Martin Handcraft ersteigern oder nicht

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von daydreamer0815, 26.September.2009.

  1. daydreamer0815

    daydreamer0815 Schaut öfter mal vorbei

    Wie spielen sich die Martin Handcraft, hergestellt in der Mitte der 20-iger Jahre? Man ließt immer mal wieder, dass diese Vintageteile stärker angeblasen werden müssen, z.B.. Ich möchte gerne ein älteres anschaffen, hier hat man doch den Flair und etwas Originalität. In der Bucht (EBAY) wird im Augenblick eins angeboten (Martin Handcraft, 1926), wie hoch sollte man dort bieten? Damit ich nicht den Zeitwert überschreite. Das dort angebotene Teil sieht ja ganz gut aus, ist repadded mit ganz neuen Polstern. Ein Bekannter hat sich ein Martin Committee 2 geleistet und ich bin begeistert davon (was für ein Teil :-o :idea: ). Das Handcraft, aus den 20-igern, ist nicht so weit entwickelt und das Committee gilt als das beste Martin, so weit ich weiß.
     
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Wo hast Du das denn gelesen? Das halte ich für kompletten Blödsinn.

    Martin Handcraft aus den 20ern und Committee II sind zwei verschiedene paar Schuhe. Für ein Handcraft aus den 20ern würde ich max. 500 zahlen, selbst wenn es einwandfrei in Ordnung wäre.

    Habe mir übrigens den Text bei Ebay mal angesehen: "Ventilklappen"... wenn ich so etwas lese, werde ich erst mal mißtrauisch. Auch die wiederholte Erwähnung, wie schön das Sax aussieht und dass "man sich damit sehen lassen" kann sind nicht die Art von Infos, die ich mir wünschen würde.

    Wann ist es von wem überholt worden? Was ist dran gemacht worden? Ist der Korpus gerade? Wie ist die Intonation?

    Wenn es nicht ganz preiswert weggeht, würde ich an Deiner Stelle die Finger weglassen.
     
  3. daydreamer0815

    daydreamer0815 Schaut öfter mal vorbei

    Ich weiß dass die Committe 2 und das ältere Handcraft verschieden sind, klanglich sind sie wohl typisch Martin. Dunklerer, fetter Klang. Oder? Es wurden schon Martin Handcrafts für 430,- EUR versteigert. Die sahen nicht so aus, waren also stunpf und vollkommen abgegriffen und sollten dann noch "eingestellt" und "justiert", sprich also einzelne Polster ausgetauscht werden damit sie spielbar werden.
     
  4. Reedirect

    Reedirect Ist fast schon zuhause hier

    Hi Daydreamer,

    ich wäre auch zurückhaltend. Allerdings kann man gerade bei unrevidierten Instrumenten echtes Glück haben. Die GÜ von etwa 500 € rechnet man dazu und kann so im Preisrahmen mitbieten. Ein überholtes Instrument würde ich nur kaufen, wenn ich es selber angespielt hätte.
    Muss es denn unbedingt ein Martin sein? Oder willst Du einen Amerikaner, egal welchen? Duchstein in Berlin hat eine Auswahl von King, Conn, Buescher und Martin da. Die Preise sind ganz ok (klar, Geld verdienen will der auch) Da kannst Du anspielen, vergleichen und auch nach dem Kauf auf Nacheinstellungen zu fairen Konditionen bauen.

    Apropos "stump und abgegriffen". Das ist doch sowas von egal. Klang, Intonation, Ansprache in allen Registern und Applikatur passend zu den Fingerchen, das ist es, was zählt.

    Gruß
    Jo
     
  5. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe in der Bucht vor ein paar Wochen ein Martin Stencil aus den zwanziger Jahren mit neuwertigen Polstern für weniger als 160 Euro ersteigert.
    Das Horn hat einen dunklen, vollen Klang, und die paar Dellchen und unsauberen Lötstellen bereinigt mir gerade mein Sax-Doc.
    Die Applikatur ist bequem, und die Patina gefällt mir.
    Ein solches Horn muß abgegriffen aussehen, schließlich ist die Kanne ja über 80 Jahre alt.

    Gruß Hans
     
  6. daydreamer0815

    daydreamer0815 Schaut öfter mal vorbei

    160 EUR, für ein Stencil? Ist wohl ein Schnäppchen. Da waren wohl keine interessierten Leute online. Ob das spielbar ist glaube ich nicht so richtig. Eigentlich werden die Stencils der großen 4 (King, Buescher, Conn, Martin) im unrestaurierten Zustand gerade mal für 160,- gehandelt.
     
  7. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Das Horn ist spielbar, nur die Klappe für das tiefe d muß man fester drücken.
    Aber diese Kleinigkeit macht mir wie gesagt gerade mein Sax-Doc.
    Ansonsten trötet das Horn einwandfrei.
     
  8. HeinTS

    HeinTS Schaut öfter mal vorbei

    Habe vor drei Jahren mein Martin Handcraft Alt für 370,- € in der Bucht ersteigert: Jahrgang 1926, versilbert, goldwashed bell. Habe dann im benachbarten Ausland bei einem renomierten Laden in Deventer eine GÜ für 660 € (mit "Toptone"-Polster, wäre in D vielleicht etwas günstiger geworden) machen lassen - absolut tolles Horn, liegt gut in der Hand (kleine Abstriche s.u.), und was den Sound angeht, kann ich mir nichts besseres vorstellen. Mit mehr Blaswiederstand muss ich auch nicht kämpfen - mit OL ToneEdge 6. Immerhin für 1000 € "Charakter und Flair" ohne Ende. Ob's zu teuer war, kann ich nicht sagen - auf jeden Fall habe ich sobald keine Sehnsucht nach einem anderen Horn.
    Einziger Nachteil: Die Palmkeys liegen sehr dicht an - brauchen für meine Hand Palmkey-Risers; und die Seitenklappen für die rechte Hand habe ich mit aufgeklebten rundgeschliffenen Korkteilen etwas bequemer erreichbar gemacht (habe als Vergleich noch ein altes Keilwerth ST).

    Gruß
    HeinTS
     
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