Liebe Gemeinde, vor ein paar Tagen habe ich in der Bucht just for fun ein altes Conn Tenorsax, Baujahr 1970, hergestellt in Nogales, für wenige Euronen geschosssen. Heute ist das Horn bei mir angekommen, es hat Reparaturstellen, ein Teil der Oktavmechanik wurde durch vernickelte Teile ersetzt, und eine Lötstelle eines Klappenschutzes muß nachgelötet werden. Also alles Dinge, die nicht so dramatisch sind und sich auch nicht auf den Klang auswirken. Allerdings hat die alte Kanne einen hammerartigen Sound, vor allem in der Tiefe, die Intonation ist astrein. Außerdem ist das Sax relativ leicht. Während mir mein altes Weltklang wie ein Mühlstein am Hals hängt läßt sich die Ami-Kanne fast federleicht spielen. So wie es aussieht ist Conn auch dann noch eine Klasse für sich wenn es sich um eine Mexiko-Gurke handelt. Für Freiluft-Aufführungen, für den Jazz-Keller und für die Bigband einfach das ideale Instrument. Würde mich freuen, wenn jemand aus dem Forum über seine Erfahrungen mit dem Modell "Shooting Star" berichten könnte. Gruß Hans
Schon traditionell: Herzlichen Glückwunsch, schönes Teil Also doch nicht ganz so Gurken, wie häufig beschrieben... Na, vielleicht trau ich mich ja auch bald mal und biete ein paar Euros, würd mich ja schon reizen. Sag mal, wieviel Saxe hast du denn jetzt? LG und frohe Ostern: edo
Meine mäßigen Kenntnisse über die Geschichte des Saxophonbaus sind wahrscheinlich noch bescheidener, als ich bisher angenommen habe. Bisher ging ich davon aus, dass spätestens ab den 60er Jahren alle bekannten Hersteller ihre Saxophone mit Trichterklappen auf der rechten Seite gebaut hätten. Dass das nicht stimmt, sieht man ja bei diesem Tenor! Meine Fragen: Ist die "Seitenwahl" doch abhängig vom Hersteller? Gab es neben ergonomischen noch andere Gründe, die Klappen auf die rechte Seite zu verlegen?
Bestimmt mehr, als er gleichzeitig spielen kann. In erster Linie vom mechanischen Konzept, wobei es da zeitliche und regionale Strömungen gab. Zunächst war links Standard, dann beidseitig, dann ging es auseinander, teils beide links, teils beide rechts. Bis zur modernen Selmermechanik konnten die Becherklappen nur rechts gesetzt werden, wenn die Mechanik 2-teilig war. Conn ist einfach bei der seit den 30ern verwendeten Anordnung geblieben. Liebe Grüße Chris
Grüß dich Edo, also, inzwischen habe ich wieder 4 Tenöre, 5 Altos und 1 C-Mel, und ich spiele sie alle sehr gerne. Jedesmal, wenn ich von der Musikmesse nach Hause fahre weiß ich, daß ich kaum bessere Tröten bekomme, zumindest nicht für das Geld, das ich ausgeben will. Von dem Conn aus Nogales bin ich mehr als angenehm überrascht. Alle Töne von den tiefsten bis zu den höchsten sprechen wunderbar leicht an, der Klang ist echt conn-hammermäßig, und das Horn liegt angenehm in der Hand. Die Polster sind so so gut wie neu, die Kanne ist hergerichtet worden, das sieht man. Der S-Bogen ist entlackt, der Oktavklappenbügel wurde auch abgeschliffen, aber man sieht keine Lötstelle. Das Sax ist sauber und macht einfach nur Spaß. Conn ist halt doch was besonderes, auch manche der MexiConns sind um Längen besser als das meiste andere was angeboten wird für viel viel Geld. Gruß Hans