Hallo zusammen, ich spiele schon seit Jahren aus diversen Gründen Legere-Reeds auf meinen Saxophonen (möchte da jetzt auch gar keine Grundsatzdiskussion Kunststoff vs. Holz anstoßen). Gerade im Winter bildet sich vermehrt Kondenswasser auf dem Blatt, wodurch es dann zu einem "Rascheln/Rauschen" kommt, was gerade bei klassischen Stücken doch stört. Ich wisch das Blatt häufig ab, aber falls es mitten im Stück ist, kann man auch nichts machen. Hat jemand da vielleicht eine Lösung gefunden?
Was alle in so einer Situation machen: In einer Pause scharf einsaugen. Das Mundstück und das Blatt sind ohnehin Teil Deiner Mundhöhle.
Eine wirklich bessere Lösung habe ich auch nicht. Und selbst das Einsaugen funktioniert nicht immer. Manche Blätter sind stärker betroffen als andere, und Kunststoffblätter wohl allgemein mehr als Holz. Vermutlich, weil das Blatt dann gar nichts von der Feuchtigkeit aufsaugt und so binden kann.
Mein Tipp: unter der Dusche spielen. Wenn Du unter der Dusche spielst, fällt es nicht auf. kindofshampoo
Ja, das Problem habe ich auch. Gerade wenn man in kalten Räumen spielt, ist es extremer. Meine einzige zusätzliche Lösung in kalten Räumen ist, das Instrument gut aufwärmen, bevor man spielt, dann bildet sich das Kodenswasser frühzeitig, man kann es entfernen und wird dann beim wärmeren Instrument weniger Probleme damit haben. Es hilft auch, den Ansatz etwas fester zu nehmen, wenn man gerade keine Möglichkeit hat, das Geräusch manuell oder einsaugend zu entfernen.
Oh, spannend. Vielleicht kommt es dann darauf an, wo genau das Wasser sitzt. Oder welchen Teil des Ansatzes man wie anspannt.
Möglicherweise auch eine Frage Baffle oder nicht, weil sich dadurch ja die Strömungsverhältnisse deutlich ändern. Aber es gibt nicht viele Möglichkeiten. Die Feuchtigkeit kann in beide Richtungen vom Blatt entfernt werden, wenn die Strömung stark genug ist. Wirklich verhindern kann man sie nicht und auch ein Holzblatt nimmt nur begrenzt Flüssigkeit auf. Das Saxophon Mundstück ist von Grund auf darauf konzipiert im feuchten Milieu zu arbeiten. Eventuell können experimentierfreudige Techniker mit Oberflächenbehandlung etwas erreichen. Silikon auf die Blatt Innenseite oder die Mundstück Kammer, um die Haftfähigkeit der Flüssigkeit zu verringern. Irgend so etwas.
Aber dass das Wasser in den Korpus rinnt, will man ja auch nicht. Beim Saxophon nicht so kritisch, aber bei der Klarinette ein großes Problem: Wasserblasen unter den kleinen Klappen ganz oben. Ist fast noch schlimmer als das Sprotzeln im Mundstück (das man aus einer gewissen Entfernung wahrscheinlich gar nicht mehr so wahrnimmt).
ich tendiere dazu, zu quetschen. Habe dann gemerkt, dass das spritzeln nachlässt, wenn ich weniger beiße. Das habe ich mir damit erklärt, dass… in meinem Kopf machte es noch Sinn… hmpf. Also ich dachte, die Oberflächen sind nach dem entspannen soweit voneinander entfernt, dass das Wasser nicht mehr zwischen ihnen rumhängt, sondern einfach Richtung Korpus abfließen kann. ist das verständlich formuliert? tatsächlich spiele ich aber auch Mundstücke mit ausgeprägten Baffles
Bevor ich mir mein Blatt mit Silikon vollschmiere, würde ich es doch erst mal mit Korkfett probieren... (Kann's selbst nicht testen, ich habe das Problem nicht.
Das Wasser kondensiert am ersten kälteren Punkt. Das ist bei kaltem Instrument das Mundstück. Würde das MPC mit dem Neck z.B. am Körper gut vorwärmen, und das Problem minimiert sich....
Ich bin so schlau, das Instrument mit meinem Atem aufzuwärmen. Das verstärkt ja das Problem zusätzlich.
Darf ich offtopic zu legere fragen, ob Euch auch schon mal ein Blatt gerissen ist? Wie bei einem Holzblatt ist mein Legere nun an einer Ecke von der Blattspitze aus in Richtung Herz eingerissen. für mich ist das okay, ich habe es lange und oft gespielt. Bisher haben meine Legeres aber lediglich an Stärke verloren, und irgendwann bei TopTones nicht mehr sauber angesprochen.
Ja, einen kleinen Riss (eher eine Scharte) hatte ich schon mal, auch eine lädierte Ecke. Aber das waren Unfälle durch meine eigene Achtlosigkeit. Und die Blätter sind immer noch spielbar. Holz wäre hinüber gewesen.
Ja, hatte ich auch schon. Das war aber kein Grund es auszumustern. Beim Spielen konnte ich es nicht bemerken und auch nicht hören. Das Blatt spielt immer noch, auch wenn ich es aktuell kaum benutze. Ich sah noch keinen Grund, ein neues anzuschaffen.
Bei mir führt der Riss dazu, dass es sich ständig anfühlt, als würde das Blatt in die Lippe schneiden. Deshalb habe ich es aussortiert. Bild anbei.