Legere Blätter haben eine Streuung?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Bereckis, 1.April.2020.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo,
    ich spiele schon recht lange Legere-Blätter und wundere mich immer wieder, wenn hier im Forum gesagt wird, dass Blätter gleicher Art und Stärke unterschiedlich ausfallen.

    Ich konnte dies bisher nicht feststellen.

    Ich habe mal bei Legere nachgeschaut, was man dort zur Produktion sagt.

    Frühe Légère-Blätter wurden mit Profilen hergestellt, die den Rohrblättern sehr ähnlich sind. Da diese ersten Blätter die gleiche Größe hatten wie Rohrblätter, mussten sie genau die gleiche Steifheit und Dichte haben. Diese ersten Blätter wurden nach einem sehr ähnlichen Verfahren geschnitten wie die aktuellen Blätter von Légère.

    Frühe Légère-Blätter waren zwar sehr gute synthetische Blätter, aber nicht perfekt. Der nächste große Schritt in der Technologie von synthetischem Schilf erfolgte mit der Einführung der Signature-Serie. Der Unterschied zwischen der Signature-Serie und den ersten Prototypen besteht in der Steifigkeit und der Schilfgröße. Die Signature-Serie ist ungefähr 80% so dick wie ein gutes Rohrrohr, besteht jedoch aus einem viel steiferen Material. Dies ermöglicht eine freiere Vibration, die zu wunderbaren Obertönen führt.

    Alle Légère-Blätter werden aus unserem einzigartigen Polymer auf einer 3-Achsen-CNC-Schneidemaschine (Computer Numerical Controlled) geschnitten. Jedes Blatt wird einzeln auf Festigkeit geprüft, fein geschliffen und von Hand verpackt.

    Wir haben ja einige technikversierte Foristen im Forum...

    Ist von der Produktionsweise betrachtet, anzunehmen, dass es eine Streuung gibt?

    Danke.
     
  2. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Wie ich schon im anderen Thread schrieb:

    Bei Légère Signature habe ich auch kein Problem mit der Streuung.

    Aber die gibts nicht für deutsche Klarinette ...
     
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  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Passt besser hier: Was hatte denn Kückmeier konkret gemacht?
     
  4. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Wenn ich das wüsste ... großes Geheimnis.

    Auffallend war, dass diese Blätter nicht ganz glatt waren, sondern eine gewisse Riefelung hatten.

    Kückmeier hat danach begonnen, eigene Kunststoff-Klarinettenblätter zu produzieren. Die habe ich noch nicht ausprobiert. Gemäß Forumsberichten funktionieren die aber nur mit Kückmeier-Mundstücken ... Vorteile wären aber: sind billiger als Légère und können wie Holzblätter bearbeitet werden.
     
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  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Das klingt so, als ob sie nachgeschliffen haben.
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Jede Produktion hat Streuung- egal worum es sich handelt. Die Frage ist einfach, wie sich diese auswirkt, bzw. wie gross sie ist.

    Ich kann jedenfalls nicht bestätigen, dass die Blätter identisch waren Und ich habe viel probiert, auf Tenor und Bariton. Sowohl die erste Serie wie dann später auch die Signature. Härte und Klang waren von Blatt zu Blatt unterschiedlich. In einem Masse, dass ich es aufgegeben habe, damit weiterzumachen.

    antonio
     
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  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Gäbe es keine nennenswerte Fertigungsstreuung, müssten die Blätter doch nicht, wie vom Hersteller selbst beschrieben, einzeln auf Festigkeit geprüft werden, oder?
    Das ist das sichere Eingeständnis für die vorhandene Fertigungsstreuung.


    Interessant wäre es zudem zu erfahren in welcher Art der erwähnte Feinschliff erfolgt.
     
  8. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Wenn es eine spanende Verarbeitung ist ergibt sich eine Streuung in der Multiplikation der einzelnen Parameter.

    1.

    Digitale Auflösung der Ansteuerung.



    2.

    mehrachsensystem mit lagerspiel, welches mit jedem Gelenk sich multipliziert. Bei einer CBC sind das mindestens 4 Achsen oder Gelenke. Wenn diese, wie ich annehme, bestückt ist mit verschiedenen Werkzeugen kommt noch mindestens ein, eher 2, Achsen dazu.

    2.2

    Getriebespiel mindestens auch 2 Getriebe und pro Gelenk eine Umlenkung. Oder noch schlimmer eine biegsame Welle oder der Motor ist klein und am Ende direkt am Werkzeug, dann hat man das Problem mit dr Trägheit.


    3.

    Werkzeugverschleis.


    4.

    Messgenauigkeit


    5.

    Materialdishomogenität bzw unterschiedliche Temperaturen und damit unterschiedlicher Spanabriss und damit eine unterschiedliche Oberfläche und auch durchschnittliche Dicke.



    Die Liste könnte man noch sehr weit führen - ich hab mal nur das naheliegensde ausgeführt. Umspannen werden dir ja nicht zeichendurch. Aber ob die Unterlage als Plan angesehen werden kann ist auch fraglich.


    Mit der Toleranz unter 2/100mm zu bleiben halte ich für absolut sportlich. 5/100mm kann man schon deutlich sehen. Ich vermute klangliche Unterschiede sind ab ein paar Hundertstel deutlich. Stärkeunterschiede ab 5/100 mit einer viertel Stärke wahrnehmbar.

    Das ist nur ins Blaue geschätzt. Ich hab nicht so viel an CNC gearbeitet aber ich kann Drehen und Fräsen an der Bank von Hand. Da lernt man schnell wo die Toleranz herkommt. Das ist bei ner optimierten Maschine natürlich deutlich enger gefasst aber nicht annähernd bei 0! Hier zu Hause kann ich nicht do genau messen aber bei mir klingt kein Blatt wie das andere egal ob

    Legere
    Fiberreed
    Black bamboo

    Oder irgendein Holzblatt. Nichteinhaltung die Stärke ist identisch, wobei legere doch deutlich homogenere Blätter liefert als die beiden anderen.


    Keine Toleranz ist nur eine Frage der Maßeinheit...
     
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  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar



    Das Video habe ich reingestellt, weil die Fertigung teilweise zu erkennen ist.
     
  10. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Ick hab mich irgendwann auf Ricco Jazz Select Blätter eingeschossen...Mit Kunstoffblättern kenn
    Ick mich wenig aus, mag aber auch das Material nicht...Mir iss bisher nur aufgefallen das dei DÁddario
    Jazz Select ne größere Streuung aufweisen...Ick hab aber diesbezürglich auch nen empfindliches Horn...;)
     
  11. Saxbaer

    Saxbaer Ist fast schon zuhause hier

    Ich nutze seit einiger Zeit die Légère Signature Reeds auf dem Alt und Bariton und mir ist bisher noch keine Streuung aufgefallen.
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    Hat von Euch schon jemand Holz bearbeitet??? Ich habe gestern vier Löcher in ein Brett gebohrt. Bei jedem Loch war der Bohrwiderstand unterschiedlich. Warum ????? Jedes Jahr wächst ein Baum etwas anders ... Wetter!!!!

    Glaubt Ihr, dass alle Schilfstücke gleich sind und die gleiche Struktur haben??? Da müssen wir über die Bearbeitung gar nicht erst reden. Ist doch spannend die neuen Blätter durchzuprobieren ..... jedes ist für irgendwas einzigartig ... manche gehen gleich in die "Rundablage" ... sollen alle Musiker gleich klingen???? ich finde Individualismus gut !!! ;)
     
  13. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich blase seit Jahren auf allen Saxophonen und Böhmklarinette Legere Signature und konnte bis jetzt keine Abweichungen feststellen, bis auf ein einziges mal für das Baritonsaxophon. Ich hatte eins mit der Stärke 2 bestellt. War aber viel härter, so wie ca. 3. Ich vermute, dass das Blatt falsch etikettiert war und demententsprechend falsch verpackt wurde.
     
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  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Siehe Video!
     
  15. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Was ich mal irgendwo (?) gelesen hatte: Bei Légère ist die Geometrie aller Blätter (für ein gegebenes Instrument) gleich. Die unterschiedliche Härte (Steifigkeit) wird durch unterschiedlichen Materialmix erzeugt.

    Wie ich im anderen Thread schon schrieb: ich habe eine deutliche Verschlechterung der Konstanz bei Blättern für deutsche Klarinette erfahren, seitdem die NICK/Légère-Zusammenarbeit auseinanderbrach. Das haben mir mehrere Kollegen hier bestätigt.

    Eine Aussage von Frau Kückmeier, nachdem L. die Zusammenarbeit einseitig aufgekündigt hatten, war sinngemäß: "Die Schwankungen bei L. sind jetzt viel größer, weil sie keine Ahnung von der musikalischen Feinabstimmung haben." Ist natürlich polemisch und dem Frust geschuldet, zeigt aber vielleicht auf, was der Beitrag von NICK gewesen ist.
     
  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ich spiele Solist M mit V12 3 , mit dem Solist hat sich die ganze Welt der Böhmblätter eröffnet zum probieren, sowohl Plastik als auch massenhaft Holz :) Die Kunststoffblätter von Kückmeier kann man bearbeiten,, sind auch günstiger aber ich komme nicht mit dem Schnitt klar, ich finde die muss man obenrum ganz schön anpacken.. es gibt wohl neue, die hab ich aber noch nicht probiert ...ich bin kein Profi und deshalb auch nicht so besonders flexibel... ich brauch halt das Material was geht bei mir... also bleibt bei V12... manchmal geht auch ein schönes Arundo oder Rue lepic wie auch immer ...
    LG
    Thomas
     
  17. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

     
  18. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Offensichtlich mache ich was falsch beim Zitieren ...:(
     
  19. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Test...
    Funktioniert doch :)
     
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  20. Josef

    Josef Schaut öfter mal vorbei

    Für Streuung ist doch saxhornet zuständig. :p
     
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