MIDI Wind Controller

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von stefalt, 2.August.2013.

  1. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Hallo,

    über den wieder hochgekommenen Lisa Simpson Thread und das dort verlinkte Video über Doug Norwine bin ich auf das Thema gestoßen. Dankenswerter Weise hatte saxhornet das YAMAHA WX5 oder 7 erkannt und mich ins Bild gesetzt. Hier im Forum habe ich dazu leider nix gefunden.

    Nach einigem surfen nun die Frage (eines Anfängers/Späteinsteigers) an alle:

    Hat jemand mit den "Dingern" irgendwelche Erfahrungen? Wie ähnlich ist denn das zum Spielen eines echten Saxophons?

    Von AKI gibt es in den USA einen USB-Windcontoller für unter $300. Macht sowas als Übe-Istrument Sinn? Ich könnte mich über Kopfhörer hören und billiger als einen Soundkabine oder das Ausbauen eines schalldichten Proberaums wäre das allemal. Kann sowas klappen oder würde man sich Technik, Ansatz/Sound .... so versauen, dass man statt so zu üben besser gar nicht übt ;-)

    Grüße aus der "Sauna" unterm Dach (die leider mein Büro ist)
    Stefan

     
  2. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    ich habe ein EWI USB, aus den USA für ca. 180 € importiert. Als Übung fürs Saxophon ist das nur teilweise sinnvoll. Zwar ist die Greiferei ähnlich (allerdings muss man wesentlich präziser greifen, insofern schon eine Übung), aber ansatztechnisch bringt das nixe, denn das EWI benötigt eigentlich gar keinen Ansatz. Da muss man nur reinblasen. Stimmt natürlich nicht ganz, denn auch da kann man ein wenig optimieren (Vibrato mit Zähnen, etc.) - aber weder versaut man sich den Ansatz, noch übt man ihn wirklich. Dafür bekommt man eine Menge von Klangmöglichkeiten:

     
  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo,

    ich habe beide Instrumente mal gehabt.

    Es sind beides völlig eigenständige Instrumente.

    Als Übeinstrumente für Sax sind sie sehr gering geeignet, da völlig andere Ansätze benötigt werden.

    Ich würde dann lieber mit dem Sax trocken üben (ohne Ton) oder mit Keyboard ((Kopfhörer) die Harmonien.

    Gruß

    Michael
     
  4. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Hallo bluemike,

    Wow! Was für eine schnelle, umfassende und soundgewaltige Antwort.
    Vielen Dank!

    Stefan
     
  5. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Hallo stefalt,

    das EWI ist absolut kein Ersatz für's Saxophon-Üben, eher ein eigenständiges Instrument mit ähnlicher Griffweise wie das Saxophon.

    Es hat interne analoge Synthesizer Sounds. Naturinstrumente, etc. kann man über MIDI anspielen. Das (kleinere) EWI-USB wird über USB mit einem Rechner oder Soundmodul verbunden.

    Wie's mit den richtigen Sounds klingen kann, kannst Du hier bei den Wind Controller Demos hören:

    XPression - Wind Controller - Demos

    LG, Norbert
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das war kein Wx 7. Eher Wx 5.
    Sowohl die Wx Reihe als auch die Ewi Reihe ist ein eigenständiges Instrument. Damit lässt sich kein Sax in irgendeiner Form ersetzen. Weder klanglich noch vom Spielgefühl. Auch lässt sich damit das Üben am Sax nicht ersetzen. Es gibt ein paar Übereinstimmungen aber die gibt es auch bei der Flöte und der Klarinette. Wenn Du damit ein Sax übetechnisch ersetzen willst, dann lass lieber die Pfoten davon. Wenn Du ein elektronisches Instrument willst, was selbst viel Übung benötigt, weil es eben doch sehr anders ist als ein Sax dafür aber ganz andere Sounds liefert und Dich das fasziniert, dann ist soetwas ein tolles Teil. Aber Du musst viel üben um es zu beherrschen. Ich habe ein Wx 7, benutze das Teil aber eigentlich gar nicht mehr, weil mir die Anspracheverzögerung zu gross ist und mir die Modulationstechniken auf dem Sax besser gefallen.

    Lg Saxhornet
     
  7. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Hi saxhornet,

    dann hör Dir mal die zwei Saxdemos im obigen Link an.

    Oder das, was ich kürzlich testweise eingestellt hatte:

    EWI-Sopran

    LG, Norbert
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Ewi 4000 ist in der Ansprache deutlich besser als das WX7 und darauf bezog ich mich. Klanglich sind alle Beispiele hier wo ein Sax ersetzt wird für mich unbrauchbar und einfach nicht gut klingend (das ist die nette Version). Warum etwas kopieren was es real gibt? Die Teile werden doch viel spannender wenn man neue Sounds nimmt, die so sonst nicht möglich sind. Brecker und co haben doch auch nicht versucht damit ein Sax zu kopieren. Ist doch auch nicht notwendig wenn man Sax spielen kann.

    So wird es doch spannender:
    http://www.youtube.com/watch?v=HxE1uLoLp38
    http://www.youtube.com/watch?v=Q61GGujZP8U

    Lg Saxhornet
     
  9. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Sehe ich ganz genauso!
    (Ich steh übrigens auch auf Bob Mintzer und Quamon Fowler, wenn sie Synthie Sounds spielen ...)

    Aber spielst Du auch Flöte, Piccolo, Klarinette, Oboe, Englisch Horn, Fagott, Blech, etc.?
    Und hast Du jedesmal Lust alle Instrumente (oder auch nur ein Bariton wegen eines einzelnen Songs) mitzuschleppen?
    Kannst Du auf Deinem Sax einen 5-stimmigen Satz alleine spielen?

    Natürlich kann man jetzt sagen: Brauch ich alles nicht!

    Ich find's gut, die Instrumente zur Verfügung zu haben und weitaus besser (und ausdrucksvoller) spielen zu können, als ich das auf 12 verschiedenen Doppler-Instrument je könnte.

    Doug Norwine, um den es im anderen Thread ging, spielt hervorragend Cello mit dem EWI.

    ... und nein, Brecker spielte selten Sax damit (außer zum Triggern von seinen eigenen aufgenommenen Sax-Sections), aber er spielte z.B. Bassklarinette, Flöten, usw. damit.

    LG, Norbert
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Flöten und Klarinette ja. Blech und Co nein. Will ich aber auch gar nicht alles.

    Muss ich nicht und da wo ich mehrere spielen muss wäre ein E-Sax als Ersatz ein Nogo.

    Will ich auch nicht. Wenn ich das mehrstimmig will dann im echten Bläsersatz weil es besser klingt. Hinzu kommt daß in dem Kram den ich spiele so viele Tonartänderungen und verschiedene Skalen vorhanden wären, das lässt sich nicht vernünftig durchführen und programmieren. Statische Bläsersätze, wo die Intervallstruktur immer gleich ist, das ganze Stück über, klingen in meinen Ohren meist nicht optimal und lassen sich nicht bei jeder Musik verwenden.

    Genau, ich bin Musiker und nicht Musikclown. Ich muss nicht alles anbieten. Ich biete das an was ich kann, nicht was technisch möglich ist.

    Ich finde das nimmt der Musik viel an Authenzität weg. Wenn es eine Trompete sein soll, dann doch eine echte, warum eine digitale? Weil es weniger Aufwand ist und billiger? Das wäre das Totschlagargument um überhaupt noch Musik mit echten Instrumenten zu spielen und irgendetwas anders als ein Keyboard oder Bandhero zu lernen. Ich will keine Trompete anbieten, wenn eine Trompete erwünscht ist muss es ein Trompeter spielen, wenn es nur für ein Song sein soll, dann spielt es halt keine Trompete wenn diese nicht verfügbar ist. Man muss nicht alles anbieten und machen nur weil es machbar und bequem ist. Qualität sollte da durchaus auch noch zählen.

    Aber will ich das hören, wird er mich damit so sehr bewegen wie ein Yo Yo ma oder Pablo Casals? Ich bezweifele das. Es macht auch den Markt immer mehr für echte Instrumente kaputt. Schon in der Werbung hörst Du immer häufiger Synthisaxe. Finde ich die Soundtracks von Hans Zimmer spannender als die Werke von John Williams oder Jerry Goldsmith, wohl kaum.

    Und das sind dann immer die Sachen die mich am meisten gelangweilt haben. Neue Sounds immer gerne, das finde ich spannend. Etwas kopieren wenn es das echte gibt macht für mich keinen Sinn.

    Lg Saxhornet
     
  11. Stardust

    Stardust Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Stefan,

    wollte nur kurz über meine Erfahrungen berichten.

    Ich selbst habe mir vor ca. 1 Jahr ein EWI 4000s zugelegt. Gekauft habe ich es hauptsächlich, um auch üben zu können, wenn meine Kinder im Bett liegen und schon schlafen.

    Im Prinzip stimme ich mit dem zuvor gesagten überein.
    Das EWI ist ein eigenständiges Instrument, mit entsprechend vielen Möglichkeiten.

    Was Du damit nicht machen kannst, ist Deinen Ansatz fürs Saxophon zu trainieren oder zu verbessern. Da es sehr ähnlich zum Saxophon gegriffen wird, nutze ich es hauptsächlich um das "Fingergedächtnis" zu trainieren. D.h. ich übe damit:

    - Tonleitern, Skalen und Akkorde
    - Improvsation
    - Auswendiglernen von Melodien und Akkordfolgen
    - Ab und zu bereite ich mich auch mal auf eine Probe vor, um mir ein neues Stück zu erarbeiten.

    Ich bin schon davon überzeugt, dass es eine gute Ergänzung zum Saxophon ist und dich auch dort weiterbringen kann. Aber Saxophon wirst Du trotzdem noch üben müssen.

    Gruß,
    Stardust
     
  12. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    ... bringt mich auf die Idee mein WX5 mal wieder zu entstauben.
    Liegt nur noch herum.

    Hatte ich vor Jahren - gedacht für Übungszwecke - in meiner Mietwohnung in der Schweiz.
    Ich hatte das Vergnügen direkt neben dem Hausmeister unseres Wohnblocks zu wohnen. Er hasste Saxophon und liebte Volksmusiksendungen. Besonders bei lauen Sommerabenden war es kein Vergnügen, besonders wenn man mit Gästen auf dem Balkon saß.

    Das WX5 taugt(e) nur bedingt als Saxophon-Ersatz. Wobei es Spaß machte mit anderen Sounds zu spielen. Man muss aber - wie bluemike zurecht sagte - supergenau greifen. Sonst wird´s je nach dem arg schräg.

    Hitzige Sommergrüße
    Mike
     
  13. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Eine Band, die mir vorschreibt, was ich spiele wäre für mich ein NoGo!

    Aber schön, zu wissen, dass man sich auf seine 30 Jahre zurückliegenden Erfahrungen immer noch bedingungslos verlassen kann. Warum versuche ich nur, immer neue Dinge dazuzulernen?

    Ich Dummer! :pint:
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das hängt halt vom Setting ab in dem Du spielst. In akustischen Bands oder die eher Jazz spielen (und jetzt nicht Fusion oder modernere Sachen mit Elektronikeinflüssen) passt das nicht. Wenn es ein reines modernes Set up ist mit entsprechender Musik lässt sich das sicherlich besser einbauen aber selbst da würde ich persönlich dann Synthiesounds nutzen, denn da gibt es so viele tolle Klänge, die mich einfach viel mehr faszinieren als ein echtes Instrument zu kopieren. Der Sinn davon erschliesst sich mir auch nicht. Eine Flöte vom Synth als realistische Kopie ist einfach klanglich nicht so interessant wie eine echte Flöte für mich, zumindest wenn es darum geht den Klang realistisch nachzubilden. Ich halt das für reizlos. Wenn ich ein Ewi in der Hand habe reizen mich neue Klänge, die ich so sonst nicht wiedergeben kann.

    Es ist durchaus gut immer was neues dazu zu lernen, nicht umsonst soll es ja für den Kopf gut sein alle 10 Jahre ein neues Instrument oder eine neue Sprache zu lernen.
    Aber geniesst Du es ein Instrument realistisch auf einem Ewi zu kopieren oder macht es Dir nicht mehr Spaß da andere Wege in punkto Sound zu gehen?
    Für mich ist ein Tenor mit einem Oktaver auch kein Ersatz für ein Bariton.
    Die Frage ist was Du willst. Ich persönlich will nicht elektronisch als Bläser andere Instrumente simulieren müssen. Jedes Instrument hat seine Eigenheiten und dadurch wird es spannend, nicht bei jedem bin ich gleich gut und fühl mich gleich wohl aber auch das gehört dazu. Ich bin da eher Purist. Das heisst nicht das ich modernere Musik oder Synthsachen ablehne, im Gegenteil, aber ich mag bei Bläsern ganz klar die Originale lieber, wenn es um realistische Kopien geht (es gab früher von Jupiter tolle Synthbläser, die aber null eigentlich was mit Bläsern zu tun hatten und die im Popbereich mit echten Bläsern bei Produktionen auch mal dazugemischt worden sind um es noch fetter zu machen).
    Wenn Du das alles über ein EWI bedienen kannst, ist doch gut, wenn Du es auch willst. Wenn Du es machst, obwohl Du es nicht willst, hoffe ich daß die Gage stimmt. Damit ich das machen würde, müsste die wirklich sehr sehr sehr gut sein.
    Ich persönlich würde es nicht wollen weil es mir der Musik zu viel weg nimmt. Jeder hat da einen anderen Geschmack. Ich glaube daß es der Musik halt nicht bekommt, es geht viel Klang verloren und nimmt das Verständnis für die Notwendigkeit Instrumente zu lernen irgendwann weg (kann ich ja alles digital simulieren). Dabei gehen aber alle typischen Merkmale und Eigenheiten der Instrumente verloren. Ein Tiefkühlgericht ist für mich auch kein Ersatz für ein richtig gut gekochtes leckeres Essen mit frischen Zutaten.

    Lg Saxhornet
     
  15. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Im Endeffekt geht es darum, ob hinten gute Musik herauskommt oder nicht. Das Instrument selbst spielt dann keine Rolle mehr. Man lernt es und vergisst es.
    Nur weil ich z. Z. mehr EWI als Sax spiele, heißt das nicht, dass ich das eine gegen das andere eintauschen möchte. Beide dürfen bei mir friedlich nebeneinander wohnen und sich ergänzen.

    Am Sax habe ich logischerweise mehr Feinheiten. Am EWI kann ich dafür schnell vom Bari auf einen Desmond Sound und dann auf einen Sanborn Sound wechseln, ohne Mundstück wechseln zu müssen. Vorausgesetzt ich will es. Ich kann aber genauso auch die traditionellen Synthie-Sounds spielen. Das hängt immer davon ab, ob's passt oder nicht. Wenn's brennt gehen auch Akustik-Gitarren, etc.
    Ich bin als Saxer schon oft genug in Bands dumm herumgestanden, wenn's an anderen Ecken gefehlt hat.

    Was die mehrstimmigen Sachen anbetrifft, da täuschst Du Dich in Punkto Komplexität. Ich kann jeden Song komplett mehrstimmig mit allen Changes ausharmonisieren und quasi eine Supersax-Section improvisieren. Über einen Fußtaster wechsle ich durch die Akkorde. Die Eingabe ist derzeit noch zeitaufwändig, aber da soll sich laut DynaSample noch was tun in nächster Zeit. Auf jeden Fall kann jeder seine eigenen Harmonisierungen programmieren und ist nicht auf irgendsowas wie die typische Keyboard-Begleitautomatik angewiesen.

    Das sind übrigens alles Features die vom Soundmodul kommen und nicht vom EWI selbst - für die, die mit der Materie nicht so vertraut sind.

    Zum Thema Flöte:
    Ich müsste ein Jahr lang mehrere Stunden täglich üben, um den Sound der XPression Flöte hinzubekommen. Es ist alles an Sound Variationen, Dynamik und Vibrato-, Bending-Technik vorhanden, das ich brauche. Ich habe eine wesentlich bessere Dynamik und Phrasierung, als ich das auf der echten Flöte schaffen würde.

    Allerdings: Man muss damit genausoviel üben, wie mit einem akustischen Instrument. Phrasierung, Dynamik, Vibrato, Artikulationen funktionieren nicht von alleine nur weil das Instrument einen Stromstecker hat.

    Daher nach wie vor meine Meinung: Jedem das was er will oder braucht!

    Ich möchte aber noch als Schlusswort erwähnt haben, dass das EWI mit der richtigen Spieltechnik (und mit dem richtigen Soundmodul) keineswegs eine Kompromisslösung ist, was Phrasierung, Sound und Ausdruck anbelangt.

    LG, Norbert
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Genau darum geht es mir. Das wäre mein persönlicher Albtraum. Es ist nicht mehr der Spieler der den Sound generiert und eins mit dem Sound ist, er wird von einer Maschine generiert. Nicht meine Klangvorstellung ist noch relevant oder meine Übung am Instrument sondern nur ein Knopfdruck am Synth und schon habe ich den Klang von Jemand anderen aus der Dose. Allerdings nichtmal in gut, denn bis jetzt konnte mich kein Saxsound aus der Dose auch nur annähernd überzeugen. Auch einen Klang zu erschaffen am Instrument ist ein Handwerk und eine sehr persönliche Sache. Warum sollte ich also ein schlechte Kopie aus der Box benutzen wollen? Was sollte da die Motivation sein?
    Warum sollte man das wollen? Nur weil es möglich ist?
    Das Problem hat ich nie in den Bands, hab ich wohl Glück gehabt.

    Ich täusch mich da nicht und bin ja immer selbst interessiert was möglich ist, bin mir aber über den Aufwand und die fehlende Flexibiltät im Klaren. Hinzu kommt, daß ich im Studium noch Satztechniken gelernt habe und mir das alles zu star ist. Mir gefällt es nicht. Wenn es Jemand anderem gefällt ist das ja ok nur mir halt nicht.

    Da sind wir beide anders, ich stecke dann lieber mehr Zeit ins Instrument und übe es mehr und habe dann eher den Anspruch es hinzubekommen am Instrument als ein Kopie abzuliefern. Mir würde eine Kopie nie reichen. Eine Kopie ist für mich wie eine leere Hülle ohne Seele. Aber so nehm ich das für mich war, wenn das für Dich anders ist, ist doch ok. Allerdings wette ich daß mir dein Sound auf deinen echten Instrumenten besser gefallen würde als auf den digitalen Kopien.

    Den Arbeitsaufwand unterschätzen viele, der ist enorm.

    Aber so ist es doch eh. Nur weil es für mich der Albtraum ist und mit dem Spielen eines realen Instruments wenig zu tun hat, muss es ja nicht ein anderer genauso sehen.

    Bezweifelt keiner. Gerade wenn es um andere neue Sounds geht ist das Ewi sehr spannend. Ich bin halt nur der Meinung wenn ich Trompete und Gitarre nicht spielen kann, muss ich das auch nicht in einer Band per Blaswandler machen. Ansonsten brauchen wir zukünftig nur noch Keyboards, Blaswandler und elektr. Drums damit geht ja das meiste dann wohl, alle anderen Instrument braucht man in Zukunft nicht mehr zu lernen oder? :cry:

    Lg Saxhornet
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    @Norbert
    versteh mich nicht falsch. Das geht alles nicht gegen Dich aber konzeptionell ist das einfach nicht meine Welt mit digitalen Kopien bei Instrumenten. Wenn Du damit glücklich bist finde ich das gut aber für mich sind da Welten zwischen echten und kopierten Instrumenten. Klar kann ich mich davon auch nicht ganz befreien und muss in den sauren Apfel beissen, wenn z.B. der Pianist ein E-Piano benutzen muss weil ein Klavier oder Hammond nicht vor Ort ist aber auch die Jungs meckern meist über ihre Leisten und daß sie lieber auf einem echten spielen würden.
    Aber es geht null gegen Dich, wir haben da nur unterschiedliche Konzepte was Musik angeht. Mir fällt es nur schwer dabei deine Seite nachzuvollziehen, das ist aber eher mein Problem.

    Lg Saxhornet
     
  18. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Mach Dir mal keine Sorgen!

    Ich bin seit meiner Jugend sowohl mit Naturinstrumenten wie auch Elektronik (Hammond, E-Pianos, Synthesizer) aufgewachsen und betreibe beide "Welten" parallel seit den 70ern. Sowohl mit klassischer Musik als auch Jazz, Pop und Rock. Bands und Studio.

    Ich bin mir durchaus bewußt, was die Unterschiede betreffend Naturinstrumenten und elektronischen Instrumenten sind. Ich sehe die Diskussion auch eher sachlich als persönlich.

    Ich muss sagen, dass es für mich bis vor zwei Jahren keine Alternative zu Naturinstrumenten gab was den Ausdruck und die Bespielbarkeit von den Instrumenten anbelangt. Außer vielleicht der Hammond-Orgel für Jazz und Rock.

    Mittlerweile habe ich mich mit dem EWI beschäftigt, das ich in den 80ern als das erste kommerzielle EWI1000 herauskam furchtbar fand.

    Die Yamaha Soundmodule früher fand ich super von der Bespielbarkeit her (ich hatte einen VL1) aber der klang nie wie ein Naturinstrument - nur die Synth-Sounds waren brauchbar. Die Sampleinstrumente waren durch die Bank nicht spielbar und die Analog Synthies wie beim EWI4000s fand ich immer bereits nach kürzester Zeit langweilig und ermüdend.

    Jetzt habe ich ein Soundmodul, das "musikalisch richtig" reagiert und das Ergebnis ist super. Anders als beim Naturinstrument aber nicht schlechter, sondern halt einfach anders. Man macht gewisse Abstriche an einer Stelle und gewinnt an einer anderen Stelle dazu.

    Genau so wie bein Saxophon Dinge möglich sind, die man auf einer Trompete nicht machen kann und umgekehrt. Man kann eine Posaune nicht mit einer Violine vergleichen. Die Violine kann schneller und höher und die Posaune tiefer und lauter. Was ist besser?

    Für mich ist wichtig, dass ich seit 1-2 Jahren endlich mit der Elektronik gleichwertig zur Akustik spielen kann, was den Ausdruck und Musik betrifft. Das ging bislang nicht und geht auch heute mit den meisten Expandern oder Software Instrumenten nicht.

    Da ist übrigens auch in den nächsten Jahren noch was im Busch was Wind Controller anbelangt - nachdem was ich von dem DynaSample Entwickler auf der Musikmesse gehört habe.

    Schluß mit Grundsatzdiskussionen!
    Wer Sax spielen will soll Sax spielen und wer EWI spielen will soll EWI spielen. Das eine Instrument schließt aber nicht das andere aus. Man sollte einfach nicht auf den Gedanken kommen, das eine durch das anderen wirklich ersetzen zu können.

    LG, Norbert
     
  19. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Hi Leute,

    hier ist noch ein "akustik" Minimal-Video mit Bernie Kenerson als EWI-Flötist.



    Bernie Kenerson ist ein hervorragender Tipp, wenn man mal das ganze EWI-Spektrum hören will. Er nutzt wirklich alles aus, was es an Software gibt und und spielt hier auch mit demselben XPression Soundmodul, das ich auch benutzte.

    Die Flöte klingt bei ihm völlig anders als bei mit, weil er sie eben einfach anders spielt.
    Aber das kann ja gar nicht sein bei einem elektronischen Tonerzeuger - oder etwa doch? Mmmhhh ...

    Wen's interessiert einfach mal auf YouTube nach "Bernie Kenerson" suchen. Da gibt's alles von traditionellem Jazz über Smooth Jazz und experimenteller Musik bis zu Drum & Bass / Techno.

    Bernie hat schon direkt während seine Sax-Studiums in Boston / Berklee angefangen mit Wind Controller (damals Lyricon) und ist einer der wenigen, die ausschließlich EWI spielen - und das mit allen technischen Raffinessen.

    LG, Norbert
     
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