Messing-Bronze-Sterling Silver ??

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Susine, 10.November.2008.

  1. Susine

    Susine Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem Sopran-Sax, das zu mir passt und habe so schon halb Deutschland bereist und etliche durchprobiert. Dabei bin ich auf die Frage der Legierung gekommen. Es heißt ja Bronze würde weicher, silber voller klingen. Ich selbst fühle mich auf allen dreien wohl, was mein Problem ist, denn ich kann mich nicht entscheiden. Hat irgendjemand schon Erfahrung mit den verschiedenen Legierungen? Gibt es pauschale Nach-/Vorteile? Oder ist es tatsächlich "nur" der individuelle Klang?
    Würde mich sehr über Antworten freuen.
    lg
     
  2. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Fragen über Fragen.

    Wen Das Messing-Sax der Fa. A, daß Bronze-Sax der Fa. B und das Silber-Sax der Fa. C unterschiedlich klingen, kann der Grund im Material aber auch an etwas völlig anderem liegen.

    Über Materialfragen wird viel spekuliert aber nix genau gewußt. Pauschale Vor- und Nachteile gibt es nicht.

    Kauf einfach das Sopran-Saxophon, welches am besten in der Hand liegt und Dir vom Klang und der Ansprache am meisten zusagt.

    Beste Grüße aus MH
    Klaus
     
  3. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Über das Thema Klangabhängigkeit von der Legierung, Metall.... streiten wir hier schon seit ich dabei bin :-D

    Feststeht das dir niemand genau sagen kann welches besser klingt, auch wenn sie unterschiedlich klingen, aber solche Faktoren wie Tagesform, Mundstück, Blatt, Stütze, Ansatz sind sicherlich Dinge die mehr ausmachen als die Legierung.

    Die Marken bauen verschiedene Saxe, die klingen verschieden, sie sind manchmal verschieden konzipiert und haben verschiedene Features die bestimme Klänge hervorrufen.

    Ich schließe mich Dexter an und sage, kauf dir ein Saxophon das dir gefällt, gefältl dir eins weil es Silber ist besser dann kauf es dir, aber meiner Meinung schaust du besser darauf ob es zu dir passt, ob es von der Ergonomie gut ist, ne gute Mechanik hat, von ner Marke ist von der man weiß das es nicht binnen den nächsten paar Jahren dir aus der Hand rostet und wenn du dann eine Marke und ein Saxophon gefunden hast kaufst du es, oder testest in der Serie mal ein paar mit verschiedenen Legierungen durch aus optischen, klanglichen oder vllt. spirituellen Gründen :)
    Ich will den Placebo Effekt nicht weiter ausweiten, aber ich würde sagen, wenn man auf ein Chinasax das nicht das schlechteste ist Selmer draufschreibt und der Spieler es nicht weiß aber dem Selmermythos verfallen ist und denkt es sind die besten, dann klingt er darauf besser als auf einem identischen Sax wo das Chinalogo drauf ist und das Selmer wird ihm sicher mehr gefallen, aber das ist nur eine Theorie von mir, mit der ich nicht provozeiren möchte.


    Grüße Bostonsax
     
  4. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann mich nur anschließen. Wenn die drei die dir gefallen von unterschiedlichen Herstellern, sprich anders gebaut sind, nimm das was am besten in den Händen liegt, bzw worauf du ergonomisch am besten spielen kannst. Mich nervt bei meinem Altsax die Mechanik vom linken kleinen Finger extrem und das wäre bei einem Kauf mein Hauptfaktor für eine Entscheidung.

    Gruß, Mischa
     
  5. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Ich würde nicht danach gehen, ob ein Sax gut in der Hand liegt, oder ob dir die Mechanik besser gefällt.
    Das wichtigste ist der Sound.
    Nur danach soltest du gehen. An alles andere gewöhnt man sich.
    Wenn ich nach der Mechanik gehen würde, dann müßte ich immernoch Keilwerth spielen, weil die für mich am besten ist.
    Jetzt spiele ich Brancher, weil mir der Sound und die Ansprache besser gefällt. Aber was Handling und Mechanik angeht, ist die von Keilwerth einfach besser.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Anja,

    ich probiere für "meine Firma" (Expression) immer wieder verschiedene Modelle durch und habe dabei festgestellt, dass die Silberlinge besonders gut ansprechen, aber generell im Klang etwas "heller" (obertonreicher) sind.
    Je mehr Messing, desto weicher der Klang, aber eben auch etwas "langweiliger" - das sind natürlich nur subjektive Kriterien... :roll:

    Generell kommt es anscheinend weniger auf die Bestandteile der Legierung als vielmehr auf die Dichte an - mit mehr Masse wird der Klang voller, meine ich wahrzunehmen.
    Das ist ein Argument gegen allzu billige Hörner aus dünnem Blech. ;-)

    Als Sopran spiele ich derzeit ein schwarz verchromtes Sax mit vergoldeten Klappen, das hat einen klaren, weder zu scharfen noch zu dumpfen Klang, wie ich es auf dem Instrument mag. Allgemein wird der Sound sehr gelobt. :)


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  7. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    ... naja.. da kann man im leben auch nanchmal auf dem holzweg sein...
    ich spielte zu tiefsten ostzeiten neusilber... dann ergatterte ich nach der wende goldmessing... habe gedacht.. da kommt nix anderes mehr ins haus... jetz habe ich das shadow von keilwerth.. alles andere als goldmessing...

    zur not mußt du beim testen die augen verbinden, dann kann der sehnerv dich jedenfalls nicht irre führen!

    viel spaß beim testen und noch viel mehr freude an der neuen kanne

    simply
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Simply,

    laut Keilwerth-Werbung "verbindet das Shadow die leichte Ansprache eines Neusilber-Korpus" (die ich aus meiner Erfahrung wirklich bestätigen kann!) "mit den außerordentlichen Klangeigenschaften der schwarzen Vernickelung" - was soll man sich darunter vorstellen, was für Auswirkungen hat denn die Schwärzung? :-?

    Bei Tenor sehe ich so ein Silber-Horn noch ein (spiele ich ja selbst), doch als Sopran wäre es mir zu grell.
    Ich habe auch noch keine Silber- oder Shadow-Sopranos gesehen, wer stellt die denn her? :-o


    Grüße,
    Rick
     
  9. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Yanagisawa :) Die Stellen silberne her :)
    Und klanglich find ich die wirklich gut :) Aber wie einem der Klang gefällt, da sind wir usn einig, ist ein subjektiver Eindruck, was du zu hell empfindest find ich grade richtig und umgekehrt oder so :-D
    Aber die stellen silberne her :)

    Grüße Bostonsax
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bostonsax,

    Danke für die Aufklärung! :)

    Aber Yanagisawa scheint damit wirklich allein zu stehen, sonst ist mir zumindest bisher noch kein silbernes Sopran über den Weg gelaufen.
    Vielleicht wären die ja nicht nur mir zu hell...? ;-)

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  11. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    .. ja, logo.. ich hatte ja auch ausgeführt, dass ich meinte, nie wieder was anderes als ein goldmessing spielen zu wollen...
    und goldmessing ist das shadow nich so ganz... wa!

    .. naja.. die schwärzung ist wichtig bei der rechnungslegung.. ha ha..

    das es das shadow als sopran gibt habe ich nicht behauptet.

    simply...

    ps.. ich bin graveur und muss schon sagen, dass der anblick beim kauf ne rolle gespielt hat!
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Nee, sondern Neusilber vernickelt. :cool:

    Susine sucht aber ein Sopi - und es war für mich interessant, dass es das Shadow nicht als Sopran und tatsächlich überhaupt nur sehr selten Silber-Sopranos gibt, ist mir vorher nie aufgefallen. :-o

    Also doch lieber nicht mit verbundenen Augen testen...! ;-)


    Grüße,
    Rick
     
  13. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    ... jaaa..
    so ungefähr habe ich es gedacht, ich sage eigentlich auch niemandem, kauf dieses oder jenes, dafür habe ich viel zu wenig ausprobiert...

    naja.. das mit den vernubdenen augen... ich dachte, dann ist hier schon ein quälender entscheidungsparameter ausgeschaltet...


    lg simply..


    übrigens rick... dein neuer avatar kommt gut!
     
  14. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Yanagisawa und Selmer gibt es in Silber die Sopranos :)

    Aber ich denke wie du, die beiden werden damit ziemlich alleine stehen, wird sich bei anderen Marken kaum als rentabel erweisen.
    So oft wird sicher kein silbernes Soprano gekauft als das es sich für mehrere Marken lohnt extra dafür welche zu bauen.

    Ich kenne zwei Sopranisten die silbere Yanis spielen, und auch beim Silversonic Bariton ist mir aufgefallen das der klang mächtiger war als bei den normalen, aber da muss ich auch wieder sagen kann es auch meine persönliche Erwartung gewesen sein die mir nen Streich gespielt hat.

    Die beiden o.g. Sopranisten spielen jedoch beide damit fast ausschließlich klassik und auch überwiegend im Ensemble, da passt der Klang super rein. Aber für fetziges Solo is der Klang zu langweilig, aber das kann man ja auch mit nem Mundstück ändern :)

    Sehn wir uns im nächsten Jahr auf der Musikmesse Rick? Ich will dich gerne auf einen "Blindsaxophontest" mit Instrumenten mit verschiedenen Korpuslegierungen einladen.
    Jeder von uns beiden spielt alles mal mit verbundenen Augen durch, ich bin mir sicher das ich sehr überrascht bin und du auch, sowas wollt ich schon immer mal machen :)Das wäre sicher ne gute Gelegenheit die optischen Eindrücke auszuschalten und dort hat man genug Auswahl an Saxen mit verschiedenen Legierungen :)
    Vllt. muss ich mich auch von meiner Meinung trennen, was nicht schlimm wäre :) eher würd ich mich freuen mich geirrt zu haben und neues gelernt zu haben :)


    Grüße Bostonsax
     
  15. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    ... ohhh.. ich glaub, ich muss mir gleich meinen blindsaxotest patentieren lassen :)
     
  16. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Der Threadersteller hat ja die Unterschiede im Klang schon gehört, kann sich nur nicht entscheiden und möchte Vor- und Nachteile wissen.
    Meine persönliche Erfahrung: Mein erstes Sopran (mein "Pub Sopran", weil ich es mir einzig aus dem Zweck gekauft habe, es bequem mit in die Kneipe nehmen zu können) war ein Arbiter (Taiwan oder Korea) aus dem Pfandhaus ("Pound Stretcher") für 200 Pfund, etwa 300 Euro. Nur so zum Spass. Weil das Tenor mir zuviel zum Hintragen war und es beim Sopran nicht so schlimm, wenn ich es nach reichlichem Biergenuss mal in der Kneipe vergessen hätte.

    Einige Zeit später hab ich für meine Freundin bei einem richtigen Geschäft neue Yanagisawas für sie getestet, ein gebogenes in Bronze und ein gebogenes "normales", absolut gleiches Instrument, gleiches Mundstück & Blättchen, nur eben anderer Korpus.
    Der Unterschied war fulminant, das Bronze klang voller und weicher, hat unten geschnurrt und oben gesungen. Das normale war auch gut, aber es hat ihm der tonale "Samt" gefehlt.

    AAAABER: Als es bei mir ans Aufnehmen und vor allem ans Jammen ging, habe ich gemerkt, dass ich das Billigteil "aus dem Koffer" korrekt intoniert spielen kann, während das Bronze-Yani kalt fast einen Viertelton zu tief ist und mindestens 10 Minuten Warmblasen braucht, bis man es überhaupt benutzen kann.
    Diese Zeit hat man oft nicht, wenn man Multi-Instrumentalist ist.
    Deshalb empfehle ich Dir, mehr Information betreffs dieses Aspekts bei unterschiedlichen Materialien einzuholen und mit Deinen Bedürfnissen abzustimmen.

    Vielleicht ist das mit der Intonation nur bei mir der Fall, aber vielleicht hat es mit dem Material zu tun (Dehnungsindex und was es da nicht alles wissenschaftliches zu diskutieren gäbe, aber da mach ich nicht mit).
    Das nur mal so als Entscheidungskriterium, das Dir weiterhelfen könnte.

    Wenn man in einem klassischen Quartett spielt, sich warmspielen kann und den ganzen Abend ein Instrument spielt, ist das was anderes, als wenn man zwischen "Tequila" und "Mustang Sally" auf dem Tenor schnell mal einen Einwurf bei "What's Going On" von Marvin einwerfen (wie Tom Scott das bei "Shadows Of Motown" macht)oder was von Sydney Bechet auf dem Sopran solieren muss , ohne Zeit zum Vorbereiten zu haben.
     
  17. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    WOW, das ist aber schon krass!!! :-o

    Ich halte mich auch lieber aus allen physikalischen Überlegungen raus (das lehrt mich die Erfahrung aus meiner Schulzeit, wo ich froh war, als ich meiner vollständigen naturwissenschaftlichen Orientierungslosigkeit so schnell und so weit wie möglich entkommen konnte...) - aber dass es da unterschiedliche Eigenschaften auch hinsichtlich des "Warmspielens" geben mag, kann ich mir gut vorstellen.

    Ich spiele auf meinem Yani-Alt einen Silber-S-Bogen (Karsten Gloger), hatte beim Kauf auch mit dem Kupferbogen aus seiner Werkstatt verglichen, beide verbesserten mein Saxophon deutlich merklich in Sachen Intonation und Ansprache, den silbernen fand ich allerdings ein wenig beweglicher in der Klangfarbe, heller schon, aber dennoch hatte ich das Gefühl, ihm ebenso warme Töne entlocken zu können wie dem kupfernen, also war mir die Sache auch ein paar Euro mehr wert.

    Beim Bariton habe ich nur mal eine Bekannte mit dem Silversonic von Yanagisawa gehört, und das ist schon der Hammer, sollte ich mal 10.000 Euro über haben und meine Frau schaut gerade nicht hin...

    Aber ernsthaft betrachtet werde ich sowohl beim Bari als auch beim Sopran (spiele auch hier Yanagisawa) mich wohl nicht überwinden können, beide als wunderbar und für mich passend entdeckte Instrumente gegen komplette Silberlinge einzutauschen, sondern lediglich an den S-Bögen arbeiten lassen (das geht auch eher mal als Weihnachtsgeschenk durch ;-)).
    Das mit dem Klangempfinden ist, wie von vielen schon festgestellt, einfach total individuell, was dem einen grad recht ist, ist dem andern zu matschig oder zu grell...ich kann aus persönlicher Erfahrung nur über die silbernen S-Bögen von Gloger reden, und da fand ich, wie gesagt, das Klangspektrum eher breiter.

    Alles Liebe

    Toffi
     
  18. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Sehr interessant, ist das Yani denn soviel schwerer, das du mehr Material aufwärmen mußt ? Sonst könnte es höchstens an der anderen Mensur liegen, an die du dich gewöhnt hast. :-?
     
  19. Susine

    Susine Schaut nur mal vorbei

    Hey!
    vielen dank für die zahlreichen antworten und denkanstöße. Jetzt weiß ich immerhin schon, dass ich mich wirklich auf mein Gefühl und Klangverständnis verlassen kann. Und die Idee des Blindversuchs (falls sie nicht schon patentiert ist und ich dafür ordentlich blechen muss)ist auf jedenfall einen Versuch wert. :)
     
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