Lage des Blattes auf dem Mundstück

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von shady, 4.Dezember.2016.

  1. shady

    shady Nicht zu schüchtern zum Reden

    Liebes Forum,

    heute habe ich beim Üben eine Beobachtung gemacht, die ich gerne mit Euch teilen würde. Vielleicht könnt Ihr Eure Erfahrung ebenfalls beitragen.

    Seit einiger Zeit habe ich Schwierigkeiten sauber den Ton zu anzublasen beim G-Oktavsprung.

    Das hat mich so irre gemacht, dass ich alles mögliche Probiert habe: Rachen, Kiefer, Lippe, etc. Schliesslich hat sich das Problem so tief in mein Hirn gebrannt, dass es gar nicht mehr sauber angesprochen hat.

    Jetzt habe ich versucht was passiert wenn ich die Ligatur vor und zurück schiebe und auch das Blatt etwas weiter nach vorne oder hinten schiebe.

    Siehe da: Das Blatt etwas weiter nach vorne als bei mir "üblich" und schon kommt auch das G mit Oktavklappe ohne grossen Widerspruch. Aber der Sound ist jetzt ganz anders. Irgendwie stumpfer.

    Hattet Ihr ähnliche Erfahrungen? Gibt es noch etwas, das ich probieren kann?

    Viele liebe Grüsse aus der Schweiz
     
  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Mit der Lage des blattes kannst du schon den Ton beeinflussen. Ich mache das blatt so drauf,das es,wenn ich es hochdrücke genau mit der kante abschließt. man kann das Blatt aber auch etwas weiter zurück draufschrauben,dann hast du halt weniger Blatt,das schwingen kann. Spielt sich etwas leichter wird aber etwas trötiger (bei mir)
     
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  3. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Blatt und Blattschraube verschieben gibt viele Möglichkeiten. Bei jeder mpc, Blatt und Schrauben-Kombination ist eine andere optimal. Irgendwann hat man das raus, was gerade am besten passt.
    Grüße Jabo
     
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  4. sopran55

    sopran55 Schaut öfter mal vorbei

    Ob Sopran oder Alt jedes Mundstück ist anders, dass ist auch mit dem Blatt so, bei einem Mundstück etwas weiter vorne beim anderen Bündig uns.
    Das muss jeder selber rausfinden.
     
  5. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Das gleiche Problem hatte ich mit tief h. Blatt etwas weiter zur Mundstückspitze hat das Aber behoben.

    LG Mischa
     
  6. niko005

    niko005 Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich würde weniger Hokuspokus um Blattstellung usw. betreiben und guten Unterricht empfehlen, da wird dir bestimmt geholfen.

    Naja, grade am Anfang kann man schon davon ausgehen, dass das Blatt einfach mit dem Mundstück abschließen sollte.
     
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  7. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Dieses Video von Jerry Bergonzi setzt leider Englischkenntnisse voraus. Ich würde auch nicht alles unterschreiben was er da sagt, ab es ist anregend und fordert zum Experimentieren heraus und das kann eigentlich nicht schaden. Wenn man etwas findet was für einen selber funktioniert ist es schon mal nicht ganz falsch und man kann seinen Lehrer dann ja immer noch fragen was er davon hält!



    Viele Grüße Ralf
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Hallo @shady, wenn du das Blatt vorne etwas überstehen lässt, wird der Teil, der den Ton erzeugt, einfach nur dicker. Versuch doch mal, Blätter zu benutzen, die eine halbe Stärke mehr haben. Vielleicht sind deine Blätter zu dünn für dich.

    Klar wird der Ton dumpfer, wenn du das Blatt überstehen lässt, weil die schnellen Schwingungen am Blattende nun nicht mehr ins Instrument übertragen werden.
     
  9. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Normalerweise gibt es die folgenden Effekte (dazu ein Mundstück mit Spitze nach oben betrachten):
    • Blattschraube gleich, Blatt weiter nach oben (also zur Spitze): Blatt wirkt schwerer
    • Blatt gleich, Blattschraube weiter nach oben: Blatt wirkt schwerer
    Und umgekehrt.

    Wenn das Blatt schwerer wirkt, macht das die hohen Töne tendenziell einfacher, die tiefen aber schwieriger. Der Ton wird dunkler, dumpfer.

    Manche Blätter sind sehr empfindlich, z.B. die Legere-Kunststoffnlätter. Da kann man mit Verschiebungen um 1/10 mm schon Ton und Ansprache tunen.
     
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  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    - Die Blattschraube zu verschieben bringt nur sehr sehr wenig hinsichtlich der gefühlten Blattstärke, eher wirkt es sich etwas auf den Klang aus (dunkler), zumindest wenn die Ligatur ihre Funktion vollumfänglich erfüllt, nämlich das Blatt sicher auf der Bahn zu fixieren.

    - Das Blatt zu verschieben ist m.E. nur sinnvoll in dem Maße, der durch die tip rail vorgegeben wird. D.h. vorstehendes Blatt oder Lücke zwischen Blatt und Bahn sollten vermieden werden. Wenn es dann doch ein paar Profis gibt, die auf so eine Positioin schwören, ab einem gewissen Alter ist man ja selbst verantwortlich dafür, was man tut.

    Gruß,
    Otfried
     
  11. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Blätter reagieren auch unterschiedlich empfindlich darauf, wie "gerade" sie ein gespannt sind. Manche verzeihen eine leichte Schrägstellung und andere bestehen auf eine absolute(!) Parallelität zu den rails.

    Und auch der Unterschied, ob die Schraube "bis zum Anschlag" festgeknallt ist oder lediglich "handfest" angezogen wird macht sich bemerkbar.


    Und auch da, wie bei fast allem muss ein jeder /eine jede die eigenen Erfahrungen machen :)
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ein wahres Wort :)
     
  13. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Mir ist folgende Aussage geläufig::

    "Wenn das Blatt ein wenig zu schwer ist, oder wenn man dem Klang ein helleres Timbre verleihen will, verschiebt man das Blatt ein wenig nach unten.
    Ist das Blatt allerdings etwas zu leicht und will man einen dunkleren Klang, schiebt man das Blatt in Richtung des Mundstückspitze.

    Auch das Verschieben des Blattes nach rechts bzw. links kann schon Einfluss auf Spielgefühl und Klang haben. Also sollte man versuchen, auf diese Weise den richtigen Platz für das Blatt auf dem Mundstück zu finden."


    Gruß
     
  14. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Wie geschrieben gibt es Blätter, die da extrem empfindlich sind. Mit den Legere-Kunststoffblättern auf der Klarinette kann ich damit auch ganz merkbar variieren. Meine Erklärung: Blattschraube nach unten lässt mehr vom Blatt vibrieren (je nach Form des Tisches), dadurch erscheint es leichter.

    Das mit dem vorstehenden Blatt sollte man genauer betrachten. Ein Blatt, das im Ruhezustand scheinbar etwas vorsteht, kann im "angeschwungenen" Zustand genau an der oberen Tip Rail anliegen (kann man mit dem Finger ausprobieren).
     
  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Kann ja sein. Ergibt aber für mich nicht so viel Sinn. Für mich ist das Blatt dann gut drauf, wenn es das Mundstück gerade gut verschließt. Muss also nicht auf die ganze Bahn vorne pappen. In der Regel mache ich die Blätter so drauf, dass ich sie, drehe ich das Mundstück um, gerade nicht mehr sehe. Das kann bei einem abgespielten Mundstück mit etwas gerundeten Bahnen aber daneben gehen.

    Optimal ist für mich die Position des Blattes, die das Mundstück vollkommen abschließt aber nicht übersteht. Dabei muss dass Blatt nicht die volle Breite der vorderen Bahn abdecken.
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das ist natürlich richtig, ich beziehe mich immer auf ein an die Bahnkurve gedrücktes Blatt.
     
  17. shady

    shady Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Forum,
    vielen Dank für die vielen Ideen und Diskussion. Die halbe Blattstärke habe ich versucht, bin mit dem Blatt aber nicht wirklich glücklich geworden. Aber bisher war ich auch nie so ganz, ganz genau mit der Blattlage auf dem Mundstück. Ich werde das aber jetzt genauer im Auge behalten wie das Blatt positioniert ist und wie sich das Sax damit anfühlt und anhört. Ich hätte nicht gedacht, dass schon 1/10mm so grossen Einfluss haben kann.
     
  18. shady

    shady Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Forum,
    vor einiger Zeit habe ich den Beitrag oben geschrieben. Jetzt hab ich mal bei Tageslicht das Blatt eingespannt. Da ist mir aufgefallen, dass wenn ich das Blatt passgenau so einspanne, dass die Ecken des Blatts genau dort zum liegen kommt wo Rails auf Tip trifft, steht es in der Mitte über das Bundstück hinaus. Es scheint "runder" geschnitten zu sein. Was würde passieren, wenn ich das Blatt genau auf die Rundung des Mundstücks anpasse? Hat das schon mal jemand gemacht und gibts dafür einen Trick?


    Schon jetzt mal vielen Dank für Euere Hilfe.


    Viele Grüsse
     
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Es würde noch ein klein bisschen heller sein. Es gibt Blattabschneider, besser -knipser, die vielleicht eine minimal andere Kurve haben.

    Ich schätze mal, das Blatt steht bei dir nicht weit über. Du kannst es sicher noch ein Stück zurückziehen. Das Blatt muss die Ecken ja nicht komplett abdecken. Darf nur kein Loch entstehen.
     
  20. shady

    shady Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo ppue,
    vielen Dank für den Hinweis. Ich habe heute versucht eine "Mittelstellung" zu finden: Ecken nicht ganz bedeckt um den Überstand so klein wie möglich zu halten. Vielleicht versuch ichs mal tatsächlich mit einem Knipser. Dann wird das Blatt vielleicht auch minimal härter, was eigentlich gar nicht so schlecht wäre.

    Viele Grüsse und vielen Dank
     
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