Kurzbericht: Otto Link Vintage 'slant' 7* in neu

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von danziger, 16.August.2018.

  1. danziger

    danziger Schaut öfter mal vorbei

    Habe eine Mundstückentdeckung gemacht, die ich interessant finde und teilen möchte. Angeregt durch meinen Lehrer, der in seiner über 30 jährigen Laufbahn alles angesammelt hat, was der Tenorspieler sich so wünschen mag und von seinen antiken Florida und NY Links schon länger 'runter' ist, habe ich mir ein Otto-Link Vintage 7* 'Slant’ gar nicht vintage in neu gekauft.

    Warum das OL Vintage 7*? Weil ich auf einem STM 7* Long Body seit über 30 Jahren spiele und dies meinen Soundvorstellungen schon immer nahe kam. Ich wollte eigentlich nur Intonation und evtl. Durchsetzungsvermögen verbessern und war auf der Suche nach mehr 'Körper' oder 'Substanz' in den höheren Lagen. Das gute Subtone Ansprechverhalten, die breite Dynamik und die akzeptable Altissimo Ansprache (bin da kein Experte, nutze die Möglichkeiten aber schon mal gerne) sollte Erhalten bleiben.

    Interessanter Weise liebäugle ich schon länger mit Kunstoffmundstücken, keine wirkliche Ahnung warum. Das Selmer Soloist E, das bei meinem Tenor dabei war, war für mich aus vielen Gründen nie eine Alternative. Also jetzt das OL Vintage 7*.

    Es ist dem alten STM 7* generell sehr ähnlich, konzeptuell auf der dunklen Seite, kaum sichtbare Baffle. Es braucht einen Tuck mehr Luft/Kraft, und das STM 7* braucht schon einiges. Dafür belohnt es einen mit einer leichteren Ansprache und deutlich mehr Kern. Es erlaubt bei gleicher Kraft mehr Lautstärke und die höheren Lagen sind runder, voller. Ganz klar: Metall = lauter und Kunstoff = verhaltener stimmte noch nie und hier schon mal gar nicht.

    Die Reaktion der Intonations des Horns auf das OL Vintage ist spannend und verlangt für mich einiges an Umstellung, wie ich mit Shruti Box/Drones erfahren habe. Mit gleichem Ansatz, was man kaum sagen kann, weil das Kunstoffmundstück anders im Mund liegt, liege ich grundsätzlich zu hoch. Korrektur durch Rausziehen des Mundstücks führt wie zu Erwarten nur zu größeren Intonationsschwankungen in den einzelnen Tönen.

    Ein vollerer, eher nach unten zielender Ansatz scheint die Lösung zu sein. Weiteres Üben wird zeigen, ob das ein Weg ist. Für mich wäre dies auf jeden Fall auch eine Entwicklung zu einem vollerem Ton, was evtl. eine win-win Situation wäre.

    Klar ist schon nach 2, 3 Stunden spielen, das Mundstück hat Zukunft und ich werde mir es erspielen. Der Preis von knapp 160 EUR scheint beinahe günstig zu sein, wenn man die exklusiveren Alternativen in Betracht zieht, die ein ähnliches Konzept verfolgen. Verarbeitung ist makellos, soweit ich das als Laie und Nicht-Feinmechaniker sagen kann. Eine Seriennummer für späteren Mythos ist inklusive.
     
    kokisax gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden