Moin! Ich war vorgestern im Pizza Express Jazzclub in London um ein Konzert meines Lieblingssaxophonisten zu sehen. Meine Güte... So soll es sein. http://www.facebook.com/video/video.php?v=2448862261506
ja, war die Reise wert. Wir kennen uns schon lange und es ist definitiv so, dass der Mensch den sound macht und nicht das Equipment. Wir haben nämlich exakt das gleiche setup und ich komme nicht annähernd dran...
Hallo rene Nun stell dein Licht unterm Scheffel! Es mag ja sein, dass du nicht so klngst wie dein Lieblingssaxophonist... Aber - das was ich bisher von dir gehört habe war auch nicht von schlechten Eltern. (da würde ICH ganz gerne mal ran kommen) Gruß Dieter
@ Rene Pffff....Alles ist relativ... Ein Haar in der Suppe relativ viel, ein Haar auf dem Kopf relativ wenig. Insofern schließe ich mich Dieter an... LG Dreas
Ja, danke der netten Worte. Aber es ist doch so, dass man ständig bestrebt ist, an etwas rumzufeilen un zu verbessern. Für mich gehört das zum Spass des Sax Spielens dazu, ständig neues Material, Mikros, Mundstücke usw. Zu testen. Stillstand ist Rückschritt heisst es doch.
Hallo Rene, es geht meiner Ansicht nach um die richtige Balance der beiden Extreme Selbstzufriedenheit (kann Stillstand bedeuten) und Selbstzerfleischung (kann zerstörerisch wirken). Mir geht es so, dass ich schon ganz stolz darauf bin, was ich erreicht habe, aber bei weitem nicht zufrieden. Je länger ich spiele, desto mehr sehe ich, was es noch alles zu verbessern gibt - ein ewiger, wahrscheinlich unaufhörlicher Prozess. Aber daran muss man sich gewöhnen, man darf sich nicht dadurch verrückt machen. Ich hatte beispielsweise schon Schüler, die nach Anfangsschwierigkeiten endlich etwas erreicht hatten - und plötzlich frustriert aufgaben, weil ihnen der weitere Weg zu lang erschien. Auch manche Kollegen, die meiner Ansicht nach fantastisch spielten, hörten schließlich sogar komplett mit der Musik auf, weil ihre eigenen Ansprüche zu hoch waren, sie den Stress der (scheinbaren) Unzulänglichkeit nicht mehr aushielten. Also: Gesunde Selbstkritik in allen Ehren, aber manchmal darf man auch ruhig akzeptieren, dass man etwas kann und sich andere Leute am Gebotenen erfreuen, selbst wenn es in den eigenen Augen noch nicht "perfekt" ist (und vielleicht - hoffentlich? - auch niemals sein wird). Schöne Grüße, Rick
Ich bin kein Smooth-Jazz-Experte! Dennoch finde ich, dass dies ein geradezu typischer Tenorsound ist. Frage deshalb: Kann es nicht sein, dass dieser Sound nicht auch ein wenig durch das Equipment - womit ich nicht Instrument, Mundstück und Blatt meine -, "gemacht" wird? Das Saxophon also genau so klingen soll, um ein Smooth-Jazz-Tenor zu sein?
@Rick: ich finde, wir sollten uns irgendwann mal kennenlernen. Du hast wie immer recht. Ich bin ja nicht frustriert. Im Gegenteil. Sehr motiviert. Der Weg ist das (meist sehr teure) Ziel.
Zur von mir aufgeworfenen Frage noch zwei interessante Beiträge: Diskussion Nr. 1 Diskussion Nr. 2 Selbstverständlich ist zunächst der Spieler selbst und dann erst das Equipment von Bedeutung für den Sound, aber vielleicht ist es ja nicht völlig von der Hand zu weisen, dass es doch eine Smooth-Jazz spezifische "Abmischung" gibt: ein bisschen mehr Hall, ein Hauch Echo . . .
Hallo Rene, sehr gern! Dann ist ja gut! Frustration wollte ich Dir auch gar nicht unterstellen, das waren mehr allgemeine Gedanken zum Thema als eine direkte Stellungnahme zu Dir. Wobei ich nach wie vor Deinen Sound und Dein Spiel bombig finde und nicht auf Anhieb wüsste, was man daran noch "verbessern" sollte. Sowieso! ------------------------------------------------------------ Hallo Tröto, im vorliegenden Beispiel wurde der Sound wohl nicht mit dem eingebauten Kamera-Mikro aufgenommen, sondern eher aus dem Bühnen-Mixer von den jeweiligen Instrumenten-Mikros (bzw. Line-Outs); ich höre jedenfalls keinen natürlichen Raumhall von irgendeinem Instrument, sondern nur künstlichen. Auch ist Percussion zu hören, die nirgends (sichtbar) gespielt wird - nachträglich hinzugemischt? Für den typischen "Smooth-Sound" sollte man meiner Ansicht nach sehr entspannt spielen, mit wenig Lippendruck und sehr offenem Rachenraum. Die meisten Saxer bekommen so aber erstmal keine nennenswerte Lautstärke hin (jedenfalls nicht, um Schlagzeug etc. zu übertönen), also benötigt man live eine gute Verstärkung (und gutes Monitoring). Was noch wichtig ist: Diese "Weinerlichkeit" des Tons durch Bending (aber nicht übermäßig), ein ständiges Vibrato, außerdem wenig harter Zungenstoß, stattdessen schnelles Anschwellen aus dem Nichts auf langen Tönen (jeweils gleich am Anfang). Das sollte man ausführlich üben, wenn man auf diesen Sound steht, dann bekommt man ihn schließlich auch ohne Verstärker und Effekte hin. Wobei Du natürlich auch Recht hast: Gaaaaaanz typisch kennt man den Sound mit Hall und etwas Echo, das ist schon so notwendig wie das Salz auf dem Frühstücksei. Schöne Grüße, Rick
Ich sehe gerade Rick hat schon einige Dinge treffend gehört und erklärt. Ich möcht da noch ein paar Dinge hinzufügen: Also, wenn ich Jeff Kashiwa auf seiner "Play" - CD acapella und mit sehr wenig Effekt auf dem Instrument höre, klingt er immer noch verdammt nach "Smooth Jazz". Diese Saxophonisten spielen auch alle möglichen Mundstücke und Hörner. Am Equipement liegt's wohl ganz bestimmt nicht. Im Grunde sind diese Spieler eine neue Generation mit weit besserer Ausbildung / Technik als die letzte Generation der etwas rougheren Jazz-Saxophonisten hatte. Alle Töne sind perfekt angeblasen ohne störende Unsauberheiten. Die Intonation ist durch die Bank immer perfekt. Der Ton ist extrem offen und ausgeglichen, was in erster Linie auf einen Ansatz mit sehr wenig Druck und perfekter Atemtechnik zurück zu führen ist. Lediglich die Multiphonics / Screams in den Altissimo-Lagen werden kultiviert. Das Vibrato hat einen bestimmten Stil und wird hauptsächlich mit "Zwerchfell-" oder Kehlkopf-Vibrato erzeugt. Die Stellen an denen das Vibrato eingesetzt wird entsprechen auch nicht unbedingt der Art und Weise, wie in früheren Stilrichtungen Vibrato benutzt wurde. Dazu gibt es noch einige bestimmte Stilmerkmale wie z.B. (praktisch) kein Aufwärts-Bending, sondern diatonische Vorschläge (Abwärts-Bending findet hier schon eher statt). Es gibt bestimmte dynamische Techniken, wie Sforzandi und oft auch Nachschieben bei gehaltenen Tönen. Es wird fast keine Chromatik benutzt und die Improvisationen sind i.d.R. immer "in" und nicht "out". Ich denke, prinzipiell sollte man sich in erster Linie auf die Stilistik konzentrieren. Der Ton wird sich automatisch durch den korrekten musikalisch Ausruck ergeben. Nicht umgekehrt. Lediglich der Vibrato-Technik sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, um diese Stilistik korrekt spielen zu können. ewiator
Für die Interessierten: Im rack sind neben den Funken fürs Inear und Mikro (dpa 4099) Ein TC finalizer fürs inear und ein MOTU 828. Desweiteren ein laptop. Hiermit werden die Bläsersätze und eventuelle percussions auf Klick eingespielt. Saxophon : Keili shadow plus silver neck. Mundstück: Sugal custom made. Wurde für die Tina Turner Tour konzipiert. Reeds: an dem Abend handelsübliche Vandoren blau Stärke 3 Sound war großartig. Ewas Hall, etwas delay. Steve selber weiss nie, wie der sound draussen ist. Er macht sich seinen inear mix, das wars. Alles Andere ist job des Mischers. Der club hat keinen Eigenhall. Niedrige Decke.
Hi Rick, dein Post ist interessant und sehr wahr. Ich spiele noch nicht lange Sax aber auf der Gitarre wäre ich an der Gratwanderung zwischen Selbstanspruch und Selbstzufriedenheit fast frustriert gescheitert. GSD hab ich es überwunden. Am Saxophon möchte ich diesen Fehler nicht machen aber ich bin auch in einem bei weitem steileren Bereich der Lernkurve dasw macht es leichter. Ich stimme Rene zu. Auch ich würde mich gerne mal mit dir unterhalten nur um deinen Erfahrungsschatz mal anzuzapfen . Kommst du mal nach (Ost-)österreich? @Rene: Da hast du was sehr schönes und inspirierendes gepostet. Das Ternorsaxophon ist jenes zu welchem ich am Schwersten Zugang finde. Ich hab einfach keine Idee wie ich klingen möchte. Das Video hat mir da schön gezeigt welche Richtung (bei grosser Entfernung) ich mir vorstellen könnte. Danke dafür! Lg und jetzt üben Auge
... und das Klavier! Bei 4:42 hat der Keyboarder bereits die rechte Hand auf dem Solo Synth während sein Piano munter weiterspielt. Auch durch das ganze Solo! Ich versteh's wirklich nicht, warum mittlerweile selbst gute Leute, die wirklich spielen können solche Playback Mucken machen. Dasselbe habe ich auch kürzlich bei einem Jeff Kashiwa Live-Video gesehen, wo ich die ganze Zeit dachte, man müsste mal den 2. Keyboarder sehen, den's dann aber leider nicht gab. LG, Norbert