aber das hat mit schneidend nix zu tun.
    Das liegt immer erstmal am Spieler.

    Neues Instrument heißt immer auch erstmal Ansatz etwas modifizieren.
     
  7. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    hi,

    ich hatte im letzten Jahr die Gelegenheit, auf einem Keilwerth-Shadow zu spielen - tolles Instrument (hätte ich glatt mit nach Hause genommen ;-) )

    Ich habe vor Ort einige Mundstücke getestet und die vom Verkäufer vorgeschlagenen haben mir alle nicht gefallen. Habe dann schlussendlich mein OL STM raufgesteckt und sieh da, super Sound - schön weich und smooth.

    Auf meinem Evette, welches auch eher zum scharfen Sound neigt, spiele ich nur noch das OT STM und bin mit dem Sound sehr zufrieden - einfach mal ausprobieren.
     
  8. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    Als bekennender Nichtmöchtegernfachmann noch zwei Anmerkungen:
    Stephan Bösken als Keilwerth-Fachmann empfiehlt auf den SX-Modellen Mundstücke mit mindestens mittlerer, eher größerer Kammer. So zumindest sein Tip als ich mein Alto nach der Überholung bei ihm abholte.
    Möglicherweise haben sich die beigelegten Mundstücke in den letzten Jahren geändert. Das bei meinem SX90R dabeigewesene war schon auf schärferen Seite im Vgl. zu dem Meyer welches ich darauf spielte.

    Gruß
    Markus
     
  9. Sax_Addict

    Sax_Addict Ist fast schon zuhause hier

    By the way: die Originalmundstücke von Keilwerth sind übrigens nichts anderes als ESM-Mundstücke mit Keilwerth-Aufdruck. Nicht die schlechtesten Mundstücke (spiele selber das ESM Heaven - mein "Zahnspangenmundstück" ;-))!!!

    Netten Gruß
    Sax_Addict
     
  10. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Peter,

    ich habe mein modernes MTP alto dadurch entschärft, daß ich das Horn mit Vintage-Mundstücken spiele.

    Mein Favorit ist ein altes MPC von SML mit mittlerer Kammer und innen rund, dazu Blattstärke 2,5.

    Ich spiele auch mit einem alten Conn Steelay MPC, damit klingt das Sax weich und smooth.

    Gruß Hans
     
  11. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    hallochen,

    ich spiele das tenor ...so hübsch dunkel und über und über graviert...

    auch ich habe eine weile rum gefummelt,

    für normalbetrieb habe ich OL ME (Otto Link 7* Millenium 2000 mit BG Ligature L6 Revelation oder Original Otto Link gesandstrahlt), aber an meinen snooth tagen nutze ich auch ein vintage mundstück:

    Arnold Brilhart Great Neck New York • Ebolin • Bahn 3 • "Mojo" nahm sich seiner an und machte etwas SCHÖNES draus

    ..naja, das deckt sich dann mit den erfahrungen einiger leutz hier!
    es liegt natürlich auch an der persönlichkeit... ich bin da nicht so der bratzer!!

    viel glück bei der suche!!

    SIMPLY
     
  12. webster

    webster Schaut öfter mal vorbei

    Die Orginal ESM-Mundstücke klingen scharf, weil sie eine kleine, gestufte Kammer haben. Weiß der Teufel, warum Keilwerth dieses eher ausgefallene MP standardmäßig beifügt.
     
  13. saxralle

    saxralle Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    also auf meinem SX90R benutze ich aus dem gleichen Grund ein OL Super Tone Master 6* mit einem Blatt mit amerikanischen Schnitt (unfilled LaVoz). Hatt Dann einen recht weichen Ton.
    Gute Erfahrungen habe ich auch mit einem alten Vintage Keilwerth Mundstück gemacht, daß ich bei einem Keilwerth Student dazu bekam.

    Gruß
    Ralf
     
  14. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    ... das mitgelieferter Mundstück habe ich nicht wirklich benutzt, es war mir von anfang an zu hart und schrill...
    ich konnte damit nicht wirklich snooth töne formen.

    simply
     
  15. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Dein Neffe sollte einmal folgende Kombination ausprobieren:

    Meyer M6M mit 2 - 2.5er Java Blätter und als Blattschraube die Rovner Dark.
     
  16. LoveSupreme

    LoveSupreme Schaut nur mal vorbei

    Hallo FlüTro,

    eines verstehe ich nicht ganz.
    Warum gerade Keilwerth? Es ist natürlich ein Spitzeninstrument aber keinesfall "neutral". Wenn man sich ein Shadow zulegt, ist es schon (auch) eine klangliche Entscheidung.
    Das von dir erwähnte P. Mauriat klingt auch wunderbar. (Man braucht nur den von mir sehr verehrten Tony Lakatos darauf spielen hören).
    Es würde mich interessieren zu lesen, was dein Neffe bewogen hat, ein Keilwerth auszusuchen.

    Herzliche Grüße!
     
  17. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Wie möchte Dein Neffe den klingen?
    Ist es sein Klangideal oder will er Deines?

    Den S-Bogen würde ich auch erstmal lassen!
    Experiemntiere mal mit MPC/Blatt/Blattschraube
    Sicherlich ist das Meyer hierfür keine schlechte Wahl, Lebayle Jazz oder LR kenne ich noch, keine Ahnung was es z.B von Otto Link noch gibt, mit OL kenne ich mich zu wenig aus, aber Du solltest bei Kautschuk, Hard Rubber, Ebonit bleiben.
    Aber das kostet alles Geld...!

    Probiere mal die V16 von Van Doren die sind dunkler im Klang, auch ne Nummer stärker probieren.
    Blattschraube, Rovner Dark m.M.n bringt sie in dem Fall wirklich was.

    Schaut auch mal nach dem Ansatz, Kieferposition, Zungenstellung (oh).

    Gruß
    Sven
     
  18. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    ... schon witzig.. irgendwie scheinen sehr viele freunde von keilis diese auch mit otto link garn zu spielen... scheint ne gute kombination..

    auf meyer stehe ich z.b.auf meinem shadow gar nicht!!!

    ansonsten würde ich die ratschläge hier wohl lesen, aber mich selbst in die kammer stellen und rumprobieren...

    ein mundstück läßt sich nicht auf rezept verordnen, auch wenn viele hier das immer wieder versuchen...!!!


    simply
     
  19. nobody

    nobody Schaut öfter mal vorbei

    An alle vielen Dank,
    da werden wir noch 2 - 3 von den genannten testen.

    Hallo LoveSupreme,
    stimmt genau - ich hätte diese Keilwerth auch nicht gekauft.
    Da haben alle irgendwie von Bigband und Jazz gequasselt,
    und dann hat er´s halt gekriegt - zu spät.

    Ganz grundsätzlich:
    scheinen Saxophonisten (und besonders Saxophonanfänger) sehr oft nicht so auf den Ton zu achten. Rumquietschen-Pfeiffen-Kippen-Kreischen finden manche ganz toll und meinen das sei Jazz und solle so sein (klar nicht alle). Dabei kann ein Saxophon unheimlich viel Ton und schönen Ton liefern, wenn man es richtig spielt. Wir haben jetzt eine Woche gearbeitet mit freiem Luftfluss-Stütze-grosses Volumen, Ansatz-nicht-wie-bei-der-Klarinette, grosse Mundhöhle und offener Rachen. Dabei richtig auf die Tonbildung achten mit schönen Melodien /(sog. "bell-canto-Übetechnik")- und erst mal im tiefen Bereich schön sauber bleiben.
    Und siehe da (das Keilwerth bleibt natürlich auf der eher scharfen Seite) - schon viel besser.
    Jetzt testen wir noch ein paar Mundstücke.

    Nochmals Dank an alle.

    Peter
     
  20. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Ein Meyer würde ich bei einem Tenor auch nicht empfehlen.

    Das ist sicherlich richtig, hier wurde aber danach gefragt!

    Jeder versucht halt seine Erfahrungen weiterzugeben.
     
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