Kleiner Erfahrungsbericht Vandoren AP3 Mundstück

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Saxoryx, 28.Juli.2021.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Endlich, nach fast drei Monaten, ist das Mundstück, das ich von einem netten Mitforisten hier im Saxophonforum gekauft hatte, bei mir in Namibia angekommen. Heute habe ich es von der Post abgeholt.

    Und es hat mich absolut vom Stuhl gehauen! Wie @Huuuup in seinem Erfahrungsbericht über das Claude Delangle schrieb, hat sich für mich jetzt durch das Vandoren AP3 ebenfalls eine völlig neue Welt eröffnet. :) Jetzt kommt mein Thomann-Kupfer-Alto, das schon immer einen schönen Ton hatte, erst so richtig zur Geltung. Ohne jede Mühe habe ich darauf nun einen schönen, runden und weichen dunklen Klassikton. Der Unterschied ist gewaltig. Das hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen können. Ich bin einfach nur begeistert. :D

    Das Pianissimo ist genial! Niemals habe ich mit irgendeinem Mundstück je so leise spielen können. Und trotzdem kommen die Töne klar und rein wie ein Bergbach heraus. Auch die hohen Töne. Ganz weich und rund. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie zustandegebracht. Von oben bis unten gibt es keinerlei Probleme mit der Ansprache, laut wie leise, schnell wie langsam.

    Das Sinus-Reed, mit dem ich vorher schon gespielt hatte, passt auch zu dem Vandoren AP3 hervorragend. Das Légère Classic in Stärke 2,75, das ich mir extra für das Mundstück bestellt hatte, versteht sich noch nicht so gut mit dem Mundstück, aber das kann sehr gut an mir liegen. Wenn ich jetzt viel auf dem Vandoren spiele, kann es durchaus sein, dass das Légère dann irgendwann das Sinus-Reed ablöst. Da das ein Holzreed ist, wird es leider in absehbarer Zeit so sein. Was ich sehr bedauere, aber leider kann man das ja nicht ändern.

    Wer nach einem guten Klassikmundstück sucht, ist sicher mit dem Vandoren AP3 gut bedient. Aber da Geschmäcker verschieden sind, muss man das ausprobieren.

    Es wäre natürlich interessant, einen direkten Vergleich zwischen dem Claude Delangle und dem Vandoren AP3 zu haben, aber leider habe ich kein Claude Delangle. Hier habe ich aber einen Vergleich auf YouTube gefunden, der vielleicht einen kleinen Einblick gibt:

     
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  2. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Hört da jetzt irgendwer eigentlich einen großen Unterschied? Oder sieht das auf der grafischen Darstellung des Klanges, die der Ersteller des YouTube-Videos da eingestellt hat? Das Claude Delangle ist ja einiges teurer als das AP3. Klingt in meinen Ohren aber praktisch gleich.
     
  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Mit einem YT File kannst du da kaum Vergleiche anstellen. Es klingt gehupft wie gesprungen. Einzig die Dauertöne unterscheiden sich, aber da weiss man ja auch nicht warum- kann am Aufnahmesetting liegen. ich kann mir nicht vorstellen, dass das reale Klangunterschiede sind. Da würde man auch im gespielten Stück mehr hören, als man da tut. Jedenfalls meine Ohren :) Irgendwo hatte ich den Eindruck, dass das eine etwas mehr Obertöne hat, also etwas heller und spritziger ist. Hat sich dann aber eigentlich nicht bestätigt.
    Für mich bringen solche Vergleiche nichts. Da nützt m.E. auch die Darstellung des Frequenzspektrums nicht viel- zu indifferent.
    Spielen lernen muss man sowieso auf jedem (neuen) Mundstück :) Und wenn man's kann, dann klingt es auch :)
    Wichtig ist doch, wie man sich darauf fühlt, ob es das macht, was man möchte und was man erwartet.

    Was genau versprichst du dir denn von einem solchen Vergleich?

    LG
    antonio
     
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  4. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ich habe sie im direkten Vergleich gespielt und relativ schnell festgestellt,das für mich nur das Delangle in Frage kommt. Es ist etwas offener und daher grade für mich als Solist sehr interessant.
     
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  5. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ja, da hast Du eigentlich recht. :) Vielleicht nur ein bisschen Neugier meinerseits, weil ich mir garantiert jetzt nicht auch noch ein Claude Delangle holen werde, um das selbst auszuprobieren. Das AP3 verlangt mir schon genug ab. ;) Nein, ich bin sehr zufrieden damit und bin froh, dass ich es jetzt endlich hier bei mir habe.
     
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  6. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Auch wenn man auf der YouTube-Aufnahme nicht wirklich viel hören kann, aber das dachte ich mir ein wenig, als ich die mehrmals angehört habe, dass das Claude Delangle etwas offener, etwas brillanter ist. Etwas mehr Selmer, könnte man sagen. Während das Vandoren ein bisschen gedämpfter klingt. Wie es Vandoren-Mundstücken ja schon oft nachgesagt wurde. Ich wäre zwar durchaus neugierig, das Delangle jetzt zum Vergleich zu spielen, aber ich habe den Verdacht, dass ich persönlich den etwas gedämpfteren Klang des Vandoren auf jeden Fall bevorzugen würde. Weil ich das im Prinzip immer tue.

    Ist aber jetzt sowieso müßig, darüber zu diskutieren, auch wenn ich Deine Aussage, @Huuuup, jetzt sehr interessant und informativ finde. Weil sie auch meinen Eindruck bestätigt. Der natürlich auch ein falscher sein kann. Ich persönlich habe aber gerade den Eindruck, dass das AP3 so viel mehr kann als ich, dass ich da noch eine Weile üben muss, um auf dem gleichen Stand wie mein Mundstück zu sein. ;) Ich finde das Mundstück für mich persönlich genau passend, aber ich spiele ja auch nur für mich und bin keine Solistin.

    Meiner Lehrerin gefällt mein Ton ja sogar mit dem 22€-Billigmundstück von ESM (das ich damit absolut nicht heruntermachen will. Es ist großartig für den Preis und jedem Anfänger zu empfehlen). Als ich aber das AP3 auf meinen S-Bogen steckte und direkt hintereinander beide Mundstücke spielte, da habe ich den Klassenunterschied gemerkt. Es ist auch wesentlich anstrengender, das AP3 zu spielen. Es spricht wahnsinnig gut an von oben bis unten, aber mir bleibt manchmal richtig die Luft weg. Weil ich an das ESM gewöhnt bin, das anscheinend weniger Luft verlangt. Jedenfalls vermute ich das. Weil ich mir sonst nicht erklären kann, wieso ich jetzt, nachdem ich doch ziemlich lange jeden Tag geübt habe, solche Probleme haben sollte.

    Na ja, es sind keine Probleme, es ist wohl mehr eine Weiterentwicklung. Die ich jetzt eben durchlaufen muss und will. Aber ich habe den Unterschied eben ziemlich massiv bemerkt. Auch im Ton. In der Möglichkeit, in jeder Lage superleise zu spielen, schöne runde Töne ab dem D aufwärts und solche Sachen. Ein wundervoller Klassikklang, den ich sehr genieße.
     
  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ein Mundstück dass "wesentlich anstrengender" zu spielen ist, würde mich allerdings abschrecken. Da erkenne ich einen klaren Vorteil darin oder wie sich das positiv auf das Spiel auswirken soll. Eine "wahnsinnig gute Ansprache" dagegen wäre mir dagegen schon Recht. Wie geht das zusammen?

    Ich spiele ein AL3 und bin mit dem eigentlich total zufrieden. Die Probleme bei der Ansprache der ganz tiefen Töne, in p und pp, von c' abwärts oder auch das cis' verorte ich eher an meiner mangelnden Übung als am Mundstück, wobei ja auch nicht jedes Blatt auf dem gleichen Mundstück gleich reagiert.

    Hat jemand das AL3 und das AP3 mal parallel gespielt und kann dazu etwas sozusagen aus erstem Mund berichten?

    Ich habe etliche Infos gefunden was die technischen Maßzahlen der Mundstücke angeht. Aber eigentlich interessiert mich mehr wie es sich im Vergleich spielt, nicht wie viele Nanometer Unterschied in Öffnung, Bahnkurve oder Kammer Geometrie erkennbar sind. Ich weiß, das ist viel schwerer zu vermitteln. Mit den Klang Demonstrationen Selmer abc vs Vandoren xyz ist mir nur insofern geholfen als dass beide "schön klassisch klingen" - wie auch zu erwarten war. Wer hier erkennbare Unterschiede bemerkt und das für das eigene Spiel sinnvoll einsetzen kann, der hat sicherlich sehr viel bessere Ohren als ich.
     
  8. altblase

    altblase Strebt nach Höherem


    Mal abgesehen davon, dass ich bei Thomann kein ESM Mundstück für 22 € gesehen habe, würde ich an Deiner Stelle beim ESM bleiben.
    Anstrengung ist kein gutes Zeichen.:cool:
     
  9. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte beide - dazu auch ein Selmer Concept - und fand diese Ausführungen dazu passend. AP3 und Concept fand ich (im Test mit Hemke- und V21-Blättern) nah beieinander, beide im Vergleich zum AL3 obertonreicher und mit mehr dynamischen Reserven. Ich bin aber trotzdem beim AL3 geblieben, da es sich für mich als Gelegenheitsklassikspieler am einfachsten "bedienen" lässt, und weil ich außerdem den eher gedeckten Klang bevorzuge und diese dynamischen Reserven auch gar nicht brauche - ich muss keine Orchester übertönen...
     
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