Kurze grundsätzliche Überlegungen zu menschlichem Handeln

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Gast, 3.November.2014.

  1. Gast

    Gast Guest

    Der Thread: „So geht das nicht“,

    hat bei mir zu einigen grundsätzlichen Überlegungen geführt. Ich wollte sie dort aber nicht unterbringen, weil sie sonst wahrscheinlich zu sehr personenbezogen verstanden worden wären. Mit einer (baldigen) Verschiebung zu den Philosophen bin ich einverstanden (auch wenn ich es nicht wäre, würden sie dort oder im Nichts landen:))

    Ich erlaube mir einen Blick auf einen Teil des Menschseins.....

    Jeder Mensch ist eitel, auch Mutter Theresa war es. Jedenfalls i.S. meiner Definition:

    Wenn mein Tun einen positiven Einfluss auf mein Selbstwertgefühl hat, dann ist dieses Tun mit einer gewissen Eitelkeit gepaart. Auch gutes, (scheinbar) selbstloses Tun hat dann einen Anteil von Eitelkeit. In diesem Sinne verstehe ich den Begriff "Eitelkeit" nicht negativ.

    (Beispiel: Wenn ich einen SpäteinsteigerWS organisiere, dann mache ich das für mich und andere. Mein Selbstwertgefühl wird davon durchaus positiv berührt, insbesondere wenn alles geklappt hat und ich auch noch gelobt werde:))

    Aber natürlich hat Eitelkeit auch ganz andere Ausprägungen.

    Schon als 16-Jähriger war ich der Meinung, dass fast alles große Elend dieser Welt der Eitelkeit der Männer entspringt. Ich staune immer noch, wie weise ich damals war (jetzt schwingt nur ein bisschen Selbstironie mit:-D). Ich nenne nur mal beispielhaft: Napoleon, Hitler, Pol Pot, Diktatoren jeder anderen Couleur, religiöse Fundamentalisten (auch fast immer Männer). Man kann diese Reihe um viele, viele Personen erweitern; aus der Geschichte aber auch aus der Gegenwart.

    Also, es gibt sicher äußerst positive, nämlich auch sehr nützliche Eitelkeit und sehr, sehr schädliche und alles was dazwischen liegt.

    Und ich halte es für wichtig, dass man sich seiner eigenen Eitelkeit bewusst ist (oder wird) und deshalb sein eigenes (eitles) Handeln begrenzt, wenn man bemerkt, dass man seiner Umwelt oder nicht unwesentlichen Teilen derselben auf die Nerven geht oder sogar in seinem Umfeld schädliche Wirkungen hat. Oder man irgendwann mit der Nase drauf gestoßen wird.

    Einfach ist dies in zweierlei Hinsicht nicht: eitle Menschen streben Führung an und gewinnen Anhänger. Diese bestärken die eigene Eitelkeit und können einer selbstkritischen Analyse im Wege stehen. Außerdem glauben sehr eitle Menschen stark an ihre „Mission“, daran dass sie Gutes tun und sie sind deshalb einer Kritik nur sehr schwer oder gar nicht zugänglich.

    Nicht selten stoßen eitle Menschen aufeinander, in der Firma, in der Freizeit, in der Familie. Und in der Folge kann dann ein „Hauen und Stechen“ entstehen, das nur schwer zu unterbinden ist. Bestes Mittel: Trennung der Streithähne, wenn möglich.

    Ich bin politisch sehr interessiert und habe mich mal in Politikforen umgesehen. Foren sind ganz allgemein gesehen auch ein Hort der Eitelkeiten. In jenen ist es ganz furchtbar! Hier ist es dagegen durchaus auszuhalten, aber natürlich nicht ohne Eitelkeiten.

    So, das war jetzt ein kleiner (eitler?) Teil meiner „Welt- und Forenerklärung“.


    Herzliche Grüße,

    Joe




     
  2. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Danke Joe! Sehr weise geschrieben. :)
     
  3. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Joe stell dich nicht mit Mutter Theresa auf eine Stufe. Die war ein bößes Weib. Hat Sterbenskranken menschen Schmerzmittgel verweigert damit diese die Leiden jesus kennenlernen. (Die meisten waren Hindus die mit Jesus nichts am Hut hatten)
    Recht hast du allerdings damit daß menschen gutes tun um sich selbst besser zu fühlen. Das ist aber nicht verwerflich. Wichtig ist was hinten raus kommt.
     
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